New York – New York

 

If I can make it there,

I'll make it anywhere

(Frank Sinatra)

 

https://www.youtube.com/watch?v=-YNBfIYy3-k

 

Inhalt

 

A Brandnew Start in Old New York. 3

East Brooklyn. 7

Manhattan Downtown. 21

High Line. 25

Columbus Circle am Central Park. 36

Bankraub. 46

Michelle. 52

Socrates Sculpture Park. 58

Harlem.. 70

MoMA. 76

Chinatown. 101

Little Italy. 111

Rudy´s Music Shop. 120

George Condo at Skarstedt Gallery. 126

I´m so kaputt 135

David Bowie. 135

Blue Note. 138

Bryant Park. 148

Jamaica Station. 152

New York, New York – Songtext 156

Black People. 157

 

A Brandnew Start in Old New York

 

Start spreading the news

I am leaving today….

I'll make a brand new start of it

In old New York….

If I can make it there
I'm gonna make it anywhere

(Lyrics im Anhang)

 

Ja, wir wollen dieses Mal an die Ostküste, in die Stadt unserer Träume, die andere Stadt, die Stadt mit der besonderen Anziehung – New York.

Es geht los – mit einer Verspätung in Tegel, dann sitzen wir in der Maschine:

„Ja, hier spricht ihr Kapitän, es gibt eine kleine Verzögerung, das eine Teil hier gefällt mir nicht, damit fliege ich nicht los, das checken wir nochmal durch.

Ah, das Teil wird jetzt ausgebaut, ein neues wird besorgt. Dann kommen die Spezialisten und testen es erst mal!“

Wir denken beide, das war es mit unserem Flug nach New York, wir bleiben wahrscheinlich hier in Berlin.

Schließlich, nach 2 Stunden Sitzen in der Maschine fliegen wir doch los.

Filme, Essen, Trinken, Dösen, nach acht Stunden landen wir auf dem Kennedy Airport.

Ich gehe gleich – an der großen Schlange der Passagiere vorbei – zu der Reihe der Maschinen, lege meine 4 Finger auf den Bildschirm, aber es klappt nicht.

Ich frage eine schwarze Angestellte (vgl. bitte die Anmerkung am Ende des Textes zur Bezeichnung von Black Americans hinsichtlich der korrekten Verwendung des Begriffes), die uns zu einer anderen Maschine mit großer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft führt, wir sind nach wenigen Minuten fertig, eine Karte mit unserem Foto und den Pass-Angaben wird ausgespuckt, der schwarze Beamte macht ein weiteres Foto von mir und scannt noch meine beiden Daumen, wir sind drin, drin in den USA.

Der AirTrain fährt fahrerlos und schnell um die 8 Terminals des JFK-Airports.

Wir wissen nicht genau, wo wir aussteigen sollen.

Ein freundlicher Schwarzer gibt uns genaue Informationen. Dann geht es weiter mit der Subway, der Metro. Die beiden Metro-Tickets von Andreas und Thomas sind eine große Hilfe. Wir laden sie an den Automaten auf und fahren erschöpft aber glücklich zur Broadway-Junction in East Brooklyn.

Broadway-Junction Subway Station. Ein wilder Ort und eine andere Welt für uns.

Hier kreuzen sich mehrere Subway-Linien und die Hölle ist los.

Nur Black People, wir sind die einzigen Weißen. Alles rennt und eilt.

Auf 2 langen Rolltreppen strömen die Menschen nach oben, wir nach unten.

Prediger schreien in Mikrophone und rufen die heilige Botschaft von Jesus hinaus. Frauen missionieren ebenfalls daneben, eine schreit lautstark und nervig.

Dann durch die Metalldrehkreuze hinaus. Ich frage 2 Polizisten in der Station nach dem Weg. Ein wenig unheimlich, hier in die Nacht hinaus unter Haschischgeruch an den Händlern und herumstehenden Leuten vorbei aus dem Bahnhof durch die Reihe der „Taxi, Taxi“ rufenden Black People.

Dann um die Ecke und an einer langen Hauswand entlang Richtung unserer Wohnung.

Der Weg dauert ca. 15 Minuten, dann sind wir in der Bergen Street, die nicht nur wenige Meter, sondern 4 Kilometer lang ist.

Der Schlüsseltresor hängt neben der kleinen Kellertreppe an der Wand, ich öffne ihn ohne Probleme und wir sind drin.

Eine gemütliche, einfach aber auch persönlich von unserer Vermieterin Michelle eingerichtete kleine Wohnung mit Dusche, Küche, einem Doppelbett öffnet sich.

 

 

Wir fühlen uns gleich wie zuhause und genießen die Ruhe nach dem Sturm.

Später entdecken wir die beiden Metallklappen, die den Weg in den kleinen gepflegten Garten hinter dem schmalen Haus öffnen.

Wir fallen in die Betten und schlafen tief und fest bis zum Morgen.

 

https://www.google.de/maps/@40.6762903,-73.9113054,16.25z

(Unsere Wohnung liegt zwischen der Thomas S. Boyland Street und der Rockaway Avenue genau gegenüber dem Ocean Hill Playground).

 

East Brooklyn

 

Am Morgen gibt es Müsli, Cornflakes und Kaffee.

Ich warte vor unserer Wohnung auf Ursel und beobachte eine Black Lady, die aus ihrem Auto aussteigt, den Kofferraum öffnet und einen Bumper Bully vor das Hinterteil ihres Mercedes hängt. Lustig.

 

 

Dann geht es los.

Wir wandern viele Stunden von der Wohnung aus in East Brooklyn die Bergen Street entlang und dann die Carroll Street in Richtung East River.

Nur Black People wohnen hier, dann plötzlich, ein Weißer, dann ein Mädchen, in weißem Kleid, wie vor Jahrzehnten, wer ist denn das?

Wir sind im jüdischen Viertel. Aus einer kleinen Wohnung dringt Gesang und rhythmisches Klatschen, eine kleine Kirche.

Dann ein Kindergarten, wir sehen in den Keller hinunter, ein Junge in schwarzem Anzug, schwarze Hose, barfuß.

Überall Männer in schwarzen Anzügen mit Hüten. hübsche, gepflegte Häuser und Vorgärten.

Eine andere Welt.

Dann plötzlich wieder nur Black Families.

Wir essen in einem kleinen Imbiss, netter schwarzer Besitzer mit dem wir sprechen. Ich bin überrascht, wie normal und menschlich und offen die Gespräche sind, verliere meine Hemmungen und meine Unsicherheit, bin dankbar, dass ich gut kommunizieren kann.

An einem Haus sind 90 Klingelknöpfe. Davor steht ein Mann an seinem Auto. Ich frage ihn, ob tatsächlich so viele Wohnungen in dem Haus sind. Er wohnt in einer und sagt, dass es viele Ein-Zimmer Appartements hier gibt. Er freut sich, dass er jetzt Pensionär ist und hat als Assistent im Krankenhaus bei Operationen gearbeitet. Aber ohne einen Lotto-Gewinn wird er die Stadt nicht verlassen können.

 

 

Wir gehen durch einen kleinen Park, es gibt endlich einmal eine kleine Toilette, Mangelware in New York. Sehr verdreckt, aber wir sind froh, sie gefunden zu haben. Wir lernen, dass man immer am besten einen Kaffee irgendwo trinkt, damit man dort eine Toilette benutzen kann.

Plötzlich stehen wir vor einem Haus, an dem sich ein gelbes Zeichen befindet, dass mich an Strahlungswarnung erinnert. Ich lese „FALLOUT SHELTER“. Ein Bunker für den Fall einer atomaren Katastrophe oder eines Krieges.

Ein schwarzer Telefontechniker erklärt mir, dass solche Schilder noch aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg stammen und sich an vielen Kellern finden lassen. Wir sehen sie dann auch noch häufiger.

 

 

Sehr häufig laufen wir an kleinen Kirchen in Wohnräumen oder Häusern vorbei. Die verschiedensten Glaubensrichtungen sind hier zu erkennen. Ich glaube, dass hier viele Leute auch nur eine solche Gemeinde gründen, um davon leben zu können.

Das hatten wir schon einmal in San Francisco kennengelernt, wo uns ein Prediger sofort mit in die Feier einbezog und ich spürte, dass er ein neues zahlendes Mitglied witterte.

 

 

In der Gegend mit der jüdischen Bevölkerung nehmen die Hausformen einen ganz besonderen Stil an.

Die runden Dächer sind hübsch gestaltet und alles sieht sehr sauber und gepflegt aus.

Aus einem kleinen Kindergarten im Basement eines Hauses klingen uns Stimmen und Singen entgegen, die Jungen tragen schwarze Anzüge und spielen barfuß. Die Mädchen spielen in hübschen Kleidern.

Eine andere Welt.

 

 

 

Später dann sind wir an dem großen Prospect Park angekommen, laufen an seiner östlichen Seite nach Norden am Zoo vorbei bis zum Brooklyn Museum, wo auch eine kleine Freiheitsstatue steht.

 

 

Häufig sehen wir wieder die alten Wassertanks aus Holz auf den hohen Gebäuden.

 

 

Dann geht es schnell in die Subway und später mit einem Bus und einer anderen U-Bahn bis zur Marcy-Avenue-Station, wo wir Jenny und die beiden Mädels am Kindergarten treffen und dann schöne Stunden in ihrer Wohnung in Williamsburg mit ihnen verbringen.

 

https://www.google.de/maps/@40.7096167,-73.9573504,16.75z

 

Manhattan Downtown

 

Wir fahren mit der Subway J-Line über die Williamsburg Bridge nach Manhattan bis zur Endstation Broad Street. Die Brücke ist beeindruckend. Fußgänger und Jogger und Fahrradfahrer überqueren den East River neben Autos und dem Subway-Train.

Das nötige Knowhow der  Handhabung der Metro-Tickets mit Aufladen und Benutzung braucht ein wenig Zeit und birgt jeden Tag neue Überraschungen.

Die Metalldurchgänge öffnen sich nur, wenn man die Karte etwas schneller durch die Leser zieht.

Wir kaufen zwei 7-Tage-Tickets und können so oft wie wir wollen mit Bus oder Subway fahren.

Eine große Erleichterung für unsere Mobilität in der riesigen Stadt. Wir fahren zur Endstation der Linie J:

Broad Street Subway Station.

https://www.google.de/maps/place/Broad+St+Station/@40.7057724,-74.0109558,3a,75y,205.57h,65.55t/data=!3m8!1e1!3m6!1s-8yK4jwsSP3E%2FV8M3bakLNJI%2FAAAAAAAARNE%2FnVPFSP3sadgKJNoSM55wFWFkJ1Rwl1hRgCLIB!2e4!3e11!6s%2F%2Flh3.googleusercontent.com%2F-8yK4jwsSP3E%2FV8M3bakLNJI%2FAAAAAAAARNE%2FnVPFSP3sadgKJNoSM55wFWFkJ1Rwl1hRgCLIB%2Fw203-h100-k-no-pi-0-ya267.53104-ro0-fo100%2F!7i9728!8i4864!4m5!3m4!1s0x89c25a16c2e62e5f:0x6fb31d346562fb0b!8m2!3d40.707017!4d-74.0108836!6m1!1e1

 

Ich gehe die Treppe hoch und meine Augen tränen im Angesicht der Skyscrapers und der Wall Street.

Die Trinity-Church, ein altes Gebäude inmitten von Wolkenkratzern.

 

Eigentlich wollten wir nicht zum Ground Zero gehen, sind aber plötzlich doch dort.

Die Schönheit und Genialität des Memorials machen uns sprachlos.

Wir fragen uns, wo wohl der 2. Turm stand.

Wir laufen weiter und stehen plötzlich vor dem 2. Brunnen. Das Wasser stürzt in das riesige Quadrat viele Meter hinab und dann in das kleinere Loch in die Tiefe.

Wir sind gebannt von dem Anblick.

 

 

https://www.youtube.com/watch?v=V5KZBqWEYFk

(Die ersten Minuten anschauen!)

 

 

 

High Line

 

Wir wandern weiter Richtung Norden und sind schließlich bei der High Line, einer stillgelegte Subway-Linie, die mit Bäumen, Pflanzen und Wegen liebevoll gestaltet und für Touristen ausgebaut wurde.

Wir gehen über den Straßen von Manhattan durch Fabrikgebäude, Häuser mit Blick auf den Verkehr und die Stadt unter uns entlang der alten Bahnschienen. Begegnen Künstlern, Musikern und anderen Touris.

Wir blicken auf einen Autoparkplatz, wo die Autos übereinander gestapelt werden.

Eine Jazz-Musikerin spielt auf ihrem Kornett. Wir reden mit ihr und sie nennt uns ihre nächsten Gigs an den folgenden Abenden.

 

 

 

 

 

 

Dann kommt der Hunger und wir finden ein Deli, wo man sich selbst in einer Pappschale das Essen zusammenstellen kann. Es wird anschließend gewogen.

12 Dollar. Leckere Krabben und Lachs mit Salat, Avocados und Reis.

 

 

Columbus Circle am Central Park

 

Schließlich geht es gekräftigt mit der Subway weiter zum Columbus Circle an der südwestlichen Spitze des Central Parks.

Der Park ist groß, man kann sich hier verlaufen. Die Wasserflasche kostet am Eingang noch 3 Dollar, etwas weiter im Park nur noch einen Dollar.

Baseballspieler auf einem großen Feld, der Ball fällt mir fast gegen den Kopf. Ein netter Familienvater springt von unserer Bank auf und fängt ihn ab.

Ich sage: „Thanx, You saved my life!“

Wir lachen zusammen und wieder spüre ich diese respektvolle Distanz.

Respekt, Distanz, Ruhe in der Subway auf der Fahrt. Und dann, plötzlich, als wir etwas unsicher vor der Tür stehen, springt der Schwarze mit Rastafrisur und bunter Mütze, den ich für einen vergammelten Penner hielt, hinten im Waggon hoch und gibt uns liebevoll und aufmerksam Anweisungen, wie alles funktioniert. Er hat uns, ohne dass wir es bemerkten, genau beobachtet und war dann spontan hilfreich. Nicht in die Augen der Fahrgäste sehen, keine Belästigungen. Sich neutral und distanziert verhalten und dann, bei einem Vorfall, sofort freundlich und hilfsbereit reagieren, das ist New York.

Eine sehr hübsche, schick modisch gekleidete 30jährige mit leicht dunkler Haut und kurzem Haarschnitt sitzt neben mir in der Bahn. Sie schreibt Notizen in ein Heft. Beim Aussteigen verliert sie ihren Kugelschreiber.

Ich bücke mich leicht nach vorne aber sie hat ihn schon aufgehoben.

Sie lächelt mich an und bedankt sich höflich für meine nur angedeutete Hilfe.

Ich bin gerührt.

Solche Erlebnisse prägen unseren Aufenthalt in Brooklyn und auch in Manhattan.

Ich denke oft an die Baliner mit ihrer rauhen Unfreundlichkeit mit Herz.

Eine völlig andere Welt.

Die hektisch hupenden ungeduldigen Autofahrer, die rennenden und rücksichtslos anrempelnden Menschen auf den Straßen hier.

In New York gibt es fast nie körperliche Berührungen. Einmal berührt mich ein Mann beim Aussteigen aus dem Subway-Waggon leicht an meiner Stofftasche.

Er dreht sich vom Bahnsteig aus um und entschuldigt sich bei mir.

Wir laufen weiter durch den Park nach Norden, kommen an Pferdekutschen vorbei, an Skatern, Fahrradfahrern und schließlich zum großen See mit den Ruderbooten. Am Rand des Sees wimmelt es von Schildkröten und Karpfen.

Ein schwarzer Drummer zieht uns mit seiner Musik an. Er spielt voller Energie.

Ich bin begeistert.

Dann geht es weiter und wir kommen zu der Brücke, die im Film „Kevin allein in New York“ zu sehen ist. Dann zu der großen Brücke vor dem See, wo sich Brautpaare von Profis ablichten lassen und Chinesen Rückenmassagen anbieten.

Eine Chinesin kneift Ursel respektlos und kräftig in den Arm, um sie als Kundin zu gewinnen.

 

 

 

 

 

Schließlich sind wir in einem kleinen Dschungel aus hügeliger Landschaft mit Bäumen angekommen und 2 Waschbären schauen uns aus der Astgabel eines Baumes an. Unter einer Brücke läuft noch ein Waschbär. Ratten und die grauen Eichhörnchen vervollständigen die Fauna.

Vögelrufe, die wir aus Europa nicht kennen, klingen in der Luft.

 

 

Hier befindet sich auch die Skulptur von Alice in Wonderland.

 

 

Wir finden mit etwas Mühe und mit Hilfe von MAPS auf dem Smartphone aus dem Park hinaus und fahren mit der Subway an der Ostseite nach Hause.

Der übliche dunkle Fußweg von der Broadway Junction führt uns in die gemütliche Wohnung von unserer Vermieterin Michelle.

 

Bankraub

 

Am ersten Tag, als wir unsere Wohnung verlassen, schaffe ich es nicht, das Türschloss abzuschließen.

Eine freundliche Nachbarin, die einzige Weiße in dieser Gegend, zeigt mir, wie es geht. Man muss den Schlüssel erst um 45 Grad nach rechts drehen, dann zurück in die Horizontalstellung und den Schlüssel abziehen.

Money makes the world go around.

Das Geld wird knapp und wir fahren zur Flushing Avenue, diesmal mit dem Bus B 60, der auch weiter zur Marcy Avenue fährt.

Dort finden wir in der Graham Street eine Filiale der Chase Bank.

Gegenüber gibt es erst einmal ein leckeres mexikanisches Gericht.

 

 

 

Wir sind das zweite Mal hier und die beiden Ladys machen gerne ein Foto mit uns.

 

 

Dann geht es hinein in die Bank.

3 Reihen von schwarzen Kunden warten vor den 3 Geldautomaten.

Wir sind schließlich am Automaten an der Reihe und erleben einen Bankraub:

Nach Einführen der Karte und Eingabe der PIN spuckt der Automat statt einem Bündel Dollarscheine eine Bildschirmmeldung und anschließend eine Quittung aus: „This machine has experienced a mechanical misfunction!“

Die Geldklappe bleibt geschlossen und wir holen den Manager der Bank, Mister Jayson Fabian, zu uns.

Er versucht es mit uns noch einmal gemeinsam und siehe da, die gewünschten 400 Dollar werden ausgespuckt.

Da ich skeptisch bin, kontrolliere ich 2 Tage später online mein Konto.

 

 

Die Summen wurden doppelt abgebucht.

Am Montag sind wir wieder in der Chase Bank.

Die hübsche Angestellte Allison teilt uns mit einer Stimme des Bedauerns freundlich mit:

Das müsse von Deutschland aus von unserer Bank geregelt werden. Ich gebe mich nicht zufrieden und bestelle den Manager.

Mister Fabian erklärt uns geduldig aber deutlich, dass wir kein Geld von ihm bekommen werden. Auch auf mein Argument, dass ja jetzt unsere 400 Dollar hier in der Chase Bank in den USA seien und er sie mir bitte in bar auf meine ausgestreckte Hand auszahlen solle, reagiert er ruhig.

Auf unseren Wunsch hin tippt er ausführlich und klar den gesamten Vorgang in den Rechner und druckt uns, nach Korrektur des Namens Urlich an 4 Stellen des Schreibens, dasselbe nochmal aus.

Nach Ankunft in Berlin habe ich den Vorgang an die Postbank Hamburg gefaxt. Bin gespannt, ob da noch was zurückkommen wird.

 

Heute, am 15.6.2017, erhalte ich einen Brief der Postbank. Sie hat bei der Chase-Bank in Brooklyn angefragt und die Bank hat nun 65 Tage Zeit zum Antworten.

Wenn keine Antwort erfolgt, wird der Betrag meinem Konto wieder gut geschrieben – klingt prima.

 

Michelle

 

Am Morgen klappe ich die beiden Metallabdeckungen über der Treppe am Ende unserer Küche nach oben. Sonnenlicht strahlt hinunter und wir klettern hinauf in den gemütlichen kleinen Garten hinter dem Haus.

Es gibt Frühstück. Müsli, Cornflakes und den „leckeren“ amerikanischen Kaffee.

Unsere Nachbarin aus Frankreich, die uns am ersten Tag geholfen hat, die Wohnung abzuschließen, kommt die Holztreppe aus ihrem Haus herunter. Barfuß im Bademantel, dann ihre kleine Tochter und später auch ihr Mann.

Wir reden ein wenig miteinander über persönliche Dinge, dann gibt es wieder die hier übliche respektvolle Distanz und jeder geht seiner Beschäftigung nach.

Plötzlich geht oben in unserem Haus die Tür auf und Jean kommt die Treppe herunter, mit seinem Smartphone in der Hand. Er zeigt seinen beiden Kindern in Madrid über eine Videoverbindung das Haus und den Garten.

 

Wir reden über seine Reise und seinen Beruf, seine Lebensphilosophie. Er hat vor, immer sein Geld auszugeben und das Leben möglichst intensiv zu genießen. Seine Kinder sollen später selbst ihr eigenes Geld verdienen.

Er fliegt am kommenden Freitag weiter nach Florida, wir bleiben über Facebook in Kontakt.

Jean wohnt in einem kleinen Zimmer oben im Haus, so wie mehrere andere Touristen auch. Davon lebt unsere Vermieterin Michelle, die wir gerne einmal persönlich kennenlernen würden.

Jean sagt uns, dass sie auch im Haus wohnt und wir treffen sie anschließend kurz vor der Eingangstür in der Bergen Street.

Ihre Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Kommunikation sind beeindruckend. Wir fühlen uns sehr geborgen bei ihr.

Die Wohnung ist für uns täglich ein Refugium, wenn wir aus der Stadt nachhause kommen. Hier können wir uns erholen und wieder zur Ruhe finden.

 

 

 

Socrates Sculpture Park

 

Der Bus B60 bringt uns Richtung Norden in Brooklyn bis zur Marcy Avenue.

Die folgende Subwayfahrt zum Park am East River wird unterbrochen und wir werden mit den Menschenmassen mit eingesetzten Bussen weitergebracht, erreichen dann nach einer Kaffeepause den Park.

Jenny, David und die Kinder kommen mit dem Auto.

Wir spielen im Park, reden mit Jenny´s Freunden und dann nimmt uns Mike mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn im Auto mit zum nächsten Treffpunkt, dem Saboroso Beergarden am East River.

 

 

 

 

Joachim hatte mir über WhatsApp eine Nachricht gesendet:

“Mir ist doch noch was eingefallen, was du mitbringen könntest…. einen Fidget Spinner!“

Ich hab das Teil im Netz nachgeschaut und bei einer netten jungen Chinesin gleich mehrere davon gekauft. Für die Kinder und Freunde in Berlin.

 

 

Mike´s Sohn hat auch einen, so wie viele Kinder hier. Ich hole meinen aus der Hosentasche und Jenny meint:“Das ist die Luxus-Ausführung!“

 

 

Ich lade alle zu einem Getränk ein und wir lernen uns näher kennen. Mike hat eine leitende Position im MoMA von Brooklyn und bietet uns sofort an, 2 Freikarten dort zu organisieren, falls wir Lust auf einen Besuch haben.

Das macht er dann zwei Tage später auf unseren Wunsch hin auch, es sind sogar 4 Tickets.

Malene und Drew schwärmen von Berlin und ihrem Urlaub dort. Sie arbeitet als Anwältin, er transportiert Kunstwerke.

Vom Pier aus sieht man die Skyline von Manhattan und die große Insel im East River – Roosevelt Island.

 

 

https://www.google.de/maps/@40.7678213,-73.9465669,15.5z

 

 

 

Harlem

 

Wir fahren nach Harlem. Dort soll man ja sehr vorsichtig sein, haben wir so in Erinnerung. Ein gefährliches Pflaster.

Irrtum. Große Straßen, wenige Menschen begegnen uns, alles völlig friedlich und ruhig.

Wir wandern in Richtung Central Park durch den Bezirk.

An einer Ecke steht eine große Skulptur:

Harriet Tubman – die selbstbewusste Dame aus Texas, die sich für die Abschaffung der Sklaverei während des amerikanischen Bürgerkrieges einsetzte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Harriet_Tubman

 

 

Dann kommt der Hunger und wir finden ein ruhiges indisches Restaurant, in dem wir um diese Zeit die einzigen Gäste sind.

Ein leckeres Essen, sehr reichlich und gut gewürzt. Ich beiße auf eine Chili-Schote. Hot, hot, hot.

Denke an Phil, der scharfes Essen liebt.

Schließlich stehen wir an der nordwestlichen Ecke des Central Parks.

Wir laufen an der westlichen Seite entlang bis wir zum Dakota Building kommen. Hier wohnten viele bekannte Leute:

 

·  die Schauspielerin Lauren Bacall, die seit 1961 dort wohnte und am 12. August 2014 in ihrer Wohnung verstarb

·  der Komponist Leonard Bernstein

·  der Schauspieler José Ferrer

·  der ehemalige Boxer Mills Lane

·  die Schauspielerin Judy Garland

·  die Sängerin und Schauspielerin Judy Holliday

·  der Schauspieler Boris Karloff

·  der Musiker Sting

·  der Tänzer Rudolf Nurejew

·  der Schriftsteller Charles Henri Ford

(Wikipedia)

 

 

John Lennon wurde am Eingang des Dakota erschossen, Yoko Ono lebt hier immer noch. Sie hat gegenüber im Central Park die Fläche „Strawberry Fields“ gestaltet und finanzierte diesen Bereich.

Wir gehen hin und lauschen einem Gitarrenspieler, der alte Beatle-Songs spielt.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Strawberry_Fields

 

 

MoMA

 

Mithilfe der Freikarten von Mike können wir gleich an der langen Schlange vorbeigehen und werden auf unseren Hinweis hin, dass wir Guesttickets haben, von dem schwarzer Guard in das MoMA an eine gesonderte Theke geleitet. Dort stellt uns eine freundliche Dame, nachdem sie unseren Namen im PC gefunden hat, 4 Tickets aus.

Wir fahren in den Keller, alles abgedunkelt und geben unsere Rucksäcke ab. Fotografieren ist erlaubt.

Wir beginnen unsere Besichtigung im 5. Obergeschoß des architektonisch beeindruckenden Gebäudes.

Diese Etage ist nicht so interessant, in den Stockwerken darunter jedoch finden wir sie alle: Die Werke von Gauguin, Picasso, Dali, Miro, Chagall, die Sternennacht von Van Gogh, Cezanne, Klimt und auch Expressionisten, Frida Kahlo etc.

Andy Warhol ist ebenso vertreten mit seinen Campbell´s Soup Cans und dem Shot Marilyn.

In einer Etage hängt ein kompletter Hubschrauber als Kunstwerk.

Es ist ein interessanter Ort, der uns nach einigen Stunden erschöpft und inspiriert gehen lässt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch beim Blick aus dem Fenster des Museums entdecken wir wieder – wie auf so vielen Hochhäusern, die bekannten Holztanks, aus denen das Leitungswasser in die Räume fließt und die auch als Löschwassertanks benutzt werden.

Wie vor langer Zeit werden sie heute immer noch in Familientradition per Hand gefertigt und erneuert.

 

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/wdr/wassertanksnewyork-100.html

 

 

 

Chinatown

 

An einem der ersten Tage fahren wir zur Endstation der J und Z Subway Linie.

Broad Street.

Es geht hinaus und nach einem gemütlichen Spaziergang durch die von Wolkenkratzern umsäumten Straßen sind wir in Chinatown.

Erst einmal in ein Café neben der Statue von Lin Zexu.

Käsekuchen und Kaffee, es geht uns gut hier. Dann weiter hinein, am Police Department of New York vorbei, nach Chinatown.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Lin_Zexu

 

 

 

Es ist tatsächlich eine Stadt der Chinesen, ganz ähnlich wie in San Francisco. Nur Chinesen und wenige Touris auf den Straßen. Es riecht überall nach Fisch, Fisch, Fisch. In Aquarien und auf offenen Auslagen liegen Fische, Muscheln, Oktopusse, Seeigel etc.

Unser Stadtplan hilft uns bei der Orientierung hervorragend.

 

 

 

 

Ich fühle mich wie damals in Hongkong und es ist ein gutes Gefühl, ich bin wieder begeistert von der Fremdartigkeit dieses Ortes. Das ist hier anders als im Dorf Berlin mit seinen leeren Straßen, den mürrischen Berlinern und den getriebenen hektischen Autofahrern.

Dann entdecken wir einen winzigen Imbiss.

Es gibt 4 kleine Hefeklöße mit Krabben gefüllt für 1 US Dollar.

Lecker, lecker, lecker. Und so preiswert.

Wir nehmen noch ein Stück Sahnetorte für einen Dollar mit nach Hause. Auch die schmeckt hervorragend.

Bei unserem 2. Besuch in Chinatown finden wir den Imbiss leider nicht mehr.

 

 

 

Little Italy

 

Neben Chinatown liegt Little Italy.

Hier finden sich die Spezialitätenläden und auch Restaurants für jede Art von Pasta.

Es gibt Parmaschinken und Parmesankäse aus Italien.

Und jede Menge Touristenläden.

Wir finden einige gute Postkarten und ich kaufe eine kleine Flaschenöffnergitarre für meinen lieben Freund Andreas, der mir so sehr bei der neuen Homepage ein halbes Jahr lang geholfen hat. Er hatte mich ja gebeten, ihm eine Gitarre mitzubringen.

 

 

 

 

 

 

Rudy´s Music Shop

 

In der Broomestreet 461 finden wir ihn endlich. Mein Saunafreund Andreas war vor einem Jahr hier mit seinem Freund Thomas gewesen.

Ganz zufällig sind sie auf den edlen Laden mit den schönsten Zupfinstrumenten gestoßen.

Ich bin begeistert.

Herrliche Gitarren, sehr teuer, ganz edle Instrumente.

Mark Knopfler ist hier auch Kunde. Die Verkäufer fordern mich auf, gerne ein Instrument auszuprobieren, ich habe Hemmungen, es zu tun.

In der kleinen oberen Etage, die man über eine Treppe erreichen kann, treffen wir    aus Brasilien und tauschen uns über den Laden aus.

Dann spreche ich mit Scott an der Kasse, erzähle ihm von meinen beiden Freunden, die hier waren und mir von Rudy´s Music Shop begeistert berichteten.

Scott ist von meinem Bernstein begeistert, seine Kollegin auch. Wir sprechen über Amber und er gibt seiner Faszination mit großen Augen Ausdruck.

Ich verspreche ihm und seiner Kollegin aus Berlin Bernsteine zu schicken, was ich nach der Reise auch tue.

Ich bin gespannt, ob er und seine Kollegin sie erhalten werden.

Er schenkt mir einige Plektren zum Abschied mit dem Aufdruck des Ladens.

Andreas bekommt zwei davon.

 

http://rudysmusic.com/

 

 

 

 

 

George Condo at Skarstedt Gallery

 

Zum zweiten Mal gehen wir diese Straße entlang. Vor einigen Tagen schon einmal auf dem Rückweg nachhause aus dem Central Park zur nächstgelegenen Subway Station, ohne zu wissen, dass hier in der Skarstedt Gallery David arbeitet. Heute wieder, um ihn dort zu besuchen.

Die schwere Metalltür ist geschlossen, ich rüttel daran.

Eine Angestellte kommt und öffnet uns mit den Worten:“ I am sorry, we are closed today!“

Ich kann gerade noch sagen, dass wir unseren Freund David besuchen möchten, bevor sie die Tür wieder schließt.

Sie lässt uns sofort rein und wir treffen David.

Er zeigt uns die Galerie und schiebt eine große Wand vor dem größten Ausstellungsraum zurück.

Dort hängen 3 Bilder von George Cohn.

Alle verkauft, sagt David, schon am ersten Tag der Vernissage. Fast alle anderen Werke auch verkauft. 3 Millionen Dollar für die 3 Bilder.

Condo wird bei jedem Verkauf, jeder Auktion teurer. So wie alle Maler, die vom Kunstmarkt gehandelt und aufgebaut werden.

Der Markt entscheidet, mit wem und wie man am besten Geld mit dem erwählten Künstler verdienen kann.

Die Sammler zahlen, behalten ihre geliebten und teuer bezahlten Werke oder handeln damit, verdienen Millionen damit.

Die Galleristen bekommen in der Regel 50 Prozent Provision bei einem Verkauf.

 

https://www.google.de/search?q=george+condo&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&ei=D1pGWZqMKPCA8QfZwZq4BQ

(George Condo im Netz)

 

https://www.google.de/search?q=george+condo+skarstedt&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&ei=d1pGWbrJHPCA8QfZwZq4BQ

(George Condo at Skarstedt Gallery)

 

 

 

 

 

Beim Betrachten mancher Kunstwerke kommt mir manchmal der Gedanke, ob ich nicht auch ein solches Werk, welches mit einem Marktwert von 1 Million Dollar gehandelt wird, malen sollte. Allerdings würde es mit meinem Namen darunter wohl nur den Wert des Rahmens und der Leinwand besitzen.

 

I´m so kaputt

 

Im TV läuft am Abend alle paar Minuten Werbung. Viel häufiger als in Germany.

Eine große Versicherung wirbt mit einem Kameraschwenk auf die Gefriertruhe.

Ein Mann sagt: „What will I do if my freezer go kaputt!“

Ich traue meinen Ohren nicht. If it go kaputt – da fehlt doch das „s“ und dann auch noch dieses deutsche Wort.

Es ist der Urban Slang, hierzu findet man im Dictionary:

 

“All kind of things can be kaputt, also people.
If something is kaputt it doesn't work anymore.

"I can't go any further. I'm so kaputt"!
"Don't sit on the chair. It's kaputt"!”

 

Auf unserem Weg durch Little Italy höre ich hinter mir eine laute männliche Stimme fragen:

Wotzschtroatzschiatella?“

Der Amerikaner kennt scheinbar diese Eissorte nicht.

 

David Bowie

 

Plötzlich lese ich an einem Straßenschild Lafayette Street. Ich erinnere mich. Da wollte ich doch hin.

David Bowie lebte in der Lafayette Street und starb hier am 2. Januar 2016.

Wir suchen die Nummer 285. Ein schwarzer wieder sehr freundlicher Portier sagt uns auf unsere Frage: „Yeah, he lived right next door! I see his wife walking bye now and then!“

Iman lebt hier noch mit den Kindern. Bowie starb Januar 2016.

Dann stehen wir vor dem unscheinbaren Haus in der unscheinbaren Straße. Auf dem Dach sind 2 Penthäuser, dort lebte der Popstar mit seiner Familie, so wie auch in der Hauptstraße 55 in Berlin-Schöneberg.

Hier in New York gibt es allerdings keine Gedenktafel für ihn am Haus, vielleicht weil seine Frau ihre Ruhe haben möchte.

Ich denke zurück an das Konzert in Berlin, wo er barfuß auf der Bühne stand und mir teilweise unbekannte Songs sang.

An den Film, der in den 70ern in Berlin gedreht wurde und floppte, wo Joachim und ich als Komparsen vor Regisseur David Hemmings, dem Hauptdarsteller aus dem Film „Blow Up“ standen, der plötzlich ein alter grauhaariger Mann geworden war.

Joachim wurde ausgewählt, meine schulterlangen Haare passten damals nicht, genau wie bei meiner möglichen Rolle in der „Blechtrommel“ von Grass.

 

https://www.nytimes.com/2016/01/31/travel/david-bowie-new-york-the-strand.html?_r=0

 

Vor einem Wohnhaus in der Nähe sehen wir uns im Monitor der Eingangstür. Very strange!

Noch ein grauhaariger alter Mann schaut mich an.

 

 

Blue Note

„Ich will heute doch unbedingt noch ins Blue Note!“

Ursel ist entschlossen und ich mache mit.

Wir fahren gleich in die Nähe des Blue Note, der besten Jazz-Bar in Manhattan, um dort 2 Plätze zu reservieren.

Es ist auch einer der teuersten Orte dieser Art.

Dafür spielen hier die Profis.

Um zwölf Uhr reserviert eine freundliche Angestellte für uns. Wir können auch, wenn wir rechtzeitig dort sind, an der Bar sitzen. Dort kosten die Plätze nur 30 Dollar pro Person.

Am Tisch sind es 45 Dollar.

Ich darf noch ein Foto machen, alle Stühle sind hochgestellt auf den Tischen.

Wir spazieren gemütlich durch die Straßen, sehen uns noch einmal Chinatown und Little Italy an und sind rechtzeitig, kurz vor 18 Uhr, an der Bar.

Vor uns stehen schon 9 Personen.

Kurz nach sechs Uhr dürfen wir hinein. Der große schwarze Manager weist uns gleich in Richtung der Tische.

Ich gehe an ihm vorbei und frage eine Bedienung, ob wir auch an der Bar sitzen können.

Sie bringt uns freundlich zur Bar und ich entdecke die beiden besten Plätze im Lokal.

Direkt der Bühne zugewandt sitzen wir erhöht über allen anderen Gästen an der Bar und werden von einem sehr korrekten und coolen Barmixer höflich bedient.

Es gibt ein Bier für 9 Dollar und ein alkoholfreies  für 8 Dollar.

Der Raum füllt sich langsam und stetig. Nach einer guten Stunde gehen 2 nette Männer an mir vorbei.

Einer lacht mir ins Gesicht und ruft: „Oh cool, that´s awsome! You got the last best seats in the whole place, wow!“

Stimmt! Wir sitzen perfekt.

Das Konzert beginnt pünktlich um 20 Uhr.

Hiromi Uehara (Piano) und Edmar Castaneda (Harfe).

 

 

 

So etwas habe ich noch nie erlebt oder gehört. Die Dynamik des Auftrittes, die geniale Pianistin Hiromi aus Japan, der beeindruckende an der Harfe Töne erzeugende Castaneda aus Kolumbien.

Es hält uns 90 Minuten im Bann.

 

https://www.youtube.com/watch?v=-B6Qnr0fSHA

 

https://www.youtube.com/watch?v=Gtn70chzMmE

 

https://www.youtube.com/watch?v=G7xAbT4jzD8

 

https://www.youtube.com/watch?v=PHi4tFz-F0g

 

Das Essen wird serviert, die Getränke ebenso. Vieles wandert fast unangetastet wieder in die Tonne. Die zunächst ruhigen Girls der Bedienung sind jetzt unglaublich schnell und patent. Sie fliegen durch den Saal hin und her, an der Bar tobt der Mixer, um allen Bestellungen schnell genug gerecht werden zu können.

Besonders beeindruckt mich ein langer Schlauch, an dessen Ende sich ein Bedienungsteil mit 8 Knöpfen befindet, aus dem abhängig davon, welcher Knopf gedrückt wird, die verschiedensten Flüssigkeiten herausspritzen.

Im Obergeschoß befinden sich die Toiletten und auch eine große Verkaufstheke mit Souvenirs. Ich liebäugele mit einem Smartphonestift in Form eines Plektrums, aber der Preis ist mir zu hoch – zehn Dollar.

Dann greift der Manager zum Mikrofon. Liebe Gäste, wir danken für ihren Besuch und hoffen sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Die Gäste müssen schnell das Lokal verlassen, denn das Konzert wird jetzt wiederholt und draußen warten schon die nächsten 140 Personen.

Wir fahren noch zum Times Square und bestaunen die riesigen Projektionsflächen und das Gewimmel der Menschen hier.

 

 

Ellen´s Stardust Diner mit den singenden Obern schaffen wir an diesem Abend nicht mehr, die Schlange ist auch viel zu lang.

 

 

Bryant Park

 

Der kleine Park mitten in Manhattan.

Die Menschen erholen sich hier von der Arbeit in den Büros während ihres Lunchbreaks.

Wir sehen Bocchia-Spieler, Tischtennis, Schach und sogar Golf auf einer kleinen Fläche.

Auf dem Rasen jonglieren viele Menschen oder liegen einfach in der Sonne.

Eine Band musiziert.

Dann gehen wir zu der östlichen Seite des Parks. Unter einem Sonnenschirm spielt ein ganz alter Hase Jazz am Klavier. Er ist hager und hat feine Gliedmaßen. Wir hören lange zu und ich drehe ein kleines Video von ihm.

Es gibt noch etwas für New York Besonderes hier, nämlich eine öffentliche Toilette. Piek sauber mit 2 Angestellten, denen man kein Trinkgeld geben darf.

 

 

 

Jamaica Station

 

Unser Abreisetag. Freitag, der 9. Juni. Die Wohnung aufräumen und säubern. Rucksäcke aufgesetzt und den bekannten Weg entlang zur Broadway Junction.

Hier tobt wieder der Bär. Schreiende Prediger, rennende Menschen. Jetzt kommt der Moment der Wahrheit. Wir sind jetzt ja nach 9 Tagen Subway-Erfahrungen fit. Ursel nimmt das Metro-Ticket und schiebt es durch den Kartenleser. Die Schranke ist geöffnet und sie ist durch.

Dann reicht sie mir das Ticket zurück, denn es darf von mehreren Personen genutzt werden.

Ich schiebe es durch, keine Reaktion. Versuche es ein zweites, ein drittes, ein viertes Mal. Ohne Ergebnis.

Dann will ich es aufladen am Automaten, der nimmt die Münzen nicht.

Schließlich gehe ich an die Emergency Door, wo immer wieder Leute durchgehen und benutze diesen Durchgang, als die Tür mal wieder geöffnet wird.

Puuh, doch noch einmal Aufregung und Hektik.

Die Bahn bringt uns nach Osten durch feinere Wohngebiete bis zu einer Station vor Jamaica Station.

Wir haben noch viele Stunden Zeit bis zum Abflug, kaufen in einem Supermarkt ein Roastbeef-Sandwich und einen Salat.

In der Nähe finden wir einen Park, in dem es Schatten gibt und wir uns von der großen heutigen Hitze ausruhen können. Dort wird gegessen und ich trinke, in einem Tuch versteckt, eine Dose Bier für die bessere Durchblutung der Beine, um einer Thrombose vorzubeugen. Vorher hatte ich schon 2 Aspirin genommen, eine seltene Sache in meinem Leben, denn ich vermeide wenn möglich jede Art von Medizin.

Dann laufen wir zurück zur Station, kaufen auf dem Weg noch 2 preisgünstige Hemden für mich und steigen in den AirTrain ein.

Es ist abenteuerlich und doch so normal, in einem schnellen modernen Zug ohne Fahrer von einem zum nächsten Terminal des Kennedy Airports zu fahren.

Wir steigen am 8. Terminal aus und ich wechsel meine Kleidung, denn im Flugzeug sind lange Hosen günstiger.

Keine der Toilettentüren lässt sich abschließen, da alle Schlösser beschädigt sind.

Ich husche in eine Luxustoilette für Angestellte, als sich die Tür öffnet.

Es gibt einen Direktflug nach Berlin und wir fragen, ob wir umbuchen können. Geht leider nicht.

Dann versuchen wir es bei einer anderen Dame am Check-In. Sie druckt uns neue Boarding Cards aus, aber es bleibt bei unserem Flug mit Zwischenstopp in Düsseldorf.

Das Flugzeug hat erst eine halbe Stunde Verspätung und dann, als wir endlich drinsitzen, teilt uns der Captain mit, dass wir in der Startreihe stehen und voraussichtlich in 30 Minuten an der Startbahn sein werden. Es geht langsam in der Flugzeugschlange voran und schließlich sind wir über 2 Stunden später am Start.

Der Flug durch die Nacht ist ruhig und etwas kürzer mit 7 Stunden, weil wir nach Osten mit dem Wind und auch nur nach Düsseldorf fliegen.

Dort laufen wir dann schnell zum Gate, wo unsere Maschine nach Berlin noch auf ihre 45 Passagiere aus New York gewartet hat und machen anschließend einen kurzen 50minütigen Hüpfer nach Berlin.

Mit dem Airportbus geht es dort schnell durch die Stadt und mit der U-Bahn nach Hause.

Das Dorf hat uns wieder.

 

 

 

New York, New York – Songtext

 

Start spreading the news
I am leaving today
I want to be a part of it
New York, New York

These vagabond shoes
Are longing to stray
Right through the very heart of it
New York, New York

I wanna wake up, in a city
That doesn't sleep
And find I'm king of the hill
Top of the heap

This little town blues
Are melting away
I'll make a brand new start of it
In old New York


If I can make it there
I'll make it anywhere
It's up to you
New York, New York

New York, New York
I want to wake up in that city
That never sleeps
And find I'm hey number one
Top of the list
King of the hill
Hey number one

These are little town blues
They have all melted away
I'm gonna make a brand new start of it
In old New York

If I can make it there
I'm gonna make it anywhere
It's up to you
New York, New York, New York

 

Frank Sinatra – 1977 im Film “New York, New York” mit Liza Minelli und Robert de Niro

 

Black People

 

"Dass die Hautfarbe zur Selbst- und Fremdbezeichnung dient, ist auch Eigenheit afrikanischer Sprachen. So heißt der Europäer in der Bambarasprache Malis „farajè“ („Weißhaut“) oder „tulobilènin“ („kleines rotes Ohr“), der Afrikaner jedoch „farafin“ („Schwarzhaut“); in der San-Sprache Burkina Fasos bedeutet „seeci“ „schwarzer Mensch“ für Afrikaner und „seefu“ „weißer Mensch“ für den Europäer.[10] In den Bantu-Sprachen Ost-, Süd und Zentralafrikas bedeutet „Muzungu“ (auf Swahili mzungu, im Kikongo mundele) „Mensch mit weißer Hautfarbe“ und „Mweusi“ „Mensch mit schwarzer Hautfarbe“.

Der Begriff „Schwarzafrikaner“ beziehungsweise „Schwarzafrikanerin“ wird heute im deutschsprachigen Raum nach wie vor von Behörden, Sachbuchautoren, Journalisten und Politikern verwendet. Manche dunkelhäutige Menschen afrikanischer Herkunft empfinden dies allerdings - vor allem bei Auslandsaufenthalten - teilweise als Stigmatisierung, da sie eine pejorative Konnotation des Begriffes und eine darin implizierte Ausgrenzung im Zusammenhang mit Klischeeassoziationen wie Drogenkriminalität und Asylmissbrauch sehen.[11]

Auf der anderen Seite fehlt es an einem als wertneutral empfundenen Begriff für den offenkundigen äußerlichen Unterschied in der Hautfarbe. Eine Untersuchung in Wien hat ergeben, dass Menschen aus Afrika am ehesten mit ihrem Eigennamen, sonst als „Afrikaner“ oder als Staatsbürger ihres Landes bezeichnet werden wollen.[12] Alternativ werden aus den USA übernommene Ausdrücke wie Afroamerikaner (engl. African American) bzw. das Pendant Afrodeutsche verwendet. Dies klärt aber nicht die Frage, wie in Afrika lebende Menschen dunkler Hautfarbe sachlich angemessen zu bezeichnen wären. Derzeit wiederentdeckt und verwendet wird der Begriff Schwarze (engl. black people bzw. im Singular black person). Er dient gleichermaßen als Selbst- und Fremdbezeichnung.

Zumeist im Englischen wird auch der Begriff „people of African heritage“ („Menschen afrikanischer Herkunft“ bzw. wörtlich „Menschen afrikanischen Erbes“) verwandt und stellt ebenfalls eine Selbstbezeichnung im Sinne des gemeinsamen kulturellen Erbes dar."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzafrikaner