LEERE WORTE AUS
VOLLEM HERZEN
oder
PANDÄMONIUM DER
WORTE
von
Peter Leinitz
VORWORT
Vor jedem Wort sollte ein Vorwort stehen dass den Sinn
des Wortes deutlich macht, aber ich bin kein Mann vieler Worte und meide das
Vorwort so oft ich kann. Der Leser sollte jedoch wissen dass dieses Buch die
Fortsetzung vom „ TAGEBUCH DER NÄCHTE „ ist, der Aufzeichnung eines Lebens
vor und nach der Ehe. Sexuelle Abenteuer lassen sich nicht endlos fortsetzen
wenn die Erektion ausbleibt, was bleibt ist Erinnerung und Resignation. Auf
pornografische Details der Jugend folgt hier die Weisheit des Altersstarrsinns,
der kleine Mann philosophiert über das große Ganze, er schreibt auf was ihm
einfällt, einfältig, naiv aber auch klug und weise. Solange mir keiner vorschreibt
was ich zu schreiben habe schreibe ich gern so wie mir die Schnabeltasse
gewachsen ist. Wir trinken den Tee aus der Teetasse
und den Kaffee aus dem Pappbecher, meine Schreibe ist
keine „Written to go“, bei mir wird gelesen was auf den Tisch kommt, und mag
es noch so unverdaulich sein. Hunger ist der beste Koch für jeden
Wissensdurst. Die nachfolgenden
Betrachtungen betrachten die vorangegangenen als Einleitung zu weiteren. Des
Weiteren wollen wir hier auf die Sinnlosigkeit des Seins und die Besinnung auf
das Wesentliche hinweisen. Für mich liegt der Sinn des Lebens im Unsinn, ich
bemühe mich nicht um das Verstehen und Begreifen, ich sehe was ich sehe und es
erfüllt mich mit Trauer. Die Welt ist ein Jammertal, das Leben ein Trauerspiel,
Humor ist wenn man trotzdem lacht. Galgenhumor ist die Kunst des Erhängens ohne
Strick. Meine Mutter strickte 1945 Pullover aus Lumpenwolle, sie strickte an
einer neuen Zeit, ihre Handarbeit wurde später von den GRÜNEN im Bundestag
geadelt, bis sich Joschka Fischer in Machenschaften verstrickte. Politik ist
die Kunst sich nicht in Dinge zu verstricken die dem Emporkömmling den Strick
drehen könnten. Seit dieser Zeit ist das Stricken im Bundestag strikt verboten.
In einer Demokratie ist alles erlaubt was nicht verboten ist, Verbote sind
Vorboten einer unerlaubten Zeit, die in Rettungsbooten auf uns zu kommt.
Rette sich wer kann, wenn Flüchtlinge
gerettet werden. Meine Gedankensplitter entsprechen dem Programm einer
Splitterpartei, kein Wähler wird bei meiner Partei sein Kreuz machen, dafür
wurde Christus nicht ans Kreuz geschlagen. Die Leute werden in mir den Teufel
sehen und sich bekreuzigen. Vor Fritz Teufel hat man sich auch bekreuzigt und
ihn auf Teufel komm raus beschimpft. Heute darf der Teufel reinkommen, er ist gesellschaftsfähig
geworden, man nimmt ihn nicht mehr so ernst, er ist an keiner
Verschwörungstheorie beteiligt. Früher steckte er im Detail, wie der Mann in
der Frau, heute versteckt er sich in Banken und Investmentfonds. Das Geld ist
eine Erfindung des Teufels, das ist weitgehend in Vergessenheit geraten.
GEREIMTES UND UNGEREIMTES
Philosophie für kleine Leute
Der arme und der reiche Mann,
Standen da und sahn sich an.
Darauf sprach der Arme bleich;
Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich. Brecht
Die arme Frau, der reiche Mann,
In Thailand sahen sie sich an.
Darauf sprach die Frau beim Bier;
Wär ich nicht arm,
wärst du nicht hier.
ERKENNE DICH SELBST
Selbstkritik ist immer ein guter Anfang, sie sollte immer am
Anfang eines Buches stehen, ein wohltuender Gegensatz zu den Beschimpfungen im
Netz, für deren Verfasser Selbstkritik ein Fremdwort ist. Jeder ist sich selbst
der Nächste und das Maß aller Dinge. Sich selbst zu beschimpfen ist nicht so
befriedigend wie sich selbst zu befriedigen. Die Beschimpfung ist das Salz in
der Suppe des kleinen Mannes, nicht gut für den Blutdruck, mindert aber den
Druck der auf seinen Schultern lastet.
Die Beschimpfung ist die orale Onanie der Entrechteten, das Feindbild
ist die Mona Lisa des bildungsfernen Kunstkenners, seine Welt wäre nicht in
Ordnung, wenn die Welt in Ordnung wäre. Der selbstkritische Mensch ist nicht
zwangsläufig ein guter Mensch, aber er kritisiert den Richtigen. Jeder sollte
bei sich selbst anfangen, dann kann er auch ein Buch anfangen. Weil ich sonst
nichts mit mir anzufangen weiß fange ich mein zweites Buch an. In der
Einzelhaft meines kleinen Hotels in Thailand sitze ich die Strafe meiner alten
Tage ab und beschimpfe, wie mein Bruder im Netz, alles was mich stört.
Ich beschimpfe jedoch weder Politiker noch himmelschreiende
Kapitalisten, ich schreie die irdische Hölle zum Himmel und mache den guten
alten Satan verantwortlich. Der Teufel ist detailverliebt, er macht eine
Politik der kleinen Schritte, Menschen sind für ihn kleine Fische, die im Netz
des Kapitals gefangen, vergeblich versuchen sich frei zu schwimmen. Viele sind
im Netz der Liebe und Ehe gefangen, andere vegetieren im Netz der Computer, die
Netze Satans sind vielfältig, sie fischen die Meere leer und der Fang liegt auf
dem Trockenen. Da liegen sie, die kleinen Fischlein und schnappen nach Luft,
man lässt sie am Leben und sperrt sie in ein Aquarium, die Fratze des Teufels
täglich vor Augen. Der Gehörnte glotzt die hilflosen Wesen an als sehe er ein
Fernsehbild in HD, keines vermag ihm zu entkommen, sie stoßen sich die Nase an
der Glaswand blutig, ihr Schicksal ist besiegelt.
DER ROTE TEICH
Im Totenreich am roten Teich,
Sind alle Idioten gleich.
Am roten Teich gibt’s keine Zwänge,
Keine Titel, keine Ränge.
Keiner König Keiner Knecht.
Keine Trennung nach Geschlecht.
Friedlich sitzt, am roten Teiche
Gleichberechtigt jede Leiche.
DIE VERKAUFTE MAGD
Die Magd die ihre Kühe mochte,
Und Brühe mit viel Mühe kochte,
Als sie vom Hof nach sonst wo sollte,
Da ging sie, weil es Gott so wollte.
MENSCH UND AFFE
Der Mensch, von Gott erschaffen,
Ist klüger als die Affen.
Diese trifft des Menschen Spott,
Das erzürnt den Affengott.
Des Menschen Gott sich selten zeigt,
Ein Schöpfer der zu allem schweigt.
DIE GUTEN
Der Gutmensch ist wie jeder weiß,
So edel wie das Edelweiß.
Wenn alle wie der Gute dächten,
Gäbs nur noch Gute, keine Schlechten.
ARBEITGEBER
Wir konnten uns als Geber laben,
Am Schnaps den wir der Leber gaben.
DREISSIGTAUSEND TAGE
Zehntausend Tage Liebe,
Zehntausend Tage Leid,
Zehntausend Tage Elend,
Des Menschen Lebenszeit.
ÜBER DIE LIEBE
Sie liebte ihn, weil er das Kind liebte, er liebte das Kind,
weil er sie liebte. Das Kind liebte ihn nicht, nahm aber seine Geschenke an,
das war inkonsequent, aber so hängt eines vom anderen ab. Das Kind war
abhängig, die Mutter war keine Vaterfigur, der hergelaufene Kerl konnte nicht
ersetzen was unersetzlich war. Das Kind war ein Knabe in den besten Jahren, die
ihm von den Erwachsenen versaut wurden, die ihn lieblos mit Liebe überschütteten.
In seinen Augen liebte die Mutter den fremden Mann mehr als ihr eigenes Kind,
obwohl der ihr im Bett Schmerzen zufügte unter denen sie stöhnte und schrie.
Die Erwachsenen nennen es Häusliche Gewalt, ein reiner Männerberuf, der als
Heimarbeit nach Feierabend ausgeübt wird. Bevorzugt wird unter der Gürtellinie
zugeschlagen, ein blaues Auge ist kein Liebesbeweis. Frauen sind oft blauäugig,
wenn sie einen Mann lieben von dem sie herumgestoßen werden und wünschen sich
ein Kind von ihm. Das Kind ist Wunschdenken, ein Gedanke der nicht zu Ende
gedacht wird, am Ende hat sie zwei Kinder und wieder keinen Mann. Männer lieben
Kinder über alles, sie lieben ja auch Deutschland über alles und besingen es im
Lied. Männer lieben Kinder um ihrer selbst willen, Sex spielt dabei eine
untergeordnete Rolle. Nichts ist schöner als ein Kind aufzuziehen, so wie sie
selbst als Kind ihr mechanisches Spielzeug aufgezogen hatten. Heute werden die
Kinder mit Batterie und Akku aufgezogen und bewegen sich wie richtige Menschen.
Die Mädchen werden später studieren, die Jungen mit Puppen spielen. Über ihnen
ziehen die Puppenspieler die Fäden, die das alles eingefädelt haben. Sex ist
der rote Faden der sich durch das Leben der Marionetten zieht, wer Röcke trägt
hat die Hosen an. Der Mann muss die Hosen runterlassen dann holt die Frau den
Knüppel aus dem Sack. Wenn ein alter Sack ein junges Mädchen begehrt, kann nur
ein Sack voll Geld das Bügeleisen ersetzen, das alles ausbügelt. Und doch kann
kein Geld den Waschbrettbauch des jugendlichen Schönlings ersetzen, den sie vor
Augen hat, wenn diese geschlossen sind. Mit geschlossenen Augen sieht man mehr
als man mit offenen zu träumen wagt. Oft wird die junge Frau zur Peitsche
schwingenden Domina, der ausgepeitschte Sklave zahlt einen hohen Preis für die
Demütigungen einer „Jugendliebe“. Geschieht ihm recht, soll er doch lieben was
die Natur für alte Männer vorgesehen hat; eine reife Frau, die ihm wie eine
reife Frucht in den Schoß fällt, wo ein Kümmerling sein Leben fristet. Die
Liebe einer älteren Frau ist eine Zuneigung der man vertrauen kann. Marlene
Dietrich hatte kein Vertrauen in die Männer; Die wollen immer nur ihr Ding
reinstecken. Sie war von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt und wusste wovon
sie sprach. Sie war ein blauer Engel, der durch die rosarote Brille gesehen
wurde, ein Sexobjekt das den Mann zum Narren macht. Die Würde des Menschen ist
unantastbar, die des Mannes sehr wohl. Der Mensch ist der Liebe unwürdig, er
weiß nicht mit ihr umzugehen. Somerset Maugham beschreibt in: Silbermond und
Kupfermünze, das Leben des Malers Paul Gauguin, ein abstoßender Charakter, der
mit 40 Frau und Kind verließ um in Paris zu malen. Arm, elend und
Menschenverachtend sagt er Haarsträubendes über Frauen. Da ist er nicht der
Erste, aber wir müssen sie lieben. Er braucht keine Liebe, hält sie für
Schwäche und einen unbedeutenden Teil des Lebens, Sex ist normal, Liebe eher
eine Krankheit.
Inzwischen lese ich ein neues tolles Buch: Gewitter über
Pluto, von Heinrich Steinfest. Heinrich mir graut vor dir. Wehe wenn sie
losgelassen, der Mann schreibt in gewisser Weise wie ich, er wirft mit Worten
um sich wie ein Werfer beim Polterabend; jeder Satz klirrt wie eine fliegende
Untertasse am Ende ihrer Flugbahn. Das Buch ist von einem anderen Stern, deren
Schläfer agieren hellwach in einer Traumwelt, ihr Traumschiff ist ein
Raumschiff das aus Wasser gefertigt ist. Der Held ist ein Pornodarsteller, der
dem Außerirdischen nicht das Wasser reichen kann, auch wenn das Glied mit
Kondom zum Gummiknüppel mutiert. Beide Männer geben den Frauen die sie
begehren, was deren Begehr ist. Was das ist soll der Leser entscheiden, Frauen
begehren anders als Männer. Heinrich schreckt vor nichts zurück, nichts ist ihm
heilig außer der Freiheit des Wortes. Er ermutigt mich in meiner eigenen
Schreibe fortzufahren wie der alte Lord im Ford. Das lustige Liedchen des
Komikers Heinz Erhard wird heute nicht mehr jeder kennen, den Jungen geht ja
vieles am Arsch vorbei. Alte Männer werden wieder jung, wenn ein Arsch vorbei
geht der reizvoll erscheint. Jeder Arsch geht einmal vorbei, Jedes Arschloch
muss sterben, rasch tritt der Tod den Menschen an. Männer treten den Fußball
an, Frauen treten ihnen in den Sack, die Ehe ist eine Sackgasse. Wohin sie auch
immer treten, am Ende treten alle ab.
SIEG DES BÖSEN
Massen und Horden
Hassen und morden.
BLIND
Tastend mit dem Blindenstock
Folgt der Mann dem Weiberrock.
MEINUNGSBILDUNG
Zwischen Jubel und Verneinung
Bildet BILD uns unsere Meinung.
LETZTE FAHRT
Die am Teich im Weichen lagen,
Fahren bleich im Leichenwagen.
DER BUNTE HUND
Treibt der bunte Hund es bunt,
Tut das bald DIE BUNTE kund.
Was die Lügenpresse schreibt,
Wenn sie schamlos übertreibt,
Treibt die Hunde ins Verderben.
Heile Hundewelt in Scherben.
Leicht wird der Hund zur grauen Maus,
Das hält das Tier im Kopf nicht aus.
Manche winseln bei der Bunten,
Und benehmen sich wie Tunten.
Die Bunte hat schon eingelenkt,
Doch Fifi hat sich aufgehängt.
PLANET DER AFFEN
Was wir leisten, was wir schaffen,
Das gehört den Oberaffen.
Oberaffen sitzen oben,
Wo sie tadeln oder loben.
Dem Affen winken freie Wahlen,
Er kann die Miete nicht bezahlen.
Von oben wird er angepisst,
Weil er ein blöder Affe ist.
AUGEN ZU UND DURCH
Mädchen welche Frösche küssen,
und sich übergeben müssen,
Müssen dieser Regung trotzen,
Keine Prinzen ohne Kotzen.
EKEL
Frauen ekeln sich vor Geld,
Das Gegenteil wird unterstellt.
Weil sich immer eine findet,
Die den Ekel überwindet.
UNTER DEN TEPPICH
Man kann die Liebe in den Schmutz
ziehen aber man kann sie nicht einfach unter den Teppich kehren. Die Menschen
lieben die Liebe, man darf ihnen nicht nehmen was der Himmel ihnen gab; den
Himmel auf Erden. Leider ist die Liebe vergänglich und die Partnerwahl lässt
uns keine Wahl. Die Liebe ist ein Konsumartikel, das Angebot ist riesig und das
Recht auf Rückgabe kommt uns gerade recht. Wer die Fristen einhält muss den
Artikel nicht behalten, irren ist menschlich. Es wäre unmenschlich den Käufer
zur Liebe zu zwingen, wenn seine Begeisterung abgekühlt ist. Ich selbst liebe
die Liebe über alles, aber ich schreibe was mir einfällt. Solange mir keiner
vorschreibt was ich zu schreiben habe schreibe ich gern wie mir der Schnabel
gewachsen ist. Bei mir wird gelesen was auf den Tisch kommt und mag es noch so
unverdaulich sein. Hunger ist der beste Koch um den Wissensdurst zu stillen.
Die nachfolgenden Betrachtungen betrachten die vorangegangenen als Einleitung
zu weiteren. Des Weiteren wollen wir hier auf die Sinnlosigkeit des Seins und
die Besinnung auf das Wesentliche hinweisen. Für mich liegt der Sinn des Lebens
im Unsinn, es wäre unsinnig das zu leugnen. Der Sinn der Freiheit liegt für
mich in der Sinnfreiheit, sie liebe ich mit allen Sinnen. Wer im Leben einen
Sinn sucht wird mir schwer folgen können, wenn viele so denken muss ich die
Folgen tragen. Können Sie mir folgen? Ich versuche das Leben mit Humor zu
ertragen, Galgenhumor ist die Kunst des Erhängens ohne Strick. In einer
Demokratie ist alles erlaubt was nicht verboten ist, Unsinn ist erlaubt. Die
Liebe ist nicht unsinnig, sogar die Prostitution ist erlaubt. Erlaubt ist was
gefällt, heißt es, den Männern gefällt es, selbst wenn es teuer ist. Die Liebe
ist schön aber teuer, so manchem Mann hat sie den Kopf gekostet. Einen Mann
ohne Kopf kann man leicht an der Nase herumführen, immer der Nase nach. Meine
Gedankensplitter ähneln dem Programm einer Splitterpartei, kein Wähler wird bei
meiner Partei ein Kreuz machen, dafür wurde Christus nicht ans Kreuz
geschlagen, die Leute werden in mir den Teufel sehen und sich bekreuzigen. Aber
der Teufel ist gesellschaftsfähig geworden, man nimmt ihn nichtmehr so ernst,
er ist an keiner Verschwörungstheorie beteiligt und sei sie noch so teuflisch.
Früher steckte er im Detail wie der Mann in der Frau, heute werden Männer von
Frauen verteufelt, wenn sie einen wegstecken wollen.
In meiner Jugend war ich ein gläubiger Mensch, ich
glaubte nicht an Gott, ich glaubte an die Liebe. Mit Hilfe der Liebe kann man
sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen, das wird später bei Haarausfall
immer schwieriger. Zuerst sollte man sich selbst lieben, jedoch auch für andere
etwas übriglassen. Liebe deinen Nächsten. Die Nächstenliebe ist jedoch kein
Ersatz für die körperliche Liebe, bei der sich oft Antikörper bilden die zur
Scheidung führen können. Hast du manchmal das Gefühl du bist im falschen
Körper? Ja, ich ziehe ihn dann sofort wieder raus. Im richtigen Körper fordert
die körperliche Liebe den vollen Körpereinsatz, wenn die Liebe grenzenlos ist
geht man bis an seine Grenzen. Die Liebesfähigkeit des Menschen ist begrenzt,
oft beginnt er zu hassen was er liebte, das sollte ihm zu denken geben. Wer
liebt kann nicht denken, wer hasst denkt falsch, es gibt kein richtiges im
falschen Denken. Denk mal an, sagte meine Mutter als ich ihr sagte ich sei
verliebt, wie hat sie das wohl gemeint? In der Liebe sagt man vieles das man nicht so meint, das nennt man Ironie. Jeder will
eine Meinung haben, auch wenn es nicht seine eigene ist. Vom Partner hat man
zuerst eine gute Meinung, später hat man Meinungsverschiedenheiten. Ist der
Partner verschieden, bringt man ihm Blumen an die Urne, Friede seiner Asche.
Der Friedhof ist der Aschenbecher des Nichtrauchers, aber auch der Raucher ist
hier frei von Nikotinwarnungen. Der Partner ist nun frei sich eine eigene
Meinung zu bilden. Bild dir deine Meinung. Vor und nach der Ehe ist der Mensch
frei wie ein freilaufendes Huhn. Wer in Haft sitzt und Freigang hat geht fremd.
Die Liebe ist ein weites Feld, sie steht und fällt mit dem Penis. Die erste
Liebe ist ein Wunder, durch sie glauben wir an Wunder. Doch alle Liebe ist
Zweckgebunden, die romantische, die idealisierende, die alles überwindende, die
wahre und die geheuchelte Liebe dient der Fortpflanzung und
Pflichterfüllung. Der Sex ist kein
Freizeitvergnügen, er ist eine folgenschwere Handlung im Rausch der Sinne.
Selbst die platonische Liebe ersehnt die Vereinigung der Geschlechter als
Belohnung für das lange Warten. Die gleichgeschlechtliche Liebe wartet nicht,
sie fordert gleiches Recht für alle, ihr ist die Zeugung gleich. Manche wollen
gleich zeugen, andere warten die Eheschließung ab. Auch die Mutterliebe ist
Zweckgebunden, das Weibchen schützt die Brut. Oft ist die Liebe blind, sie hat
den Zweck aus den Augen verloren. Das Kind ist den Frauen Mittel zum Zweck, wer
Mittellos ist findet Mittel und Wege. Bei aller Liebe geht das vielen Männern
zu weit, sie wollen sich in einem Zeitfenster nicht zu weit aus dem Fenster
lehnen. Viele lehnen Kinder ab und werden von den Frauen abgelehnt. Wer Frauen
liebt muss auch Kinder lieben sonst wäre der Koitus zwecklos. Die käufliche
Liebe ist nicht käuflich, sie ist eine Art „Brennholzverleih“, der Kunde gibt
die Ware unversehrt zurück, sie spendete keine Wärme. Damit sind wir wieder
beim Rückgaberecht, das hier zur Rückgabepflicht wird; Frauen kann man nicht
kaufen.
WASSER
Wasser ist das höchste Gut,
Mangel steigert blinde Wut.
Straßenkämpfe werden stärker,
Steine gegen Wasserwerfer.
DIE SPRACHE
Man hört nicht zu, man ist dagegen,
Man ist dem anderen überlegen.
Es ist der Fluch der Ungeduld,
An allem ist die Sprache schuld.
NATURGESETZ
Lebenslange Dienstverpflichtung,
Die Natur verlangt ihr Recht.
Steht der Penis, stimmt die Richtung,
Hauptberuflich Frauenknecht.
Frauen wollen stets das eine,
Ihre Sehnsucht ist das Kind,
Darum öffnen sie die Beine,
Die ja sonst geschlossen sind.
Frauen müssen danke sagen,
Für ein Stück weit, bestes Stück,
Jede muss den Kerl ertragen,
Ohne ihn kein Mutterglück.
Niemand fragt uns was wir wollen,
Zappeln wie im Spinnennetz,
Alle tun wir was wir sollen,
Liebe, ein Naturgesetz.
DAS DENKEN
Wohl die meisten Menschen kranken,
An dem Denken der Gedanken.
Häufig liegt der Denker schief,
Denn er denkt nicht positiv.
Ob ich trinke oder esse,
Ständig laufen Denkprozesse.
Hängematte, Krankentrage,
Immer die Gedankenplage.
Läuft das Leben nicht nach Plan,
Plagt uns der Verfolgungswahn.
Ausgeburten der Empörung,
Theorien der Verschwörung.
Um das Denken einzuschränken,
Kann der Mensch das Hirn ertränken.
Der Kopf ist hohl vom Alkohol,
Wer nicht denkt, der fühlt sich wohl.
BEI LICHT BESEHEN
Dunkelmänner, Lichtgestalten,
Schachfiguren auf dem Brett.
Kriege und Naturgewalten,
Und die Huren auf dem Bett.
Mutter Erde, Hammelherde,
Lebenslauf und Schlussverkauf.
Immer wieder stirb und werde,
Wer sich weigert hängt sich auf.
Wartesaal und Warteschleife,
Was vom Leben wir erwarten.
Pubertät und Zeit der Reife,
Viele haben schlechte Karten.
Viele lassen sich missbrauchen,
Mancher denkt jetzt ist es aus.
Viele hören auf zu rauchen,
Kartenhaus und aus die Maus.
ROMANTISCHE LIEBE
Der Dichter verklärt den romantischen Liebestod zur endlosen
Liebe, die den Tod überdauert und lullt den träumenden Leser ein wie das Kind
in der Wiege. Man muss den Leser ruhigstellen, nichts ist so schön wie eine
ewige Liebe die allen Widrigkeiten trotzt und nur mit dem Tode des Partners ein
wohlverdientes Ende in den tränenfeuchten Kissen des Mitleidenden findet. Jede
Liebe ist für die Ewigkeit gedacht, lieber Realitätsverlust als Liebesverlust.
Hat man eine Liebe verloren, werden die Karten neu gemischt, nach dem Spiel ist
vor dem Spiel. Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben. Wer mit dem alten Leben
unzufrieden ist versucht ein neues zu finden, hier kommt die Liebe ins Spiel.
Die Liebe und ihre Lieder sind unsere ständigen Begleiter, keine Liebe ohne
Lieder, keine Lieder ohne Liebe. Es gibt kein richtiges Leben im falschen, wer
nicht liebt lebt falsch. Wer liebt macht alles falsch, weil er es der Geliebten
nie recht machen kann. Wer sich nie verliebt macht alles richtig, man kann alle
Menschen und alle Frauen lieben, sollte sich aber hüten eine Frau zu lieben.
Ehret die Frauen, sie flechten und weben – himmlische Rosen ins irdische
Leben. Die Rose ist eine Blume des
Himmels: Für mich solls rote Rosen regnen, mir
sollten sämtliche Wunder begegnen. Die Begegnung mit dem Wunder der Liebe
leitet ein Vorspiel ein das noch ein Nachspiel haben wird. Man sollte auf dem
Teppich bleiben und den Rosenteppich meiden. Kein persischer Teppichhändler ist
so infam ihn anzubieten, in der Ehe ist keiner auf Rosen gebettet. Beim ersten
Schrei des Neugeborenen ist Auslegware noch der letzte Schrei, ein Teppich der
sich von Wand zu Wand spannt, auf dem man entspannt herumtrampeln
darf wie ein Bauerntrampel auf dem Perser im Kuhstall. Ein romantisches Bild
aus der Nachkriegszeit, als der Perserteppich gegen Nahrungsmittel getauscht
wurde. Auch der Schah von Persien hätte auf dem Teppich bleiben sollen als er
seine Frau auf Rosen bettete. Noch immer ist die Rose das Symbol der Liebe, in Pattaya wird der Freier zum Rosenkavalier, wenn er dem fliegenden
Händler eine Schnittblume abkauft die sein Leben einschneidend verändern
wird. Viele Freier wollen eine Frau
besitzen, aber Besitz macht unfrei.“ War so jung und morgenschön, Röslein auf
der Heiden“. Gläubige und Heiden sehen in der roten Rose ein Geschenk das den
Namen Liebe trägt. Der Name der Rose. Vertraue nie einer Blume, sie welkt dahin
wie die Schönheit des Weibes, ein leicht verderbliches Gut, zu schön für die
Ewigkeit, nur der Dichter vermag ihr ewiges Leben einzuhauchen. Vor etwa
dreihundert Jahren schrieb Abbe Prevost seine Manon Lescaut und Goethe seinen
Werther, sie beschreiben zwei geschlechtsreife Männer welche die Narrenkappe
der Jugend tragen, eine Kopfbedeckung die das Denken unmöglich macht. Junge
Männer die in einem Meer von Rosen schwimmen, ein heimtückischer Sumpf in dem
sie jämmerlich zugrunde gehen werden. Der Dichter liest als alter Mann von den
Torheiten der Liebe, er wird vergehen, sie werden bleiben.
DIE ENDLÖSUNG
Weil sie alles kontrollieren,
Alles hören, alles sehen,
Nur noch heimlich onanieren,
Nie mehr zu den Nutten gehen.
Unsichtbare Sittenwächter,
Keine Witze, keine Zoten,
Keine Nähe der Geschlechter,
Endlich ist der Sex verboten.
PUTZIPUTZ
Putzig ist das Zähneputzen,
Wenn wir Putziputz benutzen,
Zahnbelag und aller Dreck,
Putziputz putzt alles weg.
Jeder will die Zähne zeigen,
Besser wäre es zu schweigen,
Jeder kotzt ins Internet,
Was er sagt ist selten nett.
Alle kotzen, alle reihern,
Von Berlin bis hoch nach Bayern.
All die Münder voller Schmutz,
Reinigt nur noch Putziputz.
COWBOY
Ich bin die Kuh, du bist der Boy
Kühe sind für immer treu.
Jeder denkt, die blöde Kuh,
Er treibt Kühe, sie schaut zu.
Jeder Boy will nur das eine,
Kuh dann mit dem Kalb alleine.
Heut schreit jede Kuh; Me too.
Ratlos sieht der Cowboy zu.
FREMDE
Er sitzt mir gegenüber,
Er könnt mein Bruder sein,
Es kommt nichts von ihm rüber,
Ein jeder ist allein.
Nie reicht man sich die Hände,
Nie fällt ein gutes Wort,
Wenn ich mich von ihm wende,
Dann schleicht auch er sich fort.
Ich möchte ihm vertrauen,
Die Skepsis überwiegt,
Man kann ihn nicht durchschauen,
Weil er sich selbst belügt.
So sehen wir uns täglich,
Doch immer bleibt er fremd,
Er ist mir unerträglich,
Verlogen und verklemmt.
Die vielen Ähnlichkeiten,
Am Ende halb so wild,
Ich will nicht mit ihm streiten,
Er ist mein Spiegelbild.
FLEISCH
Frisch geschlachtet, frisch gebraten,
Frisch geangelt, frisch gefischt,
Hat der Mensch das Tier verraten,
Und als Mahlzeit aufgetischt.
Nun soll alles anders werden,
Er liebt nicht nur seinen Hund.
Endlich Frieden hier auf Erden,
Denn das Fleisch ist ungesund.
Raubtier war der Mensch gewesen,
Nie mehr macht er Tiere tot,
Respekt vor jedem Lebewesen,
Brot sei unser täglich Brot.
DEPRESSIONEN
Die negative Sicht auf die Welt ist das Vorrecht des
depressiven Menschen, er hat das Leid auf seine Fahnen geschrieben; „Unsere
Fahne flattert uns voran“ Deutsches Liedgut. Wenn das Leid siegt versagt das
Mitleid, alles hat seine Grenzen. Man muss nicht gleich ein hoffnungsloser
Optimist sein, es reicht, wenn man das Leid der Anderen nicht zur eigenen
Herzenssache macht. „Das Herz ist ein einsamer Jäger“. Die Jagd ist die
Leidenschaft der Herrschenden, das Wild ist das Opfer einsamer Herzen. Das
Erschießen von Tieren macht den Menschen nicht unmenschlich, er ist ein
Raubtier dem die Natur den Schwächeren als Opfer anbietet. Herrschaft ist eine
Sache der besseren Waffen, eine Flinte ist besser als Pfeil und Bogen, Kanonen
sind besser als Gebete. Die Welt wird von denen beherrscht die sich das zu
Nutze machen. Gewalt ist wirksamer als Vernunft und Menschenliebe, Demagogen
sind erfolgreicher als ihre friedliebenden Gegenspieler. Die Welt geht ihren
Gang bis zum Untergang. Der Untergang der Welt ist kein romantischer
Sonnenuntergang, kein unterhaltsamer Untergang der Titanic, und kein Untergang
im Hitlerbunker, hier geht etwas unter das immer Oberwasser hatte; ein Planet
der Affen, ein blauer Planet auf schwarzem Grund, der ohne Grund kam und ging.
Er wurde schon zu oft vorhergesagt, wir werden ihn nicht erleben. Den Planeten
ist es egal was wir auf ihnen anstellen. An Stellen wie dieser möchte man den
Griffel aus der Hand, und Hand an sich legen. Die Hand an sich, ist nicht
schuld an dem was sie schreibt, es ist der Kopf der die Feder führt. Ist der
Kopf schwer, geht sie federleicht über das Papier. Papier ist geduldig. Es ist
die Ungeduld des Herzens welche die weiße Unschuld des Papiers befleckt und
besudelt wie das Klopapier das uns am Arsch vorbeigeht. Die Schmerzen der Seele
sind Kopfgeburten des Herzens, die dem Leser an die Nieren gehen. Es gibt Texte
die auf den Magen schlagen, deren Reiz im Brechreiz liegt, weil sie den Gipfel
des Zumutbaren erklommen haben. Jeder Schauspieler spricht seinen Text
ungerührt aus, der Zuhörer soll gerührt werden, Texte leben von der Rührung wie
der Koch von der Suppe, die Rührung ist die Seele des Suppenkochs. Depressive
Menschen wie ich, die der Rührung in die Suppe spucken, gelten in Indien als
Unberührbare. Die geistige Berührung ist der Berührung durch Geistliche nicht gleichzusetzen,
die körperliche Berührung erfordert gleichwohl deren Segen. Die Kirche ist
reich an Segen, der Maler Segensreich
Hundertwasser war mit allen Wassern gewaschen, die Hand die den Pinsel
führte war gesegnet. Diese arme Welt war schon immer reich mit Talenten
gesegnet, die armselig für eine reiche Zukunft nach dem Tode pinselten. Was für
den armen Maler der Pinselstrich, ist für arme Nutten der Straßenstrich, unterm
Strich kommt nicht viel dabei heraus. Der Strich hat keine Zukunft, nur wenige Strichjungen
können eine Familie ernähren. Früher saß man im Gefängnis bei Wasser und Brot,
heute bleibt der Bäcker auf seinem Brot sitzen, weil Brot schwer zu verdienen
ist. Jeder bekommt was er verdient, die Würde des Menschen ist unberührbar.
Ungerührt geht der Bessergestellte am schlecht liegenden Obdachlosen vorbei,
besser gut gestellt als schlecht gelegt. Die Unberührbaren sitzen auf der
Straße, weil hier die Mieten noch bezahlbar sind. Viele Straßen sind ja
Privatbesitz, da ist die geringe Miete eines Obdachlosen ein kleines Zubrot für
Grundbesitzende, Kleinvieh macht auch Mist. Unser täglich Brot ist zur
Delikatesse hochspekuliert worden, die Preise für Wasser steigen, das
Hochwasser steigt wie die Mieten, der Unwille steigt wie die Börsenkurse, Tendenz
steigend. Die meinen Worten innewohnende Tendenz ist unverkennbar, ich bin ein
Depressiver, unfähig im Negativen das Positive zu sehen. Was liebt der kleine
Mann an einer Diktatur am meisten? Es herrscht Ordnung und Preisbindung für
Grundnahrungsmittel. In der DDR konnte jeder seine Miete zahlen, niemand wurde
vor die Tür gesetzt. Wohnraum ist ein Grundrecht des Menschen, kein
Spekulationsobjekt, Subventionen sind hier unerlässlich. Lassen wir ihn doch
reden, diesen kommunistischen Trotzkopf, eine Demokratie kann sein
sozialistisches Geschwätz verkraften, freie Wähler wählen die Freiheit. Wer
frei sein will muss Opfer bringen, lieber freie Ausbeutung als geknechtete
Sozialisierung. Unser Mann in Asien sah heute einen quälenden Spielfilm über
die sogenannte Liebe, in dem sich zwei Paare gegenseitig fertigmachen; „Ich
habe fertig“. Tatsächlich machen die Männer die Frauen fertig, die Sprache ist
vulgär, der Umgang mit dem Partner entwürdigend, es erinnerte mich an „Szenen
eine Ehe“ von Ingmar Bergmann, der mich vor vielen Jahren zutiefst erschüttert
hatte. „Hautnah“ ging mir unter die Haut, wie lange kein Film mehr. Dabei fing
alles so harmlos an, zwei junge hübsche Menschen können im Gewirr des
Straßenverkehrs die Augen nicht voneinander lassen, das wird dann auch noch
akustisch mit einer Liebesschnulze begleitet, so schön kann Liebe sein. Ich
wollte mich wohlgefällig einlullen lassen, Natalie Portman
war schlank und hübsch, aber Jude Law entpuppte sich schnell als arroganter
Schnösel, der vor keiner seelischen Grausamkeit zurückschreckte. Julia Roberts
fällt dem kaputten Clive Owens zum Opfer, ein Theater der Grausamkeit. Mike
Nichols hat das Gemetzel 2004 in Szene gesetzt, ein gnadenlos böser Film. Ich
war in meinem Leben schon einmal querschnittsgelähmt und saß im Rollstuhl, im
Selbstmitleid ist Mitleid schwer zu ertragen. Der Mitleidende will bis zu einem
gewissen Punkt mitleiden, darüber hinaus, kann und will er nicht mehr.
Angeblich, so wurde in dem Film „Hautnah“ gesagt, liebt der Depressive sein
Leiden, er ist Leidenssüchtig, also ein Masochist, der sich gern selbst
züchtigt. „Wenn du zum Masochisten gehst vergiss die Peitsche nicht“, sagte
schon Nietzsche, womit wir wieder beim Weibe sind. Das Weib ist der Himmel auf
Erden, der Mann fertigt die Peitschen, der Mensch ist ein Tier das Werkzeuge
herstellt. Das Auspeitschen von Sklaven war ein Mittel der Unterdrückung, die
Peitsche ist unschuldig, sie ist nur Werkzeug, der Mensch ist die Triebfeder
seiner Triebe. Der Liebesfilm des heutigen Abends war folgerichtig; „Ein ganzes
halbes Jahr“. Ein liebenswertes Mädchen der Unterklasse verliebt sich in
lebensmüden Rollstuhlfahrer der Oberklasse. Klasse, wie sich
Klassenunterschiede aufheben, wenn Mitleid in Liebe ausartet. Liebe geht
seltsame Wege, manchmal befährt sie der Rollstuhl. Der Rollstuhl spielt nicht
die Hauptrolle, den spielt die zauberhafte Hauptdarstellerin glatt an die Wand.
„Gegen die Wand“ aber im Rollstuhl. Unser Mann in Asien, seinerzeit dem
Rollstuhl entkommen, schwelgte in Erinnerungen der masochistischen Art, wie
schön waren doch die Ausflüge auf zwei Rädern, als dieser Stuhl die Faulheit
des Depressiven verschleierte und die Verweigerung von Leistung als
Schicksalsschlag dargestellt werden konnte. Wer nie im Rollstuhl saß kann sich
dieses Glücksgefühl kaum vorstellen, von allen bedauert und bemitleidet kann
sich der Depressive hemmungslos in seinen egoistischen Gefühlen wälzen, das
süße Nichtstun genießen. Unser Mann in Asien hatte Verbindung zu DIGNITAS in
der Schweiz aufgenommen, der einzigen Möglichkeit dem Leistungsdruck der
Kapitalistischen Gesellschaft für immer zu entgehen, nun erlebte er im Film die
gleichen Bemühungen eines gelähmten Mannes, der ebenfalls human sterben wollte.
Wie so oft im Film, hatte der die besseren Möglichkeiten. Der unanständig
reiche junge Mann hatte das Glück von seiner unanständig armen Pflegerin bis
zur Selbstaufgabe geliebt zu werden, die unschuldigen Küsse der vom vulgären
Sex verschonten Liebenden, rühren das Gemüt des Zuschauers. Dem bleibt das
Sterben des zeugungsunfähigen jungen Mannes erspart, er sieht in den letzten
Bildern des Films, die junge Frau in einem romantischen Paris, in das er sie
entführt hätte, wenn er nicht gestorben wäre. „Und wenn sie nicht gestorben
sind so leben sie noch heute“. So endeten früher die Märchen. Im modernen
Märchen stirbt einer von beiden, das erspart Ihnen und dem Zuschauer
Enttäuschungen. Was lehrt uns das? Die Liebe ist das wofür wir sie halten, an
dem wir festhalten, weil es ohne sie keinen Halt gibt. Halt, bis hierher und
nicht weiter, dieser unerträgliche Sarkasmus zieht die Tränen des Mitleids in
den Schmutz der Gosse, das Mitleid ist das edelste Leid dessen der Mensch in
einer vom Selbstmitleid penetrierten Gesellschaft fähig ist. Es ist ein
Unterschied ob wir mit oder ohne leiden, ohne Leiden kein Mitleid, ohne Mitleid
kein Erbarmen. Erbarmungslos setzt der Profiteur den jahrelangen Mieter auf die
Straße, der unter den Brücken Mitleid für den Fehlgeleiteten entwickelt. Die
reichen Leute tun mir leid, sagt der Wohnungslose und nimmt noch einen Schluck
aus der Flasche. Tatsächlich verdienen die Reichen das Mitleid der Armen, bei
Ihresgleichen können sie es nicht finden. Wir alle kennen die Armut der Reichen
aus unzähligen Büchern und Filmen, das ganze Elend von Besitz und
Verantwortung, Arroganz und Scham. Schamlos gibt sich die Dirne dem Freier hin,
ihre finanziellen Forderungen findet er beschämend. „Schämen sie sich denn
nicht?“ lautet die empörte Frage auf schamloses Benehmen. Nein, sie schämen
sich nicht, die Finanzjongleure und Spekulanten, sie fühlen sich als Sieger in
einem Millionenspiel, in dem nur sie gewinnen. Sollte man sich für Reichtum
etwa schämen? Die Antwort lautet: Ja. Dieses Ja, steht im krassen Gegensatz zum
„Nein ist nein“ der neuen Frauenbewegung, die alles verneint was früher „jein“ bedeutete. Haben sich Frauen nie bereichert? Wer oben
ist spricht nicht gern über den Weg zum Erfolg. Wer so schreibt wie ich, ist
sicher erfolglos, ihm führt der Neid die Feder. Ohne Federlesens kann man diese
Kritiker der besten aller Welten auslesen, sie sind nicht lesenswert. Auch ohne
Lesen ist das Leben lebenswert, nur ärmer. Wer nicht liest erspart sich viel
Mühe, allein das Umblättern der häufig an einander klebenden Seiten ist mühsame
Kleinarbeit. Über das gelesene muss man nachdenken, wem steht schon der Sinn
nach Denken? Das Denken wird bedenkenlos hingenommen, wer Kreuzworträtsel löst
hält sich für einen Denker und Kant für einen Kollegen. Es gibt kleine und
große Denker, beide können sich irren. Die Philosophie ist wie das Fliegen ohne
Netz; Die Artisten in der Zirkuskuppel ratlos. Wenn Marx richtig gedacht hätte
– nicht auszudenken. Wie Ikarus kam er der Sonne zu nahe und stürzte ab. An der
Glut des Kapitalismus hat sich schon mancher die Finger verbrannt, er ist die
Sonne, die den Ausbeutern einen Platz an der Sonne sichert. Der Sozialismus ist
eine Schnapsidee von Rotweintrinkern die eine rote Fahne aber keine neue Idee
haben. Erbarmungslos decken neue Denker die Denkfehler der alten auf und treten
Marx in die Tonne. Es gibt kein richtiges im falschen Denken. Wer nicht denkt
lebt behütet im Schneckenhaus eines Elfenbeinturms, wer denkt lehnt sich meist
zu weit aus dem Fenster. Ein Fenstersturz ist harmlos gegen einen Kurssturz,
der viele ins Unglück stürzt. Wer sich aus dem Fenster stürzen will braucht ein
Zeitfenster das ein Stück weit offenstehen sollte. Wer Diktatoren stürzen will,
sollte bedenken was danach kommt. Wenn ich mich sturzbetrunken aus dem Fenster
lehne kann nicht viel passieren, ich wohne mit Bodenhaftung. Leider habe ich
mich nach zwölf Monaten Abstinenz wieder zum regegelmäßigen Bierkonsum in den
Abendstunden durchgerungen, eine Entscheidung die mich viel Kraft und Geld
kostete. Die letzte Lieferung in mein Pandemie-Exil bestand aus immerhin zehn
Kästen a zwölf Flaschen; 6.140.- Baht, etwa 270.- Euro. Warum werden solche
Mengen gehortet, das hat mit der krankhaften Vorratshaltung des Alkoholikers zu
tun, der überall Flaschen versteckt. Nun trotze ich in heißer Tropennacht jedem
Alkoholverbot der Regierung und lasse mir bei Jazz-Funk in den Kopfhörern das
kühle Bier munden. Berühmte Autoren wie Jack London schrieben unter Alkohol,
unser Mann in Asien befindet sich in guter Gesellschaft. Man muss nicht trinken
um zu schreiben, kann das Trinken aber besser beschreiben. Ich kann mein Leben
nicht nach Belieben umschreiben, ich bin ein Trinker ohne Leberschäden. Meine
Leber hat alles verkraftet was mein Gemüt nicht verkraften konnte, nun schreibe
ich wieder unter Drogen. Unter Drogen kann man nicht über den Dingen stehen
aber man kann sie beschreiben. Wer betrunken spottet, spottet jeder
Beschreibung. Das Leben ist ein unbeschriebenes Blatt, das von uns beschrieben
wird und davon schwebt wie ein Blatt im Wind. Im Buch des Lebens hat jedes
Blatt seinen Platz, jedes einzelne ein Flugblatt mit den Parolen des Tages die
nach vierundzwanzig Stunden veraltet sind. Der Rückblick hat keine Zukunft, er
ist der Schnee von gestern, keine Sorge im nächsten Jahr gibt es wieder eine
weiße Weihnacht. Wer das Gestern beschreibt wendet sich an den Leser von
morgen, für Zeitreisende ist das kein Widerspruch. Manche Bücher sind zeitlos,
da fragt man sich, was ist mit der Zeit los? Zurzeit ist nichts los, aber schon
morgen kann wieder was los sein, kommt Zeit kommt Rat. Wer das große Los
gewinnen will braucht viel Zeit, ich gewinne im Lotto stets nur kleine Beträge.
DER SCHREI DER UNKE
Wen nachts im Baum die Unke schreit,
Bin ich vom kühlen Trunke breit,
Natürlich bin auch ohne Unken
Um diese Zeit ich meist betrunken.
DER REIMER THOMAS, nach
T. Fontane
Der Reimer Thomas lag am Bach,
Er schlief nicht und er war nicht wach.
Da naht auf einem Apfelschimmel
Ein Apfel aber schon mit Schimmel.
Der Reimer Thomas sprach; oh Graus,
Wie sieht denn dieser Apfel aus?
Der Schimmel sprach mit wilder Mähne,
Sei still, der Apfel hat Migräne.
Es ist Prinzessin Apfelsine
Und keine blöde Prolotrine.
Belegt mit einem bösen Fluch,
Mit Schimmel und mit Mundgeruch.
Man gab ihr ein Glas Apfelwein,
Da schrumpfte sie zum Apfel ein.
Sie floh bis in den Kaukasus,
Auf ihrem treuen Pegasus.
Willst du die Prinzessin retten,
Steig mit dem Apfel in die Betten.
Der Apfel ward zum schönsten Weib,
Der Penis rückt ihr auf den Leib.
Ohne Schimmel auf dem Schimmel,
Flog das Pferd sie in den Himmel.
LOB DER LÜGE
Man kennt die fromme Lüge, die Notlüge, die Lebenslüge und
die Lügen des Münchhausen, ein Meister in seinem Fach, er log das sich die
Balken bogen, er war ungelogen der größte Lügner seiner Zeit. Die Kunst des
Lügens ist eine alte Kunst, sie hat ihren Ursprung in der Liebe, einer auf
Lügen aufgebauten Illusion, deren Anhänger sich und andere belügen um vor dem
Schmerz der Wahrheit zu schützen. Die Wahrheitsliebe ist eine destruktive
Leidenschaft, wer die Wahrheit liebt ist nicht liebesfähig. Die Wahrheit ist
nicht liebenswert, die Lebenslüge ist lebenswert. „Ich liebe dich“ könnte auch
„Ich lüge dich“ heißen, es steckt ja ein verborgener Egoismus hinter dieser
Beteuerung; Männer wollen ins Bett, Frauen wollen ein Kind. Die Frau kommt der
Wahrheit näher, wenn sie bekennt; „Ich möchte ein Kind von dir“. Eine
ungeliebte Wahrheit für den Mann, sie liebt nicht Ihn, sondern seine Fähigkeit
zur Zeugung. Ständig werden wir Zeuge von Zeugung und Lüge, wenn der Mann die
Frau, die Frau das Kind liebt. Kein Leben ohne Liebe, keine Liebe ohne Lüge. In
meinen Gedichten sagte ich die Wahrheit, in meiner Prosa beschrieb ich einen
modernen Münchhausen, dem es gelingt die leichten Mädchen von Pattaya leicht zu nehmen. Dafür benötigte meine Kunstfigur
ein gutes Aussehen und das Talent eines Heiratsschwindlers, nur mit Speck fängt
man Mäuse. Es war meine Intension den Spieß umzudrehen, die Frauen sollten für
die Liebe zahlen und dem galanten Verführer auf den Leim gehen. Der Wunschtraum
der Männer, von einigen Tagträumern in Pattaya noch
immer geträumt; „Sie liebt mich, sie hat noch nie Geld von mir verlangt“. Das
Verlangen nach Geld treibt die Menschen an, das Verlangen nach dem Weibe treibt
die Männer an, die Weiber treiben die Männer an. Geld treibt sie zueinander.
Was wäre die Liebe ohne Geld, sie wäre ein Motor ohne Benzin, eine
leistungsfähige Maschine ohne Treibstoff. Vor der Erfindung des Geldes war der
Geschlechtstrieb nicht zahlungsfähig, jeder Zeugungsfähige zeugte einfach vor
sich hin, Alimente waren weitgehend unbekannt, jedes Kind war ein Geschenk des
Himmels. Der Himmel war schon immer für alle Geschenke zuständig, die Hölle
musste man sich verdienen. In der DDR war ein Romeo, verdienter
Heiratsschwindler des Volkes, die Liebeslüge diente der Wahrheit des
Sozialismus. Wer liebt belügt sich selbst, wer Liebe vortäuscht kann Liebe
erwecken. Die Liebe ist ein feindlicher Agent, ein „Schläfer“, der geweckt
werden will um seine Aufgabe zu erfüllen, sie schläft mit jedem, dem Beischlaf
folgt der Weckruf zu Terror und Angst. Lügen haben angeblich kurze Beine, das
ist zu kurz gedacht, lange Beine sind bei Frauen anziehend, aber keine Garantie
für Wahrheit. Man kann die Beine anziehen oder spreizen, sie sind nicht zuständig
für die Lügen der Liebe. Der Liebende zappelt wie die Fliege im Spinnennetz,
die Spinne frisst alles was ins Netz geht, auch den Partner. Wer der
Partnerschaft ins Netz geht begibt sich auf unübersichtliches Terrain, der
Abgrund ist vom Glück der Liebe überschattet, eine dunkle Ahnung, dass etwas
schief gehen könnte, wird verdrängt, der Lottogewinn der Liebe als Glück im
Spiel wahrgenommen, man hat alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen. Die
Liebe ist ein Zugewinn der bei der Scheidung in Rechnung gestellt wird, am Ende
wird abgerechnet. Männer machen oft die Rechnung ohne den Wirt, Milchmädchen
rechnen da besser. Frauen haben das Rechnen mit der Muttermilch eingesogen, sie
geben es an die Töchter weiter. Wenn sie fremd gehen geben sie das Kind des Ehebruchs
an den Ehemann weiter, weiter kann man es nicht treiben. Das bunte Treiben auf
Erden wird vielen zu bunt, kleine Geister die Goethes Farbenlehre nicht
verstanden haben. Sie begreifen nicht dass ohne Farben eine farblose Leere die
Leinwand der Welt mit moderner Kunst überziehen würde, die das Grauen im Grau
sucht. Berühmte Maler der Neuzeit haben mit ihrer Schwarzweißmalerei der Farbe
den Kampf angesagt, die sie für farblos halten. Ich liebe Farben und teile
diese Leidenschaft mit dem spanischen Filmregisseur Pedro Almodovar, der sie in
seinen Filmen offenbart. Seine Welt ist bunt wie die meine, seine Farben
springen ins Bild, versetzen mich in einen Farbenrausch, der von der modernen
Technik des leuchtenden Bildschirms verstärkt wird. Der Bildschirm ist die
leuchtende Fackel der Kunst, durch ihn wird Malerei in ihrer Wirkung verstärkt,
der Bildschirm ist die „Erleuchtung“ meines Lebens. Die Farben der Lüge werden
auf dem Bildschirm nicht sichtbar, sie zeigen sich nur dort wo Farbe
abbröckelt. Es gab allerdings auch einen berühmten französischen Filmregisseur
der seine Figuren sozusagen in Pastellfarben malte, bei seinen Filmen konnte
man zusehen wie Farbe trocknet. Eine bemerkenswerte Kritik, die in einem
anderen französischen Film trocken formuliert wurde. Farben müssen nach dem
Auftragen auf die Leinwand trocknen, deswegen sitzen erfolglose Maler oft auf
dem Trockenen. Erst wenn ein Künstler trocken hinter den Ohren ist, spitzt der
Kunstmarkt die Ohren. Was dem Musikliebhaber ein Ohrenschmaus, ist dem
Liebhaber der Malerei eine Augenweide. Potentielle Kunden werden wie Lämmer auf
die Weide geführt, das Schweigen der Lämmer wird von der Stimme des
Auktionators übertönt, der ihr Geld mit dem Hammer zuschlägt. Die Preise sind
der Hammer, die Gemälde sind trocken, der Preis macht die Augen feucht. „Tränen
lügen nicht“. Der Kunstmarkt ist die Lebenslüge des Kapitals, das gern Papier
oder Leinwand als Zahlungsmittel in Umlauf setzt. Papiergeld ist die Währung
der kleinen Leute, Leinwandgeld ist die Währung der Kunstsinnigen Reichen. „Wer
das Papier nicht ehrt ist die Leinwand nicht wert“. Der Künstler ist ehrlich in
seinem Bemühen, der Spekulant ist Erfinder von Zahlungsmitteln, alles dient ihm
als Ware. Der Mensch als Ware ist weniger wert als ein Stapel Papier oder eine
bemalte Leinwand, er wird belogen und unter Wert verkauft. Wir werden belogen
und wir belügen uns selbst; Lüge ist Wahrheit. Die Lebenslüge des Sextouristen
ist die käufliche Liebe, er liebt es, wenn schöne Frauen ihm schön tun. Jeder
wie ihm schön. Der Sextourist ist ein Fremder
dem man der Not
gehorchend seine Frauen verkauft, er darf sie lieben, wird aber nicht geliebt.
Der Mensch hasst den Fremden, liebt jedoch den Liebreiz fremder Frauen, eine
Fremdenfreundlichkeit die sich nur auf das weibliche Geschlecht bezieht.
Welcher Weiße würde nicht gern eine Schwarze im weißen Bikini, oder auf weißen
Kissen…
DER SCHALTER
Ständig drehen sich die Mühlen,
Von Gedanken und Gefühlen,
Keine Ruhe, keine Rast,
Weil du keinen Schalter hast.
Abzuschalten diese Plage,
Die uns peinigt alle Tage,
In der Jugend und im Alter,
Immer fehlt uns dieser Schalter.
Einst werden wir den Himmel sehn,
Vor einem Schalter Schlange stehn,
Hier wird jeder Schritt verwaltet,
Und wir werden abgeschaltet.
DAS HEIL
Wie der Tänzer auf dem Seil,
Sucht der Mensch im Heil sein Heil.
Wenn dem Volke Unheil droht,
Heilt das Heil die ärgste Not.
Alle flehen um das Heil,
Heil Hitler war das Gegenteil.
Heilig sind Erfolg und Ruhm,
Heilig ist das Eigentum.
Auch die Kapitalverbrechen,
Wird man einmal heiligsprechen.
Wir schwören ohne Hinterlist,
Bei allem was uns heilig ist.
DIE FAHNE
Mein Kampf, so könnte jeder sagen,
Der je für seinen König ritt,
Der jemals diese Last getragen,
Und Leiden für den Herrscher litt.
Er ist König, wir sind Knechte,
Alle tragen seine Fahne,
Liefern täglich Scheingefechte,
Denn wir kämpfen mit dem Wahne.
Keiner will sich mehr verkriechen,
Trinken auf des Königs Wohl,
Jeder soll die Fahne riechen,
Es lebe König Alkohol.
DAS WUNDER
Leise spielte eine Laute
Auf dem Berge, tief im Tal,
Als ein weißes Haar ergraute,
Auf des Vaters Muttermal.
Im Walde wo ich sitzend stand,
Wo Fische oft ertranken,
Versank ein Schiff im Wüstensand,
Voll mit gesunden Kranken.
Die nackten Füße blank geputzt,
versuchte ich den Handstand,
Die Hände waren abgenutzt,
Vom betonierten Sandstrand.
Lauthals Schafe Hirten hüten,
Leise auf dem Rinderfeld,
Prall die leeren Plastiktüten,
Greise schleppen Kindergeld.
Sitzend tanzten sie den Reigen,
Mädchen aus dem Knabenchor,
Lautlos schwebt der Klang der Geigen,
Unerhört von Ohr zu Ohr.
Stumm begannen sie zu singen,
Liebevoll mit leerem Hohn,
Zwanglos kann man keinen zwingen,
Arbeitslos zum Mindestlohn.
Höllenlärm der Grabesstille,
Wenn die Toten vor uns stehn,
Da verlor ich meine Brille,
Und ich konnte wieder sehn.
DER LETZTE BECHER
Er war kein Tugendwächter,
Hat keinen angepisst,
Er war kein Kostverächter,
Er war ein Sextourist.
Fern auf den Philippinen,
In Thailand sowieso,
Wo Frauen Männern dienen,
Macht Geld die Herzen froh.
Das Trinken und das Blasen,
Gab seinem Leben Sinn,
Mit Krebs und Metastasen,
Ging seine Welt dahin.
Er war ein froher Zecher,
Er kannte keinen Geiz,
Er trank den letzten Becher,
Bei Helfern in der Schweiz.
IN FREMDEN BETTEN
Früher war die Zunge ein Geschlechtsteil, heute hängt
uns alles zum Halse heraus. Der Mensch hängt an seinen Gewohnheiten, die Zunge
hängt am Menschen, ihre Abtrennung gehörte zu den bestialischen Gewohnheiten
des Mittelalters, dem alles als Mittel zum Zweck diente, der Zweck heiligt das
Mittelmaß. Früher wollte man das schlechte Image des internationalen
Seebades Pattaya
verändern, heute hätte man es gern zurück. Die Anziehungskraft der Erde zieht
uns an, die Anziehungskraft der Frauen zieht die Männer an, ein Magnetismus der
durch eine Pandemie unterbrochen wurde, die man sich nicht hätte vorstellen
können. Seuchen hatte es immer gegeben, bei AIDS konnte man noch den Schwulen
die Schuld geben, bei der Vogelgrippe dem Vögeln. Die Vögel flogen davon, der
infizierte Mensch blieb zurück, aber er vögelte weiter. Erst wenn das Alter ihm
seine Grenzen aufzeigt, wenn das monströse Folterinstrument sich nichtmehr
furchterregend vor der verängstigten Frau aufrichtet, sie verfolgt und
belästigt, wenn der Unbrauchbare wie ein poröser Gartenschlauch über dem nassen
Sack in feuchter Windel hängt, ein schlaffes Anhängsel des abgeschlafften
Liebhabers, erst dann wird der Mann zu einem Menschen den die Frau ohne Angst
lieben kann. Angst ist die Triebfeder der Liebe, Angst vor Ablehnung und
Einsamkeit, Angst vor Unfruchtbarkeit und Kinderlosigkeit, Angst vor einem
Leben ohne Sinn. Der alternde, hilflose Mann aktiviert den Pflegetrieb der
Frau, der alles pflegt was pflegebedürftig erscheint. Mitunter pflegen auch
Männer bedürftige Frauen, immer mehr erobert sich der Mann Berufe zu denen er
früher keinen Zugang hatte. Ein Virus versaut das Geschäft käuflicher Damen,
die Preise fallen wie Blätter im Herbstwind, ein Gesichtsverlust für jedes
schöne Gesicht. Gesicht und Körper sind Geld wert solange eine gesunde Nachfrage
besteht, Seuchen bedrohen Wirtschaft und Dienstleistung, oraler Sex reißt
Prostituierten die Maske vom Gesicht. Die Pandemie demaskiert die Liebe als
Transportmittel für sexuell übertragbare Krankheiten, die schon immer die
Freude am Freudenmädchen beeinträchtigten. Heute sah ich einen Film über
weibliche Sextouristen in Kenia, Vollschlank und ungeliebt suchen sie Liebe bei
schwarzen Gigolos, von denen sie am Strand belagert werden. Der Kommentar zum
Film sprach von Fortsetzung der Kolonisierung. Mein Sextourismus begann in
Kenia, bin ich Ausbeuter oder Ausgebeuteter? Wir beuten nicht aus, wir zahlen
den Preis den das Leben verlangt. Wir haben weder den Sex noch das Geld
erfunden, wir haben die Welt so vorgefunden wie sie ist. Jede neue Generation
kämpft gegen die alten Strukturen, jugendlicher Idealismus will die Welt
verändern und hält das sogar für machbar. Sex und Geld bestimmen wo es lang
geht, wer von Selbstfindung und Selbstbestimmung faselt ist ein Traumtänzer. Im
heillosen Durcheinander von Gier und Grausamkeit träumt der Gutmensch von der
heilen Welt; „Ein bisschen Frieden“. Die Völker der Welt werden mit der Drohung
geimpft das nur die Impfung das drohende Unheil abwenden kann. Es gibt keine
Impfung gegen drohendes Unheil, das Unheil ist unheilbar, ein erbarmungsloser
Gegner des Heils, die heile Welt eine Illusion. „Heile heile Segen“, ein
segensreiches Lied, das die Mutter dem verletzten Kinde sang, ein liebevoller
Trost, eine Hoffnung, ein Versprechen. Was versprechen wir uns davon? „We shall overcome“,
wir werden es überstehen. Wir unterliegen Gesetzen die wir überstehen wollen,
das Gesetz des Fressens, die Angst vor dem Fressfeind der uns verschlingen wird
wie der Ameisenbär die Ameise, eine Delikatesse die ihm auf der Zunge zergeht.
Das Tier ist ein Genussmittel, jedes schmeckt anders. Sie sterben für eine gute
Sache. Der Mensch tötet die Tiere bevor er sie verschlingt, schon beim Anblick
des Fleisches das auf dem Bildschirm in der Pfanne brutzelt, wenn der
Fernsehkoch den Löffel schwingt, läuft ihm das Wasser im Munde zusammen,
Goulasch und das Geschnetzelte, Schnitzel und Keule wirken wie ein
Keulenschlag. Früher mit der Keule erschlagen, heute im Supermarkt an der
Fleischtheke preiswert eingekauft, ist das zerhackte Tier in jeder Küche willkommen;
das Leben begrüßt den Tod. Gutmenschen finden das nicht gut, sie entdecken das
Lebewesen im Nahrungsmittel, eine späte Wahrnehmung. Sie wenden sich ab von den
Gräueln der Vorzeit, sind Botschafter einer neuen Zeit, die das Schweigen der
Lämmer und das Furzen der Rinder in geordnete Bahnen lenken wird. Schon immer
hat der jugendliche Tatendrang Terror der Alten überwunden und eine neue Zeit
begründet, auch wir Alten sind Kinder einer neuen Zeit, die uns liebevoll in
eine bessere Zukunft begleiten wird, in der wir nichts mehr zu suchen haben.
DAS FREMDE
Das Fremde ist uns unbekannt,
Was will der Fremde hier im Land?
Fremden kann man nicht vertrauen,
Freiwild sind die deutschen Frauen.
Vieles sieht man mit Befremden,
Fremde nähen uns die Hemden.
Hemden sind es nicht allein,
Denn das Fremde schleicht sich ein.
Schleichend pflegt man uns die Alten,
Das ist nicht mehr auszuhalten.
Der Deutsche trägt ein deutsches Hemd,
Ein deutscher Mann geht selten fremd.
Die Fremde sieht ihn zärtlich an
Und nennt ihn; schöner fremder Mann.
Leicht bekommt er einen Ständer,
Bei den Frauen fremder Länder.
MARKTGERECHT
Vom ersten Schrei bis zum Infarkt,
Deinen Wert bestimmt der Markt.
Da ist nichts zu hinterfragen,
Nur die Haut zum Markte tragen.
Nicht immer ist der Markt gerecht,
Doch es geht uns ja nicht schlecht.
Manche bleiben auf der Strecke,
Kalter Boden, warme Decke.
Wer nur einen Hund besitzt,
Streichelt keinen Grundbesitz,
Obdachlos mit seinem Hund,
Doch die Wirtschaft ist gesund.
WAS SUCHT
DER MENSCH?
Jeder Mensch ist auf der Suche, wird aber im eigenen Heim von
Versuchungen heimgesucht, eigentlich ist jeder Mensch nur ein Versuchsobjekt um
den idealen Menschen zu erschaffen, davon ist man weit entfernt. Im derzeitigen
Entwicklungsstadium ist er ein Suchtobjekt das sich neben Alkohol und Nikotin
alles reinzieht was Mund und Nase verkraftet. „Wer schafft braucht Kraft“, wir
haben die Kraft eine neue Welt zu schaffen, Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit,
sind keine hohlen Phrasen; „Wir schaffen das „. Wenn wir das nicht schaffen,
ist das nicht mehr mein Land, sagte Frau Merkel selbstvergessen, wollte sie
auswandern? Die Fremden wandern ein, die Deutschen wandern aus, sie suchen die
Sonne, sie streben zum Licht wie Insekten und verbrennen sich die Finger. In Thailand
räumt man den Fremden keine Rechte ein, deutsche „Flüchtlinge“ erhalten keine
finanzielle Unterstützung, sie müssen ein ausreichendes Einkommen nachweisen um
im Lande geduldet zu werden, Eine Willkommenskultur nach deutschem Vorbild gibt
es hier nicht, man hütet sich westliche Torheiten zu übernehmen. Willkommen ist
wer Geld hat, die einzige Kultur, die ein Staat pflegen sollte. Humanitäre
Gefühlsduseleien führen zu Rassenhass und Bürgerkrieg. Ich lebe seit Jahren in
beiden Ländern, bin fremd in der Heimat, die von Fremden besetzt ist, und fremd
im Gastland; „In der Fremde sind wir Fremde, in der Heimat sind wir fremd,
Fremde nehmen uns die Heimat, nehmen uns das letzte Hemd. Wer Heimat in der
Fremde sucht, wird ewig Fremder bleiben, darum lässt er nichts unversucht, uns
daraus zu vertreiben“. Vertreibung und Ausrottung ist eine bewährte Tradition,
so mancher stolze Staat entwickelte seine Macht auf dieser Grundlage. Keine
Lage ohne Grund, die Gemengelage ist kein Grund zur Verzweiflung, die Zeit wird
uns ein Zeitfenster öffnen, der Fortschritt ist zeitlos. Das Fortschreiten des
Fortschritts ist beängstigend aber kein Grund zur Panik. Es ist der Blick
zurück, der uns zur Verzweiflung treibt, einer strahlenden Zukunft steht eine
grauenvolle Vergangenheit gegenüber, wer die Menschen kennt ist skeptisch.
Sollen wir dem Menschen vertrauen, er ist nicht vertrauenswürdig. Auf hohem
Ross hat er uns in die Scheiße geritten, er ist ein Nestbeschmutzer, der seine
Herkunft verleugnet, wenn es um den Profit geht. Die Nächstenliebe ist eine
Fiktion, ein religiöser Wunschtraum, erst wenn wir den Nächsten hassen sind wir
uns selbst am nächsten. „Der Nächste bitte“. Der Nächste ist eine Bitte, die
Antwort ist; Nein danke. Danken wir dem Himmel, wenn er uns die irdischen Sünden
vergibt, der Mensch ist der Sünder, der Prophet der Verkünder. Er bringt dem
Menschen frohe Kunde; Gott liebt ihn sogar dann, wenn er hasst. Der Hass ist
also von höchster Stelle abgesegnet, die Liebe ist nicht die einzige
Himmelsmacht. Nicht zuletzt ist die Hassliebe eine beliebte Kombination von
beiden, wir lieben was wir hassen und hassen was wir lieben; „Sometimes i hate you because i love
you“ US-Liedgut. Viele Liedermacher schreiben gute
Lieder, viele Menschen haben gute Vorsätze aber schlechte Vorgesetzte und
konsumieren was ihnen vorgesetzt wird. Vor dem Gesetz sind alle gleich aber
viele wehren sich gegen Gleichmacherei. Man muss nicht alles gleich machen,
morgen ist auch noch ein Tag. Unsere Tage sind gezählt, also zählen wir Geld
bis zum Ende unserer Tage. Es ist faszinierend in einer Bank einer Maschine
zuzusehen, die Geld zählt, der Mensch zählt nichts, wenn die Maschine zählt.
Während sie zählt werden den Menschen Märchen erzählt; sie werden in der
Lotterie gewinnen und sich eine Maschine kaufen die ihr Geld zählt. Was zählt
wirklich? Natürlich alles was gut und edel ist; Der Gutmensch und das Edelweiß.
Vom Edelweiß weiß man, dass es edel ist, das Edelste ist jedoch der Gutmensch
in seiner grenzenlosen Güte, er wird alles wieder gut machen was der
Schlechtmensch angerichtet hat; „Es ist angerichtet“. Das Leben ist Kampf,
stets kämpft das Gute gegen das Schlechte, das dem Guten haushoch überlegen
ist. „Nicht schlecht, sagt der Schlechte, wenn er den Guten betrogen hat und
wünscht ihm alles Gute. Über allem steht die Güte Gottes, eine Einrichtung mit
dem Gütesiegel: „Alles wird gut“. Wenn alles gut werden soll darf es den Armen
nicht so erbärmlich gehen, die Reichen sollten die Maxime: „Leben und leben
lassen“ nicht aus den Augen lassen. Wer im Luxus lebt darf die Armen nicht sich
selbst überlassen, es wäre unterlassene Hilfeleistung. Ohne Unterlass ruft der
Hilflose um Hilfe, sein Ruf verhallt ungehört; „Going
with the Wind“. „Der Wind
hat mir ein Lied erzählt“, Zarah Leander. Auch diese Ikone von der mein Vater
Bilder und Schallplatten sammelte, wurde, vom Winde verweht. Die Zeit heilt
alle Wunden und bereitet den Menschen auf das große Vergessen vor, erst
vergisst er sein Leben, dann vergisst er zu atmen. „Atemlos durch die
Pandemie“, mit Helene Fischer durch die Nacht. Die Nacht ist wie ein Tag ohne
Sonne, man sieht schwarz, weil es ohne Licht keine Farben gibt. Der
Farbenreichtum des Tages wird von der Nacht ausgelöscht, man steht im Dunkeln
und liegt träumend auf der Matte. Der Traum ist das Nachtleben derer die im
Schlaf nicht sündigen. Feuchte Träume unterliegen nicht dem Strafgesetz, die
Gesetze des Traums folgen eigenen Gesetzen. Die Nacht ist voll von Gesetzlosen
die sich traumhaft, in dieser Traumwelt zurechtfinden. Zu Recht ist der Traum
die letzte Instanz aller irdischen Irrtümer, hier erfahren wir die Wahrheit
über das Leben. Das Leben ist ein Traum, aus dem wir erwachen, wenn es zu spät
ist. Die Welt ist ein „Tal der Tränen“, ein Mauerbau ist nur eine von vielen
perversen Möglichkeiten die Tränendrüsen zu aktivieren. Im August 2021 sitzt
der alte Mann, den Tränen nahe vor dem Fernseher und schaltet auf Laptop um an
seinem Buch zu schreiben. Benebelt vom Bier beginnt er zu lesen und es gefällt
ihm. Kann er von zukünftigen Lesern erwarten, dass es ihnen auch ohne Alkohol
gefällt? Erlaubt ist was gefällt, die Freiheit des Westens erlaubt sogar das
was nicht gefällt. Vor gefühlten 50 Jahren schrieb Ester Villar
ihr Pamphlet; „Der dressierte Mann“, erhielt Morddrohungen und verließ Deutschland.
Sie hatte nicht, wie heute üblich die Männer, sondern die Frauen beschimpft.
Die Publikumsbeschimpfung sollte sich dann als Allgemeingut durchsetzen. Bei
ihr war die Frau dumm aber raffiniert genug die Männer auszubeuten. Heute
werden die Männer beschimpft, alle rufen; ME TOO, denn jeder ist angeklagt. Es
gibt viele Lieder, die das Leben dem Menschen auferlegt; Das Weihnachtslied,
das Kinderlied, das Liebeslied und das Klagelied was von allen gesungen wird.
„Lerne Leiden ohne zu klagen“ sagt der Volksmund, aber Leid und Klage halten in
unzerbrechlicher Freundschaft zusammen, wer nicht klagt versinkt in Schwermut
und Wermut. Wer Mut und Geld aufbringt klagt sein Recht vor Gericht ein, wo im
Namen des Volkes Recht gesprochen wird. So ist`s Recht. Die Rechten klagen die
Linken an, und umgekehrt, wer soll da noch Recht sprechen? Fünfzig Jahre nach der Provokation der Ester Villar, mit ihrem Buch; „Der dressierte Mann“, entdeckte
ein Journalist den Gedanken und schrieb ihn neu. Das perfide an der Villar war, dass sie als Frau die Frauen beschimpfte, eine
Bevölkerungsgruppe die schon von Schopenhauer und Nietzsche, Peitschenhiebe
ertragen musste und sozusagen einen Migrationshintergrund hatte. Der Nachahmer,
ein gewisser Joachim H. Bürger hat gewissermaßen bei ihr abgeschrieben, wie
andere für ihre Doktorarbeit abschreiben, um die Debatte neu anzukurbeln. Als
Mann hat er nicht die Aufmerksamkeit eines Nestbeschmutzers erregt, er
verteidigt lediglich den Mann, der von Emanzen in die Pfanne gehauen wird.
Wenig originell ist der Titel des Buches das 1990 erschien und offenbar nicht
so hohe Wellen geschlagen hat wie seinerzeit das Pamphlet einer Frau. Ich
erinnere das Streitgespräch zwischen Alice Schwarzer und der verfemten Autorin,
die nach Morddrohungen Deutschland verlassen hat, im deutschen Fernsehen, es
schlug damals hohe Wellen. „Mann, bist du gut!“ (Was Männer den Frauen immer
schon mal sagen wollten), Bürgers Buch ist amüsant und treffend aber eine
Provokation für Leserinnen, denen er viel Spaß beim Empören wünscht.
Provokation hält er für notwendig, wenn man der Hetze gegen den Mann etwas
entgegensetzen will. Während bei der Villar die Frau
schlicht dumm genannt wurde, nennt Bürger sie schlicht faul, sie lässt lieber
den Mann für sich arbeiten. Damit steht sie nicht allein, jeder lässt gern
andere für sich arbeiten. Bürgers Buch muss sich gut verkauft haben, ein Jahr
später wurden die nächsten zweihundert Seiten nachgereicht; „Mann, leb dich
aus!“ Ich habe mich in Thailand ausgelebt, das war genauso stressig und teuer
wie eine Ehe, auch die zärtlichen, liebevollen Asiatinnen sind Frauen die dem
Mann nicht nur Sperma sondern auch Geld aussaugen. Die Frau ist der Staubsauger des Mannes, sie
staubt ab, er bleibt ausgesaugt zurück. Joachim Bürger redet auch in seinem
zweiten Buch Tacheles, er spricht mir aus der Seele, wenn er „Vergewaltigung in
der Ehe“ als Paradoxon bezeichnet. Der Mann heiratet normalerweise den
regelmäßigen Zugang zu einer Vagina an die er sich gewöhnt hat, er träumt nicht
von den lieben Kleinen die er zeugen könnte, er will Geschlechtsverkehr und
seine Ruhe haben. Mit der Ruhe ist es vorbei, wenn die lieben Kleinen den
Verkehr behindern und die Gattin keine Lust mehr hat. „Nein heißt nein!“
entspricht der Aufforderung eine Prostituierte aufzusuchen, das hätte er von
Anfang an der Ehe vorziehen müssen. Das „Elend“ der Prostituierten müssen wir
hier nicht erneut hochspielen, es geht auch ohne ihre Dienstleistung. Onanie
und Homosexualität bieten sich als Ersatzbefriedigung an. Mögen die Frauen in
Zukunft gleichgeschlechtlich verkehren oder den Dildo lieben, die Männer sich
von Männern die gern Frauen wären, die Sorgen wegzublasen lassen, möge der
Krieg der Geschlechter endlich ein Ende finden. „Ab Freitag um eins macht jeder
seins, der Single ist der Sinn des Seins“; Die Ehe ist eine Sackgasse. Bei
aller Einseitigkeit, Joachim Bürger beschreibt den trostlosen Zustand der
„Beziehungskisten“ sehr genau, ich hätte seinen Zuspruch früher gebrauchen
können. Nun lese ich seine Bücher als alter Mann der die Launen und Bosheiten
der Frauen überwunden hat und sich einen senilen Frieden wünscht. Das ist alles der Schnee von gestern, leider
ist der Neuschnee von heute auch nicht besser. Heute haben wir eine „ME TOO“
Bewegung, die das Zusammenleben von Mann und Frau erneut belastet. „Von Einem
der auszog das Fürchten zu lernen“, ein Märchen aus alten Zeiten, heute muss
keiner hinaus in die Welt, die Ich auch-Weiber bringen ihm das Gruseln in der
Heimat bei. Ich habe Frauen immer respektiert und nie als Menschen zweiter
Klasse gesehen, eine solche Anmaßung käme mir nie in den Sinn. Ich lese mit
Entsetzen was man Frauen in Vergangenheit und Gegenwart antut. Vielleicht
wollen die Frauen Rache nehmen für Jahrhunderte der Unterdrückung; „Mit den
Waffen einer Frau“. Die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben ist der
Respekt vor jedem einzelnen Menschen, jeder ist ein Mensch und eine
Persönlichkeit; „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Leider ist der Kampf
der Geschlechter ebenso wenig beendet wie der Kampf der Kulturen oder die
Kultur des Krieges. Es liegt ein Fluch auf der Menschheit, sie ist zum Kämpfen
verurteilt; „Nach dem Krieg ist vor dem Krieg“. Der Mensch ist auf der Suche
nach Glück, aber unglücklich im langweiligen Frieden. Der Krieg der Geschlechter
ist eine Herausforderung, was wäre der Lebenskampf ohne Sieg? Wir sind auf
Kampf programmiert, die Friedensliebe ist das Wunschdenken der
Kriegsdienstverweigerer. Der Mann will die Frau besiegen, die Frau will den
Mann besiegen, die Ehe ein Kriegsschauplatz, das Zusammenleben ein Machtkampf.
Warum tun wir uns das an, ständig wird Liebe beteuert und Hass praktiziert, wer
Liebe fordert muss seinen Hass unterdrücken und das Brüllen der Löwen gegen das
Schweigen der Lämmer eintauschen. Der Löwe ist der König der Tiere, das Lamm
ist die Speise derer die das Schwein ablehnen. Wer bei diesem Konflikt heil
davon kommt hat Schwein gehabt. Natürlich sind alle Männer Schweine die den
Löwenanteil davontragen, während die Frau als Unschuldslamm am Katzentisch die
graue Maus spielt. Wer die Frau als Raubkatze und den Mann als Maus sieht kennt
sich im Leben der Tiere nicht aus, bei Männern gibt es den Duckmäuser, bei
Frauen die Katzenfrau, jedes Tier spielt die Rolle die ihm zugewiesen wird, der
Mensch ist das Tier der unbegrenzten Möglichkeiten. Benimmt er sich wie ein
Tier, wird er als animalisch abgestraft, benimmt er sich wie ein Mensch wird er
als unmenschlich verdammt. Im Gegensatz zu den Tieren ist der Mensch das Opfer
einer göttlichen Fügung, die ihre Schöpfung ohne Endkontrolle vom Band laufen
ließ. Jeder will kämpfen und siegen, der Sport ist ein geeignetes Ventil den
Siegeswillen friedlich zu kanalisieren, es gibt ein Siegerpodest, eine
Goldmedaille und weltweite Anerkennung. Der Nationalstolz lässt die Brust anschwellen;
„Unsere Jungs und Mädels haben gesiegt“. Der Jubel kennt keine Grenzen, wenn
unser Verein im Fußball gesiegt hat, wenn unsere Jungens gesiegt haben, haben
auch wir gesiegt. So lange es Siege gibt, gibt es keine Niederlagen; „Nach dem
Spiel ist vor dem Spiel“. Jeder Sieg ist ein Sieg über das erbärmliche Dasein,
jeder Kampf wird mit Mut und Leidenschaft geführt. Jeder will einer großen
Nation angehören, will stolz auf seine Herkunft sein, einige wollen gar ihr
Leben für eine große Idee hergeben; „Denn sie wissen nicht was sie tun“.
Kriegshetzer, Kriegsgewinnler schieben den Karren an der alles in den Abgrund
reißt und wieder einmal Millionen Tote fordert. Man feiert Siege, beweint
Niederlagen, Millionen Mütter beweinen ihre Söhne. Das Leben ist ein Spiel das
ständig wiederholt wird, es gibt mehr Verlierer als Sieger aber der Weg ist das
Ziel. Jeder hechelt mit hängender Zunge beim Marathonlauf des Lebens dem Sieg
hinterher, nur einer kann gewinnen aber der Kampfeswillen treibt uns an; „Das
Leben ist Kampf, also kämpfe“.
ABGESTEMPELT
Unter Palmen am Meer vegetiert unser Mann in Thailand,
kontaktarm aber reich an Erinnerungen, einsam in einem billigen Hotel, neben
ihm gibt es nur zwei weitere Mieter die mit sich selbst beschäftigt sind. Sie
meiden den Pool, er schwimmt seit vielen Jahren um sein Leben, ein rüstiger
Greis, der das Becken benutzt wann immer es seine Zeit erlaubt. Ein Mensch im
sterbefähigen Alter, der täglich ein bis zwei Stunden mit Armem und Beinen ein
stehendes Gewässer in Bewegung hält, dass ohne ihn ein
still ruhender See wäre. Die Ruhe in der kleinen Pension wird manchmal vom
Gebell einer Horde Hunde in der direkten Nachbarschaft unterbrochen, deren
Jaulen sogar das Gehör des hörbehinderten Alten belästigt. Der kleine Pool ist
von einer rustikalen Steinmauer umgeben, der Blick des Schwimmers weilt in den
Pausen auf dem Mosaik des groben Gesteins und den wenigen tropischen Pflanzen
die darüber hinauswachsen. Ein komfortables Gefängnis in Zeiten einer Pandemie,
die uns Bewegungsfreiheit nimmt und Mundschutz verordnet, der uns den Atem
nimmt. Es gibt kaum Gespräche mit dem Personal, man lächelt und schenkt
Bananen, wenn das Trinkgeld gezahlt wird. In der kleinen Anlage ist die Maske
keine Pflicht, das bezahlte Lächeln wird sichtbar. Der alte Mann hätte noch das
Geld um sich das Lächeln einer jungen Liebesdienerin zu kaufen;“Das Lächeln
einer Sommernacht“, man würde seine unbeholfenen Liebesversuche belächeln, ein
Mann ohne Erektion ist wie eine Frau ohne Menstruation. Während die Frau
blutet, blutet dem Mann das Herz, im Alter verläuft alles unblutig. Die Zeit
nach der Menstruation ist blutleer, bietet aber eine Willkommenskultur, wie sie
nicht jedem Flüchtling geboten wird. Das Herz des alten Mannes schwelgt in
Erinnerungen, sein Plagegeist hat längst den Geist aufgegeben. Müde hängt in
der Hose was einst jeden Rahmen sprengte, mitunter versagt der treue Freund
früherer Tage sogar den Dienst beim Pissen. Alte Männer werden zu Altenpflegern
am eigenen Körper, wenn der alte Schwanz mehrmals am Tage ein Katheter benötigt
um das Nötigste abzuführen. Das Alter bringt uns zur Besinnung, es führt die
Geschlechtsteile wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zu, das Ablassen von Wasser
ist wichtiger als die Befruchtung fremder Eier. Im Alter sind den Männern die
eigenen Eier wichtiger als der Eierstock der Weiber. Die hohe Mauer aus groben
grauen Steinen umgibt einen Pool dessen Wasser mit Salz aufbereitet wird, das
im günstigsten Fall 32 Grad Celsius warm ist. Libellen schwirren dicht über dem
Wasser, Spinnen, Ameisen und Tausendfüßler wimmeln am Beckenrand, die Hauskatze
geht senkrecht an der Wand hoch und bewegt sich katzenhaft auf der Mauer. In
der Mittagshitze lagert sie sonnengeschützt unter einer der wenigen
Sonnenliegen. Wenn ich beim Schwimmen Blätter aus dem Wasser fische und sie in
ihre Richtung werfe, fühlt sie sich bedroht und flieht.“Die Einsamkeit des
Langstreckenläufers“ ist anders als die Einsamkeit des Langzeitschwimmers in
Zeiten der Pandemie. Über kurz oder lang läuft man weder kurze noch lange
Strecken; Schwindel und Atemnot engen den Aktionsradius ein, ich lebe in einem
Freiluftgefängnis mit Komfort, komme aber hier nie wieder fort. Zwischen sechs
und sieben erscheint mein „Blindenhund“ Bob und bringt das Abendessen in
Plastikbehältern, wir meiden Menschenansammlungen und sammeln Plastikmüll an.
Im offenen Speisesaal am Pool gehen die Lichter und die Windmaschinen an, die
künstliche Brise vertreibt die Mücken. Einsam sitzen wir an einem der acht
Tische, die einzigen Gäste, die hier die Speisen der Fernküche genießen. Neben
mir gibt es zwei weitere Mieter die sich nie hier sehen lassen, drei Mietern
stehen sieben Angestellte gegenüber, der Besitzer zahlt zu. Er besitzt mehrere
Hotels und fährt einen dicken Mercedes Benz, er muss sich nicht in die Schlange
der hungernden Arbeitslosen einreihen, die am Beach auf eine kostenlose
Mahlzeit hoffen. „Nur wer in Wohlstand lebt, lebt angenehm“ Francois Villon.
Mein bescheidener Wohlstand, eine Grundrente und eine Betriebsrente, erlauben
mir einen endlosen „Urlaub“ in Thailand um den mich viele beneiden. Bob sorgt
für mich wie eine Mutter, er kauft alles Notwendige ein, erledigt alle Wege mit
dem Fahrrad. Er strampelt sich die Folgen seiner zügellosen Essgewohnheiten
wieder ab. Bei Regen steuert er sein Gefährt mit links, in der Rechten hält er
den Schirm. Er ist mein Schirmherr, er beschützt den alten Mann vor den
Unwägbarkeiten des Lebens, überall bedroht uns die
Bürokratie und der Blutdurst der „Papiertiger“. Bob gehört zu den wenigen
Männern die einer Ehe gekonnt ausweichen um ihr Können sich selbst und nicht
der Ehefrau zu beweisen. Manchmal erzählt er mir von einem gelungenen Shorttime
für tausend Baht. Er ist ein charmanter Plauderer, mit einem gewinnenden
Lächeln, das sicherlich bei Frauen gut ankommt. Aber er lässt sie nie zu nahe
an sich rankommen, nimmt sie niemals mit in seine Wohnung. Man ist nett
zueinander, wickelt ein Geschäft ab und der Kunde geht seiner Wege. Die Wege
des Herrn sind unerforschlich, die Wege der Herren sind übersichtlich, wenn sie
zufrieden waren kommen sie wieder. Bei mir kommen nur noch die Erinnerungen
wieder, dafür muss man angesichts Alzheimer und Demenz sogar dankbar sein, was
ist ein Mensch ohne Erinnerung? Wir wissen nicht ob alle Erinnerungen gelöscht
werden, vielleicht bleiben die Schlechten in Erinnerung und plagen uns bis zum
jüngsten Tag. Der jüngste Tag ist für die alten Tage eine Zumutung, ein
Verjüngungsmittel das zu spät kommt. Am jüngsten Tag wird abgerechnet, da hat
mancher die Rechnung ohne den Wirt gemacht, Milchmädchen haben da oft die
besseren Karten. Jede Frau ist ein Milchmädchen, wenn sie dem Neugeborenen die
Brust reicht bis es reicht. Die Brust wird dem Samenspender, der sie oft für
eine widerliche Busenmasturbation missbrauchte, entzogen und dem Säugling
weitergereicht, ein Lustobjekt das Erwachsene wie Kleinkinder anzieht. Männer
sind widerlich, kleine Jungen sind süß. Warum kleine Mädchen lange Zeit nicht
süß, sondern unerwünscht waren ist einer rassistischen Gehirnwäsche zu danken,
die sogar Mütter dazu bringt den Knaben mehr als das Mädchen zu lieben. Ich
habe Mädchen immer mehr als Knaben geliebt, ich fand die Mädchen süß und die
Knaben zu angriffslustig. Ich bin friedliebend und harmoniesüchtig, die Frau
als Feind ist für mich ein Albtraum, ich hätte sie gern als Freund und
Partner. Ist
eine Mutter, die ein Mädchen zur Welt bringt und das bedauert gefühllos? Hier
wird man das Gefühl nicht los das etwas nicht stimmt. Es stimmt was nicht im
Hirn des Menschen, er wird seiner Bestimmung nicht gerecht, ihm fehlt der Sinn
für Gerechtigkeit. Er unterjocht die Tiere, aber auch seine Brüder und
Schwestern, die Macht macht ihn zum Sklaven seiner
Herrschsucht. Gesetze und Vorschriften behindern die freie Entfaltung des
Menschen, er wird zusammengefaltet wie ein Blatt Papier, in ein Kuvert
gesteckt, dass ihm den Atem nimmt wie der Mundschutz der Pandemie. Der
mangelnden Entfaltung folgen die Falten des Alters, sie graben sich ins Angesicht
wie Furchen im Boden des Bauern, der fremdes Land beackert. Der Mensch ist was
er sein soll; der Sklave des Grundbesitzers. Der Besitz von Grund ist der Grund
für Klassenkampf, Kämpfer gegen soziale Ungerechtigkeit sind nicht ohne Grund
gestorben, ein Grund mehr den Grundbesitz anzuprangern. Der soziale Pegasus
geht mir durch, ich habe die Zügel nichtmehr in der Hand, die sogenannte
Gerechtigkeit und die sogenannte Liebe laufen davon. Davon konnte man am Anfang
nicht ausgehen. Das Licht der Liebe und des Sozialismus darf nicht ausgehen,
diese Flamme darf nie verlöschen. Die Krankheit des Marxismus ist nicht zu
besiegen, ich bin nicht der Einzige der diesem Irrglauben weiter anhängt.
Andere hängen anderen Ideen an, sie haben eines gemeinsam; sie kosten Menschenleben
und bringen nicht die gewünschte Veränderung. Einzig das Virus verändert unser
Leben, wird es den Kapitalismus verändern? Die Bürokratie funktioniert
unverändert, der Mensch ist nichts ohne ein gültiges Papier. Mein Reisepass
läuft ab, Mein Blindenhund übernahm die Führung, organisierte die Taxifahrt
nach Bangkok zur deutschen Botschaft. „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir
fehlt der Glaube“. Es ist nicht der Glaube, es ist der Stempel der den Menschen
zum Menschen stempelt. Der Staat drückt jedem seinen Stempel auf, wer nicht
gestempelt ist, ist abgestempelt. Es wäre so einfach den Pass mit einem Stempel
um weitere zehn Jahre zu verlängern, aber das Gesetz fordert einen völlig neuen
Pass, der im Ausland den doppelten Preis kostet. Wir wissen, dass im Leben
alles seinen Preis hat, aber warum ist ein Pass teurer als ein
Geschlechtsverkehr? Wer hat einen Orgasmus, wenn er seinen neuen Pass in den
Händen hält? „Ich habe einen Pass also bin ich“. Ich bin eine armselige
Kreatur, die der Bürokratie Opfer zu bringen hat, ein alter Mann, der gezwungen
wird die Hauptstadt des Gastlandes anzusteuern um sein altes Papier gegen ein
neues einzutauschen. Der Pass ist aus Papier, das Geld ist aus Papier; „Papier
ist geduldig“. Die Geduld ist ungeduldig, der Mensch lehnt sich auf. Früher hat
er sich zurückgelehnt, heute lehnt er sich zu weit aus dem Fenster. Die
Botschaft, der Taxifahrer und vier Personen hatten ein Zeitfenster das
übereinstimmte, nach zwei Stunden Fahrt wurden wir in das schwer bewachte Gebäude
eingelassen, durften Pinkeln gehen, Passfotos und Fingerabdrücke machen. Bei
der Anfahrt hatte ich die Architektur der Millionenstadt bewundert, riesige
Gebäude mit goldenen Kuppeln, in denen die Menschen, dem Mundschutz huldigen.
Die Welt ist ein surreales Theater, in dem jeder eine Maske trägt, die Pandemie
macht sie sichtbar. Als ich mit zitternden Händen meine Unterschrift zu Papier
brachte, die mit früheren keine Ähnlichkeit hatte, erklärte mir die
Sachbearbeiterin, eine Deutsche, dass ich mich nach 22 Monaten Abwesenheit in
Deutschland abmelden müsste, sonst drohe mir eine Geldstrafe. Strafe muss sein,
das lernen wir schon als Kinder; Die Mutter, die Geliebte, die Ehefrau strafen
mit Liebesentzug, das Gesetz straft mit Ordnungsstrafen und Strafen bei Vergewaltigung
in der Ehe. Man wird auch nicht ungestraft 88 Jahre alt, das Alter erhöht die
Leidensfähigkeit und für das Leben erhält man die Todesstrafe. Man sollte den
Tod nicht als Strafe, sondern als Erlösung sehen, der Arme wird von seiner
Armut, der Reiche von der Last des Reichtums erlöst. Immerhin ist der Tod die
Endlösung von Problemen die nicht anders zu lösen waren. Das „Warten auf Godot“
kann sich unerträglich lange hinziehen, die Bürokratie stirbt erst wenn alle
gestorben sind. Ich lebe mit dem Versprechen, in etwa sechs Wochen einen neuen
Reisepass zu erhalten, der mein weiteres Leben erhalten wird, so werden alte
Bräuche am Leben erhalten. In Pattaya, dem
berüchtigten Seebad badet keiner mehr, die Zurückgebliebenen müssen es
ausbaden. 120.000 Einwohner hatten früher neun Millionen Besucher zu ertragen,
diese unerträgliche Zahl von Zahlungswilligen erforderte Tag und Nacht den
guten Willen der Dienstleister, die den Gästen zu Willen waren. Bob hatte ein
geräumiges Fahrzeug geordert, vier Personen teilten sich den Fahrpreis von
3.000 Baht für Hin und Rückfahrt, um 7:00 gestartet, waren wir um 12:30 wieder
zurück in der verödeten Metropole am Meer und ich beendete meinen „Freigang“.
Meine „Einzelzelle“ war noch nicht gesäubert, das Zimmermädchen hatte meinen
Ausflug nicht bemerkt. Unbemerkt verlässt der Häftling seine Zelle, aber er
weiß nicht wohin, neben dem Pass benötigt er nun diverse andere Ausweise, die
ihn als geimpft oder clean ausweisen. So könnte man in Deutschland jeden
ausweisen, der sich nicht ausweisen kann. Man wird mich aus Thailand ausweisen,
wenn ich die neuen Bedingungen nicht erfülle. Früher träumte man von der
Erfüllung aller Wünsche, heute träumt man von der Erfüllung aller Bedingungen.
Man kann das Leben erfühlen, erfüllen wird es sich anders. „Anders als die
Anderen“ war damals der Titel eines Films über Homosexuelle, heute sind wir
alle gleich, alle tragen die Maske, keiner kennt den Anderen. Eigentlich war
der Andere immer mein Feind, sein Atem übelriechend, eine Maske wünschenswert.
Ich erinnere einen Kuss, der den Geschmack der Speisen hatte die vorher
verzehrt worden waren, das ist ernüchternd, wenn man Feinschmecker ist und
Pommes mit Mayo nicht mag. Über den Geschmack der Geschlechtsteile lässt sich
streiten, meine letzte große Liebe, eine Frau die sich nach Amerika emanzipiert
hat, versicherte mir glaubhaft, dass mein Glied den Geschmack von Icecream hätte. Das war nicht geschmacklos, sondern
Begünstigung von Wunschdenken. Der Liebende neigt zur Selbstverleugnung, er lebt
für den Anderen, benötigt aber Strohhalme an die er sich klammern kann. Ein
verliebter alter Narr braucht die fromme Lüge einer jungen Frau, die ihm
vorgaukelt, was Frauen den Männern immer vorgaukeln, es sind begabte
Schauspielerinnen; sie spielen die Liebende, sie spielen die Hingabe, sie
spielen den Orgasmus, sie sind eine Spielbank die immer gewinnt. Männer sind
spielsüchtig, sie setzen auf rot, die Farbe der Liebe, oder sie setzen alles
auf eine magische Zahl; den Geburtstag oder das Alter ihrer Geliebten, die Zahl
der Orgasmen, die er ihr bereiten konnte. Der Spieler spielt nicht um zu
gewinnen, er spielt um zu verlieren, so verlieren wir uns wissentlich an die
Frauen, weil die Spielbank immer gewinnt. Die Frau ist die Spielbank, der Mann
ist die Bank die geplündert wird. Das Leben ist ein Spiel, jeder spielt die
Rolle die ihm zugewiesen wird, wir sind die Marionetten der Puppenspieler, die
ebenfalls an unsichtbaren Fäden hängen. Viele meinen das Gott alle Fäden in der
Hand hat, weil er ja alles eingefädelt hat. Wir können
nicht allen Unfug den wir anrichten Gott anhängen, deswegen hängen viele den
diversen Verschwörungstheorien an. Verschwörungen gehen immer vom Menschen aus,
das spricht Gott von jeder Schuld frei. Der Mensch neigt zum Schwören, er schwört
auf das Leben seiner Mutter oder auf das Leben seiner Kinder, er schwört auf
die Bibel, ist aber bereit allem abzuschwören, wenn es erforderlich ist. Der
Schwur ist eine Leistung die sich jeder leisten kann. In der
Leistungsgesellschaft ist der Schwur eine Notwendigkeit, ein Bekenntnis,
ähnlich dem großen Indianerehrenwort. Die Ehre der Indianer wird hier
heraufbeschworen, sie baten den Büffel um Verzeihung bevor sie ihn töteten. Der
moderne Spekulant bittet sein Opfer nicht um Verzeihung, wenn er ihm die
Wohnung nimmt, er hat keine Ehre.
SCHERBEN
Wenn der Mensch in Scherben fällt,
Endlich sich dem Sterben stellt,
Wenn der Polterabend klirrt,
Wenn die Untertasse schwirrt.
Wenn von Scherben er umringt,
Sieht wie Vater Tod ihm winkt,
Waten Erben durch die Scherben,
Mag er doch nun endlich sterben.
Kraftlos liegt er in den Trümmern,
Wer wird sich um alles kümmern,
Bricht zusammen das Gerüst,
Wenn er einmal nichtmehr ist?
Schließlich war er einmal wichtig,
Machte immer alles richtig.
Unbestechlich, klug und ehrlich,
Eigentlich ja unentbehrlich.
Er bäumt sich auf, macht unter sich,
Was bleibt übrig unterm Strich?
Wenn er sich dann nichtmehr regt,
Kommt einer der die Scherben fegt.
ANGST
Angst vor Spinnen und vor Viren,
Vor kleinen oder großen Tieren.
Angst vor Klerus und Regierung,
Angst vor Flüchtlingseinquartierung.
Angst vor Zucker oder Butter,
Ehefrau und Schwiegermutter.
Angst vor Terror, Bomben, Krieg,
Angst vor des Gegners Fußballsieg.
Angst vor Not und schlechten Zeiten,
Liebe und Geschlechtskrankheiten,
Vor Geschwistern und vor Fremden,
Gräbern oder letzten Hemden.
Angst vor Fett und Bulimie,
Enthaltsamkeit und Onanie.
Angst vor Hunger oder Not,
Und vor dem Leben nach dem Tod.
KROKODIL
Träge in den trüben Fluten,
Der Bruder auf der Lauer liegt.
Elend wirst du dort verbluten,
Von Liebe und von Hass besiegt.
Ein Reptil mit scharfen Zähnen,
Auch wenn alles friedlich scheint.
Brudermord mit falschen Tränen,
Jeder Bruder ist dein Feind.
GEBORGENHEIT
Geborgenheit ist nur geborgt,
Man ist damit nicht grundversorgt.
Geborgenheit ein schöner Traum,
Aber er erfüllt sich kaum.
Wenn im Keller Ratten wühlen,
Kann man sich nicht geborgen fühlen.
Es greift die Frau zum
Hochzeitskleid,
Ein Ring verspricht Geborgenheit.
DIE LETZTE FRIST
Es baut der Mensch ein Kartenhaus,
Nur so hält er das Warten aus.
Er hat gejagt, er hat gefischt,
Am Schluss wird nochmal aufgetischt.
Das bisschen Leben ist gegessen,
Es folgt das letzte große Fressen.
Gehen wenn`s am schönsten ist,
Der Erste speist, die Letzte frisst.
DAS LIED DER WAISE
Im Waisenhaus wo Waisen sind,
Dort lebte einst ein Waisenkind.
Ganz auf ihre Art und Weise,
Sang ein Mädchen eine Weise.
Als sie sang so wie ein Engel,
Hörte sie ein junger Bengel.
Dieser war kein Waisenknabe,
Und er nutzte ihre Gabe.
Er erkannte ihr Talent,
Und er wurde ihr Agent.
Stimme war von Gott gegeben,
Beide konnten davon leben.
Ihr Siegeszug ging um die Welt,
Und sie scheffelten das Geld.
In New York und in Bad Goisern,
Stets vor ausverkauften Häusern.
Die Waise aus dem Waisenhaus,
Sie sang sogar im Weißen Haus.
Viele Drogen eingenommen,
Aber auch ein Kind bekommen.
Geist und Körper voller Narben,
Sie am Ende beide starben.
Die kleine Tochter, welch ein Graus,
Singt Weisen nun im Waisenhaus.
DIE VERTREIBUNG DER
WICHTE
Einst lebten sie im Schattenreich,
Ihr Herrscher war der Rattenscheich.
Ein Hund der an den Latten roch,
Entdeckte sie im Rattenloch.
Der Staat half nun mit Wicht-Zulagen,
Den Wichten sich ans Licht zu wagen.
Das wollten gleich Berichte wissen,
Um die sich auch die Wichte rissen.
Den Wichten fiel der Regen seicht,
Was nicht zu ihrem Segen reicht.
Wenn Winde ins Gesichte wehen,
Will man die Schuld beim Wichte
sehen.
Das Volk kann seine Schande lieben,
Und Wichte aus dem Lande schieben.
Wo Vögel sich im Lichte wiegen,
In Gräbern nun die Wichte liegen.
LIEBESTRAUM
Ich ging im Walde so für mich hin,
Da sah ich ein Mädchen das war ganz
dünn.
Mit Anmut erbrach sich das schöne
Kind,
Die güldenen
Locken umspielte der Wind.
Und wie sie so kotzte, am Lindenbaum
Bedenken ich trotzte, im blinden
Traum.
Der Speichel rann in dünnen Fäden,
Ein solches Bild bewegt wohl jeden.
Ein Zauber lag auf dieser Szene,
In ihrem Auge eine Träne.
Die fiel herab nun auf das Moos,
Da wurde mein Geschlechtsteil groß.
Im Moose blühte eine Rose,
Da fiel ihr Blick auf meine Hose.
Das Mägdelein war schlank wie nie,
Kein Gramm zu viel Dank Bulimie.
Ihr Kleid war grün wie ihre Augen,
Ihr Blick begann mich auszusaugen.
Sie kniete vor mir zwischen Eicheln,
Um meine Eichel einzuspeicheln.
Sie küsste Hoden und Geschlecht,
Und beides war ihr mundgerecht.
Im Sonnenlichte leuchten Bäume.
Gedichte lieben feuchte Träume.
BESITZ
Das Leben ist ein großes Buch,
Für kleine Menschenkinder.
Die Fahne ist ein rotes Tuch,
Der Mensch ein Menschenschinder.
Keine Regel ohne Grund,
Ich der Herr und du der Hund.
Wer nur einen Hund besitzt,
Streichelt keinen Grundbesitz.
HINTERHALT
In der Jugend durchgeknallt,
Oft die Hand zur Faust geballt,
Fasziniert von der Gewalt,
Guter Rat stets abgeprallt.
Lied und Beat sind schnell verhallt,
Jugendwahn entschwindet bald.
Mit den Fingern festgekrallt,
Letzte Fahrt, gut angeschnallt.
Schönheit ging und Wohlgestalt,
Alter macht vor keinem halt,
Letzter Akt ein Hinterhalt,
Fast wie nackt im Winterwald.
Tastend sucht man einen Halt,
So ist das halt, man ist halt alt.
Der Knochenmann, die Hand so kalt,
Beendet bald den Aufenthalt.
EINE FRAGE DER EHRE
„Ehre wem Ehre gebührt“, „Ehe wem Ehe
gebührt“. Die Ehe gebührt der Geburt einer Bürde die man zu tragen hat, Männlein
und Weiblein auf verschiedene Weise. Ein Kind wächst heran, wird es sich
kindisch verhalten wie die Eltern oder diesen über den Kopf wachsen? Kinder
sind dazu da den Eltern Freude zu bereiten, emanzipatorische Alleingänge
pubertärer Weltverbesserer verunsichern Vater und Mutter, die doch immer nur
das Beste gewollt haben. „Das habe ich nicht gewollt“, ist ein Spruch der jede
Fehlleistung entschuldigt, er beweist, dass guter Wille böse Folgen haben kann.
Können Sie mir folgen? Alles was wir tun hat Folgen, das Leben ist eine
Fernsehserie mit vielen Folgen, jede Staffel erhöht die Crux der Gemengelage.
Nicht zu verwechseln mit einem Gemenge-Gelage, ein Saufgelage bei dem alles
durcheinander gesoffen wird. Ein Leben wie im Film, das Leben schreibt die besten
Drehbücher, sagt man. Entscheidend ist nicht was man denkt sondern was man
sagt, darüber sollte man nachdenken. Das Nachdenken behindert die Arbeit der
Vordenker, jeder Nachdenker kann über das Vorgedachte in Ruhe nachdenken und
einen Denkprozess in Gang setzen, der das Schlimmste verhindert. Positives
Denken ist gefordert, doch damit sind die meisten Leute überfordert. Was der
Bürger vom Politiker fordert ist mehr als das was der Lobbyist fordert, wem
soll er gehorchen, dem Volkswillen oder dem Willen der heimlichen Herrscher? Es
ist eine Frage der Selbstbeherrschung, hier nicht der Empörung zu folgen, was
schwerwiegende Folgen nach sich ziehen könnte. Das Empören ist eine naive
Gefühlsäußerung, selbsternannte „Erziehungsberechtigte“ empören sich über die Benutzung
eines Zahnstochers, oder anderer Nichtigkeiten, das ist allerdings wirklich
empörend, was erlauben sich diese Kleindenker, wofür halten sie sich? Sie
halten sich für weisungsbefugt, sie glauben sie hätten was zu sagen. Was sie
sagen sagt alles über sie aus; Sie sind Kleinbürger mit Großmannssucht. Es ist
die Sucht des Menschen groß zu sein, mit der sich der Kleinbürger herumschlagen
muss. Kleine Bürger sind große Vollidioten im Machtrausch der Machtlosen. Macht
nichts, wer keine Macht hat macht auch nichts und er merkt selten was wirklich
mit ihm gemacht wird. Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden
Klasse, er setzt Polizei und Armee ein um den Staatsbürger mundtot zu machen.
„Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer“, „Nur ein toter Mund ist ein
guter Mund“. „Der mündige Bürger“ ist eine Erfindung des Klassenfeindes, man
redet dem Bürger ein, er hätte eine Stimme, in Wirklichkeit ist er taubstumm.
Die Stimme der Vernunft kann er nicht hören, er kann nur mit ja oder nein
stimmen. Wenn die Bedingungen stimmen stimmt auch die Demokratie, der Bürger
hat das Stimmrecht, der Politiker hat das Recht. „Die Demokratie ist
unvollkommen, aber wir haben noch nichts Besseres“. Tatsächlich ist die
Demokratie besser als die Diktatur, aber die Diktatoren lauern in der
Demokratie. Die Feinde der Demokratie liegen auf der Lauer, die Tage der
Freiheit sind gezählt. Unser Mann in Asien zählt die Tage die ihm vergönnt
waren, eine stattliche Zahl, die Zahl der Frauen die ihm vergönnt waren, eine
geringe Zahl, wenn man sie mit der von Frauenhelden und Schönlingen vergleicht,
die Frauen wie Blumen am Wegesrand pflücken und sie wie Unkraut hinter sich
lassen. Aber Unkraut vergeht nicht, die
Schönheit der Frau erblüht stets von neuem und sie gewinnt das Spiel mit den
alten Tricks. Die Alten kennen sie, die Jungen müssen noch viel lernen. Der
Mensch ist lernfähig, der Mann nicht.
RATTENSCHWANZ
Heilig war der Rattenschwanz,
Bei Gebet und Hexentanz,
Ratten wurden gern gegessen,
Vor und nach den schwarzen Messen.
Ihre Schwänze hoch verehrt,
Niemals hat man sie verzehrt.
Hing ein Rattenschwanz am Haus,
Ging der Teufel ein und aus.
Diese Zeiten sind vorbei,
Wir sind von Aberglauben frei,
Udo, Walter, Egon, Franz,
Jeder liebt nur seinen Schwanz.
DOPPELMORD
Das Schöne und das Gute,
Da liegen sie im Blute.
Ein feiger Mord und dunkler Nacht,
Wer hat die beiden umgebracht?
Leben ohne Schön und Gut,
Nimmt dem Volk den
Lebensmut.
Lügenpresse nennt den Täter
Darum einen Volksverräter.
Doch man hat das Volk verraten,
Längst vor diesen Gräueltaten.
Es bekämpft nun mit Empörung
Diese Schön und Gut Verschwörung.
SCHICKSAL
Schicksal gibt und Schicksal nimmt,
Alles ist uns vorbestimmt.
Tanz des Lebens, keine Wahl,
Schicksal tanzt in jedem Saal.
Jeder träumt vom großen Los,
Einige sind obdachlos.
Hat es einer nicht geschafft,
War das eben schicksalhaft.
Wie wir leben, wie wir enden,
Schicksal ist nicht abzuwenden.
So erdulden Menschen träge,
Domina oder Schicksalsschläge.
Spekulanten, hohe Mieten,
Schicksal kann man nicht verbieten.
Weißt du wo dein Schicksal wohnt,
Immer dort wo es sich lohnt.
DER SPIELTRIEB
Das Kind im Manne
fürchtet sich vor dem Kind in der Frau, er will spielen, sie will Kinder. Für
den Mann ist der Trieb ein Spiel, für die Frau ist der Mann das Vorspiel. Der
Mann ist unfähig die Frau auf Touren zu bringen, das missglückte Vorspiel hat
immer ein trauriges Nachspiel, hier ist nach dem Spiel nicht vor dem Spiel. Es
ist anstrengend eine Frau so zu bespielen, dass sie wirklich mitspielt; „Die
Liebe ist ein seltsames Spiel“. Wenn Frauen nicht mitspielen wird dem Mann übel
mitgespielt, hier ist die Onanie das kleinere Übel. Die Übelkeit während der
Schwangerschaft ist zum Kotzen, man muss sich übergeben um der Welt ein Kind zu
übergeben. Nimm es hin, du böse Welt, es ist ein gutes Kind. Jedes Kind ist gut
und wird sich gut zurechtfinden, im Unrechtsstaat der Diktatur des Proletariats
und in der freien Welt, der Diktatur der Freiheit. Vielleicht wird gerade
dieses Kind ein Freiheitskämpfer werden, der die Menschheit von der Freiheit
befreit und sie in die Geborgenheit der Unfreiheit zurückführt. Die Freiheit
ist nur geborgtes Glück, das zurückgezahlt werden muss, Geborgenheit garantiert
eine Sicherheit die nicht zu verunsichern ist. Sicher sind das keine sicheren
Erkenntnisse für jemand der sich zu hundert Prozent absichern will, die Zeiten
sind unsicher und die Verluste sicherer als die Gewinne. „Gewinne dein Leben
neu“, lautet ein Spruch für Spieler, die am Spieltisch ihr Leben verlieren, das
Einzige was sie einzusetzen haben. Das Leben ist ein Spiel, die Liebe ist ein
Spiel, Zeugung und Geburt sind Teile eines Spiels dessen Regeln wir nicht
verstehen. Es sind göttliche Regeln, die man nicht anzweifeln darf, weil sie
von Oben kommen. Damit sind wir wieder beim Kern des Problems; „Was von Oben
kommt ist heilig“. Zum Schein trägt es einen Heiligenschein, der eine ähnliche
Faszination hat wie der Geldschein. Das Geld ist nur schöner Schein, bei einer
Entwertung ist der neue Schein schöner. Der Mensch will schöner scheinen als er
ist, alles was er ist, ist nur scheinbar. Der Schein in bar gehört der
Vergangenheit an, das Geld wird abgeschafft, nur die „Barfine“
bleibt bestehen. Ein Auslösebetrag den der Kunde in bar an die Bar zu zahlen
hat, wenn er eine Barfrau freikauft, sie geht für eine Nacht in seinen Besitz
über. „Besitz macht unfrei“, davon weiß auch der unmusikalische Freier ein Lied
zu singen, weil die sogenannte Liebe den Freier unfrei macht. Er geht in den
Besitz der Frau über, sie hat von ihm Besitz ergriffen. Ergriffen stehen wir
vor derartigen Phänomenen; die Liebe ist das Wunder aller Wunder. Ohne Geld
wäre das Wundervoll, mit Geld ist es die Realität. Vieles ist nicht mit Geld zu
bezahlen, aber dann bleiben Rechnungen offen. Der Wirt hat die Rechnung ohne
die Viren gemacht, die machen jedes Geschäft kaputt. Wohl dem, der vor der
Pandemie sein Schäfchen in trockenen Tüchern, seinen Fisch an Land gezogen
hatte, der Sex ist die Angelrute der Frauen, wer anbeißt hängt am Haken. Ein
gütiges Schicksal bewahrte mich vor derartiger Ausbeutung, „Der amerikanische
Freund“ war mein Helfer in der Not, meine letzte große Liebe geht im fernen
Amerika ihrer Berufung nach. Wir alle sind zu Höherem berufen, ein gütiges
Schicksal bewahrt uns vor dem Absturz nach dem Höhenflug. Die Liebe verleiht
uns Flügel, die Realität rupft uns die Federn. Kaum sind wir, nach inniger
Umschlingung aus den Federn, werden wir von der Realität geteert und gefedert.
Flügellahm machen wir eine Notlandung und landen auf dem Bauch. Wir hätten auf
das Bauchgefühl hören sollen. Das Bauchgefühl wird von Männern und Frauen
verschieden gefühlt, während der Mann Eisbein und Bier im Bauch hat, hat die
Frau ein Kind im Bauch. Es gibt also wesentliche Unterschiede zwischen Mann und
Frau. Ein gravierender Unterschied ist die Anfälligkeit für Alkohol, ich
spreche aus eigener Erfahrung, es gibt mehr trinkende Männer als Frauen. Ich
sitze einsam in einem billigen Hotel, mein Zimmer kostet etwa 300 Euro, meine
Mitbewohner sind Kriechtiere die durch meine Träume kriechen, selbst dann, wenn
ich sie vor dem Schlaf hinausbefördert habe. Regenzeit, es regnet Tag und
Nacht, eine große Schnecke, die sich ein eigenes Haus leisten kann, sucht
Zuflucht in der Trockenheit meiner billigen Bude. Mit einem Fußtritt befördere
ich sie hinaus in das Hochwasser, soll sie ertrinken, ich dulde keine
Untermieter. Ich befolge die Gebote, töte nie kleines Getier das mir den Nerv
tötet, ich bin ein Christ der in Buddha und den anderen Liebenswerten seine
Vorbilder sieht. Ein Vorbild ist besser als ein Feindbild. Man muss sich von
den Insekten ein Bild machen, sie sterben aus, wir werden ihnen folgen. Ich
kann keiner Fliege etwas zu leide tun, ich lasse die Fliegenklatsche links
liegen, wenn eine von rechts kommt und auf meinem Arm landet. „Arm dran ist
besser als Arm ab“, eine Fliege ist weniger gefährlich als ein Mensch für den
du deine Hand ins Feuer legen wolltest. Die Verbrennung der Hände war im
Mittelalter ein Mittel dem guten Menschen den guten Glauben auszutreiben, wer
sich die Finger verbrannt hatte, hatte keine Fingerabdrücke und war untauglich
für die Neuzeit. Meine Fingerabdrücke wurden in der deutschen Botschaft in
Bangkok elektronisch abgenommen, sie weisen mich jedoch nicht als Alkoholiker
aus, nach Sucht wird nicht gesucht. Die Sucht hat viele Gesichter, der Mensch
hat nur eins. Man kann es mir nicht ansehen aber ich bin ein Alkoholiker, die
Flasche hat für mich eine symbolische Bedeutung. Zum Glück bin ich auf die
Bierflasche fixiert, „Bier ist kein Alkohol“ sagt der Volksmund. Der Volksmund
ist der Regierungssprecher der herrschenden Klasse, der Staat ist das Volk –
oder? Wenn ich mich in Deutschland nicht abmelde droht eine Ordnungsstrafe,
Ordnung muss sein, Unterordnung der unteren Klassen ist Gesetz. Ohne
Untergeordnete gibt es keine Übergeordneten, ohne Untergebene keine die sich
übergeben müssen. Das Leben ist zum Kotzen, mit und ohne Alkohol. Es gibt den
kotzenden Armen und den „bekotzten“ Reichen, nie
werden sie sich die Hände reichen. Auch der Arme kann ein reiches Leben haben,
wenn er bereit ist die Armut anzunehmen wie eine unheilbare Krankheit. Bei
Armut gibt es keine Heilung, sie ist das Krebsgeschwür der reichen und die
Normalität der armen Länder. Armut ist eine Aufgabe, wer aufgibt hat verloren.
Trotz allem sollten wir das Leben als ein wunderbares Monopoly sehen, in dem
jeder sein Glück machen kann dem das Unglück der Anderen an Arsch vorbei geht.
Der Arsch ist der Mittelpunkt der Welt, wir scheißen auf alles was kein Geld
bringt. Wir wollen Geld haben wie Scheiße, eine Materie die bekanntlich nicht
stinkt. Natürlich stinkt das alles zum Himmel, wird dort aber nicht
wahrgenommen. Ist Gott im Himmel oder im Weltall, vielleicht ist er Lichtjahre
von uns entfernt und entfernt sich ständig weiter, die Entfernungen sind
unendlich. Nur Er könnte den Menschen entfernen, so wie Er ihn einmal
eingesetzt hat, es wäre so leicht diesen Irrtum aus der Welt zu schaffen, eine
Fehlgeburt der Schöpfung, ein Bastard, ein Irrtum des Fließbands. Natürlich
gibt es bessere Welten, dort leben aber keine Menschen. Der Wert eines Menschen
ist nicht der Rede wert, man sollte ihn wertfrei betrachten und nicht
überbewerten. „Überbewertung, erzeugt neue Ängste“. Die Angst ist ein Wert an
sich, ein Geschenk der Schöpfung, was wären wir ohne unsere Ängste? Welche ist
die Engste? Die engste aller Frauen, eine Frau die so eng gebaut ist dass sie
den Penis erwürgt, er stirbt in der Enge des Schachtes als hätte er sich die
Schlinge um den Hals gelegt. Tatsächlich ermorden sich die Männer auch in weniger
engen Schächten, sie lieben die Fahrt in den Abgrund wie der Kirmesbesucher die
Achterbahn. Wer diese Fahrt einmal gewagt hat, will es immer wieder tun, selbst
der Kumpel im Schacht träumt vom Schacht der Frau, den er anbaggert bis zum
Abspritzen. Früher hatte die Frau Angst ein Kind zu bekommen, heute hat der
Mann Angst ein Kind zu bekommen, Kinder sind teuer, das nimmt ihm die Freude am
Geschlechtsverkehr, er ist dankbar für jede Befruchtung die keine Früchte
trägt. Unfruchtbare Frauen überreden den armen Kerl zur Adoption eines
Waisenkindes, hier wird die Verweigerung des Mannes, der die Früchte seiner
Fron in liebevoller Zweisamkeit genießen wollte, auf den Kopf gestellt, er soll
ein fremdes Balg in das traute Heim aufnehmen, nur um den Mutterinstinkt seines
Weibes zu befriedigen. Der Mann wird in die Pfanne gehauen, er muss arbeiten
wie ein Hund, da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Verrückt was Frauen
sich alles einfallen lassen, um ihrer Bestimmung nachzukommen; Nachkommen zu
erstellen. Kinder sind undankbare Geschöpfe; „Ich habe Euch nicht um das Leben
gebeten“ werden sie einmal sagen und den geplagten
Eltern den Stinkefinger zeigen. Dabei waren sie doch so süß als sie klein und
hilflos waren. Kleine Kinder animieren den Pflegetrieb bei Mann und Frau, mit
verklärten Gesichtern glotzen sie wie hypnotisierte Kaninchen auf Gesicht und
Patschhändchen der drolligen Kleinen und verschwenden keinen Gedanken an das
Miststück, das es einmal werden könnte. Es könnte ein knackiger Neonazi oder
ein infantiler Amokläufer werden, alle Wege ständen ihm offen. Viele
Heranwachsende verfallen dem Rauschgift, spritzen Heroin oder verspritzen Gift
und Galle im Internet. Im günstigsten Fall werden sie langweilige brave Bürger
und verspritzen Sperma um nach dem Tode in ihren Kindern weiterzuleben.
DAS LEBEN NACH DEM
TOD
Nach dem Tod leben unsere Kinder weiter, sie sind Äste am
Stammbaum der Familie, dessen welke Blätter der Herbstwind vor sich hertreibt.
Was immer der Mensch treibt, immer treibt er es zu weit. Zuweilen treibt er es
zu zweit, das treibt ihn ins Unglück. Wie ist es möglich, dass uns das Glück
ins Unglück treibt? „Das Glück ist eine feile Dirne“. Die Dirne ist wohlfeil für
Jedermann, sie ist das Fastfood für den kleinen Mann, die Kurtisane ist die
Zweitfrau des Feinschmeckers, eine Delikatesse für den Kenner der keine
Experimente liebt. Exkremente werden nur von Perversen geliebt, der Normale
fühlt sich dabei angepisst. Männer die Frauen anpissen, dürfen sich nicht
wundern, wenn sie von ihnen angeschissen werden. „Der Anschiss lauert überall“
sagt der Volksmund, die Stimme der Demokratie. Wer sich von der Demokratie
angeschissen fühlt, möge die Diktatur des Proletariats oder des Kapitals
wählen, freie Wahlen sichern das Mitbestimmungsrecht jedes Einzelnen. Der
Einzelne ist nichts ohne die Frau an seiner Seite, die steht vor dem Spiegel
und sieht alles seitenverkehrt. So hat jedes Ding zwei Seiten, der Mann sieht
das Ei des Columbus, die Frau sieht das Spiegelei. Auf einem Spiegel kann man
kein Ei braten, in einem Ei kann man sich nicht spiegeln, der blanke Degen ist
keine Spiegelfechterei. Oder befinden wir uns in einem Spiegelkabinett, wie der
Held eines Schwarz/Weiß-Films, der seinen Revolver auf Spiegelbilder abfeuert.
„Wie in einem Spiegel“ von Ingmar Bergmann. Wer ist denn das, den kennt doch
keine Sau. Die Sau ist das Muttertier der Schweinerei, alle Männer sind
Schweine und keine Sau hindert sie daran.
WIEDERHOLUNG
Eine von vielen Schwächen des Alters ist die
Wiederholung, der alte Mensch wiederholt was er erinnert, unfähig zu erinnern
wie oft er sich erinnerte. „Der Mensch denkt, Gott lenkt“, „Ich denke, also bin
ich unfähig zu lenken“. Wer betrunken Auto fährt, sollte also nicht denken, wie
man es ja ohnehin den Pferden überlassen sollte. Beim Pferd sind Kopfkino und Kopfgeburt undenkbar, es denkt ohne Bedenken.
Bedenkenlos überspringt es Hürden und Abgründe, der Western ist mein Zeuge. Das
Pferd war das Fortbewegungsmittel des Cowboys, ein „Volkswagen“ auf vier
Beinen, der Vorläufer einer Entwicklung die Pferdestärken auf vier Rädern
anbietet. Pferde sind nicht unbegrenzt belastbar, man hat schon Pferde kotzen
sehen (Volksmund). Nicht nur Pferde finden das Leben zum kotzen, auch der
Mensch kotzt gern, wenn sich ihm der Magen umdreht. Die Frau freut sich, wenn
sich ein Mann nach ihr umdreht und umgekehrt, das Kotzen kommt später. „Kotz
doch“ sagte meine Mutter, wenn ich etwas zum Kotzen fand, sie wollte mir das
Leben erleichtern.
Das Leben wird leichter, wenn wir uns
erleichtern, die Leichtigkeit des Seins wird sichtbar, wenn wir alles
auskotzen. Das Leben ist kostbar man kann es kosten und ausspeien, es ist ein
Genussmittel mit Nebenwirkungen. Man kann die Wahrheit herausschreien oder die
Speisen herauskotzen, das sind Ausbrüche die kaum
Beachtung finden; „Jeder kotzt für sich allein“. Der Mensch ist der Mittelpunkt
der Welt aber ein Brechmittel. Die Natur ist gnädig, sie lässt uns sterben,
wenn wir unsere Pflicht erfüllt haben, der Forschergeist des Menschen erfindet
Medikamente die ein Menschenleben bis zur Unerträglichkeit verlängern, sie
bekämpfen die Müdigkeit des Alters, rütteln den Greis wach, der gerade dahindämmern
wollte. Ich bin ein Mann im besten Greisenalter, man sieht mir meine 90 Jahre
nicht an, ich kümmere mich nicht um Demenz und Covid
19 und fühle mich als wäre ich 19. Ab 18 darf man wählen aber man hat keine
Wahl. Mit 89 hat man siebzig Jahre lang die Falschen gewählt, weil es die
Richtigen nicht gab. Die Richtigen sind so selten wie sechs Richtige im Lotto.
Wer Lotto spielt kann nichts falsch machen, weil dort die Richtigen gewinnen.
Die Kleinen zahlen ein, die Großen gewinnen. Die Welt ist aufgeteilt in Looser und Winner, beim Lotto kann der Looser
nichts gewinnen. Der Looser gewinnt neue Einsichten,
wenn er verliert, der Verlust ist der Gewinn; dein Geld ist nicht weg, es
gehört nur einem Anderen. Denke nicht darüber nach, vertraue den Vordenkern.
Theoretisch könnte man vorher denken, man denkt aber erst nachher über seine
Fehler nach. Konnte man denn vorhersehen, dass man das Nachsehen haben würde?
Das Sehen bestimmt die Abläufe, es geht um die Sicht der Dinge. Wer die Welt
als Geschäftsmann begreift, greift zu, wenn sich eine Chance bietet, der
Träumer sieht die Welt als einen Traum der wahr werden wird. Die Wahrheit ist
gnadenlos und grausam, das Leben ist ein Albtraum den man bis zum bitteren Ende
erleben will. Die Liebe war süß, das Ende war bitter, es war für jede
Geschmacksrichtung etwas dabei. Dabei fing alles so vielversprechend an; Man
entdeckte die Welt und all ihre Wunder, wunderte sich allerdings stets über das
wundersame Verhalten von sich selbst und Anderen. Der Mensch ist ein Wunder der
Schöpfung, die damit noch nicht voll ausgeschöpft ist. Der Mensch ist
unvollkommen und verbesserungsfähig, Gott hat ein Neues Team zusammengestellt, dass den neuen Menschen erschaffen soll, er braucht fähige
Mitarbeiter um der neuen Kreatur Leben einzuhauchen. „Ein Mensch, wie stolz das
klingt“ (sowjetischer Dichter). Wir sollten stolz sein der Vorläufer einer
neuen Generation von Menschen zu sein, die vollendet was wir verbrochen haben.
Jeder Mensch ist ein verurteilter Verbrecher, eingesperrt im Gefängnis seiner
Schuldgefühle, rüttelt er an den Gitterstäben der Schuld. Jeder
Ausbruchsversuch ist sinnlos, Stacheldraht und hohe Mauern verhindern den
Freigang. Freies Gehen ist besser als gefangenes Sitzen, der Gefangene sitzt
hinter Gittern, während die Freien ihrer Arbeit nachgehen. Keiner geht
freiwillig seiner Arbeit nach, er muss die Miete bezahlen und die Kinder
ernähren, ein Gefangener der sogenannten Liebe, aber ein Freigänger kann fremd
gehen und Mauern überwinden. Die Berliner Mauer war ein Symbol für Unfreiheit,
wer frei ist kann Häuser Kaufen und Mieten erhöhen.
Natürlich sind das Argumente eines
kommunistisch infiltrierten Ossis, der die Freiheit des Westens nicht zu
schätzen weiß, eines Unbelehrbaren der die Wiedervereinigung nicht verdient hat,
Undank ist der Lohn der guten Tat. Die Politik tut Gutes aber das Volk ist
undankbar. Am Ende danken wir Gott, dass er es so gefügt hat wie es ist, die
Welt ist ein kompliziertes Gefüge, der Mensch fügt sich in sein Schicksal. „Was
du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem Anderen zu“. So fügt sich
eins zum anderen. Göttliche Fügung macht Menschen gefügig, doch sie genügen
einander nicht, die Auswahl ist unendlich aber es finden stets die falschen
Leute zueinander. Was ist falsch an der Liebe, wird
sie von der Werbung verfälscht oder packen wir es falsch an? Wer heute eine
Frau anpackt kann einpacken. Jeder Mensch auf dieser Erde ist ein Opfer, die
Reichen opfern die Armen, die Armen opfern sich auf, es ist eine Frage der
Opferbereitschaft. Der verzweifelte Ausruf; ME TOO wird millionenfach
wiederholt, jeder ist betroffen und die nicht Betroffenen heucheln
Betroffenheit. Hier geschahen Dinge die im Tierreich alltäglich sind, aber der
Mensch ist kein Tier, das wollen wir hier einmal klarstellen. Das kopulieren
der Tiere unterscheidet sich wesentlich von dem des Menschen, dem Tier ist
alles animalisch, während dem Menschen alles unmenschlich ist. Ich verzeihe dem
Menschen seine Animalität, man ist ja kein Unmensch. Der Unmensch ist eine
Erfindung des Gutmenschen; ungeduldig, unzufrieden, unglaubwürdig, undankbar,
unzuverlässig, unbequem,
undurchschaubar, ungenießbar,
unannehmbar. Der Gutmensch ist die „Schokoladenseite“ des Unmenschen, das Selfie ist die Offenbarung der Unschuld die wir uns schulden,
alle Regierungen sind verschuldet, alle Bürger sind unschuldig. Die Unschuld
des Einzelnen wird missbraucht, Frauen sind die Opfer sexueller Übergriffe,
Männer die Opfer finanzieller Übergriffe, das ist Länderübergreifend. Männer
betrachten den Penis als die Krone der Schöpfung, ein Phallus der sich
herausfordernd aufrichtet und aufrichtig den Wunsch hat dem Weibe eindringlich
klar zu machen wer das Sagen hat. In Märchen und Sagen versagen die Frauen,
wenn sie versuchen das Unheil abzuwenden, gegenüber der Schöpfungskrone sind
sie machtlos. Die Vagina, ist mit dem Penis nicht zu vergleichen, sie ist nicht
hervorragend und verbirgt sich scheu zwischen den Schenkeln, sie macht sich
unsichtbar, trägt einen Drei Tage Bart, der unregelmäßig abrasiert wird. Und
doch ist sie mehr als ein sprudelnder Quell lauwarmen Brauchwassers, sie ist
die Krone der Wertschöpfung. Sie ist die Kelle die den Rahm abschöpft und den
Mann unterbuttert. Der Rahm ist der Rahmen eines Bildes das den Kampf der
Geschlechter in der Endphase darstellt; Es zeigt eine siegreiche Amazone die
die Zone der Unterdrückung verlassen hat und ihren Fuß auf den am Boden
liegenden Mann setzt, ihr siegreiches Schwert droht den Penis des Opfers
abzutrennen, welches in nackter Angst zu ihr aufschaut und um Gnade winselt.
Ein unwürdiges, nahezu weibisches Benehmen, der Mann wird zu einer Karikatur
erniedrigt und lächerlich gemacht. In
ferner Zukunft wird es weder ungleiche Paare noch die längst überholte Ehe
geben, die Menschheit entwickelt sich weiter, das Glück des Einzelnen steht
über der tragischen Tradition nicht kompatible Geschlechter auf engstem Raum in
unbezahlbaren Wohnungen aufeinander zu hetzen, wo Sado
Maso Triumphe feierte. Leider leben wir heute noch im
Heute, aber morgen wird jeder Morgen ein schöner Morgen sein, an dem die Sonne
für jeden scheint, der der Mischehe ade gesagt hat. In jedem Manne steckt ein
Kind und das will spielen. Seit die Frauen gleichgeschlechtlich verkehren und
die Männer mit Puppen spielen herrscht Ruhe im Puff, wie man früher sagte. Der
Puff war die Pufferzone des Ehemannes, der zu Haus zuschlug und im Puff
zustieß. Eine Vergangenheit an die Männer und Frauen mit Schaudern
zurückdenken. „Ab Freitag um eins macht jeder seins“. Der Freitag an dem die
Ehe für ungültig erklärt wurde ist heute ein Feiertag, der „Tag der Befreiung“
schuf freie Menschen, früher war die Würde des Menschen unantastbar, wurde
jedoch von den Faustschlägen frustrierter Ehemänner mit Füßen getreten, heute
steht das Glück des Einzelnen unter dem besonderen Schutz des Staates. Früher
war der Einzelgänger ein Einzelgänger, er war verdächtig und galt als nicht
bindungsfähig, erst wenn er gebunden war, war er ein „Doppelgänger“ und hatte
doppelte Sorgen. Trotz dem paarten sich ständig Paare verschiedenen Geschlechts
und dachten sich nichts dabei, Männer und Frauen wurden in einen Topf geworfen,
nach dem Motto: „Jeder Topf findet seinen Deckel“. Dem Mann ist der Bierdeckel
wichtiger als der Mietendeckel, er trinkt um alles zu vergessen. Wenn er heim
kommt ist seine Frau immer noch da, das ist ein Schock der zum Trauma werden
kann, ein unerträglicher Zustand. Decken wir das Thema mit dem Deckel der
Nächstenliebe zu, in diesem Topf schmort die Vergangenheit. Keine Zukunft ohne
Vergangenheit, der Mensch lernt aus dem Vergangenen welche Fehler in Zukunft zu
vermeiden sind und vermeidet so die Kollision mit Eisbergen die unter der
Wasseroberfläche vor dem Klimawandel Schutz suchen. Der Klimawandel brachte
manchen Wandel mit sich; unglückliche Ehepaare wandelten sich zu glücklichen
Einzelwesen, die ihr Glück nicht mehr in einer heimtückischen Falle namens
Liebe suchten, sondern lernten sich selbst zu lieben. „Liebe deinen Nächsten
wie dich selbst“. Man kann andere nur lieben, wenn man sich selbst liebt, der
Egoismus steht vor dem Altruismus, jeder ist sich selbst der Nächste. Die
Nächstenliebe ist zunächst eine gute Sache, kann aber böse Folgen haben; liebe
ich den Nächsten zu wenig, wird er merken, dass von mir nicht genug rüberkommt,
liebe ich ihn zu viel, geht ihm meine Eifersucht auf den Sack. Früher glaubten
wir an den Weihnachtsmann und seinen prall gefüllten Sack, später erkannten wir
das im Sack nur zwei Eier sind, die man nicht in die Pfanne hauen darf. Männer
die ihre Frau nicht schlagen, werden von ihr mit der Pfanne geschlagen, wenn
sie besoffen aus der Kneipe kommen, das ist häusliche Gewalt und kein
Frauenhaus nimmt misshandelte Männer auf. Die Frauen nehmen es mit den Männern
auf, nur noch eine geringe Zahl von Männern wagt es die Hand gegen sie zu erheben,
die meisten züchtigen ihre Frauen verbal, kommen aber gegen die
Zungenfertigkeit der Frau nicht an. Diese Fertigkeit machte die Frauen in
früherer Zeit zu begehrten Spielgefährten der Männer, die Zunge spielte eine
gewichtige Rolle beim beliebten Vorspiel, das leider meist ein übles Nachspiel
hatte. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel; „Man spielt nicht mit der Liebe“
(Filmtitel). Das Spiel mit der Liebe mündete oft in eine zweite und dritte Ehe,
sie lernen nichts dazu. Dazu will ich nun nichts mehr sagen, das Thema ist
ausgelutscht wie ein erschlafftes Glied, die Trennung der Geschlechter hat
Freiräume geschaffen für Menschen die in der Ehe schmachteten wie Häftlinge in
der Zelle. Die Ehe ist die Zelle für die Feindschaft zwischen Mann und Frau,
hier kocht über was zu heiß gegessen wurde, dann liegen die erkalteten Gefühle
wie Erbrochenes am Boden und das Weib wird zur Putzfrau erniedrigt. Kinder sind
süß, Hunde sind putzig, Frauen sind Putzfrauen. Erst putzen sie sich heraus um
einen Mann zu angeln, dann werden sie Hausfrauen mit Putzfimmel. Männer hauen
auf den Putz und lassen die Puppen tanzen. In Zukunft wird jeder eine Puppe
haben, mit der kann er Walzer tanzen oder ein Gespräch ohne Widerworte führen,
ein Frauenzimmer das im Zimmer sitzt und nicht nervt. Frauen gehen den Männern
auf die Nerven, weil sie Ansprüche stellen; sie verlangen Geld, Aufmerksamkeit
und Gehorsamkeit, während Männer nur Zuneigung und Dankbarkeit ersehnen. Die
Sehnsucht ist eine Sucht der man erliegt, das liegt in der Natur des Menschen.
Die Natur ist übermenschlich, sie fegt den Menschen hinweg wie ein göttlicher
Besen; „Besen Besen, sei`s gewesen“. Der Mensch hat Stil, der Besenstiel
reinigt die Spielfläche und schafft Platz für neuen Schmutz. Asiatische Frauen
sind die Schmutzkonkurrenz für europäische Frauen, sie unterwandern das
Geschäft mit der Liebe, und führen Werte wie Demut und Anpassung in den
Existenzkampf ein, Werte deren Wert bisher unbestritten war. Alle Erkenntnisse
sind wertlos, wenn der Mann die Frau als einzigen Wert wahrnimmt.
WERTSCHÄTZUNG
Der Wert der Frau wird oft
überschätzt, die Jugend ist ein Wert der ständig an Wert verliert.
Schwiegermütter und deren Töchter kennen nur zu gut das Verfallsdatum, ein
Stempel des Schicksals der jedem aufgedrückt wird, die Schönheit der Jugend
mündet in die Schrecken der Altersarmut. Das Alter ist arm an Schönheit und
reich an Falten, im Alter wird der Mensch zusammengefaltet wie ein Wertpapier
ohne Wert. Die Frau ist keine Ware, befindet sich jedoch im Handel, der Preis
ist verhandelbar. Der Mensch liebt alles was schön und teuer ist, Frauen sind
da keine Ausnahme. Männer die Geld wie Heu haben, müssen keine Nadel im
Heuhaufen suchen, die Schönen und Reichen ziehen sich magnetisch an. Geld ist
der stärkste aller Magneten, die Frauen werden zu ihm hingerissen, mit einer
Kraft die der Erdanziehung ähnelt. Die Erde zieht alles an, die Frau zieht
alles an was viel Geld kostet. Der begehbare Kleiderschrank ist die
Schmuckschatulle des Luxusweibchens, hier hängen all die Fummel für die sich
die Frau befummeln lässt, sie zieht sich an um sich
auszuziehen, die nackte Schulter ist jedoch dem armen Mann vorbehalten.
Geduldig schultert sie die Last des Wohlstands und versucht ihn für das Alter
zu konservieren. Geld kann man nicht auf Büchsen füllen, die Konservendose ist
der Küchenhelfer der armen Frauen, ihnen zieht man das Geld aus der Tasche um
es den reichen aufzubürden.
Geld ist eine schwere Bürde,
Es verletzt die Menschenwürde.
Die Würde des Geldes
ist unantastbar, in Indien ist der Arme unberührbar, in unseren Ländern der
Reiche. Den Armen zu berühren ist berührend.
Armut wird es immer geben,
Sie bereichert unser Leben.
Wir sind denkende Tiere, wir beurteilen
und verurteilen uns selbst. Natürlich beurteilen und verurteilen wir lieber
andere, wir wollen der Welt einen Spiegel vorhalten, haben aber selbst keinen
im Hause. Verurteilt sind wir alle, wir müssen dieses Leben annehmen, es ist
ein Geschenk das man nicht ablehnen darf. Das Einzige was man geschenkt
bekommt, alles andere muss man bezahlen. Jeder Mensch hat bestimmte
Fähigkeiten, manche sind zu allem fähig. Gesucht sind fähige Köpfe, ein kluger
Kopf ist unbezahlbar. Dummköpfe sind häufig zahlungsunfähig, viele tun sich
schwer mit der Zahlung der Miete, sie halten sie für unbezahlbar. Die Miete
sollte die Höhe der Bedingungslosen Grundrente nicht übersteigen, das sollte
die Bedingung für die grundlose Rente sein. Viele sehen keinen Grund für eine
grundlose Rente und halten sogar den Staat für zahlungsunfähig. Ein Staat ist jedoch
immer zahlungsfähig, auch wenn er sein Papiergeld nicht mehr mit Gold aufwiegen
kann – uns geht’s noch Gold. Das Gold der Sierra Madre,
ein alter schwarz/weiß-Film, wird heute vom Gold der Oligarchen übertroffen,
alles was sie berühren wird zu Gold. Sie haben goldene Hände. Früher wurde das
Gold noch in den Bergen zusammengekratzt, heute kratzen die Armen das bedruckte
Papier zusammen und kaufen ein Goldstück um ein Stück weit Sicherheit zu
erlangen.
Zwei Mädchen
gingen durch das Korn,
Nicht weit
entfernt von Kühlungsborn,
Sie waren
bei Erlangen,
Auch schon
durch das Korn gegangen.
In Erlangen
und Kühlungsborn ist der Weizen noch das Gold der Erde, Münzen kann man nicht
essen. Diesen Spruch kann man für bare Münze nehmen, Kleingeld macht auch Mist.
OSTERN
Was im
Schritt sich schmerzhaft dehnt,
Was Herr
Schmidt auch nie erwähnt,
Spielt die
Frau den Osterhasen,
Erektion wie
weggeblasen.
FAUSTRECHT
Zwei Mädchen
gingen auf den Strich,
Das Geld
behielten sie für sich,
Da schlug
der Kerl im Hintergrund,
Die Faust
auf Auge Nase Mund.
FREIBERUFLICH
Wer ohne
Zuhälter anschaffen geht ist freischaffend, aber nicht Jede schafft es sich den
Rücken frei zu halten, die Ausbeutung lauert in jedem Berufszweig. Mitunter
gelingt es der Prostituierten etwas abzuzweigen, sie muss jedoch immer mit
häuslicher Gewalt rechnen. Zuhälter ist kein Beruf für Männer die grundsätzlich
keine Frau schlagen, bei ihnen schlägt jeder Schlag zu Buche, bei weiteren
Unterschlagungen droht Nachschlag. Mit der Bestrafung des Freiers will man dem
Zuhälter das Wasser abgraben, das Faustrecht als Unrecht brandmarken und der
Onanie neue Anreize bieten. Die Selbstbefriedigung dient dem Frieden der
Geschlechter, sie verhindert Rosenkriege und unerwünschte Schwangerschaften.
Männer und Frauen müssen inzwischen einen Mindestabstand einhalten, so will man
der Feindberührung Einhalt gebieten. Wie sagte meine Exfrau immer: Man darf
keinen zu nahe an sich rankommen lassen. Wir waren uns einmal sehr
nahegekommen, eine verhängnisvolle Fehlleistung, die mit einer Scheidung
bestraft wurde. Ehen werden im Himmel geschlossen und auf Erden geschieden,
leider hat der Himmel nie geschlossen und die Dummen werden nicht alle.
Heiraten ist also auch keine Lösung. Immer wieder erlebt man Filme die in
penetranter Weise die Idylle der Ehe vorgaukeln; Eine schöne Frau, nach zwölf
Jahren Ehe schön wie am ersten Tag, die ihre Karriere der Karriere ihres Mannes
opferte um ihm ein trautes Heim mit zwei entzückenden Kindern bieten zu können.
Der ebenfalls schöne Mann, hat seine Freiheit der Familie und der Politik
geopfert, er ist ein hohes Tier geworden und darf nicht fremd gehen. Für seine
innig liebende Frau bricht eine Welt zusammen als ihrer heilen Welt die Luft
aus den Reifen gelassen wird. Der ewig treue Supermann hat eine Kollegin
penetriert und bereut zutiefst. Nun beginnt der Opfergang einer betrogenen
Ehefrau, natürlich lieben sich die Kontrahenten immer noch, die von
Gefühlswehen gebeutelte Ehefrau neigt dazu dem Verzeihen eine Chance zu geben,
diese aufopfernde Haltung wird von den groben Stiefeln des Schicksals mit Füßen
getreten als die penetrierte Kollegin dem armen Mann eine Vergewaltigung
anhängen will. Man stelle sich vor; Ein beliebter Politiker! Betrügt Ehefrau
und Kinder, und vergewaltigt seine Geliebte. Das schlägt dem Fass die Krone ins
Gesäß. Hier erliegt ein normaler Mann dem Zwang des natürlichen
Fortpflanzungstriebes und ist politisch nicht mehr tragbar. Für den männlichen
Zuschauer ist der Film an dieser Stelle nicht mehr ertragbar, er ersehnt die
Trennung der Geschlechter und fordert die Puppe für den Mann auf Krankenschein.
Der männliche Sexualtrieb ist eine Krankheit wie Alkohol oder Drogensucht,
immer mehr Männer schreien in höchster Verzweiflung: ME TOO, sie wurden das
Opfer der an den Schaltstellen der Sexualmacht sitzenden Frauen, die keine
Möglichkeit auslassen den Prügelknaben zu züchtigen. Beide Seiten glauben in
einer verkehrten Welt zu leben, die Schuldzuweisungen nehmen kein Ende. Ein
tragischer Höhepunkt der unseligen Heterosexualität, deren Abschaffung ein
Befreiungsschlag für die versklavten Geschlechter wäre. Männer und Frauen
passen nicht zusammen, sie sollten zusammen für das hohe Ziel der
Sexualbefreiung kämpfen und ihre friedlichen Energien auf die Barrikaden einer
längst fälligen Revolution tragen. Kein Mann und keine Frau, darf je wieder zu sexuellen Handlungen gezwungen werden, die sie zu Opfern des
anderen Geschlechts macht. Das Geschlechtsteil ist Teil einer Weltverschwörung
geworden, Frauen penetrieren Männer mit Vorwürfen die tiefer gehen als jeder
Penis, hier wird der Spieß umgedreht und als Ferkel am Spieß missbraucht,
Männer sind Ferkel und zu jeder Schweinerei fähig. So weit
die Feindpropaganda, jede Seite ist stolz auf die diversen Beschimpfungen, alle
Energie könnte friedlichen Zwecken zugeführt werden; „Ein bisschen Frieden“.
Die Natur hat alle Menschen zur Fortpflanzung der Art dienstverpflichtet, sie
braucht das Menschenmaterial wie der Staat den wahlberechtigten Bürger. Es ist
zu kurz gedacht dem langen Penis mehr Schuld zuzuweisen als dem kurzen. Auch
die Vagina ist unschuldig an der Schuld, die fortwährend wie ein Phallus im
Raum steht. Die ausführenden Organe sind nicht verantwortlich, wenn die Natur
den Orgasmus als Belohnung für das Ritual der Befruchtung eingesetzt hat, ein
Höhepunkt den man sonst nur mit Hilfe von Drogen erreicht. Hier stolpert der
Frauenknecht über Fallstricke, wenn er dem Weiberrock
in hündischer Manier nachhechelt. Ständig erinnert der geknechtete Leib des
Männchens diesen Kick, ihm ist jedes Mittel recht um an die Droge Frau zu
kommen, er wird zum Wiederholungstäter. Er ignoriert Eheverträge und
Kindersegen, Was schert mich Weib was schert mich Kind. Es ruft die Pflicht,
die Natur ist eine vorgesetzte Instanz. Erst das eintauchen des Rüssels lässt den
aufgeblasenen Elefanten auf normales Maß schrumpfen, der Samenspender wurde
seiner natürlichen Aufgabe gerecht. Das Fremd gehen, wird von Ehefrauen mit befremden gesehen, es ist ein Schritt vom Wege der
Wohlanständigkeit, hinein in ein Lügengewebe, das der Lügenpresse in nichts
nachsteht. Der Ehemann lügt wie gedruckt, er betrügt die Mutter seiner Kinder
ohne rot zu werden, bis die Frau Rot sieht, und mit den Kindern zu ihren Eltern
zieht. Hier liegt die Aufgabe von Eltern deren Kinder Eltern sind, die ihrer
Aufgabe nicht mehr gewachsen sind. Die Ehe bricht auseinander wie das Baguette
am Frühstückstisch, das Wort Scheidung schwebt unsichtbar über Marmelade und
Spiegelei, das Glück von gestern ist kalter Kaffee. Glück und Glas, wie leicht
bricht das. Das Sorgerecht ist zurecht eine Sorge des
zerbrochenen Eheglücks, hier wird eine Entscheidung als Folge der Scheidung
notwendig die als notwendiges Übel, den Mitspielern übel mitspielt. Die Kinder
können abstimmen ob sie zustimmen, die Demokratie ermöglicht freie Wahlen. Die
zweckentfremdete kinderlose Ehe ist keine Garantie für ewige Treue, sie erspart
lediglich das Recht auf Sorge. Jeder Mensch hat das Recht auf Sorgen, wer
sorglos dahin lebt macht es sich zu leicht, egal ob er dahin oder dorthin lebt.
Eine besondere Sorge ist die Seelsorge, sie sorgt sich um das Seelenheil derer
die ohne Sorgerecht sind. Das Sorgerecht gibt uns das Recht für unsere Seele zu
sorgen, selbst wenn wir keine haben. „Lieber Gott, wenn es dich gibt, rette
meine Seele, wenn ich eine habe“. Wo habe ich das nun wieder gelesen, ziemlich
sorglos dahingeredet. Man sollte sich um lockere
Sprüche dieser Art keine Sorgen machen, die Sorge hat besseres verdient. Wenn
der Mann gut verdient darf er weiter für Frau und Kind sorgen, Sie bekommt das Haus,
er bekommt das Recht die Kinder zum Sportplatz mitzunehmen. Er hat inzwischen
andere Sorgen, die Geliebte will ihn heiraten und wünscht sich Kinder. Der
Wunsch der Frau ist dem Mann Befehl, Männer sind zeugungsfähig, Frauen sind zu
allem fähig. Du sollst nicht falsch Zeugung ablegen, mahnt ein Gebot. Das Gebot
der Stunde ist das Ablegen falscher Überzeugungen, alles was ich über Zeugung
sagte war dummes Zeug, das ist meine Überzeugung. Es ist schwer den Leser zu
überzeugen, wenn man sich nicht richtig ausdrücken kann, es ist wie bei einer
Verstopfung, oft geht es nicht ohne Abführmittel. Das Ausdrücken ist oft
schwerer als das Ausdrucken, hier leistet der Drucker die meiste Arbeit, aber
das Ergebnis ist auch nur Scheiße. Dieses Wort ist ein Kraftausdruck der auch
im Ausdruck gut aussieht. Kraftausdrücke waren früher tabu, aber dann wurde
tabu la rasa gemacht und jedes Schimpfwort voll ausgedruckt. Vorbei die
schamhaften Zeiten in denen Pünktchen den Rest des Wortes andeuten mussten und
Scheiße noch Folge des Stuhlgangs war und Kot genannt wurde. Wie wir es auch
nennen; das Leben ist Scheiße, eine Anhäufung von Friedensliebe und
Kriegsnotwendigkeit, Macht und Ohnmacht, Aufbau und Vernichtung, Diplomatie und
Aufrüstung, Sieg und Elend. Der Krieg der Geschlechter ist vergleichsweise
harmlos gegen den Fluch des Krieges, der über die Menschheit verhängt wurde. Du
sollst nicht töten. Du sollst nicht fordern was den Menschen überfordert. Zum
Ausgleich für das Töten im Krieg, will der Mensch nun das Töten der Tiere
eindämmen, der Tod dieser unschuldigen Wesen, überfordert sein sensibles Gemüt.
Jeder Mensch ist ein Gemütsmensch, der gerechte Zorn auf den Feind legitimiert
das Abschlachten. Das Schlachten auf dem Feld der Ehre ist eine Ehrensache, Das
Schlachten der Tiere ist seiner unwürdig. Die Würde des Menschen ist
unantastbar.
EIN BISSCHEN FRIEDEN
Es lebe der
Krieg,
Vielen
schenkt er ewigen Frieden.
SCHÖN UND GUT
Zum Glück gibt es ja noch das Schöne und Gute,
man kann sich die Welt schönreden oder schön saufen, überdies ist der Mensch
gut, dafür gibt es Beweise. Das bekannteste Exemplar ist der Gutmensch, er ist
Träger des Gütesiegels, in der DDR hieß er: Verdienter Gutmensch des Volkes.
Vieles war gut im Unrechtsstaat, man förderte das Gute im Menschen und bekämpfte
das Böse. Das Böse wurde durch den Teufel in die Welt gesetzt, da sitzt es noch
heute und lauert auf seine Chance. Der Teufel hatte keine Daseinsberechtigung
in der DDR, er wurde in die Psychiatrie eingewiesen und später ausgewiesen. In
der Bundesrepublik treibt er unerkannt sein Unwesen, oft steckt er im Detail
und ist dort nicht aufzufinden. Früher war ein jeder seines Mitmenschen Teufel,
mit Menschen gab es schon immer Ärger, am besten wäre es ohne Menschen aber das
wäre unmenschlich. Heute heißt der Teufel Mobbing und tritt in der Maske des
friedfertigen Kollegen auf, der sich ein bisschen Frieden wünscht. Im Gegensatz
zur Häuslichen Gewalt, die unverblümt der Gattin anstelle von Blumen ein blaues
Auge in die Vase stellt, werden hier teuflische Fallen gestellt, ein
hinterhältiges Spinnennetz gewoben, an dem häufig mehrere Kollegen an einem
Strick stricken. Wenn sich das Opfer einen Strick nimmt ist der Jubel natürlich
groß, wer sich aufhängt, hängt nichtmehr im Beruf rum, er wurde abgehängt. Ein
gut abgehangenes Steak ist zartfühlender als das menschliche Natterngezücht.
Gesetzt den Fall, der Mensch ist weder gut noch schön, sondern hübsch hässlich
und ein übler Geselle, so wäre die die Welt doch schön und das Leben
lebenswert. Während der Lebensmüde traurig am Strick hängt, hängt der
Lebenslustige am Leben, ein lustiger Vogel den das Leben beflügelt. Während der
Engel zwei Flügel hat, hat der Konzertpianist nur einen, er ist ja nur ein
Mensch, der himmlische Musik macht. Der macht die Musik, oder; Die Macht der
Musik, wie sollte der Satz lauten? Die Macht der Musik macht uns zu besseren
Menschen, der Konzertsaal ist die Kirche der Ungläubigen. Gläubige sind in der
Regel gute Menschen, es sind jedoch überwiegend Frauen die eine Regel haben.
Die Regeln der Männer sind aus anderem Holz geschnitzt, ihre scharfen Messer
schnitzen sich alles nach Gutdünken zurecht. Männer
sind meistens bewaffnet, Frauen besitzen nur die Waffen der Frau. Frauen
verhalten sich oft regelwidrig, obwohl die Regel regelmäßig über sie
hereinbricht. Das Zusammenleben von Mann und Frau ist gesetzlich geregelt, die
Ehe steht unter dem besonderen Schutz des Staates. Frauen suchen Schutz, Männer
sind schutzlos. Das Wesen der Musik ist die Wiederholung, so sagte schon Peter
Tschaikowsky, leider ist sie auch das Wesen des Alters. Der alte Mensch ergeht
sich in Wiederholungen wie der Konzertpianist, der dem Ohrwurm Zucker gibt. Das
Pianoforte ist mit der Gruppe Mezzoforte nicht zu vergleichen, ein Keyboard ist
kein Klavier und Funk ist kein Funkgerät. Bei Funk springt der Funke über und
der Smooth Jazz wird zur Hitparade. Unmusikalische Nichttänzer bleiben mit
beiden Beinen am Boden der Tatsachen und können mit schönem Lärm nichts
anfangen. Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden.
Wilhelm Busch. Ernst Busch schmetterte rote Kampflieder, aber diese Zeiten sind
vorbei. Das Leben ist Kampf, aber der Musik ergibt man sich kampflos. Bei
Mezzoforte vergesse ich den Klassenkampf, er gebiert ohnehin nur neue Diktatoren.
„So ist das eben leider bei einer feudalistischen Gesellschaftsordnung
(jedermann arbeitet, mit Ausnahme der Privilegierten). Damals kannte man das
kommunistische Prinzip noch nicht (jedermann arbeitet, mit Ausnahme der
Privilegierten).“ Joachim Fernau in HALLELUJA Die
Geschichte der USA. Ein blendend geschriebenes, höchst amüsantes Buch das Jeder
Indianer lesen sollte. Ein Indianer kennt bekanntlich keinen Schmerz, uns tut
das wahre Gesicht des amerikanischen Gutmenschen ziemlich weh. Das Leben ist
nur besoffen zu ertragen, das lernten die Indianer schnell, da hatten die
Eroberer den richtigen Nerv getroffen. Alkohol ist ein schweres Nervengift,
später wurde es verboten und konnte nur beim Dealer gekauft werden. Die Wilden
waren also halb so wild, wenn sie besoffen unter dem Tisch lagen, Durst ist
schlimmer als Heimweh. Nach einer Durststrecke streckten sie die Waffen und
ließen die Ausländer ins Land. Lassen wir die Indianer in ihren Reservaten, es
geht um die Geburt einer Nation, die vorerst Zankapfel der mächtigsten Staaten;
England und Frankreich war, die sich dort mit Hilfe deutscher Söldner ohne
Sold, die Nasen blutig schlugen um das riesige Land an sich zu reißen. Das Buch
von Fernau fange ich gerade erst an, ein Buch von
einer Ausländerin in Berlin habe ich zügig ausgelesen. Die Italienerin Sonia
Rossi arbeitete in Berlin fünf Jahre als Prostituierte und finanzierte damit
ihr Studium, ihr erstes Buch hieß FUCKING BERLIN, ich las das zweite; DATING
BERLIN, in dem „Die ehrbare Dirne“ auf der Suche nach Mr. Right
ist. Die Dame hat in fünf Jahren mehr Männer (1000) gehabt als ich in 30 Jahren
Thailand Frauen hatte. Sie wurde bezahlt, ich musste zahlen, eine
himmelschreiende Ungerechtigkeit, ich schreie vergebens. Der Schrei des Mannes
ist der Schrei der gequälten Kreatur, das gespielte Stöhnen der Frau ist ein
Bestseller. Ich hätte mein Buch; TAGEBUCH DER NÄCHTE lieber FUCKING THAILAND
nennen sollen, dann wäre es auch ein Bestseller geworden. Junge Frau gegen
alten Mann, da steht der Sieger von vornherein fest. Bücher schreiben macht
sich eher bezahlt, wenn junge Frauen im Trüben fischen, Blasen bringt mehr Geld
als Trübsal blasen. Blasen wir den unfairen Zweikampf ab, jeder kehre vor
seiner Tür. Die Schweinereien spielen sich hinter verschlossenen Türen ab und
werden an den Schamhaaren herbeigezogen. Schamlos gebärden sich Schmutzfinken
beiderlei Geschlechts als Bücherschreiber und bieten an was sich als
verkäuflich anbietet. Frauen die sich als käuflich anbieten, bieten sich als
beliebtes Sujet an; Der Himmel ist nie ausverkauft. Die Frauen „schenken“ den
Männern den Himmel auf Erden, die Männer träumen von einem Höllenritt. Himmel
und Hölle liegen dicht beieinander wie Männer und Frauen nach dem
Geschlechtsverkehr. Erst im Alter werden die Kontrahenten aus dem Verkehr
gezogen, bis dahin zieht es sie zueinander wie Klebstoff der auf beiden Seiten
aufgetragen wurde. Der Auftrag lautet: Gehet hin und mehret euch.
ESSEN UND TRINKEN
Viele
Menschen essen Tiere,
Manche
trinken viele Biere,
Viele
trinken roten Wein,
Essen nichts
vom toten Schwein.
Viele
fressen wie die Schweine,
Manche
kennen alle Weine.
Viele essen
keine Rinder,
Das sind
aber meistens Inder.
Manche essen
gerne Schnecken,
Weil die so
schön langsam schmecken.
Manche
denken nur ans Essen,
Viele haben
nichts zu fressen.
UNZULÄNGLICH
Der Mensch
ist unzulänglich,
Für Sex and Crime empfänglich.
Mal still
mal überschwänglich,
Mal mutig
und mal bänglich.
Gespräche
unverfänglich,
Mitunter
auch in Englisch.
Die Jugend
ist vergänglich,
Reales ist verdränglich.
Der
Delinquent erhänglich,
Der Tod ist
unumgänglich.
ELF ELFEN
Elf Elfen
wollten sich verzwölfen,
Da musste
ihnen jemand helfen.
Ein junger
Mann, schön von Gestalt,
Verirrte
sich im Elfenwald.
Die Elfte
zeigt bei Mondenschein
Dem Wandersmann ihr Elfenbein.
Die Elfe
dann im nächsten Jahr,
Ein
Elfenmägdelein gebar.
Der Vater
aus dem Menschenreich,
Die kleine
Tochter elfengleich.
Sie wussten
sich zu helfen,
Die Elfen
sind jetzt Zwölfen.
ACH DU MEINE GÜTE
Ich kenne
weder Hass noch Wut,
Ich bin aus
tiefstem Herzen gut.
Es tut mir
gut so gut zu sein,
Die Güte
sitzt mir im Gebein.
Heiter bin
ich im Gemüte,
Bin verliebt
in meine Güte.
Ich bekam
das Gütezeichen,
Kann ein
Mensch denn mehr erreichen?
FORTSCHRITT
Wenn die
Völker Opfer bringen,
Wird dem
Feind der Spaß verdorben,
Mit dem Blut
das Schlachtfeld düngen,
Keiner ist
umsonst gestorben.
Jeder Krieg
ist Offenbarung,
Feinde töten
ist kein Mord,
Unersetzliche
Erfahrung,
Und die
Menschheit schreitet fort.
SUCHT
Wenn die Sucht uns heimgesucht,
Sind auf immer wir verflucht.
Leicht ist man zur Flucht bereit,
Schwer nur von der Sucht befreit.
Sucht nach Sex plagt viele Männer,
Gut bekannt als Thailandkenner.
Sucht nach Frauen ist normal,
Diese Droge ist legal.
Unterschiede bei den Preisen,
Führen oft zu weiten Reisen.
Sex ist Kampf, es siegt der Hans,
Hoch am Himmel fliegt der Schwanz.
FEHLERNÄHRUNG
Sagt der Arzt zum Kannibalen:
Sie essen zu viel Fleisch.
ÜBERTRAGUNG
Bei den Menschen und den Tieren,
Enervieren uns die Viren.
Was die Virologen sagen,
Wird von Medien Übertragen.
Wer das Virus überträgt,
Wird von ihnen abgesägt.
Übertragen wird nun täglich,
Fernsehbilder unerträglich.
Immer Mund und Nase schützen,
Die Kampagne unterstützen.
Menschen wird es nicht mehr geben,
Nur die Medien überleben.
JEDER SIEHT ES ANDERS
Meine pseudowissenschaftlichen
Betrachtungen liegen im Auge des Beschauers, nicht immer ist der graue Star die
Ursache für eingetrübtes Sehen. Ich sehe was, was du nicht siehst. Leider hält
jeder seine Weltsicht für die allein richtige und verkündet sie mit Überzeugung
und Nachdruck. Nachdruck ist meist nur mit Genehmigung des Herausgebers
gestattet, aber wer will das, wenn er selber alles besser weiß? Manche schreiben wider besseres Wissen, das
sind die Leute von der Lügenpresse. Jeder steht irgendwie unter Druck und viele
lügen wie gedruckt. Neben dem Drucker gibt es viele andere Druckmittel, sehr
wirkungsvoll ist der Gesichtsausdruck, er kann „ja“ ausdrücken während der
Mund, „nein“ sagt. Männer sollten den Gesichtsausdruck nicht wörtlich nehmen,
er wird vor Gericht nicht anerkannt. Wer vor Gericht steht, sitzt in der Tinte,
sie lässt das Tintenfass überlaufen und die Ehre ist befleckt. Das Tintenfass
ist die Patrone des Federkiels, früher war das Schreiben noch bezahlbar, da kamen
die Worte noch vom Herzen. Heute lesen wir „Tintenherz“ und erkennen die
Handschrift. Der Gesichtsausdruck des Lesers spiegelt die Anteilnahme am
Schicksal des Helden, das Buch ist der Spiegel der Seele. Seit der Erfindung
der Seele, geistert sie in den Köpfen der Menschen herum und liefert sich
Gefechte mit dem Bauchgefühl, das dem Bierbauch wie dem Waschbrett innewohnt.
Das Bauchgefühl der Frau nimmt während der Schwangerschaft überhand, weil die
Hand über den Bauch streichelt. Hier erhält das heranwachsende Kind die
Streicheleinheiten die dem Samenspender abgezogen werden. Natürlich liebt sie
das Kind mehr als den Mann, dessen Seele Schaden nimmt, wenn Liebesentzug
Bauchschmerzen erzeugt. Das Bauchgefühl ist kein vollwertiger Ersatz für das
Seelenleben des Mannes, der als ungeliebter Sohn zurückgesetzt wurde als das
Brüderchen im Mutterleib alle Streicheleinheiten erhielt. Der jüngere Bruder
wurde zum Liebling der Mutter, der ältere Sohn nannte seine Ehefrau später
„Mama“. Nun ist „Mama“ schwanger und der in ihrem Leib heranwachsende Sohn ist
sein feindlicher Bruder. Das Leben ist eine Serie mit Wiederholungen, schon die
erste Staffel ließ nichts Gutes ahnen. Wenn das Bauchgefühl der Frau endet
schenkt sie ihrem frustrierten Ehemann ein herziges Kindlein, das sie nunmehr
an seiner Stelle herzt und küsst. Spätestens hier bereut der Mann den Inzest
mit der „Mama“ und die Verlustangst nimmt überhand. Soviel über die Hand der
schwangeren Mutter und die Hand des onanierenden Gatten. „Angst essen Seele
auf“, er verliert „Mama“ und Seele, gewinnt aber neue Einsichten. Die Einsicht
ist eine einseitige Sicht der Dinge, mehrere Einsichten sind ein Gewinn. Wer
Einsichten gewinnt hat gute Aussichten den Lebenskampf zu gewinnen. Das Leben
ist Kampf, in der Ehe kämpfen die Geschlechter, in der Pubertät die Kinder
gegen die Eltern, im Beruf der Arbeitnehmer gegen Kollegen und Vorgesetzte, der
Prolet gegen den Klassenfeind, der Politiker gegen den unregierbaren Pöbel, der
Demonstrant gegen die Bullen, der Alkoholiker gegen die Sucht, der Verliebte
gegen die Sehnsucht. Wer Einsichten gewinnt hat nicht im Lotto gewonnen, er
sieht ein, dass die Sehnsucht nach Geld die falsche Sichtweise ist. Natürlich
ist alles Ansichtssache, und jeder sieht es anders.
AN DEN FÄDEN
Es glaubt
der Mensch, er selbst zu sein,
Er fädelt
alles selber ein.
Ich bin doch
keine Marionette.
Er sieht es
wie er es gern hätte.
DER GUTE HIRTE
Der König
hatte einen Traum,
Als
Astronaut schwebt er im Raum.
Einsam ohne
Reich und Fahnen,
Kein Jubel
von den Untertanen.
Mit Wehmut
schaut er auf die Erde,
Ein Hirte
ohne Hammelherde.
DAS FALLEN
Ein Mensch
der fällt, fällt immer auf,
Ein
Fallschirm fängt das Fallen auf.
Durch das
Fallen aufzufallen,
Ist ein
Wunschtraum von uns allen.
Da der
Mensch nicht fliegen kann,
Fliegt für
ihn der Supermann.
Er kommt
geflogen aus dem All,
Und fängt
dich auf im freien Fall.
Wenn du ein
hübsches Mädchen bist,
Wenn nicht,
dann bist du angepisst.
Lass dich
fallen, bleibe cool,
Supermann
der ist doch schwul.
TRINKEN UND TRÄUMEN
Alkohol ist
ungesund,
Grauen
Alltag macht er bunt.
Whisky Wodka
Bier und Wein,
Graues raus
und Farbe rein.
Alles geht
am Arsch vorbei,
Und der
Trinker fühlt sich frei.
Ohne Wohnung
steht er bald,
Ganz allein
im dunklen Wald.
In der
Kneipe; „Zu den Bäumen“,
Kann er von
der Zukunft träumen.
Beim Lotto
winkt der Hauptgewinn,
Wer wagt
gewinnt, man nimmt es hin.
Ein Leben
das im Keller war,
Im eignen
Haus mit Kellerbar.
Ein Ort wo
stets der Bierhahn läuft,
Und eine
Frau die mit ihm säuft.
ARMER TEUFEL
Der Teufel
kennt den Menschen schlecht,
Sadismus ist
ein Menschenrecht.
Menschen
wollen Menschen quälen,
Um es
Menschen zu erzählen.
Der Teufel
ballt da nur die Faust,
Weil es ihn
vor den Menschen graust.
SCHULD
Es gibt
keine Schuld,
Nur
Schuldzuweisungen
Und
Schuldgefühle.
HALLELUJA
Bei Joachim Fernau hagelt es Schuldzuweisungen; Amerika ist an allem
Schuld hat aber keine Schuldgefühle. Das Buch: Die Geschichte der USA, hat mich
fasziniert und deprimiert, jeder sollte es lesen, es öffnet die Augen der schlafenden
Mehrheit. Oft sind die Care-Pakete der Tellerrand, über den die Leute nicht
hinausschauen können, sie ergehen sich lieber in fantastischen
Verschwörungstheorien und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Jahrelang war
die Merkel schuld man wollte sie aufhängen, die wahren Schuldigen sitzen aber
woanders. Fernaus Buch spricht mir aus der Seele, die
ich ja immer verleugne. Ich habe keine Seele, wohl aber Mitleid mit den
Leidenden dieses Planeten, deren Not der Fluch des Geldes ist. Die
Erschütterung sitzt mir in den Knochen, das Buch, ironisch und höchst amüsant
geschrieben, schlägt dem Leser grausame Wahrheiten um die Ohren, ich bewundere
den Autor für diese Leistung. Wo immer man auch sucht, die Menschheit ist
verflucht. Der Fluch der Prostitution lastet auf Nutten und Freiern, die Freier
sind auch nicht freier als die Nutten, wir alle leben in Knechtschaft und sind
Opfer der einen oder anderen Ausbeutung. Das absurde Betteln um Liebe, der
zahlungswilligen Männer, die grotesken Dressurakte angebeteter Frauen, die das
Geld an Familie und Zuhälter mit einer scheinbaren Gleichmut weitergeben. Von
Ausbeutern umgeben, beutet die missbrauchte junge Frau den ungeliebten Fremden
aus, der ihr bei aller Nähe fremd bleibt. Fast immer ist der Kunde wesentlich
älter, der Zuhälter ist jünger und er ist kein Fremder. Barmädchen sind
Schauspielerinnen, ihre Bühne ist die Gogo-Bar, ihr
Arbeitsplatz das Bett des Kunden, ihr Privatleben ist von Armut, Not und
Verpflichtungen bestimmt, sie lebt nicht, sie wird gelebt.
DIE ZEHN GEBOTE
Du sollst
nicht tun was man nicht tut,
Sei niemals
böse oder gut.
Du sollst
nicht glauben, sondern denken,
Dem Glauben
keinen Glauben schenken.
Du sollst
nicht hassen und nicht lieben,
Beides wird
meist übertrieben.
Sag nie die
Wahrheit ins Gesicht,
Die Welt
verbessern sollst du nicht.
Respektieren
und verzeihen,
Aber niemals
Geld verleihen.
Du sollst
nicht rauben und nicht töten,
Es lohnt
sich nicht für die paar Kröten.
Stets sollst
du dein Bestes geben,
Besser als
die Andern leben.
Du sollst
dich nicht bewundern lassen,
Wer dich
bewundert wird dich hassen.
Du sollst
nicht sein so wie du bist,
Kein Maso und auch kein Sadist.
Du sollst
nicht suchen nach dem Sinn,
Nimm das
Leben einfach hin.
WENN DU WILLST
Wenn du
willst wird alles wahr,
Weil das
noch nicht alles war.
Wenn du
willst wird Frieden sein,
Dann wirst
du geschieden sein.
Wenn du
willst wird alles gut,
Nie mehr
Trauer oder Wut.
Nach dem
Leid allein geblieben,
Einfach Zeit
sich selbst zu lieben.
PENNIES FROM HEAVEN
Münzen die
vom Himmel fallen,
Dieser Traum
gefällt uns allen.
Einmal
richtig abzuräumen,
Ist der
Traum den alle träumen.
Wenn die
Automaten locken,
Wollen auch
die Kleinen zocken.
Münzen in
den Schlitz zu geben,
So
verspielen sie ihr Leben.
ERST KOMMT DAS FRESSEN
Wird er in
die Luft gehoben,
Der Adler
hat ihn fest im Biss,
Sieht der
Fisch den Fluss von oben,
Und der Tod
ist ihm gewiss.
Zerrissen
und verfüttert,
Hoch im Nest
wohl an die Brut.
Sein Tod hat
uns erschüttert,
Oder finden
sie das gut?
Er war ein Fisch
wie du und ich,
Er träumte
nicht vom Fliegen.
Ein altes
Weib bekreuzigt sich,
Dort wo die
Gräten liegen.
DAS SYMBOL
Ob Burschen
oder Mädel,
Man schmückt
sich mit dem Schädel.
Auf
Kunststoff oder Leder,
Den
Totenkopf trägt jeder.
Auf den
Taschen, auf den Blusen,
Auf dem Po
und auf dem Busen.
Klettverschlüsse
oder Knöpfe,
Überall nur
Totenköpfe.
Auf den
Armen, auf der Brust,
Ein Symbol
für Lebenslust.
Ob wir
lesbisch oder schwul,
Der
Totenkopf ist einfach cool.
GUT UND BÖSE
Das Gute
wird als gut verehrt,
Das Böse hat
sich gut bewährt.
Das Gute ist
das höchste Gut,
Böse sein,
das tut so gut.
FAMILIE
In machen
Familien wird die Tochter vom Vater missbraucht, der rücksichtslose Erzeuger
beansprucht sozusagen das Recht der ersten Nacht, welches früher dem Fürsten
zustand. Später heiratet sie dann einen jungen Thailänder in den sie sich
verliebt, der sie jedoch schlägt, wenn er meint sie hätte es verdient. Mit
Arbeit wird zumeist wenig Geld verdient, die hübsche junge Frau entdeckt die
Segnungen der Prostitution und genießt die Rolle des Glücksbringers, der viel
Geld ins Haus bringt. Der geliebte Ehemann erkennt die Möglichkeiten und
ermuntert seine Frau ihr Talent an den Mann zu bringen. Die junge Frau sieht
sich als Wohltäter der Familie und beschenkt ihren Ehemann mit dem leicht
verdienten Geld. Sie verkauft den fremden Männern, die sie in der Bar kennen
lernt, die Illusionen von denen sie träumen, muss jedoch ihren Ehemann vor den
verliebten Fremden verstecken, er passt nicht in das Kartenhaus, das sie für
ihre Kunden errichtet. Der Sex mit den Bargästen ist eine ungeliebte Arbeit,
ihre Liebe gehört ihrem Ehemann, der sie mehr liebt, wenn sie mehr Geld
verdient. So ist sie gezwungen dem verliebten Farang
Liebe vorzuspielen und ihm immer mehr Geld abzunehmen. Sollte dieser
versehentlich ihrem Ehemann begegnen, wird an dieser Stelle eine neue Art von
Inzest geboren, der thailändische Ehemann wird zu ihrem leiblichen Bruder, ein
Mann in ihrem Alter, der zur Familie gehört. Eingeweihte Ausländer erkennen diesen
Bruder nicht an, sie wissen wer sich dahinter verbirgt. Der unerfahrene Farang trägt die berüchtigte rosarote Brille, er freundet
sich mit all ihren Brüdern und Schwestern an und bezahlt gern Essen und Trinken
für ihre Familie. Er weiß nichts vom Missbrauch durch den Vater und verbrüdert
sich beim Whisky mit dem „Bruder“. Die junge Frau wird also brüderlich geteilt,
und alle sind zufrieden. Sollte sie einmal unzufrieden sein, drohen Schläge vom
„Bruder“, der ihr rechtmäßiger Besitzer ist. Wahre Geschichten, weh dem der
lügt. Die Lüge ist die Wahrheit des Geschichtenerzählers, jeder kann hinzufügen
und weglassen was ihm gefällt. Natürlich gefällt uns das nicht, wir wollen es
nicht wahrhaben, das nicht sein kann was nicht sein darf.
DAS LUDER
Die Barfrau
ist das Luder,
Ihr Ehemann
der Bruder,
Die Lesbe
ihre Schwester,
Und der Farang ihr Bester.
Für ihn hat
sie sich angemalt,
Das Haus hat
er schon angezahlt.
Wir küssen
ohne Liebe,
Doch sind
wir keine Diebe.
Wir stehlen
nur die Herzen,
Und lindern
dann die Schmerzen.
Wir machen
was wir sollen,
Und kriegen
was wir wollen.
DAS WESEN DER WESEN
Reitend auf
dem Hexenbesen,
Trieben
Wesen einst ihr Wesen.
Geklammert
an den Besenstiel,
Ein Wesen
nie vom Besen fiel.
Und war der
Stiel des Besens hart,
Entsprach
das ihrer Wesensart.
Der Mensch,
dem Wesen nach verklemmt,
Empfindet
Wesen wesensfremd.
Zum Fliegen
fehlt ihm das Gespür,
Ein jeder
fegt vor seiner Tür.
Die Wesen
sind ein alter Hut,
Und neue
Besen kehren gut.
Die Wesen
sind wie du und ich,
Der Unterschied
nicht wesentlich.
Ihr Wesen
macht die Wesen reich,
Vor Gott
sind alle Wesen gleich.
Am Himmel
sich kein Wesen regt,
Wie mit dem
Besen weggefegt.
Und ist der
Himmel Besenrein,
Wo mögen
dann die Wesen sein?
DER MENSCH
Mal ist er
schlank, mal ist er fett,
Der Mensch
ist eigentlich ganz nett.
Mal ist er
blöd, mal ist er schlau,
Mal ist er
eine geile Sau.
Mal ist er
forsch und mal gehemmt,
Mal ist er
treu, mal geht er fremd.
Der Mensch
ist cool und asozial,
Mal ist er
schwul und mal normal.
Der Mensch hat
Stil und Poesie,
Und eine
Rüstungsindustrie.
Er liebt die
Kunst und die Gewalt,
Und freut
sich immer, wenn es knallt.
Der Mensch
ist was er immer war,
Pervers und
unberechenbar.
Der Mensch
ist blind in seiner Wut,
Doch eins
steht fest: Der Mensch ist gut.
DER AUGENSCHEIN
Der Staat
nimmt uns in Augenschein,
Da fallen
ihm die Augen ein.
Der
Führerschein, der Angelschein,
An Scheinen
soll kein Mangel sein
Nimmt man
dir das Augenlicht,
Traust du
deinen Augen nicht.
Für jedes
Sehen ohne Schein,
Sperrt man
den Bürger künftig ein.
Der
Augenschein bei Tag und Nacht,
Das Auge des
Gesetzes wacht.
Man will
nicht Dorn im Auge sein,
Den Blick
nach vorn, mit Augenschein.
Der
Augenschein ist deine Pflicht,
Die Augen
auf und weine nicht.
Bei Schweden
und bei Dänen teuer,
Dort zahlt
man schon die Tränensteuer.
DIE DRÜSE
Groß die
Augen, klein das Kindel,
Warm und
feucht ist seine Windel.
Der Knabe
wächst und wird ein Mann,
Der ohne
Windeln pinkeln kann.
Mit einem
harten, scharfen Strahl,
Funktioniert
sein Ding normal.
Entdeckt er
dann die Zweitfunktion,
Ist der
Orgasmus süßer Lohn.
Im Weibe ist
der Mann am Ziel,
Doch eine
Drüse ist im Spiel.
Die
Prostata, sie ist nicht fair,
Im Alter
wächst sie mehr und mehr.
Wie
gezapftes Bier im Glase,
Steigt der
Restharn in der Blase.
Sieh der
Wahrheit ins Gesicht,
Die Drüse
macht den Laden dicht.
Kommt der
Doktor mit dem Messer,
Fließt der
Harn auch wieder besser.
Unser Mann
durchschaut den Schwindel,
Warm und
feucht ist seine Windel.
VERTEIDIGUNG
Deutschland
wird nicht mehr am Hindukusch verteidigt, wir sind jedoch zur Verteidigung
bereit, man muss uns nur sagen wo. Ich verteidige lieber meinen Standpunkt als
irgendeinen Punkt auf der Landkarte. So geht es natürlich nicht, es steht mehr
auf dem Spiel als ein Monopoly im Freundeskreis. Wer ohne Waffen Frieden
schaffen will, ist gefährlicher als jeder Waffennarr. Der Waffennarr verteidigt
sein Recht auf schwere Waffen nicht leichtfertig, es ist leicht ihn fertig zu
machen und als krank abzustempeln, ein schlechtes Gewissen ist ein gutes
Stempelkissen. Wer in der Waffe nur den Angriff und nicht den Schutz vor dem
Angriff sieht, hat die falsche Sicht auf die Dinge. Doch jeder Mensch hat die
Aussicht auf Einsicht; die Waffe an sich, ist so gut wie der Mensch, beide sind
vielseitig einsetzbar und Angriff ist oft die beste Verteidigung. Wer sich hier
angegriffen fühlt ist ein Gefühlsmensch der nur in Bettbezügen reale Bezüge
erkennt. Die gefühlten Bezüge des Arbeitnehmers sind immer zu niedrig für teure
Bettwäsche, er sucht in Billigläden nach Traumpreisen. Der Traum steht in
keinem Bezug zum Bettbezug, teurer Damast schützt nicht vor billigen Alpträumen
und preiswerte Kunstfaser unterliegt teuren Nutten. Der gut bezahlte Zuhälter
verteidigt die Ehre und das Leben der Prostituierten, wenn sie vom Kunden
angegriffen wird, hier kommt es auf die Bewaffnung der Kontrahenten an. Wenn
der Kunde nur mit seinem furchterregenden Schwanz bewaffnet ist, hat er die
Arschkarte. Zuhälter haben andere Waffen, sie kommen zum Einsatz, wenn die
Waffen der Frau nicht ausreichen. Als die Waffen schwiegen, nach dem zweiten
Weltkrieg, waren wir nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt, man
brauchte „Beziehungen“ um nicht zu verhungern. Heute sind meine Beziehungen
ausreichend, in meinem Hotel in Thailand werden täglich die Betten frisch
bezogen. Natürlich stehen die Bettbezüge in keinem Bezug zum Hindukusch, aber
dort haben wir inzwischen keine Bezugsperson mehr.
STREITKULTUR
Vermeide
niemals einen Streit,
Und sage
nie, es tut mir leid.
Nachzugeben
wäre schlecht,
Recht zu
haben, ist dein Recht.
VERWESUNG
Tieren droht, auf höchste Weisung,
Nach dem
Tode die Verspeisung.
Der Mensch,
vom Tier als Gott verehrt,
Wird dagegen
kaum verzehrt.
Schaurig ist
die Bücherlesung,
Spricht der
Autor von Verwesung.
Viele kennt
man, die nach Jahren,
Immer noch
ein Zombie waren.
Untot sucht
man Anerkennung,
Oder wählt
gleich die Verbrennung.
Keiner muss
noch lang verwesen,
Fast als
wäre nichts gewesen.
ERPRESSUNG
Er spült
enttäuscht, am leisen Ort,
mit viel
Geräusch die Speisen fort.
Alle Speisen
müssen reisen,
Damit sind
wir abzuspeisen.
Nichts was
wir uns einverleiben,
Soll in
Fleisch und Bein verbleiben.
Der
Geschmack beginnt beim Essen,
Als
Geschmacklos gilt das Pressen.
DAS DIKTAT
Heute darf
ich schreiben was mir in den Sinn kommt, in der Schule gab es die Diktatur des
Diktats, der Lehrer diktierte dem Schüler einen Text in die Feder, der das
Tintenfass zum Überlaufen brachte. Nun saßen wir in der Tinte. Ohne viel
Federlesen wurden die Fehler der Schüler verlesen, so lernten wir Lesen und
Schreiben. Später lernte ich das Diktat von Staat, Kirche und Ehefrau kennen
und das Wort Diktatur. Die Diktatur ist ein Diktat ohne Schreibzwang, jeder
brave Bürger ist ein gehorsamer Schüler, der den vorgegebenen Text verinnerlicht
ohne Fehler zu machen. Diktaturen sind absolut Fehlerfrei; die Partei hat immer
Recht. Es geht nicht darum Partei zu ergreifen, wer das tut wird ergriffen und
darf nicht mehr am Diktat teilnehmen. Mit Ergriffenheit tragen die
Musterschüler den Diktator zur letzten Ruhe, er war wie ein Vater für sie.
Vater Staat ist jedoch unsterblich, er kommt nie zur Ruhe. Jeder Staat diktiert
seinen Bürgern Gesetze die im Interesse des Staates liegen und den Bürger
bevormunden. Wir sind das Volk, aber wir sind nicht der Staat, der ist das
Machtinstrument der herrschenden Klasse. Der Bürger ist nichts ohne den Staat,
und mit dem ist kein Staat zu machen. Papier ist geduldig, der Mensch ist
nichts ohne ein gültiges Papier, er benötigt Pässe, Führerscheine und Geldscheine,
er führt eine Scheinexistenz. Der Staat führt ihn Gassi, wie einen Hund an der
Leine. Wenn der Hund einen Fehler macht, wird er vom Staatsanwalt angeklagt und
braucht einen Anwalt der sich in Hunderecht auskennt. Der Mensch ist also ein
armer Hund der mit seinen Steuern ein System am Leben erhält, das nicht seine
Interessen vertritt. Es gibt kaum Volksbefragungen bei fragwürdigen
Entscheidungen, die Politiker verschanzen sich hinter dem sogenannten
Wählerauftrag, senden ihren Bürger in Uniform in fremde Länder um dort die
Heimat zu verteidigen. Der arme Hund soll sein Leben hingeben, für ein
Machtgerangel auf fremder Erde. Der Stellvertreterkrieg wird nie gewonnen,
gewonnen wird nur die Einsicht, wieder mal verloren zu haben. Frieden schaffen,
mit schweren Waffen. Die Kriegsberichterstattung ähnelt den Sondermeldungen des
dritten Reichs, man erklärt uns auf welcher Seite wir stehen und welche Erfolge
wir errungen haben. Man spricht von Blutzoll, wenn junge Menschenleben gemeint
sind, während man Alten und Kranken am Ende ihres Lebens den Schierlingsbecher
verbietet. Sterbehilfe wird nur auf den Schlachtfeldern an jungen Menschen
geleistet, bei Neunzigjährigen ist sie strafbar. Wer wann und wo zu sterben
hat, wer wann und wo sterben darf, wird von der Politik bestimmt. Sie bestimmt
was erlaubt und was verboten ist, sie macht die Gesetze, deren Einhaltung von
überforderten Polizisten gefordert wird. Kritische Stimmen von Außenseitern
werden überstimmt und mundtot gemacht, sie stören das Diktat. Ich schreibe
nieder was mir mein Gewissen diktiert. Wissen ist Macht, Gewissen ist Ohnmacht.
DIKTATUR
Es träumt
der Mann in jungen Jahren,
Davon in
eine Frau zu fahren.
Da mühsam
dies und teuer ist,
Erkennt er
bald die Hinterlist.
Er will sich
dem Diktat nicht beugen,
Kinder für
den Staat zu zeugen.
Der Koitus
bestimmt das Land,
Keiner nimmt
das Glied zur Hand.
Mit Argwohn
wird die Frau betrachtet,
Der Mann als
Wichser nur verachtet.
Plakate
zeigen an den Wänden,
Das Monster
mit befleckten Händen.
Menschen,
die seit Jahren reiben,
Will man nun
zu Paaren treiben.
Ein starker
Staat, gesund und groß,
Funktioniert
nur reibungslos.
SECHS TOURISTEN
Es waren
einmal sechs Touristen,
Die konnten
sich mit vielem brüsten.
Vor allem
mit den vielen Brüsten,
Die sie in
aller Welt schon küssten.
Gegen alle
guten Sitten,
Wollen
Männer an die Titten.
In Rio ist
der Busen schwarz,
Ganz anders
als daheim im Harz.
In Thailand
wird er schwer entdeckt,
Weil unterm
Handtuch er versteckt.
Für
Ehemänner streng verboten,
Bleibt, nur
die Kneipe und die Zoten.
PUDERN
Wenn ich
auch zu den Ludern passe,
Denk nicht,
dass ich mich pudern lasse.
ERSTE HILFE
Trinkern die
vor Gier beben,
Sollte man
mehr Bier geben.
ÜBERSÄTTIGT
Herr
Neureich fand im Fürstenbad,
Die Weiber
und das Bürsten fad.
SCHWEINEHUND
Häufig
lächelt ihm ein Mund,
Läufig
hechelt dann der Hund.
Wenn durch
Blicke angeregt,
Im Schritt
der Dicke sich bewegt.
Geil
beschnüffelt er ihr Bein,
So wird
jeder Hund zum Schwein.
DAS SCHWEIN
Das Schwein
ist der Prügelknabe von männerfeindlichen Frauen, die früher mal Fleisch
gegessen haben, alle Männer sind Schweine aber alle Schweine sind Opfer. Das
Schwein ist das Symbol für sexuelle Belästigung und ungesunde Ernährung, ME
TOO, ruft jede Frau, die schon einmal belästigt wurde, als man ihr ein
Schnitzel aufdrängte. Die fleischliche Liebe ist für Veganerinnen
eine Zumutung, sie weigern sich standhaft das standhafte Fleisch des Mannes in
den Mund zu nehmen, derartige „Schweinereien“ gehören der Vergangenheit an. Das
treibt die heterosexuellen Schweine in die Arme der homosexuellen Konkurrenz,
hier wird noch immer ungehemmt die Sau rausgelassen
und jedes arme Schwein ist willkommen. Frauen sägen an den Ästen auf denen sie
sitzen, sie sitzen in der Baumkrone und tragen die Krone der Prinzessin auf der
Erbse. Ihre Erbsenzählerei stößt die Männer vor den
Kopf, die früher die Erbsensuppe der Ehe gelöffelt haben und sich heute die
Freiheit eines Steakrestaurants gönnen. Sie hatten sich für ein „Linsengericht“
an das andere Geschlecht verkauft und das Schwein im Manne unterdrückt. Jede
geile Sau die nicht heiratet, hat Schwein gehabt. Jedes Schwein das nicht
geschlachtet wurde hat Glück gehabt, und ist den Frauen dankbar, es war nicht
alles schlecht.
WENN DIE LIEBE GEHT
Seit du
meine Trude bist,
Find ich
meine Bude trist.
DAS MÄRCHEN VON DER
REINHEIT
Sie war ein sittsam Mägdelein,
Ein Diamant,
wohl lupenrein.
Sie war die
Nadel in dem Heu,
Und ihre Pussy noch ganz neu.
Es lauerte
manch geiler Bube,
Doch sie
blieb immer in der Stube.
Zum Fenster
schauten Buben rein,
Das liebe
Kind blieb stubenrein.
Sie war die
Reinheit in Person,
Ein schöner
Prinz, der wartet schon.
Ein arger
Krieg zog durch die Lande,
Er brachte
vielen Frauen Schande.
Ein Filmteam
filmte die Soldaten,
Als sie
verwüsteten die Katen.
So sah der
Prinz sie im TV,
Und er
begehrte sie zur Frau.
Er scheute
weder Tod noch Schrecken,
Und zog
hinaus sie zu entdecken.
Das Mädchen
saß in ihrem Dorf,
Und sang ein
Liebeslied von Orff.
Acht
Schimmel zogen die Karosse,
Nichts zieht
die Reinheit in die Gosse.
Vor seinem
Schloss, auf grünem Rasen,
Darf sie dem
Prinzen einen blasen.
DORNRÖSCHEN
In jedem
Röschen steckt ein Dorn,
Es nähert
sich ihr meist von vorn.
Von wo er
immer kommen soll,
Der Rose Weg
ist dornenvoll.
DAS WUNDER VON PATTAYA
Ein alter
Narr von siebzig Jahr,
Zu Gast in
einer Bar einst war.
Nackte Girls
an Silberstangen,
Schlängelten
sich wie die Schlangen.
Dem Rentner
wurde kalt und heiß,
Das Mädchen
nannte ihm den Preis.
Der war zu
hoch für seine Rente,
Das war es
was die Beiden trennte.
Die rote
Rose fand sie schön,
Die tote
Hose schien zu stehn.
Weil es
wahre Liebe war,
Wurden sie
ein Liebespaar.
Sie küsste
ihn von früh bis spät,
Auch das was
in der Hose steht.
Das machte
ihn von Herzen froh,
Man nennt es
auch Fellatio.
Der alte
Mann, er hatte Geld,
Die Halbwelt
kostet nicht die Welt.
Es war ein
Wunder, wie ihr seht,
Für Liebe
ist es nie zu spät.
ORAL
Man könnte
glauben der Autor hätte nichts als Oralverkehr im Kopf, tatsächlich sind die
erotischen Gedichte schon 20 Jahre alt und es hat Jahre gedauert ehe mir
derartiges in Thailand angetan wurde. Solche Ferkeleien
waren im Land des Lächelns unbekannt oder verpönt. Mir hat es nicht gefehlt,
ich habe es nie erzwungen. Man kann über vieles schreiben, ohne es zu praktizieren
und das Blasen ist immer für eine schmutzige Pointe gut. In der Praxis ist
diese Dienstleistung selten gut, und die Zusammenkunft hat keine Pointe. Wenn
es gut war, hat man es in guter Erinnerung, da war doch noch was… Wer weiß heute noch was im Leben alles war,
das Leben ist zu kurz um sich an alles zu erinnern. Über kurz oder lang ist ein
Leben nur so lang wie die Erinnerung kurz ist, man hat mehr Vergangenheit als
Zukunft und will das Leben unnötig in die Länge ziehen. Der Oralverkehr ist dem
Mann zu kurz und der Frau zu lang: Tut der Mund vom Blasen weh, trinken Frauen
Blasentee. Der Blasentee ist ein altes Hausmittel, eine Mundspülung mit enormer
Heilwirkung, prüde Frauen trinken ihn bei Erkrankungen der Harnwege. Die
Harnwege befinden sich auf dem gleichen Wege wie der Weg zum Himmelreich, der
Harn ist nicht das Einzige was abgeht. Eine Frau die auf der Straße auf und ab
geht, geht mit dem Mann in die Absteige, damit ihm
dort einer abgeht, das geht oft vom Haushaltsgeld ab und die Ehefrau ist die Dumme.
Das Dumme an der Liebe ist der Geldverkehr, Bargeld lacht, wenn die Ehefrau
weint. Hätte sie ihren Mann oral befriedigt, könnte sie lachen. Wer zuletzt
lacht, lacht am besten. Viele finden Oral nicht normal, und den Fremdkörper
nicht mundgerecht, wer dazu genötigt wurde hat sich der ME TOO – Bewegung
angeschlossen, genug der Erniedrigung. Auf Knien den Phallus anzubeten, ist
einer emanzipierten Frau unwürdig, die Würde der Frau ist unantastbar.
Vorsichtig tasten wir uns an ein heißes Eisen heran, nur Unwürdige treiben mit
der Würde ihr grausames Spiel. Macht nur weiter so, ihr geliebten weiblichen
Wesen, bald wird euch keiner mehr zu nahetreten, die platonische Liebe ist die
Liebe der Zukunft, keine Feindberührung mehr auf dem Kriegsschauplatz, alle Menschen
werden Brüder, wenn wir die Schwestern nicht mehr belästigen. Böse Frauen und
schlagende Männer sind Relikte einer erbärmlichen Vergangenheit auf die keiner
von uns stolz ist. Männer haben auch ihren Stolz, sie lehnen das Feindbild ab,
das von den Frauen immer höher gehängt wird, mit dem Ergebnis, dass alles
hängt, was einmal stand. Standhaft, wie der standhafte Zinnsoldat, steht der
Mann im Kreuzfeuer der Anklagen, jeder zweite Geschlechtsverkehr ist inzwischen
eine Vergewaltigung und zu Recht ungeheuerlich strafwürdig. Wegsperren für
immer, ist eine beliebte Forderung, gegen die zahllose Vergewaltiger ihr
gebeugtes Haupt erheben, sie wollen nicht mit Schwerverbrechern und Mördern in
einen Topf geworfen und von Frauen vergewaltigt werden, Vergewaltigung stinkt
ihnen gewaltig. Es gibt Wörter die man nicht mehr ertragen kann, weil die Kette
der Beschuldigungen nie abreißt. Endlos wiederholtes JA wird plötzlich zum
NEIN, und ein oft vollzogener Verkehr zur strafbaren Handlung, vergleichbar dem
bewaffneten Überfall im dunklen Park, oder dem Angriff einer Horde enthemmter
Dreckskerle in Bus oder Bahn, wo Fremde über allein reisende Frauen herfallen.
Die Vergewaltigung durch einen Ehemann oder Liebhaber ist eine perfide
Steigerung des sexuellen Übergriffs, weil der Frau etwas geraubt wird das sie
noch nie verweigert hatte. Der Ehemann begeht Mundraub, weil die Ehefrau ihm
kein Essen anbietet. Wenn Liebe so einfach wäre wie Essen und Trinken, wären
Ankläger und Richter arbeitslos. So einfach ist die Liebe nicht. (Spielfilm).
Liebe ist Hass, daran sollte man sich gewöhnen. Ob die Männer die Frauen, oder
die Frauen die Männer mehr hassen, ist schwer zu sagen, am Ende haben die
Richter das Sagen. Merkwürdigerweise vergewaltigen Männer die Frauen häufig
oral, obwohl die doch da kräftig zubeißen könnten. Das ist wahrscheinlich
leichter gesagt als getan, Frauen sehen das anders. Das Hauptproblem ist, dass
die Frauen alles anders sehen und nicht einsehen wollen, dass das Sehen falsche
Informationen liefert. Als ich jung war glaubte ich, dass ein Kinofilm von
jedem Betrachter auf dieselbe Weise gesehen wird, jeder sieht dieselben Bilder
und hört dieselben Dialoge, wer etwas anderes sah, war offenbar im falschen
Film. Wozu machen sich Autor und Regisseur solche Mühe, wenn doch jeder
Zuschauer sieht was er will. Man kann einen Film nicht jedem recht machen,
deswegen gibt es reine Frauenfilme mit Schwangerschaften und weiblichen
Polizisten, die mit der Waffe in der Hand ihren Mann stehen. Der Macho wird an
den Rand gedrängt, er wird zur Nebenfigur oder zum Feindbild. Leider wissen
Frauen oft nicht ob sie dem Macho oder dem Frauenversteher
den Vorzug geben sollen, sie schwanken wie eine schöne Blume im Wind der
Gefühle: „Vom Winde verweht“. Er sollte gut aussehen und reich sein, wenn man
Nägel mit Köpfen machen will, Richard Gere traf in „Pretty
Woman“ den Nagel auf den Kopf. Auf der Suche nach Mr.
Right kommt es zur Nagelprobe, bevor man den Kerl
festnagelt. Der Kerl will sie ja immer nur nageln, sie muss ihm zeigen wo der
Hammer hängt. Der Frauenversteher versteht die Welt
nicht mehr, wenn die hübsche Frau dem Muskelprotz den Vorzug gibt, er fühlt
sich unverstanden und zweifelt, an ihrem Verstand. Vom Zweifel bis zur
Verzweiflung ist es nur ein kurzer Schritt, wenn die Angebetete ihren Schritt
dem falschen Mann öffnet. Ich erzählte einmal einem Freund in Pattaya, dass ich die junge hübsche Frau nicht nur bumsen,
sondern auch anbeten wollte. Mein Freund war erwachsen und nie in eine Ehe
gestolpert, beim Wort „anbeten“ schaute er mich ungläubig an, es war ihm in
seinem Leben nie in den Sinn gekommen eine Frau anzubeten. „Du sollst keine
Götter haben, neben mir“, sagt der Herr, ihm allein gehört das Gebet, lasset
uns beten. Frauen anzubeten ist Götzendienst, kein irdisches Wesen hat Anbetung
verdient, es sei denn der Mann, der das Geld verdient. „Verdienter
Frauenanbeter des Volkes“, eine solche Auszeichnung gab es auch in der DDR
nicht, um die sich Frauen und Männer im gleichen Maße verdient gemacht haben.
Unverdient hat uns dieser Staat, der nur das Beste wollte, verlassen, viele
hatten ihn schon vorher verlassen, weil sie vom Westen nur das Beste wollten.
Das Beste an jedem Staat, sind seine Frauen: „Ehret die Frauen, sie flechten
und weben, himmlische Rosen ins irdische Leben“.
EIN HUNDELEBEN
Schlecht
bezahlte Liebesknechte,
Männer haben
keine Rechte.
Frauen
suchen Kerle aus
Rollentausch
im Hurenhaus.
Dort
beschimpft dann auf dem Flure,
Die Frau den
Mann als miese Hure.
Sie schlägt
den Ring in sein Gesicht,
Kommt er zu
früh, dann zahlt sie nicht.
Justiz und
Bullen weiblich,
Das Elend
unbeschreiblich.
Im Bordell
auf Seifenkisten,
Muss der
Mann sein Leben fristen.
Wen man
liebt, den will man retten,
Glücklich
wechselt er die Betten.
Als
Schoßhund wird der Mann verwöhnt,
Den man als
Hure nur verhöhnt.
Er ist Gast
bei Frauenpower,
Im Alice
Schwarzer Tower.
Hunde muss
man nicht verstecken,
Wenn sie
Frauchens Hände lecken.
Männer sind
nur Idioten,
Jeder
Zutritt streng verboten.
Frauen
führen schwarze Listen,
Gnadenbrot
für Feministen.
Dankbar
schleckt ein armes Tier,
Aus dem
Blechnapf warmes Bier.
Frauchen
trinkt nur Hagebutte:
Mein Hund
war früher eine Nutte.
ZU DRITT
Sex war
gestern schwierig,
Beide
Schwestern gierig.
FAULER HUND
Ich bin der
faule Peter,
Faul wie ein
Straßenköter,
Räudig und
zerzaust,
Und total
verlaust.
Ich bin ein
fauler Kunde,
Ein
Schandfleck für die Hunde.
Nie liebt
mich eine Frau,
Ich bin die
faule Sau.
Ich lebe
gern im Dreck,
Die Menschen
schauen weg.
Ein Köter
der beim Fußtritt jault,
Ein Faultier
das vor Faulheit fault.
SELTEN
Selten ist
der Mensch zufrieden,
Selten wird
ein Streit vermieden.
Herzensgüte
und Humor,
Kommen auch
nur selten vor.
Selten sind
die guten Zeiten,
Häufig sind
die Seltsamkeiten.
Seltsam ist
die Perversion,
Sehr beliebt
sind Spott und Hohn.
Selten sind
die schönen Stunden,
Selten wird
das Glück gefunden.
Selten hat
der Mensch mal Zeit,
Selten ist
die Seltenheit.
AM WEBSTUHL
Tuch des
Glücks ganz leise weben,
Jede Stunde
weise leben.
TRAUM VOM TOD
Am schönsten
ist der Heldentod,
Da macht das
Leben Sinn.
Drum steuert
mancher Vollidiot
Auf diese
Chance hin.
Der Mensch
ist seines Glückes Schmied,
Die Welt ein
Rosengarten,
Bei manchen
glückt der Suizid,
Die meisten
müssen warten.
DIE JUGEND ALTER MÄNNER
Man müsste
nochmal zwanzig sein und so verliebt wie damals. Ein Wiener Schmäh von damals.
Komisch, es gab also schon alte Männer als ich zwanzig war. Die hatten offenbar
vergessen wie das wirklich war: Notgeil und kein Geld
für Nutten, trug man seine nutzlose Männlichkeit in der Hose und erwachte
ernüchtert nach kühlen Bieren und feuchten Träumen. Die Liebe war ein Traum, im
Kino und in Liebesschnulzen wurde dem Affen Zucker gegeben. „Was macht dein
Zucker? – Der zuckt noch“. Heute zuckt er nicht mehr, er würde aber vor ME TOO
zurückzucken. Ach was hätte ich darum gegeben als berühmter Regisseur dem
hübschen Starlet den Start zu erleichtern und mich dabei zu erleichtern. Heute
bin ich erleichtert, weil mir diese seelische Grausamkeit erspart blieb. Heute
hebe ich den Finger wie der Schüler im Unterricht und rufe: ME TOO, wenn der
Lehrer nach ONAN fragt. Es gibt keine Erklärung für die Ungleichheit der
Menschen und das Unglück als Mann geboren zu sein. Man muss sich in sein
Schicksal fügen und als Insekt die Blumen bestäuben welche am Wege stehen, man
will ja einer Befruchtung nicht im Wege stehen. Das Stehen ist eine
Grundbedingung, auch wenn man häufig mit seiner Erektion allein dasteht. „Ein
Männlein steht im Walde, ganz still und stumm, warte nur balde,
dann fällt es um.“ Man muss abwarten können, sagte meine Frau als sie die
Scheidung einreichte. Auch eine Erektion muss man abwarten können, sie kommt
und geht wie von selbst. Meist ist sie von kurzer Dauer und ist mit einer
Dauererektion nicht zu vergleichen. Man sollte Penisse ohnehin nicht
vergleichen, manche sind relativ klein, schmecken aber besser. Es kommt nicht
auf die Länge des Instruments an, sondern auf die Länge der Dauer, mein Gott,
das dauert. Wie lang ist dein Verkehr durchschnittlich? Etwa drei Minuten,
manchmal geht es aber auch schneller. Ein schneller Verkehr, heute als Quicky bekannt, dauert länger, wenn man dabei an einen
Dauerlutscher denkt. Manche Männer machen ständig einen ausgelutschten
Eindruck, damit kann man Frauen nicht beeindrucken. Wenn der Drucker funktioniert,
macht der Ausdruck einen guten Eindruck, erfolgreiches Drucken erkennt man am
Gesichtsausdruck, besonders beim Ausdrucken von Porträts. Man sollte auf einen
Drucker niemals Druck ausüben, Drucker sind auch nur Menschen. Die Lügenpresse
lügt wie gedruckt, das beschleunigt den Untergang der Printmedien, da versinkt
ein Schiff das größer ist als die Titanic. Vieles ist dem Untergang geweiht,
das weiß jeder Weihbischof. Viele Männer sind weibisch, weil sie den starken
Mann nicht mehr aushalten. Nur starke Männer können neben der Ehefrau eine
Konkubine aushalten, Konkubinen müssen das aushalten können. Nutten müssen
Zuhälter aushalten können, viele, die auf den Strich geschickt wurden, halten
das im Kopf nicht aus und wollen den Beruf wechseln. Prostitution ist ein Beruf
wie jeder andere, er erfordert aber den vollen Körpereinsatz. Frauen können den
Körper einsetzen, Männer müssen nach der Ejakulation aussetzen. Wenn der Mann
zu früh kommt, ist alles zu spät, er wird von der Frau wie ein Aussätziger behandelt.
Wer zum Rendezvous zu spät kommt, darf beim Finale nicht zu früh kommen, das
steigert die Schuldgefühle. Vor allem dann, wenn das Opfer noch unschuldig war.
An allem sind die Frauen schuld, sie bringen die Männer in prekäre Situationen,
ein Mann ist schließlich auch nur ein Mensch. Frauen sind einfach die besseren
Menschen, sie sind Qualitätsprodukte, während bei der Produktion von Männern
viel Ausschuss anfällt. Ein Mann will immer zum Schuss
kommen, oft schießt er über das Ziel hinaus und das Ejakulat schießt ins Leere.
Bei der Not eines Spermatierchens denken wir immer an Woody Allen, der dieses
Geschöpf so überzeugend darstellen konnte. Ein unüberhörbares Signal, wie der
Slogan eines Schlussverkaufs: „Alles muss raus“, jagt die bangen Spermatozoen
hinaus in feindliche Leben, dem Tode geweiht, wer das Ei des Columbus nicht
erreicht. Sie ähneln einander wie ein Ei dem anderen, es ist wie beim
Osterfest, zu viele Eier, die der Begattung harren, nur eines empfängt den
Sieger, die anderen werden in Pfanne gehauen. Unbarmherzig sind die Gesetze der
Natur, alles dient der Fortpflanzung, viele Beteiligte sterben um ein einziges
Leben zu ermöglichen. Die Beteiligung des Mannes ist geringfügig, es ist
Aufgabe der Frau sich bis zur Selbstaufgabe dieser Aufgabe zu stellen, eine
Frau gibt nie auf. Der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht, wenn sein Haus wie
hausgemacht für das Kind bereitsteht. Ein Frauenzimmer das kein Kinderzimmer
bereitstellen konnte, soll die Klappe halten und das Kind in der Klappe
abgeben. Umso besser, wenn sie einen braven Familienvater geangelt hat, Petri heil der Fischerin vom Bodensee. Wenn sich der Mann mit
erigierter Rute nähert, steht die Fischerin mit der Angelrute bereit, ihn an
den Haken zu nehmen, das ist der Haken an der Sache. Es gibt Kleider mit Haken
und Ösen, die eignen sich nicht für einen rasanten Beischlaf ohne Bett. Im Film
reißt der Angreifer dem willigen Weibchen den Reißverschluss herunter und
nagelt es an die Wand. Warum wird im modernen Film so hektisch im stehen gepimpert,
stehen die Zuschauerinnen wirklich darauf? Der Frauenfilm ist eine relativ neue
Kunstform, früher war Mutter die Beste und Vater hatte Arbeit. Früher war alles
später, heute fällt man mit der Tür ins Haus und mit der Erektion über die
Mutter her. Das eindringliche Eindringen könnte einen Widerwillen gegen
Pornographie erregen, deswegen behalten die Kontrahenten die Höschen an, es ist
ja alles nur gespielt. Das zärtliche Vorspiel, früher eine gern gesehene
Einleitung, wird bei dieser Art häuslicher Gewalt, ersatzlos gestrichen: „Zur
Sache Schätzchen“. Beim Sex kann man nicht sachlich bleiben, er ist eine ernste
Sache, die Spaß machen soll. Der Mann muss immer bezahlen, und bei Geld hört
der Spaß auf. Alte Männer neigen zu Wiederholungen, das Thema Sex wird zu Tode
geritten, bis der Gaul entkräftet zusammenbricht. „Nur Pferden gibt man den
Gnadenschuss“. Die Onanie ist ein Schuss in den Ofen, der Mann wird verheizt
und kann den Samen nicht nutzbringend weitergeben. Wir müssen das Leben
weitergeben, nur der lebende Mensch kann Unsterblichkeit erlangen. „Sie waren
bei Erlangen, auch schon durch das Korn gegangen“. Tatsächlich hatten die
Mädchen das Verlangen bei Erlangen gehabt.
Doch erst bei Kühlungsborn, da nahm er sie von vorn. Der Sex ist von
vornherein eine Sache die im Nachhinein anders gesehen wird.
Vergewaltigungsopfer, die sich vorher beglückt hingaben, werden nachher mit
Gewalt zu Handlungen gezwungen, die sie vorher ungezwungen absolvierten. Die JA
oder NEIN Befragung ist von vornherein fragwürdig, eine Frage, die es würdig
ist gestellt zu werden, wer sie nicht stellt muss sich der Verantwortung
stellen und im Nachhinein die Strafe absitzen. Strafe muss sein, es ist eine
Frage von sein oder nicht sein. Strafen bestimmen das
Sein, ich wurde schon als Kind bestraft, weil ich mir von einem kleinen Mädchen
die Muschi zeigen ließ, man hatte mir erzählt, dass es zweierlei Menschen gibt.
Seit jenem Tag ist mir die Vagina suspekt, wer sich dafür interessiert, wird
unweigerlich bestraft.
DIE WAHRHEIT
Suche die
Wahrheit, verkünde sie nie. Für jedes Tabu gibt es gute Gründe, es wimmelt von
Märchenerzählern, welche die Tatsachen unter den Teppich statt vor ihrer
eigenen Tür kehren. Zunächst die Nächstenliebe, von ihr wissen wir, dass jeder
sich selbst der Nächste ist, und wir den Hass vorziehen. Der Hass ist eine
Leidenschaft, die Liebe ist eine Krankheit, die in einigen Fällen sogar zur
Blindheit führt. Wer blind ist wird als Tanzbär in der Manege vom weiblichen
Dompteur an der Nase herumgeführt und pariert aufs Wort. Die Liebe eines Weibes
währt bekanntlich bis zur Scheidung, erst dann setzt sich der latente Hass mit
aller Macht durch. Auch wenn heute jeder Haushalt eine Waschmaschine besitzt,
wird die schmutzige Wäsche noch immer vor dem Scheidungsrichter gewaschen, wo
sich die ehemals Verliebten mit Dreck bewerfen. Wer sich nicht dreckig machen
will sollte nicht heiraten. Bei alledem wird immer wieder behauptet, dass Hass
krank macht und die Liebe die einzige Rettung wäre. Der Mensch kann alles und
jeden hassen, außer der Liebe, die Liebe ist eine Himmelsmacht. Ohnmächtig
schaut die Himmelsmacht auf den Pilzbefall der Erde, die Heimsuchung Mensch.
Dieses Natterngezücht hat mit unfassbarer Grausamkeit gemartert, gefoltert,
getötet, alles im Namen Gottes und der Liebe. Und doch gibt es sie, jene
unschuldige Liebe zweier junger Menschen, denen Gott Amor hinterrücks den
vergifteten Pfeil ins Herz geschossen hat, dessen Widerhaken das Rausziehen
verhindern. Später soll Das Rausziehen das Kind verhindern, erfolgt aber oft zu
spät. Kinder sind nicht zu verhindern, sie nisten sich bei jeder Jugendliebe
ein und machen dem Spaß ein Ende. Der Spaß am Sex mündet in die Liebe zum Kind,
ein Kind muss man lieben, das ist Vorschrift. Oft tut sich der Mann schwer das
Kind zu lieben, neben der Eifersucht, die ihn plagt wie eine Heuschreckenplage,
brüllt das Gör zur Schlafenszeit und macht die Nacht zum Tage. Mit der Liebe
des Vaters allein, wäre das Kind nicht lebensfähig, hier kommt die Mutterliebe
ins Spiel. Die Mutterliebe ist beständiger als die Liebe zum Ehemann, wenn der
Mohr seine Schuldigkeit getan hat kann sich die Frau voll auf die Mutterrolle
konzentrieren, jede Frau hat eine natürliche Begabung zur Mutterliebe, sie wird
jedem Mädchen in die Wiege gelegt und durch das Spielen mit Puppen gefördert.
Die Mutterschaft ist jedoch kein Puppenspiel, auch wenn die Beteiligten wie
Marionetten agieren. Früher führte der Mann das Schwert und die Frau den
Kochlöffel, er hasste den Feind, sie liebte die Kinder. Hass und Liebe wohnten
unter einem Dach, oft wussten die Kinder nicht ob sie lieben oder hassen
sollten und standen den Eltern mit Hassliebe gegenüber. Die Hassliebe stellt
keinen Widerspruch dar, sie vertieft das diffuse Gefühl der Liebe indem sie es
intensiviert. Von Liebe kann man sich frei machen, Hassliebe lebt ein Leben
lang. Wer möchte das nicht, ein Leben lang leben, immer noch besser als ein
Leben lang sterben. Über kurz oder lang müssen wir alle sterben, müssen wir das
Sterben nun hassen? Viele lieben das Leben, weil sie den Hass lieben, er gibt
ihnen die Kraft zum Überleben. Weil die Toten über dem Leben leben, leben sie in unseren Herzen fort, sie sind fort aber
nicht weg. Im Alter kann man sich nicht mehr fortbewegen, dann spielt der
Rollstuhl die Hauptrolle, wenn der Vorhang fällt gibt es vereinzelt Beifall
aber keine Fortsetzung. Der Tod ist jedoch nicht das Ende, der
Generationenvertrag garantiert die Übernahme der Rollenspiele durch Newcomer.
Das Leben ist ein unendliches Singspiel mit Musik und Tanz und dramatischen
Einlagen, die Jungen Darsteller machen sich die Rollen zu eigen als wären die
Alten nie da gewesen, dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze. Jeder spielt
seine Rolle so gut er kann, die Kunst der Menschendarstellung zeigt sich am
wirkungsvollsten, wenn es um die Verleugnung der Realität und das Verdrehen von
Tatsachen geht, man streut Sand in die Augen und verteilt rosarote Brillen,
pflanzt den Glauben an das Unglaubwürdige in die Herzen unschuldiger
Menschenkinder, die das Kupfergeld für bare Münze nehmen. Bedrucktes Papier
wird als Zahlungsmittel unter das Volk gebracht, welches Zahlen ausweist die
manipulierbar sind. Inflation oder völlige Entwertung offenbaren die
betrügerische Absicht. Der Gigantische Betrug setzt sich bei den unteren
Chargen fort, man lügt und betrügt, stielt und raubt, gaukelt Liebe vor wo
Missgunst und Neid regiert. Jedes Volk hat die Regierung die es verdient, die
Kleinen lernen von den Großen, die vom Volke gewählt, den sogenannten
Wählerauftrag haben. Nichts von allem was die Herrschenden verfügten, wurde je
vom Volk in Auftrag gegeben, Volksbefragungen werden peinlich vermieden, sie
könnten den Wählerauftrag fragwürdig machen. Die Demokratie ist fragwürdig, das
Volk wählt lieber Diktatoren als Schlappschwänze, lieber ein großes Reich im
Krieg als ein bescheidenes Volk im Frieden. Die Bürger sind mit „Ein bisschen
Frieden“ im seichten „Volkslied“ zufrieden, der Weltfrieden erscheint allen als
eine Nummer zu groß. Jeder Diktator ist eine große Nummer, diese Herrscher über
Leben und Tod werden einmal tot sein, aber sie hatten ein großes Leben auf
Kosten der Kleinen. Die Kleinen versuchen ihr Schäfchen in trockene Tücher zu
bringen, auch wenn der Herrscher Rot sieht, ist bei ihnen alles im grünen
Bereich, wenn sie Blau sind. Alkohol ist eine Volksdroge, Wein ist ein guter
Tropfen aus bestem Anbau und edlen Trauben, Nasenschnee ist der Wintersport der
Nichttrinker. Ich bin ein trockener Trinker mit einer satanischen Ferse, „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“, nun zahle ich
„Fersengeld“. Heute arbeiten alle modernen Geräte mit Akku, außer der
Akkupunktur, die arbeitet mit Nadeln. Ich hänge nicht an der Nadel aber ich
zahle viel Geld für Nadelstiche in die teuflische Ferse. Dort sind die Nerven
vom Alkohol geschädigt, kein altes Hausmittel und kein neues Heilmittel vermag den Schmerz mundtot zu machen, er schreit zum Himmel.
Meine Schmerzensschreie verhallen ungehört, der Gott des Schmerzes ist
schwerhörig. „Schwer Hören leicht gemacht“, versprechen die Spezialisten für
Hörgeräte, und doch bleibt mein Flehen unerhört. Die schweren Schmerzen im Fuß
sind unüberhörbar, es gelingt mir nicht sie mit Fußtritten zum Schweigen zu
bringen. Der Fußtritt erfolgt häufig in den Arsch, hinterlässt aber keinen
Fußabdruck bei den Herrschern, denen der Tritt am Arsch vorbeigeht. Bei den
Beherrschten herrscht das Schweigen der Lämmer, sie artikulieren sich
schriftlich im Netz der unbegrenzten Möglichkeiten und erheben Ansprüche die
ihnen nicht zustehen. Wer wirklich das Sagen hat sitzt oben und nicht in der
grade noch bezahlbaren Kellerwohnung, wo der Pöbel stumm: „Wir sind das Volk“
in den Rechner schreibt. Wir sind das Volk, das alle Rechnungen bezahlt und
sich abrackert damit es denen da oben gut geht. Auch ich schwamm ein Leben lang
im Meer der Namenlosen, ich strampelte verzweifelt um nicht abzusaufen und
begann zu saufen. Da hatte ich noch Glück, zu meiner Zeit wurde Kindern und
Jugendlichen noch kein Rauschgift verkauft, Bier war ein Getränk gegen den
Durst. Gegen den Lebenshunger der Nachkriegskinder gab es noch keinen
Drogenhandel, auf dem schwarzen Markt handelte man mit Lebensmitteln, Hunger
war der beste Koch. Schokolade und Eiscremepulver waren in den Care-Paketen,
die unsere „Freunde“, die Amerikaner uns schickten, wir liebten Amerika, ein
Land das jedem Tellerwäscher Millionen in Aussicht stellte, wenn er seinen Lohn
in Aktien anlegte. Wie stehen die Aktien, fragten die Arbeiter einander zur
Begrüßung, als noch keiner von ihnen welche besaß. Später habe auch ich an der
Börse Lehrgeld bezahlt und ging leer aus. Die Lotterie ist der Gipfel der
Ausplünderung der Armen durch die Reichen, hier zahlen Narren des Schicksals
einen Teil ihres sauer verdienten Geldes ein, um es prompt an den Veranstalter
zu verlieren. Der Prolet hat nichts zu verlieren als seine Ketten, er ist der
Kettenhund des Kapitals, hat aber in der Hundehütte ein Dach über dem Kopf und
regelmäßige Mahlzeiten. Ich sah das Elend, aber ich sah keinen Ausweg und
flüchtete in Träume. Das Kino war damals eine jugendfreie Happy End Veranstaltung,
man konnte nach Ende des Films weiter träumen. Vor dem Einschlafen las ich
Romane in denen der Held siegte und die wunderschöne Königstochter dem Sieger
winkte. Ich war weder Held noch Sieger, mir winkte ein ungeliebter Job und nach
Feierabend ein Bier in der Betäubungshalle. Ich las alles was mir in die Hände
fiel, einer meiner Idole war Jack London, der kam aus der Gosse, hatte alles
was er beschrieb erlebt, mit ihm konnte ich mich identifizieren. Der Mann war
ein schwerer Arbeiter und ein schwerer Trinker, bei ihm fühlte ich mich
Zuhause. Sein Buch: König Alkohol, war das Buch der Bücher für mich. Hier und
heute lese ich den Begleiter meiner Jugend erneut und entdecke in: Lockruf des
Goldes, einen Märchenerzähler den ich noch nicht kannte, er beschreibt eine
Frau die Angst vor Geld hat. Der normale Mensch hat Angst vor der Armut, Frauen
fürchten sich vor dem Reichtum. Es gibt eine ironische Gedichtzeile von mir,
auf die ich sehr stolz bin: Frauen ekeln sich vor Geld. Hundert Jahre vor mir
hat Jack London eine Frauenfigur erdacht, die einen Millionär liebt aber sich
vor einer unglücklichen Ehe mit ihm fürchtet. Fürchtet euch nicht, denn ich bin
bei euch, alle Tage. Wir alle kennen die Furcht vor dem Reichtum, wir wissen,
dass Geld nicht glücklich macht, sehnen uns aber nach dem Glück. Aus Filmen und
Büchern kennen wir die Not und Verzweiflung jener die im Luxus darben und eine
stille Sehnsucht nach der Not hegen. Von Presseleuten verfolgt, sehnen sie sich
nach der schlichten Schönheit des einfachen Lebens als Fabrikarbeiter bei VW
oder als Näherin in der dritten Welt. Bei Jack London arbeitet die Tochter
eines verarmten Gutsbesitzers als Sekretärin des Millionärs und hat sehr genaue
Vorstellungen von Kapitalismus und Glück als unvereinbare Gegensätze. Nicht
jeder hat das Glück so einer Frau zu begegnen, man muss schon Millionär sein
und natürlich darunter leiden. Eine späte Entdeckung dieser Jack London,
vielleicht war ich damals zu jung um mich über ihn zu wundern. Jeder Mensch
wartet auf ein Wunder und jedem wird das Wunder der Liebe zuteil. Die Liebe
ereilt den Ärmsten der Armen und schenkt ihm die Ehe mit den lieben Kleinen.
Die Ehe ist das Gegenteil von sechs Richtigen mit Zusatzzahl, man setzt eher
zu. Die Heldin bei Jack London besitzt immerhin ein Reitpferd, sie reitet jeden
Sonntag mit ihrem Chef durch die überwältigend schöne Natur um San Franzisko und erklärt dem 30 Millionen-Eigner den
Unterschied zwischen sauberem und schmutzigem Geld. Auf diese Weise lernt der
Leser die Anmut der Armut kennen, natürlich hat sie auch noch einen schwer
kranken Bruder an der Backe und muss ihr geliebtes Pferd verkaufen, weigert
sich natürlich Geld von ihrem steinreichen Anbeter anzunehmen. Da schmilzt das
Herz des sentimentalen Lesers, ob der edlen Haltung der selbstbewussten jungen
Frau, er fiebert dem glücklichen Ende einer tragischen Liebe entgegen, die ihm
der Autor natürlich nicht vorenthalten darf. Nicht jeder Leser ist so arm, dass
es weh tut, aber wer arm ist liest sich gern reich. Jeder Arme hat ein reiches
Gefühlsleben und er bereichert sich lesend. Mein Gefühlsleben wurde durch diese
Frauenfigur bereichert, man muss die Realität verdrängen, es geht auch anders.
Immerhin war Jack London nach harten Hunger und Wanderjahren, endlich
erfolgreich, seine Bücher wurden in aller Welt gekauft, ich verschlang sie als
Jugendlicher mit heißen Wangen und glühenden Ohren – oder glühendem Herzen, so
genau weiß ich das nicht mehr. Als alter Knacker ist man abgestumpft und
zynisch, neidisch auf den Erfolg anderer Schreiber sowieso. Niemals werde ich
den Autoren von Tarzan und Harry Potter ihren Erfolg
verzeihen, es ist unfair Millionen von Büchern zu verkaufen und den Leser für
dumm. Den dummen Leser gibt es nicht, wer liest ist lernfähig, nur wer nicht
liest bleibt dumm. Ich habe alles gelesen was mir in die Hände fiel, und das
war viel. Bücher sind bessere Freunde als Menschen, sie wenden sich nicht gegen
dich, wenn du das Blatt wendest. Es gibt das Märchen vom überdrüssigen Leser:
Ich bin so satt, ich mag kein Blatt. Mir ist jedes Buch, und jedes Blatt
kostbar, ohne das Lesen wäre ich ein einfältiger, und dummer Mensch geblieben.
Ich habe weder Abitur noch Studium, ich wüsste nicht wie man das Wort
Autodidakt schreibt und dass man dafür keinen Führerschein braucht. Hitler brauchte
auch keinen Führerschein. Dieser Satz ist leider nicht von mir, aber hübsch.
Wer den Kalauer nicht achtet, ist den Taler nicht wert. Er stammt vom
Kabarettisten Andreas Rebers, wie auch folgende Liedzeile, in die ich mich
verliebt habe: Die Tengelfrau von Tengelmann, sie schaut mich wie ein Engel an,
und fragt; sammeln sie Herzen? Wunderschön wie er die Kassenfrau zur Tengelfrau
und dann noch zum Engel macht, ich liebe ihn! Seine Liedertexte wären eine
Langspielplatte wert, der Hörer hätte viel Kurzweil.
STELL DIR VOR ES IST
KRIEG UND KEINER KOMMT ZURÜCK
Kurzweil ist das Gegenteil von Langeweile,
dagegen hat man den Krieg erfunden, wem der Frieden zu langweilig ist, der
macht im Fernsehen Propaganda für schwere Waffen, um unser Land am Hindukusch zu
verteidigen. Wenn Kriege näher rücken, verteidigen wir die Heimat woanders, man
muss uns nur sagen wo. Schleichwerbung für den Krieg ist unbezahlbar, endlich
sehen wir wieder Sondermeldungen über den Sieg der Guten gegen die Bösen. Der
Krieg ist böse, aber Propaganda auch. Es wäre unfair schlichte Werbung als
Propaganda zu brandmarken, mein Gedicht: FLUCH DER MENSCHHEIT ist Werbung für
den Frieden, ein rarer Artikel, den jeder gern kaufen würde. Leider ist nur
Krieg im Angebot, da empfiehlt sich schnelles Zugreifen, bevor die Preise ins
Unermessliche steigen. Fast jeder Autor hat sich schon in seinem Werk gegen den
Krieg ausgesprochen, es gibt Antikriegsromane, Antikriegsfilme, wo man auch
hinschaut, alle sind dagegen. Leider gibt es auch Friedensgegner, das sind
Militaristen und Waffenhersteller, die eine Lobby in der Regierung haben. Wir
sind das Volk, aber welches Volk konnte sich je gegen den Lobbyismus
durchsetzen? Das Volk hat keine Lobby, die Volksvertreter vertreten sich die
Füße, nach langen Gesprächen mit den Lobbyisten, die das Sagen haben. Stellt
euch vor es ist Krieg, und keiner geht hin. Stellt euch vor es ist Weihnachten
und es gibt keinen Weihnachtsmann. Unser Mann in Asien, ein Kriegsgegner der
ersten Stunde, er hat den zweiten Weltkrieg als Kind erlebt und wurde
schlaftrunken bei Bombenangriffen späterer Freunde, in den Luftschutzkeller
geschleppt. Die siegreiche Sowjetunion liebte den Frieden, das erregte mein
Wohlgefallen, ich glaubte an den Weihnachtsmann und an den Sieg des Sozialismus.
Die Weihnachtsmänner der DDR führten einen kalten Krieg, das war besser als
Vietnam und andere Stellvertreterkriege. Nicht der Mensch, der Krieg ist die
Krone der Schöpfung, eine Welt ohne Krieg wäre der Untergang der Menschheit.
Der Mensch muss zerstören um aufbauen zu können, wie das Kind welches den Turm
von Bauklötzern einreißt. Solches Gebaren sollte man
gar nicht erst einreißen lassen, ein Kind das einreißt handelt grob fahrlässig.
Wie man weiß bin ich nicht nur Schreiber sondern auch Leser, und wer fällt mir
da in die schweißnassen Hände, eines glühenden Tropentages im Juni 2022, ein
Kriegsgegner erster Güte, eine Ikone der Weltliteratur, nein es ist nicht unser
guter alter Erich Maria Remarque, es ist völlig unvermutet: Guy de Maupassant;
Die Liebe zu dritt. Eine Sammlung von Essais, die dem
Krieg 10 Seiten widmet, die es in sich haben. Eindringlicher als hier, wurde das nackte Elend und die Barbarei selten beschrieben,
die Hintermänner demaskiert und gebrandmarkt. Es wäre einfach dem Teufel, den
die Kirche gerne an die Wand malt, die Erfindung des Krieges in die Schuhe zu
schieben, leider ist es der Teufel den wir alle im Leib haben, der Mensch ist
Gut und Böse, das Böse überwiegt. Zum Glück gibt es ja die Gutmenschen, die
machen alles wieder gut. Seit ich denken kann, suche ich das Gute im Menschen,
ich liebe ihn, trotz aller Fehler und Schwächen, ich bin einer von ihnen, ein
Kriegsgegner ist auch nur ein Mensch. Viele Menschen haben eine Leidenschaft
für wilde Tiere, ziehen jedoch den Menschen vor. Der Mensch ist von einer
erschreckenden Wildheit, eine unbezähmbare Bestie. Die Schöne und das Biest.
Wieder ist es eine schöne Frau, die in diesem Märchen das Biest in einen
schönen Prinzen verwandelt, Frauen an die Macht! Frauen gebären und hegen das
Leben, Männer missachten es. Es ist der mangelnde Respekt vor dem Leben des
anderen, die Missachtung, der Hass, der Wille zum Sieg ist stärker als die
Sehnsucht nach Frieden. Sehnsucht ist etwas für Schwächlinge, im Krieg kann man
Todesmut beweisen, vor allem den Mut zum Tod der Anderen. Sollten unsere Brüder
sterben, so sind es Helden, die ihr Leben für das Vaterland gaben. Das
Vaterland geht mir am Arsch vorbei, mein Mutterland ist ein friedlicher Staat
ohne Angriffskriege und Volk ohne Raum. Raum ist in der kleinsten Hütte, sagt
das Sprichwort, leider kommen immer wieder Leute an die Spitze, die es auf die
Spitze treiben. Alle Menschen müssen sterben, mit dem Löffel werden auch alle
irdischen Güter abgegeben, wie stirbt es sich, wenn man zu Lebzeiten ein verhasster
Diktator und Welteroberer war? Herrschsucht, Gier und Größenwahn, macht sich
die Menschheit untertan. Auch der mächtigste Diktator
oder Milliardär scheißt im hohen Alter Bett und Hose voll, weil der
Schließmuskel versagt. Der Mensch ist ein nichts, ein bis zum Platzen
aufgeblasener Ballon dem am Ende die Luft ausgeht. Jeder große Kriegsherr ist
ein psychisch Kranker Amokläufer, der recht viele Unschuldige mitnehmen will
bevor er geht. Die Massenmörder stehen in den Geschichtsbüchern, der kleine Serienmörder
schafft es nur bis in den Kriminalroman. Die Geschichte der Menschheit ist eine
gigantische Serie mit dem Titel: DU SOLLST NICHT TÖTEN, eine unendliche
Geschichte die vom Schwert bis zur Atombombe reicht, die nächste Staffel ist in
Arbeit.
FLUCH DER MENSCHHEIT
Der Dichter
schreibt es in sein Buch,
Auf dieser
Menschheit liegt ein Fluch.
Überall wo
Menschen leben,
Muss es
Krieg und Elend geben.
Dritter
Weltkrieg wird vermieden,
Gebt uns nur
ein bisschen Frieden.
Ein bisschen
Krieg ist uns vertraut,
Nach Bomben
wird ja aufgebaut.
Ein bisschen
Krieg, mal hier und dort,
verstößt
nicht gegen Gottes Wort.
Jeder Krieg
ist ein Verbrechen,
Jedem Sieg
folgt frohes Zechen.
Siegreich
wird die Schlacht geschlagen,
Manchem
schlägt das auf den Magen.
Heldenhaft dem
Feind zu trotzen,
Manche
finden das zum kotzen.
HAUPTBERUFLICH
Der Himmel
himmelblau, der Pool poolblau, die Sonne goldgelb wie
ein Spiegelei; Sunnyside up.
Alte Männer am Beckenrand, ihr Haar grau wie die Grausamkeit des Alters, oder
weiß wie die Weisheit. Der Eine ist über 80, der Andere fast 90. Leise Stimmen,
taube Ohren, der alte Peter drückt die Ohrmuscheln nach vorn um die
Greisenstimme des Gesprächspartners zu vernehmen; der fragt: Was hast du früher
hauptberuflich gemacht? Ohne zu zögern antworte ich: Biertrinker, Alkoholiker.
So könnte man es nennen, tatsächlich spielte das Bier eine große Rolle in
meinem Leben. Natürlich auch Frauen, ich trank die Küsse von ihren Lippen, ich
berauschte mich an ihren Körpern, die Frau ist ein Rauschgift besonderer Art,
der Orgasmus ist ein goldener Schuss, ein kleiner Tod, wie man sagt. Die
alkoholische, wie die sexuelle Vergangenheit alter Männer ist der Schnee von
gestern, geschmolzen unter der tropischen Sonne von heute, nur noch gut für
einen schwachen Witz, der den körperlich geschwächten Greisen ein müdes Lächeln
abringt. Nach dem selbstkritischen Scherz berichte ich von meiner beruflichen
Tätigkeit als Tontechniker beim Rundfunk, ich war die linke Hand des
Toningenieurs gewesen, ein Studio und Bühnenfuzzi,
der Mikrofone und Lautsprecher, Kopfhörer und Musikinstrumente bewegte, ein
bewegender Job inmitten von Sängern und Musikern, der mich als Musikliebhaber
ausfüllte und beglückte. Ich hatte das Glück meine Arbeit zu lieben, ich war
privilegiert und wusste es zu schätzen. Auch das ist der Schnee von gestern,
das Leben schmilzt uns durch die Finger und tropft auf den heißen Stein. Ich
hatte doppeltes Glück, musste nie in einen verhassten Krieg ziehen, durfte ein
Leben ohne Uniform und Tötungsbefehl führen, ein Hans im Glück, an dem so
mancher Kelch vorbei ging. Am Bierglas kam ich nicht vorbei, es steht einem ein
Leben lang im Weg und schneidet den Weg ab. So kam ich vom Wege ab und nahm den
ärztlichen Rat, viel zu trinken, wörtlich. Viele Berufe begünstigen den
Alkoholkonsum, gesoffen wird immer. Der Staat, immer um die Gesundheit seiner
Steuerzahler besorgt, führt einen aussichtslosen Kampf gegen Drogen aller Art,
der Alkohol nimmt eine Sonderstellung ein, er ist ungesund aber kein Dealer
macht sich strafbar. Der Trinker bestraft sich selbst, sogenannter
Alkoholmissbrauch schädigt die Nerven auch dann, wenn die Leber scheinbar
sorglos mitspielt. In Amerika ging der Schuss nach hinten los als man das
Alkoholverbot verhängte, verbotene Früchte schmecken süß. Über Geschmack lässt
sich streiten, über Alkohol nicht, das Volk hat ein Recht auf seine
Volksdrogen. Die Nerven in meinen Beinen sind unheilbar geschädigt, Strafe muss
sein. Schmerzmittel aller Art helfen nicht, die Ferse des rechten Fußes wird
zum Sorgenkind des kinderlosen Altmeisters, er muss das Alter mit all seinen
Schmerzen meistern. Ein trockener Alkoholiker mit Rückfällen, welche die
Schmerzen verstärken, muss dem Alkohol entsagen und die Mitmenschen an die
Nebenwirkungen erinnern. Ein Prediger in der Wüste, seine Warnungen verhallen
ungehört, Bier ist kein Alkohol, sagt der Volksmund. Dem Volksmund kann man
nicht den Mund verbieten, es ist ein Grundbedürfnis des Proleten (prekärer
Harzer) das Maul aufzureißen und nicht zu Ende gedachte Volksweisheiten zu Ende
zu reden. Das Volk kann das Ende herbeireden, die Politiker können es
herbeiführen. Sie führen nichts Gutes im Schilde, am Ende des Tages zahlt der
kleine Mann die Zeche. Das kennt er aus der Kneipe, nur bei einer Staatspleite
ist die Zeche höher. Wer nur einen Hund besitzt, streichelt keinen Grundbesitz.
Wer nichts hat, verliert am meisten, so paradox das auch klingt. Viele haben
den großen Crash schon vorausgesagt, er steht vor der Tür, nur ein Krieg könnte
uns retten; Macht kaputt was euch kaputt macht. Und siehe da, ein Retter naht,
die Fackel des Krieges in der Hand, eilt er den verschuldeten Staaten zu Hilfe
und alle beginnen begeistert zu zündeln. Menschen sind für vieles zu
begeistern, am meisten begeistert die Kriegsbegeisterung, wir wollen es dem
Gegner zeigen, es wäre doch gelacht, wenn wir nicht mit vereinten Kräften… Die
Kraftmeierei und der Stolz auf die modernsten Waffen, da zittern die morschen
Knochen. Es zittern aber auch Mütter um das Leben ihrer Söhne und der Bürger in
seiner Wohnung mit stillgelegter Gasheizung. Dafür heizen wir aber dem Feind
ordentlich ein, er zittert vor Angst. Was macht ein Kriegshetzer eigentlich
hauptberuflich?
KORKENZIEHER
Wenn der
Mensch den Korken zieht,
Aus dem
grauen Alltag flieht,
Will er sich
doch nur beschenken,
Und nicht an
die Folgen denken.
Eine gute
Flasche Wein,
Kann doch
keine Sünde sein.
Lebensfreude
wird verbogen,
Durch
Geschwätz von Neurologen.
Schließlich
weiß doch jedes Kind,
Dass viele
Ärzte Säufer sind.
Der Arzt,
ein Mensch wie du und ich,
Liebt einen
guten Wein bei Tisch.
In seiner
Praxis sieht er wohl,
Die Macht
von König Alkohol.
Wenn
Patienten Fusel trinken,
Und dann
immer tiefer sinken.
Schnaps und
ein Gebräu von Hopfen,
Niemals
einen guten Tropfen.
Ein Arzt der
so viel Elend sieht,
Am Abend
auch den Korken zieht.
DER WEG ZUM FRIEDEN
Bei diesem
Feind, bei diesem Feind,
Ist jede
Drohung gut gemeint.
Mal sagt er
so, mal sagt er so,
Seine Macht,
die macht ihn froh.
Wenn er sich
mit Waffen brüstet,
Sieht man,
er hat aufgerüstet.
Frieden
schaffen ohne Waffen,
Friedlicher
Planet der Affen.
Erde ein
Planet des Krieges,
Hort der
Waffen und des Sieges.
Prächtig ist
die Siegesfeier,
Wer nicht
kämpft hat keine Eier.
Sinn des
Lebens ist der Kampf,
Friedensliebe
ist nur Krampf.
Frieden ist
erst garantiert,
Wenn die
Bombe explodiert.
INFLATION
Jetzt platzt
erstmal die Bombe Inflation, Alles kostet mehr und
bringt mehr Mehrwertsteuer. Ist das Leben nun auch mehr wert? Ja, das Leben ist
im Frieden mehr wert als im Krieg, tote Menschen sind wertlos, sie zahlen keine
Steuern. Kriege werden von Steuerzahlern bezahlt, schwere Waffen kosten
schweres Geld, deshalb tut man sich da schwer. Zyniker wie ich treiben gern mit
Entsetzen Scherz, es handelt sich um Galgenhumor, das Lachen ist bitter wie ein
Kräuterschnaps. Jede Kräuterhexe ist machtlos gegen Kriegshetze und
Kriegsgewinne, es gibt keinen Zaubertrank gegen den Waffenwahn. Der Wahnsinn
des Krieges hat Methode, er ist das Schachspiel der Halbgötter des Kapitals,
Menschen und Waffen sind Figuren die man spielerisch hin und her schiebt,
meistens gehen nur Bauern verloren. Der Bauer ist eine traurige Figur, er muss
die Felder bestellen, das Korn ernten und auf dem Felde der Ehre den Löffel
abgeben. Lirum larum
Löffelstiel, Bauern hat man stets zu viel. Die Bauernkriege haben nicht die
gewünschte Besserung gebracht, jeder tote Bauer ist ein kalter Bauer mehr,
produziert von menschenverachtenden Wichsern. Mancher Bauer ist heute kein
Bauer mehr, der Veganismus nahm den Viehzüchtern die Butter vom Brot, Bauern
sind heute freilaufende Harz vier Empfänger und im Bedarfsfalle Schachfiguren.
SCHLACHTEN
Wenn Veganer
uns verachten,
Weil wir zu
viel Tiere schlachten,
So merket wohl, ihr Tugendwächter,
Menschen
sind auch Menschenschlächter.
LEICHT UND SCHWER
Nehmt das
Leben leicht, ihr Affen,
Leichter
Sieg mit schweren Waffen.
FRIEDENSGLÜHEN
Wenn Panzer
so wie Wangen glühen,
Ist Frieden
ehrliches Bemühen.
BULLFIGHT
Stierkampf ist der Menschheit Fluch,
Frieden ist
das rote Tuch.
BLINDE LIEBE
Der Hund ist
des Menschen bester Freund,
Dem
Blindenhund kann man blind vertrauen.
VERTRAUEN
Vertrauen
ist vertraulich,
Enttäuschung
unverdaulich.
LIEBE
Sado Maso ohne Peitsche,
Ich geh für
dich gar auf den Strich,
Pack das
schlägt sich und verträgt sich,
Ich kann
nicht leben ohne dich.
EHE UND MISSBRAUCH
Einer
fordert, der Andere gibt nach, wenn beide fordern sind beide überfordert.
Frauen sind klüger als Männer; der Klügere gibt nach. Überforderte Feministen
fordern oft die Gleichberechtigung, eine törichte Gleichmacherei, Männer und
Frauen sind nicht gleich. Arm und Reich sind nicht gleich, man muss herabsehen
und aufschauen können. Die Frau soll zum Manne aufschauen und ihn nicht zum
Sexualverbrecher a la MEE TOO stempeln. Jede Frau drückt dem Mann ihren Stempel
auf, das Kissen des Ehebetts ist das Stempelkissen der Frau. Die Kissen in
denen der Beischlaf vom Nachschlaf abgelöst wird, sind nichts für einen Mann
der stempeln geht, ein richtiger Mann braucht Arbeit um eine Frau zu stempeln.
Dieses Ritual setzt Spermatozoen frei, die ihr Leben dafür geben das
lebensgefährliche Rennen zum Ei zu gewinnen. Nur einer kann der Sieger sein,
der Verlierer ist der Mann. Mit dem Sieg eines unsichtbaren Winzlings hat er
mit einem Schlag seine Freiheit verloren und muss für die Aufzucht der Brut
aufkommen. Die Kirche, man mag zu ihr stehen wie man will, hat immer wieder
darauf hingewiesen, dass der Beischlaf einzig und allein der Zeugung zu dienen
hat. Der Mensch ist auf der Welt um zu dienen, unsere Entwässerungsorgane
dienen hier einem weit höheren Zweck, der ja bekanntlich alle Mittel heiligt,
selbst wenn sie unter der Gürtellinie angesiedelt sind. Wenn Kinder zur Welt
kommen muss die Familie den Gürtel enger schnallen, oft sind viele Münder zu
stopfen. Durch eine Laune der Natur werden die unschuldigen Wesen als Knaben
oder Mädchen geboren, erst wenn sie erwachsen sind dürfen sie ihr Geschlecht
selbst bestimmen, man hält das für Selbstbestimmung. Knaben sind von vornherein
benachteiligt, sie dürfen nicht weinen und müssen den starken Mann spielen, sie
werden in eine Macho-Rolle gedrängt, die ihrem femininen Wesen widerspricht.
Sie dürfen nicht mit Puppen spielen und ihnen unter den Rock gucken, der Vater
schleppt sie mit zum Fußball, wo sie brutale Gewalt beim sinnlosen Kampf um einen
Ball schätzen lernen. Den ersten Missbrauch erleben sie in der Gewalt der
Kirche, wo Geistliche die Knabenliebe dem Umgang mit dem Weibe vorziehen, das
Image der Hexe hängt den Frauen dort noch immer an. Nach der sexuellen
Ausbeutung droht ihnen die Einberufung zum Militär wo man sie vollends ihrer
menschlichen Würde beraubt. Abertausende von jungen Männern erleben hier den
perfiden Missbrauch durch völlige Unterwerfung und Erziehung zum Töten.
Traumatisiert kehren sie von den Schlachtfeldern zurück, ihre Anklage lautet:
ME TOO. Derartiger Missbrauch ist als völlig legal in den Gesetzen verankert.
Der Knabe wurde systematisch als Kämpfer erzogen, die mädchenhafte
Weinerlichkeit gegenüber sexueller Belästigung bleibt ihm versagt. Er beklagt
sich nicht über Ausbeutung durch Arbeitgeber oder Frauen, er spielt die Rolle
des Mannes, die er verinnerlicht hat, ein Leben lang. Alles was Menschen
treiben ist von Auswüchsen begleitet und gipfelt in der Übertreibung, und doch
sind alle Handlungen des Menschen eine Antwort auf die Zwänge der Natur. Die
Natur entspricht nicht unserer Natur, sie stellt zu hohe Anforderungen, die zur
Übererfüllung des Solls führen. Männer und Frauen sind Opfer der Natur, deren
oberstes Gebot die Fortpflanzung ist. Ich bin gegen jede Art von
Schuldzuweisung, keiner ist schuldig, wir erfüllen die Forderungen der Natur,
unser Leben ist nicht Selbstverwirklichung, sondern Selbstaufgabe und
Pflichterfüllung. Meine Angriffe richten sich nicht gegen Männer und Frauen,
sie sind ein verzweifeltes und hoffnungsloses Auflehnen gegen die Naturgesetze
und die tragischen Folgen von Gütertausch und Handel, Kapitalismus und
Sklaverei. Besitzgier und Machtstreben münden in Kriege, das Abschlachten von
Menschen wird zur traurigen Gewohnheit. Die Natur missbraucht den Menschen, ein
Moloch der Leben schenkt um es zu nehmen. Der Schwächere wird zur Nahrung des
Stärkeren, die Nahrungskette ist Töten und Fressen. Der Mensch ist Raubtier und
Opfer zugleich, der Stärkere besiegt den Schwachen. Die Stärke der Sieger ist
die Schwachstelle des Systems, wer nicht gefressen wird dient als Sklave, der
Staat besitzt das Gewaltmonopol. Über allem flackert die Flamme von Freiheit
und Gerechtigkeit, sie dient dazu den nächsten Krieg zu entzünden, denn wir
sind die Guten.
SOMMER
Ein sonniger
Tag im Leben eines alten Mannes, endlich gleichen sich die Temperaturen an: 35
Grad in Berlin, 36 Grad in Pattaya, mein Pool hat 33
Grad. Im Wasser wie ein Fisch im Wasser, an Land wie ein Fisch auf dem
Trockenen, seit sechs Monaten trocken. Unser Mann in Thailand raucht und trinkt
nicht, Medikamente tropfenweise. Das teure Öl einer bislang verbotenen Pflanze,
illegal am Beach gekauft, ist der berühmte Tropfen auf den heißen Fuß, lindert
die Folgen von Alkoholmissbrauch. Alkohol ist wehrlos dem Missbrauch
ausgeliefert, Frauen setzen sich dagegen zur Wehr. Wenn der Mister eine Miss
braucht, ist zu befürchten, dass er sie missbraucht. Wenn die Dame zu jung ist,
ist es Missbrauch, wenn es in der Ehe passiert ist es für den Hausgebrauch,
Wenn die Ehefrau sich weigert ist es Vergewaltigung in der Ehe. James Bond hat die Lizenz zum Töten, aber
kein Ehemann hat die Lizenz zum Koitieren. Unser Schreiberlein in den Tropen
braucht den Missbrauch, wie die Vergewaltigung und ME TOO, es sind Reizworte
die zum Missbrauch reizen. Lassen wir ihn gewähren, alle seine Behauptungen
sind ohne Gewähr. Früher wurde ihm beim Orgasmus schwindlig, heute beim Erheben
vom Liegen oder Sitzen. Früher hatte er einen sitzen, heute taumelt er ohne
Alkohol. Ein erhebendes Gefühl, wenn man sich gleich nach dem Erheben wieder
niederlegen kann. Dies ist keine Niederlage, der Patient ist ein
Stehaufmännchen das sich wie ein Penis immer wieder aufrichtet und den Kampf
erneut aufnimmt. Die Schwindelanfälle
sind eine Folge der starken Hitze, mein „Arzt“ ein treuer Freund ohne
Medizinstudium, der gut gemeinte Ratschläge erteilt, meint es liege an meinem
niedrigen Blutdruck. Der Blutdruck ist nicht der Einzige der Druck auf den
Menschen ausübt, die allgewaltige Natur übt den stärksten Druck auf ihn aus,
keiner bleibt davon unbeeindruckt. Ein Leben lang sammelt der Mensch Eindrücke
wie der Oligarch Gemälde, Eindrücke sind billiger aber sie hinterlassen einen
Fußabdruck am Gesäß. Nicht alles geht uns am Arsch vorbei, vieles bleibt haften
und hängt wie ein Zentnergewicht in der Hose. Den stärksten Eindruck erfährt
der Mann, wenn er der Frau die Hose auszieht, Körperteile die sonst im
Verborgenen blühen, sind nun dem Missbrauch ausgeliefert, auch hier geht es
nicht immer am Arsch vorbei. Dem gemeinen Mann ist nichts heilig, er hat einen
Zweck in der Hose, der die Mittel heiligt, während die Frau ein Heiligtum im
zarten Höschen verbirgt, das entweiht werden soll. Die pubertären Maulhurereien
des alten Mannes werden wohl nie ein Ende finden, das Thema Eins findet sich
auf jeder Seite seines Buches. Jedes Ding hat zwei Seiten, das Ding des Mannes
hat eine junge und eine alte, die junge sorgt für ewige Unruhe, die alte
beweist, dass nichts für die Ewigkeit im Raum steht. Ehefrauen sollten sollten den Männern mehr Kostgeld für das Bordell
zubilligen, die zu billigen Frauen kommen teuer zu stehen. Ein billiger Satz,
lassen wir ihn stehen. Man sollte den gefährlichen Funkenflug meiner abartigen
Gedanken mit einem Feuerlöscher bekämpfen, oder einfach nicht ernst nehmen, was
ich mache wäre im dritten Reich als entartete Kunst verbrannt worden. Heute
toleriert man jeden Scheißdreck, wir leben in einer entarteten Zeit. Die
Entartung des Feminismus, die sich in pausenloser Beschimpfung des Mannes
suhlt, erzeugt bei den Männern eine latente Angst vor der Frau und ihren
gesetzlichen Möglichkeiten, Männer sind Täter, noch bevor sie tätig werden. Ich
bin raus aus dem Geschäft, würde mich heute aber komplett vor den Frauen
zurückziehen, der Umgang mit Frauen ist Lebensgefährlich geworden. Schade, es
war immer so schön mit ihnen. Bei dir war es immer so schön… Deutsches Liedgut.
Jedes gute Lied ist ein Liebeslied, es besingt die Schönheit, den Charme und
den Reiz der Frauen, wir leben für die Frauen, ohne sie wäre die Welt leer und
trist.
MISSBRAUCH
Der
Missbrauch ist ein alter Brauch,
Die Frau
missbraucht den Mann ja auch.
ERST KOMMT DAS FRESSEN
Alles was lebt wird gefressen, man nennt es die
Nahrungskette. Menschen sind Menschenfresser denen der Mensch nicht schmeckt.
Tiere sind schmackhafter als der Mensch, er hat einen unangenehmen
Nachgeschmack. Das Raubtier tötet um zu fressen, der Mensch tötet Menschen um
sie zu verscharren. Das Massengrab ist das Symbol für Sieg und Vernichtung, die
letzte Ruhestätte für Feinde. Ohne Feinde wäre der Mensch ein Tier ohne Hass
und Mordlust, ein stumpfes Wesen das nur an Beute und Nahrung denkt, und keine
höheren Ziele kennt. Die höheren Ziele machen den Menschen zum höheren Wesen
und den Feind zur Zielscheibe, der Mensch schießt gern, oft sogar über das Ziel
hinaus. Bewegte Ziele sind der Ansporn zu Jagd und Krieg, es ist bewegend den
Menschen am Sucher zu beobachten, während der Zeigefinger am Abzug vibriert.
Der Abzug der Truppen bedeutet manchmal eine Einstellung der Feindseligkeiten,
das Bergen von Verwundeten und Leichen ist weniger faszinierend als der
Abschuss. Feindselig sind die Lebenden, selig sind die Toten, ein toter Mensch
hat alle Grausamkeiten, eigene und fremde hinter sich, er muss sich keiner
Gefahr stellen und stellt keine Gefahr für seine Mitmenschen dar. Der Lebende
sucht gern Ersatzbefriedigung in der Filmkunst, wo Schusswaffen aller Art zum
Einsatz kommen und die Geschosse wirkungsvoll in den Menschen einschlagen. Die
Choreografie tödlich getroffener Opfer, ein Ballett des Todes, hat einen hohen
Unterhaltungswert und ist der Höhepunkt jeder Gewaltszene. Ein Faustschlag kann
den Gegner niederstrecken, eine Kugel verhindert, dass er sich erhebt und
weiteren Ärger macht. Die kugelsichere Weste ist ein unbeliebtes
Kleidungsstück, sie enttäuscht den Zuschauer, der eine Endlösung erwartet
hatte. Das Stehaufmännchen stellt eine Verharmlosung der Feuerwaffe dar, eine
nicht ernst zu nehmende Kinderpistole die umhaut ohne Exitus. Eigentlich will
der Zuschauer Blut sehen, und der Gegenspieler soll endlich abtreten. Im
Kriegsfilm sterben die Menschen wie die Fliegen, wer die meisten Gegner getötet
hat ist Sieger. Ein gutes Gefühl, denen haben wir es ordentlich gezeigt, am
Ende siegt immer das Gute. Der Film zeigt den Krieg ohne echte Leichen und ohne
schlechtes Gewissen, er sollte endlich echte Kriege ersetzen, eine
Ersatzbefriedigung wie die Onanie, ein Orgasmus ohne Nebenwirkungen.
ERBITTERTE GEGNER
Damit sind wir leider
wieder beim Krieg der Geschlechter, und was liest unser Mann im tiefsten
Frieden seines thailändischen Asyls, er liest: Mein Leben als Mann, von Philip Roht, einem tapferen Krieger auf diesem Gebiet, er kämpft
einen aussichtslosen Kampf gegen das andere Geschlecht, das ihm ständig neue
trojanische Pferde unterjubelt: Der Feind in meinem Bett. Filmtitel eines
Frauenfilms. Der Kampf der Geschlechter wird im Bett und vor dem
Scheidungsrichter ausgetragen, so oder so befindet sich die Menschheit ständig
im Krieg, die eine Hälfte kämpft gegen die andere. Wer einen Rosenkrieg führt
ist nicht auf Rosen gebettet, zum Glück geht es dabei meist unblutig zu, das
Blut gerät in Wallung, wird aber nicht vergossen. Männer und Frauen passen
nicht zusammen, sie sollten einander meiden. Ich bin mit vielen Frauen
befreundet, sie lieben mich, waren aber auch nie mit mir verheiratet. Die Ehe
ist der Anfang vom Ende, es lebe die Ausnahme. Frauen und Männer sollten
einander als Menschen und Persönlichkeiten respektieren, das andere Geschlecht
sollte nicht als Feindbild dienen. Wenn ich Philip Roth lese befällt mich tiefe
Trauer ob der aussichtslosen Kämpfe, wenn ich Zeitungen lese bin ich
verzweifelt über das in Stein gehauene Standbild des Sexualverbrechers Mann,
dem man mit ME TOO ein Denkmal gesetzt hat. Frauen nehmen gerne übel, eine
Zurückweisung wiegt so schwer wie eine Vergewaltigung, man bedenke welch
kostbares Gut sie anzubieten haben. Was täten sie, wenn alle Männer homosexuell
wären? Ist bei Lesben die Partnerin mit dem Kurzhaarschnitt auch das böse Mannsbild?
Gern würden geplagte Männer die Rolle des Buhmanns an dominante Lesben abgeben,
die häusliche Gewalt und Vergewaltigung übernehmen könnten. Ich bin kein
Frauenfeind, ich rufe zu Verständigung und Respekt auf, der Mangel an Respekt
ist die Grundlage der Missachtung, den Feind muss man nicht respektieren, er
ist ein Gegner. Liebet eure Feinde, Frauen und Männer sind auch nur Menschen.
Der Mensch ist ein vom Schicksal geplagtes Wesen, er leidet unter den Fehlern
der Eltern, die ja erstmal an allem schuld sind, dann
sind die Fehler der Partner die Ursache allen Unglücks, man fühlt sich
unverstanden und missbraucht. Da haben wir ihn wieder, den Missbrauch, er ist
ein Brauch den keiner braucht. Uraltes Brauchtum ist keine Entschuldigung für
moderne Ausbeutung. Die Ausbeutung durch den Kapitalismus wird weniger ernst
genommen als die sexuelle Ausbeutung, eine Domäne der Männer, die der Frau
Unzumutbares zumuten. Sex wird meistens überbewertet, die Liebe ist ein
Kartenspiel bei der die Frau die besseren Karten hat, sie glaubt den Mann in
der Hand zu haben und ist enttäuscht, wenn er sein Schicksal selbst in die Hand
nimmt. Der Penis ist sein Schicksal, er hat es selbst in der Hand die
Handarbeit dem sexuellen Fließband vorzuziehen. Wichser ist ein Schimpfwort, es
bezeichnet ein Verfahren, das vor Schimpf und Schande bei der Scheidung
bewahrt. Bei Philip Roth ist eine Scheidung fast unmöglich, Amerika ist das
Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten, ich möchte dort nicht verheiratet sein.
Zum Glück bin ich glücklich geschieden, frank und frei kann ich meinem Alter
nachgehen, ich lebe wo andere Urlaub machen, weil Alimente für mich ein
Fremdwort sind. Eine glückliche Scheidung entschädigt für eine unglückliche
Ehe. Meine Ehe war nicht unglücklich, meine Frau war für mich ein Kumpeltyp, mit dem man Pferde stehlen konnte, das bittere
Ende kam erst später. Ich bereue nichts, alles in allem habe ich Glück gehabt,
die Frauen haben mich glücklich gemacht – natürlich auch unglücklich, das liegt
in der Natur der Sache. Die Frau ist das Glück im Unglück, der Mann ist ein
Hans im Glück. Das Glück ist eine leichte Dirne, ein schönes Gedicht von
Heinrich Heine, Frau Unglück ist weniger attraktiv aber von bleibendem Wert.
Als Mann muss man die Ehe meiden und leichte Dirnen auf die leichte Schulter
nehmen. Glück ist relativ und immer eine vorübergehende Erscheinung. Es geht
alles vorüber, es geht alles vorbei… Ein leichtfertiges Lied, wenn man mit dem
Leben noch nicht fertig ist und man vom Partner fertig gemacht wird. Bei Philip
Roth macht sich der Mann selbst fertig, ich las: Mein Leben als Mann, gestern
bis tief in die Nacht zu Ende, ein vieldeutiges Werk, das ich nicht zu deuten
vermochte. Es lieferte mir Denkanstöße, ich sah mein Verhalten den Frauen
gegenüber in einem neuen Licht, plötzlich steht das Wort Narzissmus im Raum;
Wer bin ich, und wenn ja wie viele. Leute wie ich denken zu viel und wissen zu
wenig. Wissen ist Macht, führt aber leicht zu Machtmissbrauch. Frauen
missbrauchten meine Ohnmacht, der Missbrauch lauert überall. Ich missbrauche
die Geduld des Lesers, eine bedauerliche Unsitte rücksichtsloser
Schreiberlinge. Meine ständige Selbstkritik ist auch nicht besser als die
Kritik an anderen, man sollte Kritik immer kritisch betrachten und sich damit
zurückhalten. Zurückhaltung ist die Haltung edler Geister; Schweigen ist Gold.
Das schreibt einer der ständig polemisiert und kein gutes Haar an der Glatze
lässt, wo soll man ihn einordnen, wenn man Ordnung liebt? Die Welt ist nicht in
Ordnung, Ordnungsliebe ist hier unangebracht. Jeder Mensch hat Bedürfnisse, das
Mitteilungsbedürfnis zeigt sich im Buch der Gesichter, wo jeder seine nackte
Fresse zur Schau stellt, besonders krass. Krass ist ein Wort, dass besonders cool klingt, wenn man sich penetrant
ausdrücken will. Wer penetriert drückt seinen Penis im Kondom aus, wie krass
ist das denn? Alte Leute die sich einer Jugendsprache bedienen machen sich
unglaubwürdig, sie reden über Dinge die sie nicht verstehen, sie glauben ein
Recht dazu zu haben, weil sie auch einmal jung waren. Ihre Jugend ist
finsterste Vergangenheit, heute weht ein anderer Wind. Der Schnee von gestern
war ein Sturm im Wasserglas, heute ist ein Glas Wasser kostbarer als je zuvor.
Den Preis für Wasser bestimmen die Spekulanten und Gas wird einfach abgedreht. Eine
abgedrehte Welt mit hoch verschuldeter Zukunft, lasst
uns wenigstens unsere Sprache.
SPIEL MIT DEM FEUER
Kindern gibt man keine Streichhölzer oder Feuerzeuge in die
Hände, Politiker spielen mit Napalm und ähnlichem Feuerwerk, es sind große
Kinder mit dem falschen Spielzeug. Das Auf und Ab von Aufrüstung und Abrüstung
ist ein Spiel mit dem Feuer, wer Soldaten und schwere Waffen hat will nicht mit
der Puppenstube spielen für die er die Miete nicht aufbringen kann. Für Waffen
ist Geld da, der Friede ist unbezahlbar. Nieder mit der Puppenstube, es lebe
der Waffennarr. Narrenhände zerstören Haus und Wände. Die kriegslüsternen Augen
des Knaben leuchten, wenn sein Panzer die gute Stube überrollt und die Idylle
platt macht, von Panik erfasst rettet das friedliebende Mädchen die kleinen
Bewohner des trauten Heims und baut ihnen eine Notunterkunft. Zornig boxen ihre
kleinen Fäuste den angriffslustigen Knaben, die der körperlich überlegene
Bengel hohnlachend abwehrt. Das weibliche Geschlecht sehnt sich nach Frieden,
ist jedoch den gewaltbereiten Männern hilflos ausgeliefert. Wenn dem so ist
sieht der alte Mann in Thailand alt aus, sucht er doch die Schuld zu großen
Teilen beim friedliebenden Weibe, der „Besseren Hälfte“ der Menschheit. Leider
lässt sich der Weltfriede mit den Waffen der Frau nicht durchsetzen, die Frau
kämpft lediglich gegen den Mann aber nicht für den Frieden. Der tägliche
Kleinkrieg reibt die Geschlechter auf, man wünscht sich „Ein bisschen Frieden“
und überlässt den Mächtigen ihr Spielzeug. Geld ist Macht, Armut ist Ohnmacht.
Schlecht bezahlte oder arbeitslose Männer können den Frauen die Kinder und die
Puppenstube nicht bezahlen, weil man das Geld den Reichen in den Rachen wirft,
die schier daran ersticken, weil sie nicht so schnell schlucken können wie es
auf sie niederprasselt. Es müsste tatsächlich wie ein schwerer Hagel von
Goldmünzen auf sie niedergehen, der sie unter sich begräbt. Eine schöne Idee
für ein Märchen.
DER GOLDREGEN
Es war einmal ein
reicher Mann, der war so unermesslich reich, dass es auf keine Kuhhaut ging, es
war so wie mit den Steuern und dem Bierdeckel, nie ist Raum genug für all die
vielen Zahlen. Mit dem Bierdeckel kann man die Mieten nicht deckeln, das steht
auf einem anderen Blatt. Überhöhte Mieten für Wohnraum sind wie kostbares
Olivenöl, man muss es herauspressen. Der reiche Mann hatte alles was das Herz
begehrt aber er hatte kein Herz und begehrte immer noch mehr. Er besaß
Wertpapiere die mehr wert waren als die Mehrwertsteuer, weil sie jeden Tag mehr
wert waren. Ist ein Leben mehr wert, wenn man mehr Geld hat als die Polizei
erlaubt? Erlaubt ist was gefällt, auch wenn es der Mehrheit nicht gefällt. Bei
Nichtgefallen Geld zurück, das gilt aber nicht für die Mieterhöhung, die
Wohnung ist jetzt einfach mehr wert. Und so begab es sich eines schönen Tages,
dass Gott die Gebete der betroffenen Mieter nicht mehr ignorieren konnte, die
dem Reichen den Tod durch Ersticken am Gelde wünschten. Er beschloss seine
umfangreiche Münzsammlung einem guten Zweck, zu opfern. So regnete es an jenem
denkwürdigen Tag so viele Goldmünzen wie schon lange nicht mehr. Seit Menschen
gedenken hatte es nur Kupfermünzen und Falschgeld geregnet als wolle der Herr
die Armen verhöhnen, das Geld fiel eben nicht vom Himmel. Der reiche Mann wurde
auf dem Golfplatz von echten Goldmünzen erschlagen und unter ihnen begraben,
während es in den ärmeren Bezirken nur gefrorenes Wasser hagelte. Wie ein
Lauffeuer sprach sich das Wunder bei den Armen herum und das Sprichwort:
Schweigen ist Gold, wurde neu geschrieben: Gold bringt zum Schweigen. Die
schweigende Mehrheit glaubte wieder an Gott und Gerechtigkeit, obwohl sich am
Kapitalismus nichts änderte. Lammfromm übten sich die Elenden im: Schweigen der
Lämmer, der Herr war ihr Hirte. Die bukolische Idee fand alte und neue Freunde,
Hirtenhund und Hirtenstab wurden zu anbetungswürdigen Reliquien, wer wollte
darüber den Stab brechen. Die Münzsammlung des Herrn war eine gute Geldanlage
gewesen, die Spendenbereitschaft der Gläubigen stieg, der Mittelstand spendete
Goldringe die mit Edelsteinen besetzt waren, die Armen spendeten Trauringe. Das
Geld war längst abgeschafft, Gold war ein gängiges Zahlungsmittel. Natürlich
ist nicht alles Gold was glänzt, es kam in Mode den Modeschmuck in den
Klingelbeutel zu werfen, während der Beichte gestanden viele die Sünde des
falschen Goldes. Was früher Falschgeld gewesen war wurde nun Falschgold,
irgendetwas war falsch gelaufen. Der Kosename: Mein Goldstück, wurde zum
Schimpfwort. Weil zu viel Gold im Umlauf war fiel der Preis für echtes Gold,
das von den Reichen für ein Butterbrot aufgekauft wurde. Für einen Apfel und
ein Ei konnte man einen Trauring kaufen, das hohe Symbol der Ehe war zu einem
Armutszeugnis verkommen, der verrufene Modeschmuck kam wieder in Mode und
zierte den Ringfinger der armen Weibsleut. Das
Körpergewicht der Oligarchen wurde in Gold aufgewogen, der Preis des echten
Goldes stieg ins unermessliche. Die Reichen hatten jetzt alles Gold der Welt,
mit einer goldenen Nase hatten sie angefangen, nun war ihr ganzer Körper zu
Gold geworden. Dem Ruf der Mehrheit: Wir sind das Volk, hielten sie die
lapidare Feststellung entgegen: Wir sind das Gold. Der kleine Mann wurde hart
bestraft, wenn man ihn mit Gold erwischte, dem Prekariat
war jeglicher Goldbesitz verboten, man zahlte mit Kreditkarten. Die Würde des
Menschen ist unantastbar, jeder ist kreditwürdig. Bargeld lachte nicht mehr,
viele weinten ihm keine Träne nach. Die ekelerregenden schmutzigen Geldscheine
hatten ausgedient und bedurften keiner Geldwäsche, die Kriminalität war dort wo
sie hingehörte, nämlich ganz oben. Taschendiebe und Kleinkriminelle sahen trotz
ihrer Jugend alt aus, das Leben war ein Kartenspiel, die Welt war ein
Kartenhaus. Die Goldlosen hatten mehrere Kreditkarten, man setzte nicht mehr
alles auf eine Karte. Der Tanz um das goldene Kalb war den Reichen vorbehalten,
das Volk tanzte nach ihrer Pfeife. Der sinnlose Kampf gegen Drogen war einer
allgemeinen Betäubung gewichen, man tanzte in riesigen Clubs, jeder konnte
ungestraft einwerfen was immer er wollte, nur Scheiben einwerfen war verboten.
Es gab eine neue Musik, gegen die der hämmernde Technobeat vergangener Tage ein
harmloses Wiegenlied war, die Tänzer bewegten sich wie Zombies, ihr monotones
Gliederzucken erinnerte an Marionetten, die an unsichtbaren Fäden hingen. Jede
volle Stunde jagte der DJ einen schrillen Tusch in den Raum, der den
traditionellen GOLDREGEN ankündigte. Alsbald ergoss sich eine endlose Flut von
glitzernden Münzen über die seelenlosen Tanzbären, es waren Schokoladentaler
die in ihrer goldenen Hülle wie echte Goldmünzen wirkten und eine Jagd auf das
süße Gold in Gang setzten. Vereinzelt waren kleine Portionen Speed versteckt,
es galt die Schokolade zu verzehren um den Trip neu zu befeuern. Bald waren
alle Münder mit Schokolade verschmiert, jeder wollte kostenlos einwerfen.
Während die Reichen mit echtem Gold auf dem Trip waren, bot man den Massen eine
Reise in die Erinnerung. Jedes Kind kannte die Geschichte vom Goldregen, sie
war in den Volksschatz deutscher Märchen eingegangen und lebte in den
Betäubungshallen als lieb gewordene Tradition weiter.
BARE MÜNZE
Echte Goldmünzen waren einmal echte Zahlungsmittel, das waren
echt goldene Zeiten gewesen. Lange hielt sich im Volke der Spruch: Uns geht`s
noch Gold. Was gelogen war konnte man nicht für bare Münze nehmen, dagegen war
Schweigen Gold und Reden nur Silber. Inzwischen hat der Staat alles Gold
versilbert und es wird nichtmehr jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Bald
werden wir weder Gold noch Geld haben, man hat schwerwiegende Gründe den Bürger
zu erleichtern. Der Zahlungsverkehr wird erleichtert; vor dem Verkehr wird die
Karte durch den Schlitz der Dirne gezogen, das ist nur ein Beispiel für den
Kartenverkehr der Zukunft. Der Leser sollte meine Ausführungen nicht für bare
Münze nehmen, noch erfordert der Geschlechtsverkehr die Barzahlung, die
Prostitution will sich nicht kontrollieren lassen. Er kanns
nicht lassen, unser Mann in Asien missbraucht sogar die Währung für seine
Verbalerotik, ein ekelerregendes Mannsbild, als Feindbild die ideale
Zielscheibe. Sein Sexismus beschmutzt die Würde der Frau, diesem Berufsfreier
wird jede zur käuflichen Dirne, bei ihm ist für Geld jede zu haben – und das
kann man doch nun wirklich nicht sagen. Gottlob haben nun die Frauen das Sagen,
sie sagen uns wo es lang geht; der kalte Krieg der Geschlechter ist in eine
heiße Phase eingetreten, jeder der sich einer Frau nähert wird bestraft. Frauen
sollte man nur noch aus der Ferne betrachten: Es war einmal. Zum Glück haben
wir kaum echte Kriminalität, Erfindungsreichtum ist gefragt, Schuldige müssen
her. Hinterher-Pfeifen ist strafwürdig, nur nach dem Onanieren darf man
hinterher pfeifen, diese Sache hat Pfiff. Ein beliebter Komiker rät beim
ungeliebten Geschlechtsverkehr: Man kann sich ja etwas Schönes dabei vorstellen.
Das gleiche gilt beim Onanieren, man muss sich keine Frau, man kann sich ja
etwas Schönes dabei vorstellen. In der guten alten Zeit gab es nichts Schöneres
als eine Frau, heute gibt es nichts Schöneres als den Abstand zu wahren. The way we where.
Liebesfilm mit Barbra Streisand. Damals wurde einem noch Sand in die Augen
gestreut, wer an die Liebe glaubte war ein Kind, dem der Sandmann den Feinstaub
in die Äuglein streute. Der Liebesroman und der
Liebesfilm waren Opium fürs Volk als Kokain noch goldene Nasen vergoldete. Heute haben Drogen die Liebe vom Sockel
gestoßen, man sucht das Glück auf einer Spritztour oder als Nasenschnee ohne
Winter. Drogen sind billiger als eine Liebesheirat, man wirft etwas ein, zahlt
aber keine Alimente. Der Liebesroman ist jedoch nicht tot, selbst der
anspruchsvolle Leser landet versehentlich bei einem Titel der nichts Gutes
verspricht. Selbst Dennis Scheck hat diesen Drogenersatz zur Benutzung frei
gegeben: Die große Liebe, von Hanns-Josef Ortheil
beschreibt in schöner Weise den Liebeszauber reifer gebildeter Menschen im Land
der Liebe; Italien – wie schön. Unser Mann in Asien, seit Monaten trocken, kein
einziger Tropfen Bier nässte seine Kehle, zog sich das gedruckte Wort als
Ersatzbefriedigung rein und schwelgte in Erinnerungen; es war einmal. So war
die Liebe also doch schön? Natürlich war die Liebe schön; mit Geld und
Heiratsversprechen konnte man die Frauen erobern und sich sogar etwas darauf
einbilden. Einbildung ist auch eine Bildung, sagt der Volksmund. Bei dem genannten
Roman geht es nicht um Geld, darüber spricht man nicht, man hat es. Wenn Beide Geld haben
zahlt sich die Liebe aus. Geld macht nicht glücklich aber es beruhigt. Beruhigt
kann der Leser seinen Träumen nachhängen, Mann und Frau sind in diesem Buch gleichberechtigt.
Natürlich ist Er zartfühlend und Sie selbstbewusst, eine Frau die weiß was sie
will und es auch bekommt. Der Leser bekommt was er erhofft hatte; die Liebe ist
nicht tot. Auch der schönste Liebesroman hat ein Ende, wenn unser Mann in Thailand
nicht schreibt, dann liest er und landet bei einem Ausbund an Lieblosigkeit,
ein Narzist, bei dem jede die noch am Leben ist; ME
TOO schreit, ein Pilot der nebenbei Filme produzierte und Frauen missbrauchte:
Howard Hughes, Milliardär und Mythos, von Noah Dietrich. Auch eine
Sechzehnjährige war unter seinen Opfern. Er wurde nie angeklagt und nie
verurteilt, wir sollten ihn heute moralisch verurteilen, er tat das Unsagbare,
er lebte seine Sexualität aus, weil er Geld hatte und Frauen käuflich waren.
Heute sind Frauen nicht käuflich, sie lassen sich nur bezahlen, wenn sie Geld
brauchen. Howard, der lieblose Liebhaber, setzte dem zügellosen Missbrauch die
Krone auf, er penetrierte nicht nur Frauen an sich, er trieb es erbarmungslos
mit Filmstars und solchen die es werden wollten. Ihm kam kein hässliches Entlein ins Haus, er nahm nur die Schönsten der Schönen –
Jeder wie ihm schön. Die Welt ist schön, wenn alle Frauen schön sind, Howard
war auch schön, es kostete die Damen keine Überwindung, sie konnten ja während
der Prozedur an etwas Schönes denken. Die Schönheit des Geldes übertrifft bei
weitem die Schönheit der Mona Lisa und aller weiteren Schönheiten,
Frauenschönheit vergeht, die Schönheit des Geldes hat bleibenden Wert. Über der
Schönheit der Frau schwebt ein Heiligenschein der nie vergeht, es ist der
Geldschein. Wer einer Frau hinterher pfeift wird vom Gesetz zurückgepfiffen,
inzwischen pfeifen die Männer jedoch auf die Frauen. Ein Mann der nicht mehr
pfeift ist eine Pfeife. – Dies ist keine Pfeife. (Gemälde eines surrealen
Malers). Die Pfeife ist ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, als der Kuss
des Mannes nach Tabak schmeckte und die Frau den Ekel unterdrücken musste. Als Frauenversteher drehte Polanski einst den Film: EKEL, der
die ganze Not der von Männern belästigten Frau offenbarte, unvergesslich die
gierigen Männerhände, die aus der nackten Wand kamen und die Brüste der
Verzweifelten malträtierten. Leider verging sich der Mitfühlende im Privatleben
an Minderjährigen, es wohnten zwei Seelen in seiner Brust. Die Brust der Frau
ist ein Geschlechtsmerkmal, die Brust des Mannes erntet weit weniger
Aufmerksamkeit. Frauen können sich mit ihren Brüsten brüsten,
die Aufforderung: Brust raus! Wird vom jeweiligen Geschlecht verschieden
interpretiert. Was beim Mann eine Haltung ist, wird bei der Frau vom BH
gehalten, ein Schutz um sich die Männer vom Leibe zu halten. Der Leib der Frau
ist eine Kostbarkeit, unser Mann in Asien zieht sich jeden Abend nackte Frauen
per TV rein, er bevorzugt mit dem Pinsel erzeugte „Aktfotos“. Auf seinem
riesigen Bildschirm tummeln sich unzählige Schönheiten, wie sie früher für den
Playboy posierten und ihm halfen an etwas Schönes zu denken. Malerisch
hingegossen lagern bezaubernde Geschöpfe auf Liegestätten die dem Maler als willkommene
Fläche für abstrakte Farbspiele dienen, ein schlichtes Aktfoto inmitten
moderner Malerei. Die Frau ist und bleibt der Hingucker,
Gewänder und Dekor lösen sich auf und verwandeln die Playboy-Pose in ein
hinreißendes modernes Gemälde. Youtube bietet dem
kunstverständigen Beschauer unzählige, auch weibliche Maler, die den weiblichen
Akt in den Mittelpunkt ihrer wunderschönen Werke stellen. Zum Glück habe ich
nicht das Geld um diese bezaubernden Gemälde zu erwerben, aber ich verliebe
mich täglich neu in diese Farborgien. Der mittellose Schöngeist kann alles
Schöne ansehen, ohne den Zwang es kaufen zu müssen: The best
things in life are free. Die Schönheit der Frau
als Kunst, ohne die Hasstiraden einer lebendigen Frau, sind Balsam auf die
geknechtete Seele des sensiblen Mannes: Nur der Schönheit weihte ich mein
Leben. Bei der surrealen Malerei geht es weniger um Schönheit als um
Einfallsreichtum, auch hier wird der suchende Kunstkenner fündig.
SURREAL
Mit Salvador Dali hat bei mir alles angefangen, es folgten
weitere Erfinder von Traumwelten, bis man glaubt alle wichtigen Künstler zu
kennen. Weit gefehlt, auch hier hatte ich über meinen Bildschirm Zugang zu
neuen Meistern der abgedrehten Malerei, an denen ich mich nicht satt sehen
konnte. Wem die Welt, so wie sie ist, nicht gefällt, kann in andere Welten
eintauchen, vorausgesetzt er ist nicht ganz richtig im Kopf. Früher hatte ich
Angst verrückt zu werden, zu verschieden war mein Denken von dem der anderen.
Anders als die Anderen, war ein früher Film über Homosexuelle, damals waren sie
anders, heute sind sie verheiratet. Man sieht, Schwule sind gar nicht anders,
sie machen die gleichen Fehler wie die Heterosexuellen. Ein Mann der heiratet
ist ein Idiot – ein Mann der eine thailändische Frau heiratet ist ein Vollidiot.
In diesem Fall heiratet er die vielköpfige Familie der Dame mit – das wird
richtig teuer. Das Leben in Thailand ist wie ein surreales Gemälde, man
versteht es nicht, es gibt zu viele Rätsel auf. In der Mitte des Bildes lagert
verlockend die schlitzäugige Schönheit in der Pracht ihres nackten Körpers,
umringt von Mama/Papa und dem restlichen Clan. Die Figuren verschwimmen im
Halbdunkel des Hintergrundes zu lauernden Raubtieren im undurchdringlichen
Dschungel des Tropenwaldes. Ein Krokodil hat den Arm eines Ausländers im Maul,
den es in die Fluten eines grauen Gewässers zu ziehen trachtet, eine schwarz
glänzende Schlange wickelt ihren voluminösen Schwanz um den Hals des „Farangs“ und würgt ihm die Luft ab. Die Zunge des Opfers
ist vom Stiel einer Rose durchbohrt, die Blume gibt der Szene einen lieblichen
Anstrich. Über dem satten Grün tropischer Blätter schwebt der kleine Gott Amor,
dessen Pfeil in der Brust des Mannes steckt, wie das Geschoss einer Rothaut in
einem Indianerfilm. Die Urheberin des Dramas räkelt sich lasziv im Vordergrund
und lenkt mit ihren vollen Brüsten von dem Drama im Hintergrund ab. Welcher
gesunde Mann interessiert sich für Hintergründe, wenn ein Busen im Vordergrund
steht? Im Vordergrund geht ihm das Herz auf, im Hintergrund geht ihm der Arsch
mit Grundeis unter. Ein solches Gemälde ist relativ leicht zu deuten, auch der
naive Kunstkenner kann erkennen, dass Liebe keine Kunst ist. Die Liebe als
Kunst zu verkaufen ist die Aufgabe der Frau, sie ist das kostbare Gemälde
dessen Anblick ihn betört. Es erfordert eine hohe Kunstfertigkeit den Mann so
fertig zu machen, dass er ein Vermögen für eine Illusion hinblättert. Ich habe
fertig, sagt die Frau, wenn sich sein Geld auf ihrem Konto befindet. Wenn sie
mit ihm fertig ist, kann der Mohr gehen, er wird keineswegs wegen seiner
Hautfarbe in die Wüste geschickt. Die wüsten Beschimpfungen denen der Mann
ausgesetzt ist, dringen nicht mehr an sein Ohr, wenn er verspielt den
Wüstensand durch die Finger rinnen lässt. Die Wüste ist ein Ort an dem kein
Gras mehr wächst, wo die Liebe verdorrt wie eine Pflanze ohne Wasser, wo der
Durst übermächtig wird und ein großes Glas Bier als Fata Morgana erscheint. Auf
allen Vieren kriecht der Verdurstende zur Oase, wo eine kleine Kneipe sein
Leben rettet. Wohl dem, welchem die Liebe noch Geld für ein Bier gelassen hat,
es wird die Liebe seines Lebens werden. Durst ist heilbar, wenn der
Lebenshunger stark ist.
KRIEGSKUNST
Kaum hatte ich mich zum Abendmahl auf der harten Bank einer
schmuddeligen Garküche niedergesetzt, brach das Unglück in Gestalt eines
trunkenen Vielredners über mich herein, der sich an meinen Tisch setzte. Der
Mann wohnte in meinem Hotel, wir kannten uns von wegsehen. Nun trat er mir
näher als mir lieb war und überschüttete mich mit Hasstiraden auf Flüchtlinge
und Wohlstandsasylanten. Er betete mir sein Krankheitsbild und seine
betrügerisch niedrige Rente vor und verglich sie mit den Wohltaten des
deutschen Sozialstaats für unerwünschte Zuwanderer. Seine Monologe gipfelten in
den Sätzen: Das kann es doch nicht sein. Und: Da hört es bei mir auf. Leider
hörte es bei mir nicht auf, der Mann laberte mir Kacke ans Bein bis meine Füße
anschwollen, der Selbstgerechte pochte auf seine Rechte. In der BRD wissen die
Rechte nicht was die Linke tut, eine Partei die sich schwer tut Gerechtigkeit
zu erkämpfen. In einer Zeit, in der alle leichtfertig mit schweren Waffen den
Frieden erkämpfen, ist Anspruchsdenken nicht mehr zeitgemäß, wir sollen
frieren, wenn der Krieg in seine heiße Phase tritt. Wie dem auch sei, es ist
wie es ist. Um in der Sprache meines ungebetenen Gastes zu bleiben; viel reden,
wenig sagen. Das Sagen, haben zurzeit die Befürworter schwerer Waffen, der
Hindukusch hat einen neuen Namen. Vladimir Kush ist
ein erfolgreicher Nachfolger von Salvador Dali, seine surrealen Gemälde sehe
ich im TV mit Bewunderung, ein Glück, dass es auf dem Planeten des Krieges, am
Rande auch noch die Kunst gibt. Früher sprach man zuweilen von der Kriegskunst,
da hatte der Krieg noch einen anderen Stellenwert. Die Kunst kann mit der Kunst
Menschen zu töten, nicht mithalten, ein Gemälde mit Totenkopf ist ein
lächerlicher Abklatsch des siegreichen Massenmordens. Der Kunst kann man sich
entziehen, wenn man sie nicht versteht, dem Krieg kann man sich nicht
entziehen, jeder versteht ihn, seine Sprache ist eindeutig. Ich liebe die Kunst
und ich hasse den Krieg, jede entartete Kunst ist mir lieber als der entartete
Mensch. Ist er dieses blutrünstige Tier, ist das Töten sein Lebenszweck, ist
die Kunst nur ein Kollateralschaden, dem ein paar Spinner zum Opfer fallen. Ich
bin lieber ein Spiderman im Museum als ein Friedenskämpfer auf dem
Schlachtfeld. Es gibt den heiligen Krieg und die letzte Schlacht, dem
gefallenen Krieger bleibt das ruhmlose und zermürbende Altern erspart, er gab
sein Leben für die gute Sache. Der Krieg ist eine gute Sache, wir lernen das
Leben zu schätzen und den Feind zu lieben. Ein paar Jahre nach Kriegsende
liegen sich die Feinde von damals in den Armen, ehemalige Frontsoldaten, die
dem Gegner Achtung und Respekt zollten, leeren heute ein Glas miteinander und
gedenken der alten Zeiten. Voraussetzung für derartige Gefühlsduseleien ist
natürlich das Überleben: Stell dir vor es ist Krieg und du kommst zurück. Unser
aller Damoklesschwert ist die Bombe, ein Symbol des Massenmordes und der
Abschreckung, eine Drohung mit dem Untergang der Welt, wir haben es in der
Hand. Menschen einzeln umzubringen ist mühsam und zeitraubend, es geht uns um
das große Ganze, alles oder nichts, wenn schon Untergang, dann richtig. Ein Planet
mehr oder weniger, das merkt doch keiner. Es geht uns nicht um die Erde, es
geht uns um die Genugtuung, wir wollen beweisen wozu wir fähig sind, die
Fähigkeiten des Menschen sind noch nicht ausgeschöpft.
LEBEN UND STERBEN
Leichten Herzens schwere Waffen
In die Ukraine schaffen.
Schwere Fehler, leichte Schulter,
Ferngesteuert, nah begaffen.
Die Welt verpufft
Wie heiße Luft,
Am Ende braucht man
Keine Gruft.
DIE GRUFT
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, aber auch die Gruft ist keine
billige Ruhestätte mehr, der Verbrannte sucht Abwechslung und „Zerstreuung“,
träumt weiter den Traum vom Fliegen. Zu Lebzeiten hat der Mensch seine
Geldanlagen gestreut, nach dem Tode streut man seine Asche in alle vier Winde.
Vom Winde verweht. Was einst gelebt, geliebt, gesucht und nie gefunden hatte,
es fand den Tod. Unauffindbar die verstreuten Überreste, kein Holzkreuz und
kein Mausoleum, der Friedhof muss ohne ihn in Frieden ruhen. Was ist der
Mensch? Und was ist er, wenn er nicht mehr ist? Was ist der Mensch, wenn er
nicht mehr isst, sterben dann auch seine Mitesser? Ist
das alles was von ihm übrig bleibt; Asche zu Asche, Staub zu Staub. Ist der Gruftie das Einzige was von der Gruft bleibt, der Totenkult
des schwarz gekleideten jungen Menschen, der Alter und Siechtum übergeht und
forsch auf das Ende zusteuert. Der Zombie ist eine Zeiterscheinung, er
erscheint dem Zuschauer, wenn dieser Zeit hat einen Film zu sehen. Der Zombie
ist der letzte Überlebende, der aus der Gruft steigt, das Ende des Wundliegens,
er beginnt ein neues Leben und verunsichert die Lebenden. Wie der Name sagt,
ist der Untote nicht wirklich tot, er zeigt lediglich Verwesungserscheinungen,
die meist im Film gezeigt werden. Wer je Untote im Film sah, will am Tage der
Auferstehung nicht so aussehen, gutes Aussehen ist wichtig, wenn man sich als
zukünftiger Engel im Himmel bewirbt. Wer stirbt ist ein Aussteiger, der Zombie
ist ein Neueinsteiger der dem Lebenden die Planstelle streitig macht. Viele
halten den Zombie für eine Kunstfigur des Kinos, weil sie persönlich keinen
einzigen Zombie kennen, das sind Zombieleugner der übelsten Sorte. Erstaunlich
viele Frauen bekennen mit einem Zombie verheiratet zu sein, deren Ehe ist ein
Gruselfilm, die Handlung ist jedoch aus dem Leben gegriffen. Immer mehr Zombies
steigen aus dem Filmgeschäft aus und bauen sich eine bürgerliche Existenz auf,
vielfach ist der Chef ein Zombie, es schaudert den Arbeitnehmer bei seinem
Anblick. Wie der Politiker, wird der Zombie mit Argwohn betrachtet, auch wenn
er im feinsten Zwirn und mit aufrechtem Gang daherkommt. Er hat alles abgelegt
was an seine Herkunft erinnern könnte, nur der leichte Modergeruch der Gruft
haftet ihm an, man braucht eine gute Nase um zu erkennen wen man vor sich hat.
Viele Zombies haben den richtigen Riecher, sie gehen in die Politik wo der
Geruch nicht auffällt, oder sie beraten jene die den Wählerauftrag haben und
geben ihnen Aufträge. Ich selbst interessiere mich nicht für Politiker, die
interessieren sich ja auch nicht für mich. Wer früher stirbt ist länger tot.
Das gilt nur für normale Sterbliche, der Zombie ist die Ausnahme von der Regel,
er will im nächsten Leben alles besser machen und meidet prekäre Lebensformen.
Er will das Leben formen wie der Bäcker den Teig und
der Politiker die Volksmasse. Wir sind das Volk. Das Volk tut kund was der
Politiker sehr wohl weiß, das Volk ist die Knete mit der er seine Knete
verdient.
FRIEDENSLIEBE
Die Liebe zwischen Mann und Frau ist eine Illusion, ein Traum
vom Glück mit unsanftem Erwachen, die Liebe zum Frieden ist reines Wunschdenken
ohne jeden realen Bezug, eine platonische Liebe mit längerer Lebensdauer. Den
Frieden kann man getrost ewig lieben, er ist eine Fata Morgana, ein Trugbild,
ein Luxus den sich der Mensch nicht leisten kann. Ich lese Peter Scholl-Latour:
Der Tod im Reisfeld. Dreißig Jahre Krieg in Indochina. Das Buch zeigt wie
ungeeignet der Mensch für das hehre Ziel des Friedens ist, ein Traumtänzer wie
ich muss erkennen dass der Krieg einen höheren Stellenwert hat als seine
kindlich naiven Friedensgesänge. Der Mensch ist nur dann friedlich, wenn er
nicht angegriffen wird und wenn er nicht angreift. Angriff ist die beste
Verteidigung und mit einer Wehrmacht wehrt man den Anfängen. Natürlich muss man
sich zur wehr setzen, wenn der Angegriffene sich
verteidigt. Wer mit Entrüstung auf Rüstung herabsieht, kennt die
Verdienstspannen nicht. Keiner kann
abrüsten, wenn der Gegner aufrüstet, das Leben ist ein ständiges auf und ab.
Friedensliebende Künstler prangern den Krieg an, es ist leicht dagegen zu sein,
wenn alles dafürspricht. Im TV hörte ich eine bewegende Rede von Herrn
Drewermann, ein Mann der Kirche und des Glaubens, er glaubt an das was er sagt.
Ich könnte nicht an das Gute glauben, wenn es das Böse nicht gäbe. Der Mensch
will das Gute aber er tut das Böse, er kämpft mit der Waffe in der Hand für
eine Idee die für jeden Menschen das Beste will. Das Beste ist der Feind des
Guten, gut ist uns nicht gut genug. Unser Mann in Asien kennt nur das
friedliebende Thailand und das unergründliche Lächeln seiner Bewohner, sie lieben
die Fremden nicht, im Krieg wären wir unerwünschte Eindringlinge, wir wären
Feinde. Was wären die Menschen ohne Feinde, die Tiere sind keine vollwertigen
Gegner, wir schlachten sie ohne Emotionen und Siegeswillen, sie haben weder
Bomben noch Raketen, die es mit besseren Waffen zu besiegen gilt. Wir machen es
uns mit schweren Waffen nicht leicht, möge der Bessere siegen. Im Krieg wird
vieles zerstört das man schöner wieder aufbauen möchte, man ersehnt den Frieden
um beim Wiederaufbau dabei zu sein. Dabei sein ist alles. Alles oder nichts,
heilig die letzte Schlacht. Der Krieg ist das Letzte, steht aber an erster
Stelle. Feige verschanzt sich der müde Greis hinter seinem Alter und redet sich
mit seinem baldigen Ableben heraus, er drückt sich vor der Verantwortung für
den Krieg Partei zu ergreifen und ihn als das zu nehmen was er ist; Eine
ehrenvolle Aufgabe für die jeder zum Sterben bereit sein sollte.
DIE MEINUNG
Hilflos steht der Kleine Mann vor
dem großen Krieg, er ist eine Nummer zu groß für ihn, ein Ungeheuer, bis an die
Zähne bewaffnet und bereit die Welt zu erobern. Das Leid ist groß, jeder hat
ein Recht auf Leid, wer glaubt nicht leidensfähig zu sein, wird vom Gegenteil
überzeugt. Gerechtigkeit im Leid, das ist der Zug der Zeit. Ein Zug, der mit rasender
Geschwindigkeit in das Verderben rast, von dem keiner mehr abspringen kann,
egal welche eigene oder anerzogene Meinung er einmal hatte. Das Unglück der
Menschheit ist die sogenannte eigene Meinung und das Recht sie dem anderen
aufzuzwingen. Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den
Schädel ein. Einfacher und treffender kann man es nicht sagen. Dem anderen
einmal ordentlich die Meinung sagen, lässt sich am besten im Krieg durchsetzen,
man macht ihn mundtot in dem man ihn tot macht. Leider kann man nie alle töten,
neue Gegner stehen auf und bewaffnen sich um uns ihre Meinung zu sagen. Immer
steht Meinung gegen Meinung und stehen schwere Waffen gegen schwere Waffen, Was
ist Ihre Meinung? Sagen Sie jetzt nichts, lieber keine Meinung als die falsche.
Viele halten die Volksmeinung für die wichtigste, die geht jedoch den
Herrschenden am Arsch vorbei, sie ersparen sich Volksbefragungen, die nur
Verwirrung stiften und Bauvorhaben behindern. Ein Neubau ist immer besser als
ein Altbau, das sagt schon der Name. Die Altbauten der DDR haben gezeigt, dass
billige Mieten den Fortschritt behindern. Vorwärts immer, rückwärts nimmer.
Leider geht der Fortschritt oft über Leichen und der
Neubau über unsere Verhältnisse. Denn die Verhältnisse, die sind nicht so.
Brecht. Obdachlos ist ja nur ein verhältnismäßig kleiner Prozentsatz der
Bevölkerung, für ihn werden neue Brücken gebaut. Auch wer unter Brücken
nächtigt hat eine Meinung, aber die hat schließlich jeder der nichts zu sagen
hat. Meinungen sind nichtssagend, sie haben keine Aussagekraft, mögen sie noch
so wohlmeinend sein. Der Bürger sagt seine Meinung und wählt einen
Volksvertreter der nicht die Sprache des Volkes spricht. Meinungen sind
vielfältig, werden auch oft zurückgezogen: Es war nicht so gemeint. Man kann
also seine Meinung ändern: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern. Auch
ich hatte schon viele Meinungen in meinem Leben, heute bin ich geteilter
Meinung. Meine Meinung zu Krieg und Kapitalismus ist festgefahren, ich reite
darauf herum wie ein Rodeo-Reiter auf dem Pferdrücken: Nur Pferden gibt man den
Gnadenschuss. Wer mit Tatsachen nicht leben kann, muss sich die Kugel geben,
Pazifisten und Sozialisten stören die Harmonie zwischen Krieg und Kapital, die
Regierendenden sind harmoniesüchtig, sie schenken dem Volk die Freiheit der
eigenen Meinung, jeder darf sagen was er will, keiner darf machen was er will,
das ist den Machern vorbehalten. Macher halten sich nicht mit einer Meinung
auf, sie machen was sie meinen. Um unterschiedliche Meinungen in die richtige
Richtung zu lenken, beschäftigen die Macher so genannte Meinungsmacher welche
die Aufgabe haben den Hampelmann an der Strippe zu ziehen, es sind die Strippenzieher der Demokratie. Ich selbst bin ein
Hampelmann ohne Strippe und habe eine eigene Meinung, meine Gliedmaßen sind
jedoch gelähmt.
HAMPELMANN
Normalerweise ist der Mann der Hampelmann der Frau, sie zieht
an der Strippe zwischen seinen Beinen und erweckt ihn zum Leben. In der Folge
versteift er sich auf ein Leben mit Partnerin, er bewegt seine Glieder nur noch
für sie, alles was früher kraftlos herabhing gerät in Bewegung, mit ihrer Hilfe
trägt er seinen Namen zu Recht. Es ist ein wesentlicher Unterschied ob wir
humpeln oder hampeln, die Frau bemächtigt sich aller Glieder des Mannes, alles
schnellt nach oben und zappelt wie verrückt, sie erweckt den „Flachmann“ zum
Leben. Wer je einen leblosen Hampelmann an der Wand hängen sah, wird nie die
Trauer in seinem Gesicht vergessen, die dort für immer eingegraben schien wie
die Trauerarbeit in der Friedhofsgruft.
Das mütterlich geartete Wesen der Frau vermag hier mit einem Handgriff
wahre Wunder zu vollbringen, die Leidensmiene verwandelt sich in ein verklärtes
Lächeln, wie das eines Hundefreundes beim Anblick eines hechelnden Begleiters
und ein freudiges Hampeln bring Leben in die Extremitäten des leblosen
Abbildes. Bezeichnenderweise kennen wir keine Hampelfrau,
obwohl beide gleichberechtigt in der Disco herumhampeln,
wenn der Technolärm an der Strippe zieht. Im Technoschuppen agieren Männer und
Frauen wie Marionetten, die an Fäden hängen, sie wirken menschlicher als der
Hampelmann, der nur an einer Strippe hängt. Er ist primitiver konstruiert als
die an Fäden hängende Figur, ein flaches Abbild der durchmodellierten,
dreidimensionalen Gliederpuppe, ihn als Mann zu deklarieren erschien
ausreichend. Es erscheint jedem denkenden Menschen unmöglich, sich eine Frau
als flache Reproduktion mit Strippe zum Hampeln vorzustellen, selbst wenn das
lebende Vorbild in der Regel eine solche im Schritt zu hängen hat.
DIE WAHRHEIT ÜBER DIE
LÜGENPRESSE
Früher machte die Zeitung das Würstchen heiß und der
Leserbrief gab seinen Senf dazu, heute macht jedes Würstchen seine eigenen
Schlagzeilen, und die Zeitung macht pleite. Als naiver junger Mensch las ich
einen bemerkenswerten Satz: Die Journalisten sind die Herren der öffentlichen
Meinung. Das führte dazu, dass ich keine Zeitungen mehr kaufte, aber nicht,
dass ich keine mehr las. Wozu hatte ich lesen und schreiben gelernt, die
Verführung war zu groß, überall lagen Zeitungen herum, man konnte ihnen nicht
entgehen, aber man las sie mit Skepsis. Es gab noch kein Fernsehen, man glaubte
den Sprechern im Rundfunk und bastelte sich sein kleines Weltbild. Wir hatten
den zweiten Weltkrieg und die Trümmer von 1945 erlebt, alle sprachen von: Nie
wieder Krieg. Und man glaubte ihnen. Dann sah ich den berühmten Film von Orson
Wells, der das Leben eines Millionärs und Zeitungskönigs beschrieb, nun ahnte
ich wer wirklich Herr der öffentlichen Meinung war, glaubte aber in einem anderen
Land zu leben, alle Ungeheuerlichkeiten kamen ja aus Amerika. Als dann in
Deutschland die Bildzeitung erschien, kaufte ich mir als Ostberliner im
Westsektor der Stadt aus Neugier das Blatt und war enttäuscht, ich kannte
bessere Westzeitungen. Die Ostpresse war gleichgeschaltet und langweilig, die
ominöse Bildzeitung langweilte mich ebenfalls. Der kleine Mann auf der Straße
fühlte sich jedoch angesprochen, das Blatt biederte
sich an und gewann Millionen von Lesern. Nun ging mir langsam ein Licht auf, vor
allem dann, wenn jedermann die Schlagzeilen des Tages als eigene Meinung ausgab
ohne zu bemerken, dass er manipuliert wurde, die Presse war Meinungsbildend.
Ich las alle Zeitungen aber ich dachte selbst. Mir wurde klar, dass ein Mann
wie Springer ähnliche Macht hatte wie ein Politiker, seine treuen Leser
bezahlten sogar für die tägliche Dosis „eigener Meinung“. Sie waren weit davon
entfernt Kritik anzumelden, oder gar eine „Lügenpresse“ zu erfinden. Selbst
viele Jahre später, als ich bereits als Sextourist in Thailand weilte, konnten
meine Landsleute nicht ohne ihre Bildzeitung leben, sie bezahlten viel Geld um
ihre tägliche Dosis Meinungsbildung in deutscher Sprache nicht zu verpassen.
Losgelöst von heimatlicher Tagespolitik schwebte ich im siebten Himmel
befreiter Sexualität und empfand die Titelseite wie einen Faustschlag. Ich
wunderte mich über die Abhängigkeit meiner Zeitgenossen, welche sich die
absurdesten Schlagzeilen von der Heimatfront widerspruchslos reinzogen, wo doch
die hübsche junge Frau an ihrer Seite viel aufregender war. Mit ihr konnten sie
allerdings kaum sprechen, während Bild ihre Sprache sprach. Die englische SUN
wurde einmal von einem Kritiker als „Durchlauferhitzer der Volksseele“
bezeichnet, das war eine treffende Bezeichnung des internationalen Phänomens.
Was lehrt uns das, die Stimmberechtigte Mehrheit einer Demokratie besitzt keine
eigene Meinung, ohne ihre Presse sind die ehemaligen Leser gezwungen der Hetze
ihrer militanten Untergrundschreiber zu folgen, die ihnen die Wahrheit über die
Lügenpresse vermittelt. Heute gibt es keine Bildzeitung mehr in Thailand, die
Zeiten haben sich geändert, die Lügen werden im Sexparadies gerne den
thailändischen Frauen in den Mund gelegt, die lügen angeblich alle. Ich sehe
das anders: Thailänder lügen nicht, sie erzählen dir nur was du hören möchtest.
Auch Journalisten lügen nicht, auch sie schreiben was der Leser lesen möchte.
Man weiß, dass sie Prominente hoch oder runter schreiben können: „Wer mit uns
hochfährt fährt auch mit uns runter“ sagte einmal ein Schreiberling und
beschrieb damit den Fahrstuhl, der Erfolg und Misserfolg verbindet, die Macht
der Presse. Der Journalist hängt als Liftboy am
Rockzipfel des von den Medien verfolgten Opfers, er drückt die Knöpfe und
bestimmt das Stockwerk. Er muss nicht lügen, kann hinzufügen oder weglassen,
zum lachen oder weinen bringen: Tränen lügen nicht. Die Erfindung der
Druckerpresse hat einmal die Menschheit vom Joch der Leibeigenschaft befreit,
die Aufklärung wäre ohne das gedruckte Wort nicht möglich gewesen, wer schreibt
und druckt hinterlässt Eindruck, wir haben schreiben und lesen gelernt, denken
müssen wir selbst. Belügen wir uns nicht selbst, der gesunde Menschenverstand
steht gegen die ungesunde Verbreitung von Meinungen die wir zu unserer eigenen
Meinung machen, weil wir zu faul zum denken sind. Vertrauen sollten wir nicht
dem gedruckten Wort der Meinungsmacher oder der überzeugenden Stimme des
Sprechers, oder gar der Propaganda der Kriegshetzer, die Gehirnwäsche lauert
überall. Skepsis ist angesagt, wenn alle Medien einer Meinung sind und die
wenigen Kritiker nicht ernst genommen werden. Menschen sind nie einer Meinung,
woher die plötzliche Einigkeit der Medien, wessen Meinung wird da zur
Volksmeinung gemacht, welcher Zweck heiligt hier die Mittel? Wem gehört diese
oder jene Zeitung, wer besitzt wie viele Fernsehsender, wer macht die
öffentliche Meinung? Ich nehme die Presse so wie sie ist, sie passt zu den
Menschen die sie lesen: Nehmen sie die Menschen wie sie sind, es gibt keine
anderen. Ein weiser Spruch vom alten Adenauer, wir müssen mit den Menschen und
ihren Unvollkommenheiten leben, es gibt nur diesen Planeten und das Wunder der
denkenden Tiere, die sich das alles ausgedacht haben. Nicht auszudenken was
diese Spezies noch alles anstellen könnte, wenn der lenkende Gott nicht in
letzter Minute das Steuer herumreißen würde. Vertrauen wir auf Gott, er handelt
uneigennützig, was man vom Menschen nicht erwarten darf.
DIE KUNST DES DENKENS
Wer hätte das gedacht, dass Denken eine Kunst sein könnte,
doch auch die Kleinkunst hat ihre Daseinsberechtigung und jeder Mensch ist ein
Künstler, wird gesagt. Das Denken kann man nicht an die Wand hängen oder als
Skulptur in ein Museum stellen, wir finden es in den Büchern der Philosophen,
da wird es auf die Spitze getrieben wie der Fuß der Ballerina auf der
Ballettbühne. Die Göttin des Tanzes hat nichts mit den Göttern des Denkens zu
tun, nicht jedem ist Kant bekannt, nicht jedem macht Precht
es recht, und doch werden die Menschen von der Kunst des Denkens magisch
angezogen, jeder kleine Denker versucht größer zu denken, jeder Kleinbürger
träumt vom großen Staat dem er angehören möchte: Ich bin stolz ein Deutscher zu
sein. Mancher Deutsche ist stolz wie ein Spanier der den Stier bei den Hörnern
packt, denn ohne Stolz kann er gleich einpacken. Der Nationalstolz hat die
Nation schon einmal an den Rand des Abgrunds geführt, ohne einen Führer wäre
das nicht zu schaffen gewesen. Der Führungsanspruch lauert heute in jeder
Unterführung, man kommt von unten und will nach oben. Wer einmal oben ist will
nicht abtreten, wer Sattelfest ist wird vom Pferd geworfen. Siegreich reiten
die modernen Tyrannen in den Sonnenuntergang des wilden
Westens, mit ihrer Hilfe wird endlich die Sonne aufgehen. Die Kunst des Denkens
besteht darin das Gedachte nicht offen auszusprechen, es sei denn man lebt in
einer Demokratie wo jeder das Herz auf der Zunge trägt. Das ist hinderlich beim
Essen und Trinken aber es beweist die Freiheit des Einzelnen. Die Demokratie
ist natürlich ständig bedroht und jeder brave Bürger ist zur Verteidigung
aufgerufen, egal in welchem Land der Erde die Gefahr lodert. Die
Landesverteidigung erfordert einheitliches Denken, jede gedankliche Abweichung
bedeutet Aufweichung. Für die Freiheit des Denkens, wird die Freiheit des Denkens eingeschränkt, für
jedes falsche Denken bekommt man einen Denkzettel. Denken sie jetzt nichts
Falsches, es geht um die Richtigstellung. Die großen Philosophen sind unsere
Lehrmeister, aber das Denken können sie uns nicht abnehmen. Wie Sie sehen, bin
auch ich ein kleiner Philosoph, ich verstehe die Welt nicht mehr und denke mir
mein Teil.
DIE KIRCHENMAUS
Ohne Religion ist der Mensch arm wie eine
Kirchenmaus ohne Kirche.
Sie ist arm dran, weil keine Brosamen mehr
Vom Tische des Herrn fallen.
GEDANKEN EINES KLEINEN
MANNES
Versehentlich als Mann geboren, nannte man mich schon als
Kind „Kleiner Mann“, weil ich Hosen trug, die den Männern vorbehalten waren.
Nie zu einem großen Mann herangereift, fühlte ich mich nicht als Frau, aber zu
Frauen hingezogen. Sie waren es, die mir die Hosen auszogen als ich ausgezogen
war die Liebe zu entdecken. Was sind die Entdeckungsreisen eines Marco Polo
gegen die Reisen in das unerforschte Land der Frauen, geheimnisvoll waren sie
und schön, und das Gute lag so nah. Wenn sie mir nah
lagen war es naheliegend die Wahrheit über die Liebe unter dem Weiberrock zu
suchen. Lange vor der Erfindung der Rockmusik war der Rock der Frau die Musik
meiner Jugend. Mit den Gedanken eines kleinen Mannes, liegt es mir fern, den
Mann erneut ins Feld zu führen, die Gedanken einer Frau konnte ich jedoch nie
ergründen. Natürlich führe ich lieber die Frau ins Feld: Ein Bett im Kornfeld.
Wo immer wir das Bett aufstellen, es ist eine Insel der Liebe im Meer der
Tränen. Ohne die lästige Bekleidung, die sie als Mann und Frau brandmarkt,
liegen sich zwei Menschenkinder in den Armen, die wohl zu den Armen gehören
mögen, jedoch den Reichtum ihrer Gefühle als unauflösbares Bankkonto im Herzen
tragen. In der Verschiedenheit der Geschlechter liegt der Reiz der Anziehung,
erst wenn sie sich wieder anziehen hat einer von beiden die Hosen an. Rock und
Hose sind heute Jacke wie Hose, längst hat die Frau das Kleid gegen das
Beinkleid eingetauscht, hautenge Jeans ersetzen das geschnürte Mieder, einer
modernen Frau kann man nicht unter den Rock gucken. Immer öfter versuchen
Männer in Frauenkleidern die vergessene Tradition am Leben zu erhalten, aber
nicht jede Prinzessin im Fummel ist eine Drag-Queen. Früher waren Frauen nicht
wahlberechtigt, im Wahllokal waren Röcke verboten. Früher wählten Männer
Politiker, heute wählen sie ihr Geschlecht. Frauen gehen zur Wahl um Frauen zu
wählen aber das ist auch keine Lösung. Die Politik ist eine Hure, das ist
nichts für anständige Frauen. Der Kapitalismus ist unanständig, er ist ein
riesiger Staubsauger, der den Armen die Luft zum Leben absaugt, Moral und Ethik
sind schon im Müllbeutel. „Leben und leben lassen“, dieser Spruch sollte im
Hause eines jeden anständigen Reichen an der Wand hängen, bevor das Volk ihn
aufhängt. „Wir sind das Volk“. Ich werde nicht müde meine Meinung kund zu tun,
radikal aber simpel und leicht zu verstehen. Nun mal langsam lieber Freund,
Kapitalismuskritik ist durchaus modern, wenn auch Marx unmodern ist, aber wir
sehen ja wohin das führt, wenn man uns zum Sozialismus führt. Ich kann also
schreiben was ich will, es führt zu nichts. Vieles was wir schreiben ist in den
Wind geschrieben, die aufgeblasenen Wörter werden als einzelne Buchstaben
hinweg geblasen, die gute alte Buchstabensuppe ist nahrhaft und richtet kein
Unheil an. Wen kümmert es was der einzelne Bürger denkt, sagt oder schreibt,
lasst ihn reden, in der Demokratie herrscht Redefreiheit, woanders muss er den
Mund halten. Die unterdrückten Massen können die Politik nicht aufhalten, wo
alle nur die Hände aufhalten und die Taschen vollstopfen bis das Futter reißt.
Noch sind wir gut im Futter, aber die Inflation schnürt den Gürtel enger, ein
Schlag unter die Gürtellinie. Spielen sie weiter mit Wörtern, alter Freund,
Jongleure sind Zirkusartisten, Wörter sind wie Bälle, geworfen und gefangen wie
der Mensch im Leben.
MÄNNER BEIM FRAUENARZT
Männer leiden häufiger an typischen Frauenkrankheiten als
Frauen ahnen, ihre Tobsuchtsanfälle, ich kenne sie von Freunden und von mir
selbst, sind maskuline Hysterie, werden aber als nervöse Übererregbarkeit runtergespielt, in die der Mann gerät, wenn Frauen
durchdrehen. Wenn im Filmstudio die Nacht durchgedreht werden muss, müssen alle
Schauspieler, ob Mann ob Frau die Ruhe bewahren, wo kämen wir hin, wenn jeder sich
benehmen würde als wäre er Klaus Kinski. Der hysterische Weinkrampf tritt bei
Frauen auf, wenn sie zu viel Wein getrunken haben; im Wein liegt Wahrheit. Nach
zu viel Wein liegt der Mann im Erbrochenen, aber die Wahrheit will keiner
wahrhaben. Die Wahrheit über Männer und Frauen ist nur die halbe Wahrheit, weil
sich die Aussagen beider Seiten nicht decken. Wenn Scheidungsrichter das Aus
sagen, bleiben beide Wahrheiten auf der Strecke. Streckenweise nähern sich
beide Wahrheiten an aber sie sind nicht mehr das Wahre. Die Liebe ist keine
Ware, aber Frauen glauben oft, sie hätten sich unter Wert verkauft: Meine
besten Jahre habe ich dir geopfert. Ehejahre sind selten die besten Jahre,
ledig war man aller Sorgen ledig. Frauenärzte sind oft überfordert, wenn Männer
sich wie Frauen benehmen, dem weibischen Mann fehlt
der Charme und die Ausstattung. Der Frauenarzt lehnt die Hysterie als reine
Frauenkrankheit ab und reagiert hysterisch, wenn Frauen ihren
Mann stehen wollen. Seinen Mann stehen, kann nur der Mann, nur ihm steht, was
man als Beweis gelten lässt. Männer müssen etwas
beweisen, wenn sie der Frau etwas beweisen wollen, ohne Beweis kein Preis. Wer
den Beweis schuldig blieb, ist kein echter Mann mehr, Frauen sind da
unerbittlich.
DER SCHÖNE KÖNIG
Es war einmal ein König, der war so schön, dass alle beschämt
die Augen niederschlugen, die seiner ansichtig wurden, weil seine Schönheit sie
blendete, er war tausendmal schöner als alle anderen, man nannte ihn König
Tausendschön. Die Königin war schön wie eine Schönheitskönigin, es gab kein
schöneres Königspaar weit und breit, bald sollte ein schöner Prinz zur Welt
kommen, ein schönes Kind war ihnen gewiss. Die Königin hatte mit hohem Leib ein
gutes Bauchgefühl, sie konnte die Schönheit des Kindes praktisch fühlen, sie
trug ein Königskind unter dem Herzen, dem wohl die Schönheit der Eltern
Garantie für gutes Aussehen sein würde. Obgleich am hellen Tage geboren, war
dieses Kind jedoch hässlich wie die Nacht. Nun hob großes Wehklagen an, wie
konnte die Natur so irren? Schön und schön ist schön, das war eine einfache
Rechnung, die hier ohne den Wirt gemacht worden war. Alsbald verdächtigte der
schöne König die schöne Königin der Untreue mit einem hässlichen Vogel, eine
Schande im Hause absoluter Schönheit. Ein hässlicher Knabe wäre zu verkraften
gewesen, Heldenmut und die Kraft ein Schwert zu führen sind dem Manne
notwendiger als Schönheit, die gemeinhin dem Weibe zu eigen
ist. Leider war das zarte Kind ein Mägdelein ohne das dringend erforderliche
schöne Gesicht, das die Prinzessin zur Königin der Herzen gemacht hätte. Die
schöne Königin fühlte sich schuldig das unausgesprochene Versprechen gebrochen
zu haben, dem König ein Kind zu schenken, dessen Anblick die Schönheit der
Eltern im Doppelpack wiedergeben sollte. Ein trostloses Antlitz, ohne den
Zauber edler Linienführung, bot sich dem unbefangenen Betrachter dar, das Kind
trug den absoluten Mangel an Überfluss im Gesicht, nur der goldene Löffel im
Mund verriet die königliche Herkunft. In jähem Zorn wollte der schöne König das
hässliche Balg im nahen Fluss ertränken
lassen, es gab keinen hässlichen Liebhaber den er hätte bestrafen können, das
Ganze war dumm gelaufen. Für die Königin war es nicht leicht die Mutterliebe
unter den Teppich zu kehren, in Tränen aufgelöst übergab sie das unschuldige
Wesen dem treuen Waldhüter Jaromir, der es alsbald zum reißenden Fluss tragen
sollte. In dunkler Nacht, beim fahlen Schein des Mondes, machte sich der
Bedienstete des Todes mit seinem kindlichen Opfer auf den Weg und trug es durch
den schweigenden Wald zu seinem nassen Grab. Auf halbem Wege erschien ihm eine
leuchtende Fee, deren magisches Licht ihn anlockte, das Fabelwesen war jedoch
ein hässliches Frauenzimmer, dass dem unschönen
Königskinde wohl besser zu Gesicht stand als der unfassbaren Schönheit der
Mutter. Gebt mir das Kind, guter Mann, ich will es als mein eigen zu mir nehmen
und ihm all meine Liebe und die Schönheit des Herzens schenken, sprach mild und
gütig die fremde Frau, die dem armen Manne eine schwere Last von den breiten
Schultern nahm, hatte er doch das hässliche Geschöpf längst liebgewonnen und
sein Herz verloren. Die Notlüge des Waldhüters, er hätte den hässlichen
Nachwuchs der königlichen Schönheiten auftragsgemäß ertränkt, ließ Gras über
eine unschöne Sache wachsen, die der Schönheit des Königshauses unangemessen
war. Die königlichen Eltern hatten dem ungeliebten Kinde keinen Namen gegeben,
es sollte als namenloser Schlossgeist die prächtigen Gemächer des Schlosses
verunsichern, doch niemals störte sein nächtlicher Spuk die königliche
Nachtruhe. Unbemerkt von den Untertanen, dem gemeinen Volke, das am Hungertuch
nagte wie der König an den Knochen der erjagten Tiere seiner Wälder, wuchs das
hässliche Entlein zu einem stattlichen Weibsbild
heran, mit Rundungen die das Gesamtbild verführerisch abrundeten. Die prächtige
Oberweite des lieblichen Kindes zog die gierigen Blicke der Trinkenden magisch
an, niemand ahnte die königliche Herkunft dieses holden Mädchens, das in einer
einsamen Waldschenke den Wein kredenzte und den Gästen für ein Handgeld zu
Willen war. Nun begab es sich am Ende eines schönen Tages, als die Sonne ihrem
täglichen Untergang das Abendrot hinzufügte, ein später Gast den Gasthof
erreichte und der schöne König in der Raststätte Rast machte, die Jahre waren
ins Land gegangen und er war nur noch halb so schön, das Volk nannte ihn,
mitleidig lächelnd: König Fünfhundertschön. Auch war er verarmt und enteignet,
rebellierende Leibeigene wollten sich ihren Leib aneignen und rückten dem Adel
zu Leibe. Der gemeine Pöbel hatte sein Schloss besetzt und trank seine
Weinkeller leer. Unerkannt winkte der entmachtete Herrscher die Krüge
schwingende Bedienung heran und bestellte eine Krug
vom einfachen Wein des Volkes. Die Königin war nach dem Verschwinden ihrer
nicht standesgemäßen Tochter fast vor Gram gestorben, sie schenkte jedoch
alsbald einem schönen Knaben das Leben, dessen Geburt sie jedoch nicht
überstand. Das Aufblühen des jungen Prinzen, dessen Schönheit alles wieder gut
machte was die hässliche Tochter angerichtet hatte, konnte sie nicht mehr
erleben, Gevatter Tod zog sie in den Abgrund ewiger Nacht, in dem am Ende des
Tages kein Licht am Ende des Tunnels blinkt und wir alle hinabstürzen wie der
Bergsteiger in die Schlucht. Der junge Prinz wollte keine Schule in seiner
Heimat benutzen, wo man den Adel inzwischen mit Füßen trat, der König schickte
ihn nach Amerika, dem Land der ungestraften Möglichkeiten, hier sollte er die
Kunst des großen Geldes erlernen und als schwerer Goldbarren zurückkehren. Des
Nachts stieg der schöne König hinab in das Reich der Toten um sein geliebtes
Weib zurück zu holen aber alle weiblichen Leichen lagen seiner Schönheit zu
Füßen und hinderten ihn am Fortkommen. Die königliche Sauna blieb ungenutzt, in
Schweiß gebadet erwachte der einsame Regent, zumal ihm alle Zombiefrauen ihre
hässlichen Töchter zum Ertränken entgegenstreckten. Ein schlechtes Gewissen ist
kein gutes Ruhekissen. Jungfer Namenlos träumte von einem Traumprinzen, stand
jedoch einem König außer Dienst gegenüber, der ihr Vater sein könnte. Junge
Männer zahlten der lieblichen Maid einen halben
Taler, wenn sie ihre Kleider an den Nagel und ihre jungfräuliche Scheu in den
Wind hing, um sich dem unzüchtigen Begehr des Erstbesten auszusetzen. Der alte
Mann bot ihr ein echtes Goldstück mit dem jugendlichen Abbild des schönen
Königs, eine solche Münze hatte das junge Ding noch nie gesehen, sie ergab sich
dem Unbekannten und ihrem Schicksal. Beim Liebesspiel nannte sich der König
schlicht: Vater Unbekannt und fragte das liebe Kind nach seinem Namen, verlegen
senkte die aller störenden Kleidung ledige Maid den
Kopf und nannte sich errötend: Tochter der Liebe. Der schöne König wars zufrieden, gern hätte er eine Tochter wie diese sein
Eigen genannt. Sie war keine Fremde für ihn, alles an ihr war ihm vertraut als
kenne er sie von Anbeginn. Das junge Ding war nicht schön aber hübsch und sie
hatte eine Reinheit des Herzens, welche ihr einen unsichtbaren Heiligenschein
auf das liebliche Haar zu setzen schien. Der König wollte sie heiraten, er hatte
seine Münzsammlung gerettet, es reichte für eine junge Braut und seine alten
Tage. Unschuldig küsste sich das ungleiche Paar, keiner kannte die
Vergangenheit des anderen, keiner ahnte die Sünde welcher sie sich schuldig
machten als der königliche Stab in das geheime Versteck der namenlosen Tochter
der Liebe fuhr. In Amerika fuhr der Stab des jungen Prinzen in jedes Versteck,
dass er entdecken konnte, seine Schönheit glich der seines Vaters, hier hatte
die Natur nicht versagt, vor dem guten Aussehen eines jungen Mannes gibt es
kein Verstecken: „Ja da muss man sich doch einfach hinlegen“. Der schöne König
musste einige Goldstücke hinlegen ehe er die junge Braut zum Altar führen
konnte, beide gaben falsche Namen an, verspielt gab der König seiner angetrauten
den Kosenamen: Meine liebste Tochter. Sie nannte ihn: Vater Unbekannt, es war
der Name den er ihr in der ersten Nacht genannt hatte. So spielten sie
unbewusst und unschuldig ein Spiel dessen sie sich nicht zu schämen hatten. Es
sollte es jedoch noch schlimmer kommen, als der erfolgreiche Sohn den großen
Teich überquerte um den Vater zu besuchen. Ein jegliches hat seine Zeit, jeder
kennt die Ermüdungserscheinungen der Ehe; er kennt Sie, Sie kennt Ihn, man hat
einander erkannt und kennt sich aus. Wie ein Blitz fuhr es den beiden jungen
Menschen in die Glieder als sich Prinz und Stiefmutter zum ersten male in die Augen sahen. Der schöne König trug zwar noch
Spuren einstiger Schönheit, die war aber bereits dem Verfall verfallen, während
sie bei dem jungen Prinzen erblühte wie eine Rose im Garten der Liebe. Wo ein
alter Mensch hinfällt wächst kein Gras mehr, der Knochenbruch ist schlimmer als
der Ehebruch. Wo die Liebe hinfällt ist der Ehebruch nicht weit. Die Liebe
schlug über den beiden jungen Menschen zusammen wie riesige Wellen über ein
winziges Boot bei tobender See, für ihn war sie die begehrenswerte Stiefmutter,
für sie war er der ersehnte Traumprinz, so werden Träume wahr. Es war die
Schönheit des Herzens, die der schöne Prinz bei ihr entdeckte, die Herzlichkeit
ihres Wesens gab dem hübschen Gesicht einen geheimen Reiz, ihre Erscheinung
wirkte als sei die junge Frau von edlem Geblüt, eine Dame von höchstem Adel,
eine Königin des Herzens, ein Wesen von seltener Anmut und reinstem Gemüt. Der
Prinz war schöner als alles was die junge Frau je gesehen hatte, eigentlich war
er zu schön um wahr zu sein und die Wahrheit ist selten schön. Gar bald
erkannte der schöne König die brennende Leidenschaft seines schönen Sohnes, als
dessen Geburtstag gefeiert wurde machte der greise Vater ihm das schönste
Geschenk seines Lebens, er schenkte ihm seine junge Frau, deren geheimes
Versteck er ohnehin nur noch selten nutzte. Hei, wie gingen da die verliebten
jungen Leute aufeinander los, der Prinz stach mit blanker Klinge auf die
jugendliche Stiefmutter ein, dass dem Versteck die krausen Haare zu Berge
standen und die Augen der jungen Frau sich mit Tränen des Glücks füllten. Der
überglückliche Prinz saugte an den prallen Milchgebern einer Mutter die seine
Schwester sein konnte als wäre er ihr eigenes Kind, dessen Durst sie zu stillen
hatte. Der Säugling war unersättlich, sein gieriger Mund suchte den nackten
Leib der angeheirateten Mutter nach weiteren Gebieten ab und saugte sich
überall fest wo es ihr gefiel. Es gehörte zu den Rollenspielen, dass sie mal
Mutter mal Schwester war, nachdem der Vater sie: Meine Tochter genannt
hatte. Der junge Prinz hatte seiner
geliebten Stiefmutter, die er zuweilen zärtlich: Geliebte Schwester nannte, den
störenden Haarwuchs im Schritt abrasiert, ein erster Schritt um den Bahnhof
sehen bevor er die Reise antrat. Es war eine Ehe zu dritt, die junge Frau
küsste ihren Ehemann, während der Sohn sich weiter unten Eintritt verschaffte.
Der schöne Prinz küsste das von Wildwuchs befreite Versteck, aber er hatte eine
geheime Sehnsucht, die er nicht zur Sprache brachte. Er wagte nicht die
Stiefmutter zu belästigen und fragte den Vater über weitere Verstecke aus. Der
schöne König hatte nie einen Angriff dieser Art vorgenommen, er schätzte an
seiner Frau den Mangel an perversen Neigungen, er war ein altmodischer Monarch,
dem schon die nackte Scham die Schamröte ins Antlitz trieb, er vermutete eine
ablehnende Haltung seiner Herzenskönigin, da sie niemals unzüchtige Angebote
gemacht hatte. Es wusste niemand außer denen die es wussten, dass sie schon in
der Waldschänke ein offenes Ohr für verbotene Einflüsterungen gehabt und
hinterrücks erfolgte Angriffe geduldet hatte, wer von vornherein von hinten
rein - aber dem Reinen ist alles rein. Weder Vater noch Sohn ahnten etwas von
der pikanten Vergangenheit dieser einmaligen Frau, deren züchtiges Gebaren
keinerlei Argwohn weckte, sie glaubten in ihr etwas wecken zu müssen was ihr
widerstrebte und Opferbereitschaft verlangte. Als der lüsterne Sohn ihr endlich
seine geheimen Wünsche verriet, war sie entsetzt und sah ihn mit ungläubigen
großen schwarzen Augen an, die sich mit Tränen füllten, weil sein
ungeheuerlicher Antrag ihr Schamgefühl verletzt hatte. Der Stiefsohn sollte
sein Ziel auf normalen Wegen zu erreichen suchen, schmerzhafte Umwege könnten
Gefühle und Gewebe verletzen. Während seine zärtlichen Hände mit einem
schneeweißen Tuch ihre Tränen trockneten, tasteten ihre schlanken Finger seine
Hose ab und suchten das Begehren, welches dort in der Dunkelheit des Beinkleides
auf eine Gelegenheit wartete das Verbotene zu tun. Breiten wir den Mantel des
Schweigens über die Geschwätzigkeit des unzüchtigen Schreibers, dem es darum
geht Geheimnisse der Nacht an das Tageslicht zu zerren und die aufrichtige
Liebe zweier Menschen in übelster Weise zu erniedrigen. Gehen wir mit der Zeit,
sonst geht sie ohne uns. Es begab sich zu der Zeit als die Liebe der
Königskinder abgekühlt und kaum noch cool war, jedoch ein Kindlein an den
gewölbten Leib der jungen Frau pochte und der entsetzte Leser die Frage
stellte: Wer war der Vater? War es der Vater oder war es der Bruder? Es hieße
den Inzest auf die Spitze treiben, wenn der eigene Vater oder der eigene Bruder
hier Vater werden würde. Zwei schöne Männer, mit denen das unschuldige Mädchen
ohne es zu wissen schuldig geworden war, standen zur Wahl. Ich weiß es nicht,
antwortete die Dienerin zweier Herren und die Schönlinge mussten auf das
Ergebnis ihrer Befruchtungen warten um zu sehen wessen Schönheit dem Kinde wohl
gut zu Gesicht stehen möge. Vom Vater oder vom Bruder gezeugte Kinder waren
einmal der letzte Schrei gewesen, nun sollte der erste Schrei des Neugeborenen
das Rätsel der Vaterschaft lösen, wie der Griffel das Kreuzworträtsel. Nervös
malte der schöne König Buchstaben in die kreuzenden Felder und der schöne Prinz
knabberte an den Nägeln als das Kind im Nebenzimmer losbrüllte. König und
Königssohn eilten herbei und erblicken ein winziges Mädchen das so hässlich war
wie seine Mutter bei ihrer Geburt. Natürlich ging es hier nicht mit rechten
Dingen zu, Ehefrau des einen und Geliebte des anderen, sollte das nicht genug
sein? Immerhin war es aus der Mode gekommen unerwünschte Kinder zu ertränken,
das kleine Wurm war also nicht dem Tode geweiht, es konnte sich unversehrt in
die Reihe der nichtssagenden, alltäglichen Gesichter einreihen und von jeder
Schönheit unbelastet seinen Lebensweg beschreiten. Auch wer nicht schön ist
kann ein schönes Leben haben. Schönheit kann auch langweilen, das trat nach
einer schlaflosen Nacht zu Tage, als die junge Mutter ihren Fehltritt bekannte.
Der Schönheit ihrer Partner überdrüssig, hatte sich das ungebärdige Weib einem
zutiefst hässlichen Bewerber hingegeben, der alsbald in sie und das glückliche
Trio eindrang. Ihre schönen Augen waren überfüllt mit Tränen als sie, auf den
Knien liegend, den schönen Männern die unschöne Wahrheit über den hässlichen
Vater des Kindes beichtete. Der schöne König,
getrieben von Altersmilde und Großmut, verzieh seinem ungetreuen
Weibe und war bereit das fremde Kind als sein eigen zu erkennen, er herzte und
küsste es, als wäre er der leibliche Vater. Zutiefst bedauerte er den jähen
Zorn vergangener Tage, als er das Kind der schönen Königin den Fluten
preisgegeben. Auch sie hatte ihn hintergangen und ein fremdes Kind an sein Herz
legen wollen zu dem der treue Waldhüter Jaromir den Samen gelegt hatte. Nie
wieder wollte der schöne König ein unschuldiges Kindlein im reißenden Fluss
opfern, das Leben ist zu schön um es nur den Schönen zu überlassen. Wer immer
den Samen legt, alle Männer sind aller Kinder Väter, man muss das Schöne
bewundern und das Hässliche lieben. Liebevoll küsste er seinem angetrauten
Weibe die Tränen von den feuchten Wangen und wiegte den neuen Erdenbürger in
den Armen, er bewunderte das Wunder des Lebens und seine Vielfalt. Der König war alt und nicht mehr schön, er
begriff, dass Schönheit vergänglich ist und auch weniger schöne Menschen ein
schönes Leben verdienten. Der wirkliche Vater wurde in die Familie aufgenommen,
man hatte nun einen dritten Mann zum Skat. Der König wandelte sich vom schönen
zum guten König, Ende gut alles gut.
INZEST IM TEST
Ein Vater der die Tochter liebt,
Man will es gar nicht wissen,
Unglaublich, dass es sowas gibt,
Verbrechen in den Kissen.
Wie gut, wenn es ein Märchen ist,
Und alles nur erfunden,
Dann fühlt sich keiner angepisst,
Bei seinen Lesestunden.
Das Ganze ist ja nur ein Trick,
Man will den Leser kitzeln,
Es ist der unerlaubte Fick,
Darüber darf man witzeln.
Geschmacklos ist der Nachgeschmack,
Wenn Dichter sowas dichten,
Schon wieder ist ein alter Sack,
Mit Kopf ab, hinzurichten.
KOPF AB
Räder rollen für den Sieg,
Köpfe rollen für den Krieg.
Menschen lieben Rollenspiele,
Henker wären gerne viele.
Hängen, Köpfen, weg mit Schaden,
Endlich Sauberkeit im Laden.
Schwarze Schafe, weiße Westen,
Mit dem Fallbeil geht’s am besten.
Täter pinkeln in die Hosen,
So wie einst bei den Franzosen.
Kopf ab, das ist richtig geil,
Und die Menge schreit Sieg Heil.
MAGISCHE KUGELN
Wenn die prallen Äpfel prangen,
Steigt beim Manne das Verlangen.
Unerwartet, oft fatal,
Erektionen sind normal.
Die Gelegenheit ergreifen,
Heißt sich darauf zu versteifen.
Was ich immer damit mache,
Die Brust ist eine runde Sache.
Jeder Ball ist festzuhalten,
Um die Zukunft zu gestalten.
Männer glauben, mit den Runden,
Hätten sie das Glück gefunden.
Die Brust macht gern die Männer wild,
Fühlt sich jedoch nicht ausgefüllt.
Kugeln die Signale senden,
Sind bereit auch Milch zu spenden.
MORALAPOSTEL
Erst kommt das Fressen, dann kommt
die Moral, sagt Bertolt Brecht. Wer genug zu fressen hat kann sich als Moralist
aufspielen und Forderungen an unmoralische Mitmenschen stellen. Es sind die
Guten, die uns sagen was gut und schlecht ist. Ich finde die Guten schlecht,
weil ich mir nicht gern von anderen etwas sagen lasse. Ich kann mitreden, ich
war selbst einmal Moralist und glaubte die Wahrheit gepachtet zu haben. Ich war
nicht militant und kämpferisch, seit MEIN KAMPF ist mir jeder Kampf suspekt.
Niemals ist es mir in den Sinn gekommen anderen Menschen vorzuschreiben wie sie
zu leben haben, ich habe nicht das Recht mich in anderer Leute Leben
einzumischen, jeder Mensch ist eine selbstständige Persönlichkeit, mit eigenen
Sorgen und Nöten, er verdient Respekt und Achtung. Jede Art von Erziehung
anderer ist eine ungeheuerliche Anmaßung, keiner ist befugt den Nächsten mit
Mahnungen und Verboten zu belästigen, jeder Mensch ist frei und sein eigener
Herr. Des Menschen Würde ist unantasbar. Hysterische
Schreihälse, mit vergoldetem Zeigefinger, geben die Richtung an, in die
geschossen werden muss, während sie das Schießen in mörderischen Kriegen als
notwendige Selbstverständlichkeit tolerieren. Es ist erfolgversprechender das
werdende Leben zu schützen als das junger Soldaten die in der Blüte ihrer Jahre
an zahlreichen Fronten als Kanonenfutter verheizt werden. Merke; es geht nicht
um den Schutz des Lebens, es geht um Schuldzuweisungen selbsternannter
Erzieher, die glauben eine Aufgabe zu haben. Mir wäre es lieber, wenn sie ihre
Aufgabe aufgeben und vor der eigenen Tür kehren würden, da liegt genügend
Dreck. Ihr Handwerk ist es anderen Leuten das Handwerk zu legen, sie müssen
anprangern und vollstrecken was Gott, in seiner senilen Güte versäumt hat, sie
handeln, wie so oft, in seinem Namen, er muss für jeden Dreck herhalten. Die
Rache ist mein, spricht der Selbstgerechte und wird zum Vollstrecker göttlicher
Forderungen, er steht höher als Gott, weil er ihm dient. Sie sehen alles was
von Gott übersehen wird, schlafe ruhig oh Herr, wir wachen. Törichte
Sterbliche, die ihr eigenes Leben nicht schützen können, wenn die göttliche
Fügung über sie verfügt, Gott radiert Menschenleben aus, die Natur tötet
wahllos, für Nachwuchs ist immer gesorgt, für jeden der geht werden neue
geboren. Der Mensch, ein ohnmächtiger Erdenwurm, der schwere Waffen erfunden hat,
schützt und tötet nach Lust und Laune, jeder Krieg ist ihm ein moralisches
Anliegen, der Feind ist eine Güte Gottes, noch mehr Freunde wären unerträglich.
Mag ein echtes Gemälde Millionen kosten, das Feindbild ist kostbarer als jeder
einmalige Pinselstrich. Wir schützen das werdende Leben, auch der Feind braucht
Nachwuchs. Freund und Feind wachsen nach, solange das garantiert ist, können
wir Kriegstote beruhigt abhaken. Pelzmäntel sind unmoralisch, schwere Waffen
sind faszinierend. Jede neue Rakete ist ein Sieg der Lebenden über die Toten.
In einer zutiefst unmoralischen Welt, die Völkermord und Landnahme als
Neubesiedelung feiert, Minderheiten diskriminiert, Andersgläubige bedenkenlos
tötet, ist es unerlässlich, dass man aussterbende Tiere und ungeborenes Leben
schützt, wo kämen wir denn hin, wenn jede Frau mit ihrem Körper tut was sie
will. Diese naiven Weiber vergessen das Mitspracherecht wachsamer Überwacher,
die mit gestrengem Blick das Anwachsen weiblicher Bäuche verfolgen, den ihr
Verfolgungswahn ihnen vorschreibt. Der Überwachungsstaat eines George Orwell
ist harmlos gegen die Spitzeldienste des braven Bürgers, der die Gesetze und
das Leben achtet. Die einen wollen frei sein, die anderen wollen bereits
erkämpfte Freiheiten beschneiden, weil sie besser wissen wie man leben darf.
Homosexualität ist unnatürlich und sollte verboten sein, wir brauchen mehr
Verbote und mehr Überwachung, sonst macht jeder was er will, und das will doch
keiner. Nur der sogenannte Moralist darf machen was er will, er weiß was gut
für uns ist. Wissen ist Macht, also macht er was er will. Die Menschheit
braucht Führer, der Moralist geht mit gutem Beispiel voran: Gehet hin und
mehret euch. Die Überbevölkerung ist Gottes Wille, er allein setzt die Anzahl
seiner Seelen fest, was Gott schuf, soll der Mensch nicht trennen. Wir sollten
uns von den Moralisten trennen, wir sind mündige Bürger und keine
Befehlsempfänger.
GLAUBENSFRAGEN
Man muss nicht für alles kämpfen
woran man glaubt, irren ist menschlich.
Gläubige hassen Ungläubige, Ungläubige
glauben an die Liebe.
Glaube macht hörig, Unglaube macht gottlo
Der Glaube ist die Wissenschaft des
Klerus.
Religion ist Macht, Glaube ist
Ohnmacht.
Der Glaube versetzt Berge, aber kein
Pfandleiher nimmt Berge in Zahlung.
Wir müssen alle mal dran glauben.
VERGÄNGLICH
Ich war einmal ein Sexsymbol,
Zu voller Pracht erblüht,
Ein Rassepferd, frivol und wohl
Von edelstem Gestüt.
Die Brust macht Lust, und mein Pin Up
Hing einst in allen Schränken,
Und jedem
Mann ging einer ab,
Das kann man sich ja denken.
Der Jugend Reiz, er geht dahin,
Einst war ich die Brigitte.
Ich war, was ich heut nichtmehr bin,
Verwelkt die schöne Titte.
MONOGAME VÖGEL UND
POLYGAMES VÖGELN
Die Forschung findet heraus, dass Vögel auch nicht immer treu
sind, wichtig ist der Natur lediglich die Versorgung und Aufzucht der Jungen,
romantische Wunschvorstellungen sind vom Menschen an den Schamhaaren
herbeigezogen, werden aber zum Sinn des Lebens hochstilisiert um eine
lebenslange Bindung zu rechtfertigen. Das Märchen von der trostlosen
Einsamkeit, das Wunder der Liebe, der Nimbus der Treue, das Glück der
Zweisamkeit, die niemals endende Zuneigung, sind nichts als Mittel zum Zweck,
es geht um Fortpflanzung und Weiterbestehen der Art. Die Ehe dient der
Aufrechterhaltung des Staates, Menschen brauchen viel Zeit um flügge zu werden,
lange Erhaltung der Nestwärme ist unumgänglich. Der Nachwuchs neigt zur
Nestbeschmutzung, wenn er die Pubertät erreicht, noch flügellahm spreizt er das
unterentwickelte Gefieder und versucht den Gleitflug. Die Zivilisation fordert
erbarmungslos schulische und berufliche Ausbildung, hohe Mieten behindern den
Traum vom eigenen Nest, die harte Realität beschneidet Flügel. Wer das Hotel
Mama bevorzugt gilt als komischer Vogel, er ist ein Huhn das nicht fliegen
kann. Weibliche Vögel suchen in der Regel ein Männchen das goldene Eier legt
und ein luxuriöses Nest bieten kann, in das sie ihre echten Eier legen können.
Das polygame Vögeln wird den Menschen schwerer gemacht als den Vögeln, die
Aufzucht der Brut ist zeitraubender und kostspieliger, das Fremdgehen
komplizierter als das Fremdfliegen. Wenn Vögel aufeinander fliegen erobern sie
das Herz des Partners im Fluge, die meisten Vögel sind vogelfrei. Der Mensch
ist kein Vogel und ist seinem Wesen nach unfrei, während der Mann fremdgeht
sitzt die Frau im Nest und misstraut ihm, dem Trauen in der Kirche folgt das
Misstrauen in der Ehe. Viele Männer trauen sich nicht fremd zu gehen, der
Gedanke ist ihnen fremd. Andere zieht es in die Fremde, sie vermeiden die Ehe
oder brechen aus dem Gefängnis aus. Die freie Liebe ist ein Wunschtraum
gefangener Männer, die angekettet im bürgerlichen Wohnzimmer vor dem Bildschirm
sitzen, deren Ketten klirren, wenn sie das Bier zu Munde führen, sie haben
nichts zu verlieren als ihre Ketten. Erst nach der Scheidung werden die Ketten
abgenommen, als Ehemann war der Mann ein Versager, er versagte sich vieles
zugunsten der glückseligen Zweisamkeit, ein Traum der nicht in Erfüllung ging.
Inzwischen bin ich ein Versager der sich nichts versagt hat, ich bin arm aber
reich, die Welt gehört mir. Nicht die ganze Welt aber die Halbwelt. Ich habe
die halbe Welt gesehen, habe in Fünf Sterne Hotels genächtigt und fürstliche
Buffets gekostet, das hat mich nur ein Lächeln gekostet. Was ist das Lächeln der
Mona Lisa gegen das Lächeln einer hübschen Prostituierten, die bereit ist zu
einer schlaflosen Nacht mit Beischlaf. Der Beischlaf ist eine Tätigkeit mit
viel Bei und wenig Schlaf, in der Ehe ist es umgekehrt. Beim Beischlaf ist
jeder begeistert dabei und keiner findet etwas dabei, ihn außerhalb der Ehe zu
praktizieren. Während anständige Frauen sich zieren, steuert die Prostituierte
geradewegs auf den Beischlaf zu, die Liebe ist ihr Beruf und jede
Dienstleistung ist ihr Geld wert. Die Prostituierte will nur das Geld und den
Kunden nicht überfordern, die Ehefrau überfordert den Mann, sie will, dass er
ein Kind will. Viele Kunden leichter Mädchen haben es nicht leicht, sie sind
verheiratet und haben Kinder, sie stehen zwischen Brutpflegetrieb und Geschlechtstrieb, haben also ein reges Triebleben. Sie
ähneln den Vögeln, die geil herumflattern aber die Brut immer im Auge behalten.
Während er mit der Berufsmäßigen ins Bett geht, bringt seine Frau die Kinder
ins Bett, die ihre Mutter fragen, warum Papa ihnen heute nichts aus dem
Fernsehen vorliest. Ich musste meinen Kindern nichts vorlesen, ich hatte keine,
das ermöglicht mir ein geruhsames Alter in Thailand, wo ich meine erotischen
Erinnerungen pflege. Ein Pflegefall, der längst vergessene Erektionen erinnert,
während das Bindeglied zwischen Mann und Frau nur noch in die Windeln pinkelt.
Die eigentliche Aufgabe des Mannes ist es in Windeln zu pinkeln, er tut das
nach der Geburt und vor dem Sterben, die Zeit dazwischen ist kurz und
unwesentlich. Früher brauchte er Pinkelpausen, im Alter pinkelt er pausenlos.
Früher war er ein feiner Pinkel, heute ist es unfein, wenn der alte Sack die
übervolle Windel nicht rechtzeitig wechselt. Es ist unfair einen alten Mann
einen alten Sack zu nennen, nur weil da ein alter Sack baumelt, es baumelt auch
das Bindeglied, das jede Verbindung abgebrochen hat. Trotzdem können sich Mann
und Frau im Alter verbunden fühlen, in dieser Verbindung ersetzt das
Händchenhalten den Koitus. Alte Hände können einander Halt geben bis das
Stoppschild Halt gebietet. Auch ohne Verkehr muss der alte Mensch die
Verkehrsregeln beachten, bei Stopp ist die Einbahnstraße am Ende: Nichts geht
mehr. Vorher geht auch schon nichts mehr, aber es geht noch bis man geht.
ALTERSERSCHEINUNGEN
Das Alter ist ein alter Hut,
Was da erscheint, das kennt man gut.
Jugend macht sich kaum Gedanken,
Woran Alte so erkranken.
Jugend ohne Altersschwäche
Weiß noch nicht wovon ich spreche.
Der Jugend voller Kraft und Mut,
Tut jegliche Erscheinung gut.
Wenn die Erscheinung spät erscheint,
Hat es das Schicksal gut gemeint.
Ob sie herrschen oder dienen,
Zuletzt ist Vater Tod erschienen.
DENKEN ALS HOBBY
Philosophen sind gelernte Berufsdenker, viele lebten vor uns
und haben vieles vorgedacht worüber wir nachdenken konnten. Politiker sind auch
Vordenker, ihr Verhalten regt zum Nachdenken an. Der Wählerauftrag wird ganz
dick aufgetragen, ist jedoch eine dünne Schicht, die leicht abbröckelt. Es gibt
kein Denkverbot, die Gedanken sind frei, jeder Bürger denkt sich sein Teil. In
einer Diktatur denkt man im Geheimen, keiner sagt was er denkt. In einer
Demokratie kann jeder sagen was er denkt, was da alles gesagt wird ist
unsagbar. Es gibt ein richtiges und ein falsches Denken, wer falsch denkt und
es offen sagt, ist auf den falschen Dampfer oder im falschen Film. Wenn alle
das Richtige denken und sagen stimmt die Richtung. Wer das Falsche sagt ist
Rassist, Sexist und vieles mehr. Wer nichts sagt ist klug aber nichtssagend.
Jeder kann sagen was er will, aber einer muss immer das Sagen haben. Sagen Sie
jetzt nichts, es könnte das Falsche sein. Wenn zu viele das Falsche denken ist
Umdenken erforderlich. Im Idealfall denken alle das Gleiche, dann spricht man
von Gleichschaltung, dafür wird ganz oben ein Schalter umgelegt. Wer falsch
denkt wird nicht umgelegt, er wird stillgelegt. Die Zeit vor einem Aufstand ist
die Stille vor dem Sturm. Das Volk sitzt gern beim Bier oder liegt auf der
faulen Haut, für einen Aufstand müsste der Bürger aufstehen. Mit einer
Bürgerwehr setzt sich der Bürger gegen kriminelle Ausländer zur Wehr, wehret
den Anfängen. Ohne langen Denkprozess wird oft kurzer Prozess gemacht,
Selbstjustiz ist verboten, das versteht sich von selbst. Selbstredend rede ich
gegen Wände, es kommt aber keiner mit dem Kopf durch die Wand. Das Denken ist Kopfkino ohne Eintrittskarte, jeder ist sein eigener
Filmvorführer und Zuschauer. Viele haben die Verschwörungstheorie als das
richtige Denken erkannt, sie haben die richtigen Vordenker. Mit dem richtigen
Vordenker kommt man nicht mehr zum Nachdenken, kann aber der Lügenpresse die
Wahrheit ins Gesicht sagen. Die Medien haben schon lange ihr Gesicht verloren,
wer einmal lügt dem glaubt man nicht. Wir haben keine Rücklagen aber ein
Denkvermögen, das macht uns reich. Der Mensch ist das einzige Tier das denken kann,
wenn man uns das Denken verbieten würde, nicht auszudenken. Sehr beliebt ist
das Einheitsdenken, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands war da ein
Vordenker. Auch das Zurückdenken erfreut sich großer Beliebtheit, weil früher
alles besser war. Natürlich hat sich seitdem viel gebessert aber es war nicht
alles schlecht. Ein Freund schickte mir den neuesten Spruch: „Ich habe mir nie
gewünscht ein Ossi zu sein, ich habe einfach Glück gehabt“. Wessis haben kein
Glück mehr, seit die Deutsch Sowjetische Freundschaft beendet ist. Liebe
verwandelt sich oft in Hass, das nennt man: „Putinismus“.
DIE DUMME MAGD
Die Magd, ein dummes Mägdelein,
Schlief neben ihren Kühen ein.
Am Morgen rief die dumme Kuh
Den Tieren; Guten Morgen, zu.
Nannte jede Kuh beim Namen,
Wenn sie von der Weide kamen.
Sie war wohl nicht besonders klug,
Doch für den Stall nicht dumm genug.
Sonntags in dem schönen Kleide,
War sie eine Augenweide.
In der Wirtschaft sah sie Franz,
Und er holte sie zum Tanz.
Er hatte Haus und Hof und Wagen,
Sie ließ sich in sein Bettchen tragen.
Sie war ein Dummchen aber lieb,
Die Richtige für seinen Trieb.
Bald vergaß sie ihre Rinder,
Schenkte ihrem Gatten Kinder.
Manchmal weiß man nicht genau,
Ob dumme Magd, ob kluge Frau.
Es gibt keine Schuld, es gibt nur Schuldzuweisungen und
Schuldgefühle.
Jeder Mensch hat das Recht, Recht zu haben.
Nichts ist so bewegend wie das Schießen auf bewegte Ziele.
Wenn Liebe sich in Hass verwandelt: Putinismus.
Der Fanatiker schützt das Ungeborene und tötet das Lebende.
Prostitution ist ein Notbehelf, aber notwendig.
Enthaltsamkeit ist gezielter Mangel.
Der Mensch ist tierlieb, weil Tiere gute Zuhörer sind.
DIE WAHRHEIT ÜBER DIE
LÜGE
In Wahrheit ist das ganze Leben eine Lüge, man belügt sich
selbst, weil man die Wahrheit nicht ertragen kann, man belügt andere um nicht
zu verletzen. Es gibt die fromme Lüge, die Notlüge und die Lügenpresse. Ich
liebe dich, ist eine der beliebtesten Lügen, man
strebt Geschlechtsverkehr oder Geldheirat an, in Wahrheit liebt man nur sich
selbst. Ich liebe dich, sollte man nur benutzen, wenn man sich selbst die
Wahrheit sagen will. Die Lüge ist ein wahrer Segen für die Menschheit, die
Wahrheit ist unerträglich. Im Wein liegt Wahrheit, aber die will keiner wissen:
Alkohol ist ein schweres Nervengift, er schädigt nicht nur die Leber. Wer mit
erhobenem Glase: Zum Wohle ruft, belügt sich selbst und andere. Wir belügen
unsere unschuldigen Kinder, wenn wir ihnen von der guten Fee und dem schönen
Prinzen erzählen, erlogene Helden, die das Kind auf eine falsche Fährte locken.
Die Wahrheit ist, dass man Kindern die Wahrheit nicht zumuten kann, die Welt
will belogen sein. Natürlich gab es in den Märchen auch böse Hexen die auf
Besen ritten anstatt vor der eigenen Tür zu kehren, sie trieben mit dem Teufel
Unzucht, wurden aber gottseidank von guten Menschen rechtzeitig verbrannt bevor
sie noch mehr Unheil anrichten konnten. Die Beschuldigungen waren gelogen,
dienten aber einem guten Zweck. Der Zweck heiligt die Lüge, wer die Wahrheit
sagt dem ist nichts heilig. Eine der ungeheuerlichsten Lügen ist das Märchen
von der Wahrheit, dort ist von der wahren Liebe, dem wahren Glauben und anderen
erlogenen Wahrheiten die Rede, in Wahrheit ist die Lüge das Fundament aller
Propaganda und Werbung. Propaganda muss Lügen über den Feind, Werbung muss
Lügen über die Ware verbreiten, das ist die Wahrheit. In der Textilbranche ist
das Lügengewebe der Stoff aus dem die Träume sind. „Ehret die Frauen, sie
flechten und weben, himmlische Rosen ins irdische Leben“. Frauen lügen nie,
wenn sie Männer der Vergewaltigung beschuldigen, ein Richter der das
bezweifelt, setzt sich ins Unrecht. Männer lügen immer, wenn sie mit Frauen
sprechen, ihre Absichten sind unverkennbar. Es gibt mehrere Sorten von Lügen,
aber nur eine Wahrheit und die ist gelogen. Die Wahrheit ist: Die Erde leidet
an einem Pilzbefall, die Menschheit ist eine unheilbare Hauterkrankung des
Planeten, es gibt kein Heilmittel. Soll man das etwa den Kindern erzählen und
ihre Selbstzweifel wecken? Sie wachsen mit unseren wohlmeinenden Lügen heran
und glauben der Mensch sei gut. Später glauben sie an Himmel und Hölle,
letzteres ist den Abweichlern zugedacht, so entsteht eine natürliche Neigung
zum gut sein. Die Güte des Menschen offenbart sich bei jeder simplen Prügelei,
wenn der am Boden liegende Gegner mit Füssen getreten wird, man will das was
man tut auch wirklich gut machen. Ein gut gemachter Krieg ist besser als ein
unbefriedigender Friede, wer Gefangene gut behandelt ist ein guter Mensch. Der
Mensch ist Träger des Gütesiegels der Stiftung Warentest, aber gut ist uns
nicht gut genug. Das Bessere ist der Feind des Guten, der Mensch ist der Feind
des Menschen. Der Leser mag meine Ausführungen als blanke Lüge abtun, besser
eine blank geputzte Lüge als eine besudelte Wahrheit. Albert Einstein warnt
wiederholt vor dem Aussprechen der Wahrheit, man soll sein Privatleben niemals
anderen Leuten erzählen, man entblößt sich vor dem Gegner, das ist praktisch
jeder, auch Freunde können einmal zu Gegnern werden. Auch hier empfiehlt sich
die fromme Lüge, man darf alles erzählen, nur nicht die Wahrheit. Man darf
keinem vertrauen, Vertrauen ist Selbstaufgabe, man rennt in die eigene Falle.
Ich hatte über viele Jahre einen privaten Putzteufel, ein jüngerer Mann der
meine Wohnung besser putzte als eine normale Putzfrau. Wir vertrauten einander,
waren fast befreundet. Als er in Not war lieh ich ihm fünfhundert Euro, ich
verlor das Geld und den hilfreichen Mann, die Wahrheit der Rückzahlung war eine
Lüge. Ich habe kein Geld, hätte ich sagen müssen, bin selbst verschuldet. Das
wäre eine Lüge gewesen, aber ich hätte kein Geld verloren, er würde noch heut
bei mir putzen. Das sind unbequeme Wahrheiten aber sie bestimmen unser Leben.
Meine Exfrau hat mich belogen als sie mich betrog, sie wagte nicht, mir die
Wahrheit zu sagen, eine typische Notlüge. Die Wahrheit ist allen fremd die
fremd gehen, eine Ehefrau die unter einem Liebhaber liegt befindet sich in
einer Notlage. Die Notlage berechtigt zur Lüge, die Wahrheit wäre zu
schmerzhaft. Der Lügner ist kein schlechter Mensch, er schont die Gefühle des
anderen, die Wahrheit wäre zu grausam. Die Grausamkeiten des Menschen sind
hinreichend bekannt, die Lüge gehört nicht dazu. Wahrheitsfanatiker sind
unbeliebt, sie nehmen uns alle Illusionen und erwecken Schuldgefühle. In
Wahrheit gibt es keine Schuld, es gibt nur Schulden die wir nicht bezahlen
können. Der Staat ist verschuldet, die Politiker belügen sich selbst. Würde man
dem Volk die Wahrheit sagen, wäre die Würde des Menschen antastbar.
Lügen haben angeblich kurze Beine, das ist zu kurz gedacht, langbeinige Frauen
lügen den Männern die Hucke voll, Männer glauben alles, wenn eine Frau ein Bein
über das andere legt. Für viele ist ein Lügner nicht das Wahre, sie wollen
ihrem Gegenüber vertrauen. Vertrauen ist aber Vertrauenssache: „Vertrauen ist
gut, Kontrolle ist besser“, Lenin. Das Volk vertraut seinem Diktator, er hat
Führungsqualitäten, wer die Wahrheit sagt kann nicht führen. Lügner führen uns
aufs Glatteis, die Wahrheit wäre ein Ausrutscher. Ein Diktator wird nicht wegen
guter Führung vorzeitig entlassen, sein Volk muss ihn bis zum Ende aussitzen.
In Thailand glaubt der wahrheitsliebende Sextourist, dass alle Frauen die ihm
dort begegnen lügen. Mit etwas Ironie kann man sagen, Thailänderinnen lügen
nicht, sie sagen den vernarrten Männern lediglich was sie hören wollen.
Tatsächlich dienen alle von erfindungsreichen Frauen an den Mann gebrachten
Lügen einem guten Zweck, sie helfen den armen Familien der gefallenen Mädchen,
an denen die alten Männer Gefallen finden. Mit der Lüge kann man viel Geld
verdienen, das wissen die cleveren Frauen armer Länder, aber auch die
Veranstalter von Glücksspielen in allen anderen Ländern. Las Vegas, die
schillernde Stadt in der Wüste Nevadas verkauft die Lüge vom Hauptgewinn ebenso
wie das heimische Zahlenlotto, in das Millionen Menschen einzahlen um zu
gewinnen. Tatsächlich ist es fast unmöglich zu gewinnen, nur der Veranstalter
wird reich. Die Hoffnung ist eine fast unsterbliche Lüge, man sagt: Die
Hoffnung stirbt zuletzt. Mit dem Los kauft man sich die Berechtigung zu
träumen, ohne Los nichts los. Die wirklichen Gewinner sind Leute die ein
Vermögen erben, für das sie keinen Finger gerührt haben. Wer bei der Geburt auf
die richtige Familie achtet braucht kein Los um zu gewinnen. Wer mit dem
sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren wurde, hat am Ende des Lebens
keinen Blechlöffel abzugeben. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, reiche
Leute reden nicht über Geld, sie haben es. Wir haben es nicht, das ist die
Wahrheit. Eine der unangenehmsten Wahrheiten ist die Lebenslüge, weil sie sich
über das ganze Leben erstreckt. Man sollte sie mit ins Grab nehmen, wer am Ende
des Lebens mit der Wahrheit konfrontiert wird, den trifft sie wie ein
Keulenschlag. Wer andere belügt ist clever, wer sich selbst belügt ist arm
dran. Die gefährlichste Lüge ist die Idee, sie setzt sich im Kopf fest und
richtet nicht nur dort Schaden an. Schadenfroh verfolgten die Anhänger des
Kapitalismus den Niedergang des Sozialismus, die Idee von der Befreiung vom
Joch des Geldes war eine schamlose Lüge gewesen, der Generationen auf den Leim
gingen. Fazit: Lieber unangenehme Wahrheiten als dreiste Lügen. Selbst Marx
musste zugeben: Es war halt nur so eine Idee. Eine treffende Karikatur, nach
dem Zusammenbruch. Natürlich arbeitet auch der Kapitalismus mit Lügen, wie wäre
es anders möglich, die Lüge ist das Fundament aller menschlichen Bemühungen,
ohne sie würden wir an der Wahrheit zugrunde gehen. Verschwörungstheorien sind
die neuen Wahrheiten, seit wir uns von der Lügenpresse getrennt haben, die
Theoretiker sind eine verschworene Gemeinschaft, endlich weiß der gemeine Mann
wie gemein wir belogen wurden, endlich wird eine Theorie zur endgültigen
Wahrheit, weil man Mundpropaganda nicht totschweigen kann. Es gibt die
Wissenden und die Unwissenden, Wissen ist Macht, aber das Kapital hat die
Übermacht, das wissen die Mächtigen.
AUF DER SUCHE
Der Mensch sucht Ruhe nach dem Streit,
Der Hund sucht nach der Menschlichkeit
Wölfe suchen nach dem Rudel,
Frauchen sucht nach ihrem Pudel.
Wenn er auf leisen Pfoten naht,
Steigt sie pudelnackt ins Bad.
Er sucht Nähe, sie sucht mehr,
Doch behandelt sie ihn fair.
Der Wolf fühlt sich im Rudel wohl,
Der Pudel, fühlt sich pudelwohl.
Frauchen will den Pudel schützen,
Strickt im Winter Pudelmützen.
Futter sucht im Schnee die Krähe,
Wärme sucht der Hund und Nähe.
Frauchen hat den Pudel gern,
Denn sie sucht des Pudels Kern.
DAS KREUZ
Seit Er an das Kreuz geschlagen wurde, wurde das Kreuz zu
einem christlichen Symbol, es wurde aber auch für andere Zwecke missbraucht,
den Kreuzzügen folgten die Kreuzfahrten und die Kreuzworträtsel, im
tausendjährigen Reich gab es das Hakenkreuz, das Ritterkreuz und das
Mutterkreuz. Der Staat vergibt Orden und Ehrenzeichen, Ehre wem Ehre gebührt.
Stolz trägt der ausgezeichnete Mann die Brust voller Orden zur Schau, während
die weibliche Brust, auf sich allein gestellt, zwar im Doppelpack, aber ungeschmückt von Medaillen einherschreitet. Hier siegt die
Natur, sie ist der aufregendere Blickfang und steht für sich selbst. Was nicht
steht wird vom BH gestützt, die Milchproduktion nimmt willkürlich Veränderungen
vor, die entscheiden was vorzeigbar ist. Ein Mann der im falschen Körper
geboren wurde wünscht sich eine vorzeigbare Brust, er will keine Kinder bekommen
und als Säugetier enden, ihm geht es um die Schönheit eines vielseitig
verwendbaren Körperteils das ihm die unbarmherzige Natur versagt hat. Wie soll
er als Frau seinen Mann stehen, wenn unten etwas steht
und oben etwas fehlt. In Thailand haben die Ladyboys
oft schönere Brüste als die Frauen, hier hat Handwerk noch goldenen Boden.
Nicht wenige Frauen dieser Art, haben ihre Berufung zum Beruf gemacht und
berufen sich auf ihre Veranlagung, ihre Kunden haben Angst vor Frauen, fühlen
sich aber zu ihnen hingezogen. Hier hat menschlicher Erfindungsreichtum einen
Ausweg geschaffen, man kann eine Frau haben ohne sie ertragen zu müssen. Männer
können Frauen besser darstellen als Frauen Männer, ein kurzer Haarschnitt kann
nicht über einen prachtvollen Busen hinwegtäuschen, der hier fehl am Platze
ist. Lesbischen Frauen geht es um die Gleichberechtigung, sie wollen sein was
sie sein wollen und lehnen natürliche Zwänge ab. Der Mensch lässt sich nicht
gern zu etwas zwingen, so lange kein unmittelbarer Zwang besteht. Der Zwang zur
Sexualität ist im trotzdem auferlegt, wir sind Zwangsarbeiter der Liebe,
Sklaven der Fortpflanzung, wir erfüllen unsere natürlichen Pflichten, umgehen
jedoch dabei das andere Geschlecht weil es uns wesensfremd ist. In unseren
Breiten wird die Milch als wesentlicher Faktor leicht übersehen, weil man den
Körper der Frau als Gesamtkunstwerk betrachtet und die Brust als natürliches
Schmuckstück verkennt. In der Geschichte der Malerei steht die Darstellung der
weiblichen Brust an erster Stelle, der Pinsel des Malers ist das Werkzeug des
Busenkults, keiner dieser Künstler hat je das Euter der Kuh mit so viel Liebe
dargestellt, ein Organ das der Menschheit die Fortsetzung der Mutterbrust mit
anderen Mitteln ermöglicht und die Milch zum Grundnahrungsmittel macht. Der
Mensch ist ein Säugetier das sich am Milchgeber für alle Zeit festgesaugt hat.
In Thailand akzeptiert man die weibliche Brust noch als das was sie ist, eine
Art Euter an dem der menschliche Nachwuchs erste Nahrung aufnimmt. Der Säugling
ist also ein Säugetier das an der Brust hängt wie der Trinker an der Flasche.
An der Mutterbrust lernt das neugeborene Menschenkind die Milch als
Lebensmittel kennen, diese Urerfahrung macht sich die Milchindustrie später zu
Nutze und missbraucht die Kuh als Lieferanten. Wer keine Milch mehr gibt, wird
als alte Kuh beschimpft und als Nutztier gestrichen. In Thailand trägt die
weibliche Brust den Namen: MILCH, hier steht der Lieferant und nicht das
Schmuckstück im Mittelpunkt. So fragte mich meine jüngere Freundin, als ich
ihre jungfräulichen Brüste liebkoste: Do you like my milk? Tatsächlich hatte
sie noch keine Kinder geboren und musste keinen BH in Anspruch nehmen, hier war
die Milchproduktion noch nicht angeleiert worden. Später ging sie nach Amerika,
wurde dort schwanger und führte die Brust ihrer eigentlichen Aufgabe zu. Die
eigentliche Aufgabe der Frau ist das Gebären von Kindern, die Natur ist nur an
der Fortpflanzung interessiert, sie vergibt weder Friedenspreise noch
Kriegsorden, das Einzige was man von ihr erwarten könnte, wäre das Mutterkreuz.
Das dritte Reich verlieh diesen Orden an Mütter, die ihr Soll übererfüllt
hatten, der Staat vergab Orden an Frauen die dem Führer Soldaten lieferten.
Mütter wollen normalerweise ihre Kinder nicht im Krieg fallen sehen, aber es
gab fanatische Frauen die den Kinderreichtum als Aufgabe sahen. Der Fanatismus
ist ein Grundübel menschlichen Denkens. Ein lebensgefährliches Kreuz ist das
Fadenkreuz, der Scharfschütze kann nach jedem Treffer ein Kreuz machen, so
endete was mit einem Mutterkreuz begann. Millionen Kreuze stehen auf den
Soldatenfriedhöfen, Millionen fielen für die jeweils gute Sache auf dem Felde
der Ehre. Für mich ist die Ehre kein Menschenleben wert, lieber unehrenhaft
leben als ehrenhaft sterben. Ich bin ein ehrloser Kriegsgegner, ich schieße
nicht gern auf bewegte Ziele, habe keinen Jagdinstinkt und würde lieber
verhungern als mein Geld in einer Waffenfabrik verdienen. Waffen sind Werkzeuge
des Todes, Krieg ist Massenmord, jedes Kreuz ist eine Mahnung.
DIE BRUST
Dem Manne gibt die Frau die Lust,
Dem Kinde gibt die Frau die Brust.
Dem Maler gibt sie oft noch mehr,
Sein Pinsel gibt das Letzte her.
Der Pinsel ist das Bindeglied,
Er singt der Brust ein Liebeslied.
Der Säugling saugt, sein Mund ist klein,
Später beißt der Mann hinein.
Hier vergisst er alle Sorgen,
Fühlt am Busen sich geborgen,
Selig schläft er ohne Frust,
Wie ein Säugling an der Brust.
MUTTERTAG
Mit dem Kreuz habe ich angefangen, dann habe ich mir die
Brust zur Brust genommen, nur die Maler können sich brüsten die Brust für sich
gepachtet zu haben, was wäre die Frau ohne Brust und was wäre der Maler ohne
nackte Frauen? Nackte Brüste sagen die nackte Wahrheit, Brüste lügen nicht. Die
Brust ist nicht immer in greifbarer Nähe, aber jeder Mann greift gern zum
Rettungsanker. Die Brust hat keiner im Griff aber jeder Dichter beschreibt sie
als Gottesgeschenk an die Menschheit, sie wäre ohne Brust nicht denkbar. Wie
lange kann ein Schriftsteller über die Brust schreiben ohne zu langweilen, ein
Mann der sich langweilt entwickelt Interesse, wenn unerwartet ein schöner Busen
auftaucht, den er gern näher kennen lernen würde. Was ist ein Waschbrettbauch
gegen eine Wäscherin deren Busen über dem Waschbrett schaukelt? Wir werden das
Kind schon schaukeln, sagt der Volksmund zuversichtlich, wenn das Kind in den
Brunnen gefallen ist. Kinder fallen in den Brunnen, aber nicht vom Himmel,
immer ist ein Mann einem Busen zum Opfer gefallen dem er seinen Stempel
aufdrücken wollte. Der Busen ist das Stempelkissen des Mannes, er stellt eine
Verlockung dar, der man die Milch nicht beim ersten Blick ansieht. Der Busen
schmiert dem lüsternen Manne Milch ums Maul, dass ihm das Wasser im Munde
zusammenläuft. Der Speichel des Mannes ist kein Mundwasser, aber sein Sperma
ist die Wurzel allen Übels. Die Befruchtung führt zur Leibesfrucht und gibt der
Frau ihre Daseinsberechtigung. Diese Zeilen kann nur ein Mann schreiben, dem
Mutterfreuden für immer versagt bleiben und der seine Frauenfeindlichkeit
hinter der Maske des Frauenverstehers verbirgt.
Männer werden nie verstehen, dass Kinder der Sinn des Lebens sind und der Busen
kein Spielzeug für Narrenhände ist. Der Busen ist den süßen Patschhändchen des
Neugeborenen vorbehalten, sie versuchen zu greifen was unbegreiflich ist. Die
Frau ist weder Weibchen noch Muttertier, sie ist ein liebevoller und
liebenswerter Mensch, eine Persönlichkeit, die mehr kann als Kinder kriegen,
sie wird von der Natur in eine Rolle gedrängt, die einen Teil, aber nicht das
ganze Leben ausfüllt. Männer und Frauen sind Säugetiere die alle an der
Mutterbrust gesaugt haben, bevor sie begannen ihre Rollen zu spielen, sie
verdanken ihr Leben der Mutterliebe, ohne die sie nicht lebensfähig waren. Der
sogenannte Muttertag ehrt die Mütter nur unvollkommen, aber er erinnert
größenwahnsinnige Männer und Frauen an das unschuldige liebenswerte kleine
Etwas, das sie einmal waren bevor sie begannen sich wichtig zu nehmen. Ungern
betrachtet der selbstbewusste Erwachsene alte Fotos, auf denen er als Säugling
zu sehen ist, er erkennt sich auf diesen Bildern nicht wieder, so unbedeutend
und hilflos sieht er sich nicht gern. Immerhin ist er inzwischen eine
bedeutende Persönlichkeit, er hat mit dem abgebildeten Kleinkind nichts gemein,
er kann es nicht als niedlich und liebenswert anerkennen, das bleibt anderen
Familienmitgliedern, vor allem den Frauen vorbehalten. Wie auch immer, wir
ehren in der Mutter das wichtigste Wesen unseres Lebens. Alle wichtigen,
großen, genialen Männer und Frauen waren einmal winzig klein und schutzbedürftig,
die Erde gehört nicht den Männern, sie gehört den Müttern. Große Worte eines
kleinen Mannes, sie werden den Siegeszug der Männlichkeit nicht aufhalten
solange die Dummheit von Männern und Frauen vom starken Mann träumt. Viele
wollen einer großen Nation angehören, wollen stolz sein ein Deutscher zu sein,
anstatt stolz ein Mensch zu sein, ein anständiger Mensch, der andere achtet und
respektiert. Stolz und Ehre sind verdächtige Begriffe, beides ist nicht
greifbar, mit Stolz und Ehre kann man keine Kinder aufziehen, sie brauchen
Liebe, Nahrung und Kleidung, sie brauchen eine Erziehung zur gegenseitigen
Achtung von Mann und Frau, sie brauchen keine Feindbilder, jeder röhrende
Hirsch ist ein schöneres Bild als das Schreckensbild eines drohenden
Angreifers. Ich habe keine Feinde, weil ich allen Menschen freundlich und offen
entgegentrete, ich versuche die Menschen zu lieben, keine leichte Aufgabe, der
Mensch ist nicht immer liebenswert. Ich habe jedoch den Spruch von Adenauer
verinnerlicht: Nehmen sie die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen. Der
Mensch ist das merkwürdigste Tier von allen, er ist weder gut noch böse, nur
gelegentlich etwas grausam. Wer nie seine Grausamkeiten erdulden musste, hat
gut reden, wenn er von Liebe und Frieden auf Erden spricht, er wurde noch nie
gefoltert. Nicht jeder hat eine Folterkammer im Keller und wer es braucht geht
zur Domina. Die Welt ist bunt und jeder Mensch ist ein Farbtupfer im abstrakten
Gemälde, keiner versteht es aber jeder liebt die Farben. Ein monumentales Kunstwerk
von zeitloser Schönheit, vieles wurde überpinselt, neue Farben wurden
aufgetragen, das Werk ist noch immer in Arbeit. Krieg ist noch immer die große
Mode, wer taubstumm ist lässt die Waffen sprechen, nur ein toter Indianer ist
ein guter Indianer. Man kann nicht alle totmachen aber man kommt auf
beachtliche Zahlen. Jede Materialschlacht kostet auch Menschenmaterial, aber
wir haben ja die Mütter. Mütter stellen nicht gern Uniformen her, sie stehen
dem Krieg eher ablehnend gegenüber, aber kleine Näherinnen haben keine Zeit
gegen den Krieg zu demonstrieren, sie müssen ihre Kinder ernähren. Männer und
Frauen kämpfen gegeneinander an der Heimatfront, sie sind unbewaffnet und
fechten den Kleinkrieg verbal aus. Schmutzige Wäsche wird vor Gericht
gewaschen, die Waschmaschine bleibt außen vor. Keine Rose ohne Dornen, keine
Ehe ohne Rosenkrieg. In der Ehe ist die Rose nicht auf Rosen gebettet, der Name
der Rose wird vor Gericht nicht genannt. Wer außerehelich eine Rose besucht ist
ein Rosenkavalier, wer Männer bevorzugt ist ein Herrenreiter. Frauen gehen nur
mit Bekannten fremd, so vermeiden sie das Fremdschämen. Beim Sex gibt es keine
Schamgefühle, man öffnet die Scham um neue Eindrücke zu sammeln. Das Eindrücken
ist eine Domäne des Mannes, er kann sich nicht anders ausdrücken. Es geht ihm
wie unserem Autor, der kann sich auch nicht anders ausdrücken, ein Kalauer jagt
den nächsten, unser Mann freut sich über seine Einfälle und der Leser muss es
ausbaden. Gesprochene Worte sind Schall und Rauch, sie verklingen ungehört, es
hört keiner hin. Wer seine Einfälle niederschreibt und als Lesestoff anbietet,
bietet Angriffsflächen. Mein Schwarm Lisa Eckhard steht unter Beschuss, ihr
neues Buch: BOUM wird gerade verrissen, auch sie steht unter dem Zwang um jeden
Preis witzig zu sein, ich beneide sie nicht, Erfolg bringt Geld, aber auch
Kritik, beides muss man annehmen. Es ist wesentlich unangenehmer Kritik ohne
Geld hinnehmen zu müssen, heute ist jeder Leser ein Kritiker und jeder Furz ein
Shitstorm. Der Amateurkritiker erschafft nichts
Eigenes, verurteilt aber jeden der etwas schreibt. Dem schreibenden Amateur
sagt man, er schreibe eigentlich für sich selbst, das spricht für sich selbst.
Wer schreibt der bleibt. Sagt der Volksmund, da ist was Wahres dran, er bleibt
auf seinen Büchern sitzen, falls welche gedruckt wurden. Er lügt wie gedruckt.
Dieser Spruch wurde gedruckt, lange bevor die Lügenpresse gedruckt wurde, bei
Druckerzeugnissen ist also immer Vorsicht geboten. Es ist beindruckend, wenn
man das Ergebnis fleißiger Heimarbeit als gedrucktes Buch in den Händen hält,
ein Hauch von Schriftsteller steigt zu Kopf, Schwindelgefühle machen den
Augenblick zu einem Glücksmoment, er möchte die Welt umarmen und begnügt sich
dann mit einer Frau. Für einen Mann ist die Frau die Welt, sie ist Mutter,
Geliebte, Partnerin, Freundin, sie ist alles was er hat, wer im Alter allein
ist weiß was er an ihr hatte. Ich habe Freundinnen mit denen ich nie etwas
hatte, Freundschaft hält länger als Liebe und Sex. Männer und Frauen können
also durchaus Freunde sein, am Anfang fehlt allerdings die Reife. Schöne junge
Frauen sind eine Delikatesse, man möchte hineinbeißen und sie vor Liebe
auffressen, jetzt esse ich leider kein Fleisch mehr. Heute sagte mein Freund
Ralf, er kenne die Psyche der Frauen, das war ein bisschen hoch gegriffen, ich
erzählte ihm ein paar Sachen aus meinem Nähkästchen, die er noch nicht kannte,
er guckte ungläubig. Wir müssen die Frauen nicht verstehen um sie zu lieben,
wir müssen sie nicht hassen, wenn sie uns weh tun, Menschen tun einander weh,
das gehört zum Leben wie die Krankheiten und das Alter. Ich grüße meine
Freundinnen im Alter; Sabine, Marion, Stefanie, Gabriele, Dagmar, Fatima,
Gundula, Sibille, es ist schön, dass es Euch gibt, ich danke Euch für alle
Liebe und Verständnis.