New York – New York
If I can make it there,
I'll make it anywhere
(Frank Sinatra)
https://www.youtube.com/watch?v=-YNBfIYy3-k
Inhalt
A Brandnew Start in Old New York
Columbus
Circle am Central Park
George Condo
at Skarstedt Gallery
Start spreading the news
I am leaving today….
I'll make a brand new start of it
In old New York….
If I can make it there
I'm gonna make it anywhere
(Lyrics im Anhang)
Ja, wir wollen dieses Mal an die
Ostküste, in die Stadt unserer Träume, die andere Stadt, die Stadt mit der
besonderen Anziehung – New York.
Es geht los – mit einer
Verspätung in Tegel, dann sitzen wir in der Maschine:
„Ja, hier spricht ihr Kapitän,
es gibt eine kleine Verzögerung, das eine Teil hier gefällt mir nicht, damit
fliege ich nicht los, das checken wir nochmal durch.
Ah, das Teil wird jetzt
ausgebaut, ein neues wird besorgt. Dann kommen die Spezialisten und testen es erst
mal!“
Wir denken beide, das war es mit
unserem Flug nach New York, wir bleiben wahrscheinlich hier in Berlin.
Schließlich, nach 2 Stunden Sitzen
in der Maschine fliegen wir doch los.
Filme, Essen, Trinken, Dösen,
nach acht Stunden landen wir auf dem Kennedy Airport.
Ich gehe gleich – an der großen
Schlange der Passagiere vorbei – zu der Reihe der Maschinen, lege meine 4
Finger auf den Bildschirm, aber es klappt nicht.
Ich frage eine schwarze Angestellte
(vgl. bitte die Anmerkung am Ende des Textes zur Bezeichnung von Black Americans hinsichtlich der korrekten Verwendung des
Begriffes), die uns zu einer anderen Maschine mit großer Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft führt, wir sind nach wenigen Minuten fertig, eine Karte mit
unserem Foto und den Pass-Angaben wird ausgespuckt, der schwarze Beamte macht
ein weiteres Foto von mir und scannt noch meine beiden Daumen, wir sind drin,
drin in den USA.
Der AirTrain
fährt fahrerlos und schnell um die 8 Terminals des JFK-Airports.
Wir wissen nicht genau, wo wir
aussteigen sollen.
Ein freundlicher Schwarzer gibt
uns genaue Informationen. Dann geht es weiter mit der Subway, der Metro. Die beiden Metro-Tickets von Andreas und
Thomas sind eine große Hilfe. Wir laden sie an den Automaten auf und fahren
erschöpft aber glücklich zur Broadway-Junction in
East Brooklyn.
Broadway-Junction
Subway Station. Ein wilder Ort und eine andere Welt
für uns.
Hier kreuzen sich mehrere Subway-Linien und die Hölle ist los.
Nur Black People, wir sind die
einzigen Weißen. Alles rennt und eilt.
Auf 2 langen Rolltreppen strömen
die Menschen nach oben, wir nach unten.
Prediger schreien in Mikrophone
und rufen die heilige Botschaft von Jesus hinaus. Frauen missionieren ebenfalls
daneben, eine schreit lautstark und nervig.
Dann durch die Metalldrehkreuze
hinaus. Ich frage 2 Polizisten in der Station nach dem Weg. Ein wenig
unheimlich, hier in die Nacht hinaus unter Haschischgeruch an den Händlern und
herumstehenden Leuten vorbei aus dem Bahnhof durch die Reihe der „Taxi, Taxi“
rufenden Black People.
Dann um die Ecke und an einer
langen Hauswand entlang Richtung unserer Wohnung.
Der Weg dauert ca. 15 Minuten,
dann sind wir in der Bergen Street, die nicht nur wenige Meter, sondern 4
Kilometer lang ist.
Der Schlüsseltresor hängt neben
der kleinen Kellertreppe an der Wand, ich öffne ihn ohne Probleme und wir sind
drin.
Eine gemütliche, einfach aber
auch persönlich von unserer Vermieterin Michelle eingerichtete kleine Wohnung
mit Dusche, Küche, einem Doppelbett öffnet sich.
Wir fühlen uns gleich wie
zuhause und genießen die Ruhe nach dem Sturm.
Später entdecken wir die beiden
Metallklappen, die den Weg in den kleinen gepflegten Garten hinter dem schmalen
Haus öffnen.
Wir fallen in die Betten und
schlafen tief und fest bis zum Morgen.
https://www.google.de/maps/@40.6762903,-73.9113054,16.25z
(Unsere Wohnung liegt zwischen der Thomas S. Boyland Street und
der Rockaway Avenue genau gegenüber dem Ocean Hill Playground).
Am Morgen gibt es Müsli,
Cornflakes und Kaffee.
Ich warte vor unserer Wohnung
auf Ursel und beobachte eine Black Lady, die aus ihrem Auto aussteigt, den
Kofferraum öffnet und einen Bumper Bully vor das Hinterteil ihres Mercedes hängt. Lustig.
Dann geht es los.
Wir wandern viele Stunden von
der Wohnung aus in East Brooklyn die Bergen Street entlang und dann die Carroll
Street in Richtung East River.
Nur Black People wohnen hier,
dann plötzlich, ein Weißer, dann ein Mädchen, in weißem Kleid, wie vor
Jahrzehnten, wer ist denn das?
Wir sind im jüdischen Viertel.
Aus einer kleinen Wohnung dringt Gesang und rhythmisches Klatschen, eine kleine
Kirche.
Dann ein Kindergarten, wir sehen
in den Keller hinunter, ein Junge in schwarzem Anzug, schwarze Hose, barfuß.
Überall Männer in schwarzen
Anzügen mit Hüten. hübsche, gepflegte Häuser und Vorgärten.
Eine andere Welt.
Dann plötzlich wieder nur Black Families.
Wir essen in einem kleinen
Imbiss, netter schwarzer Besitzer mit dem wir sprechen. Ich bin überrascht, wie
normal und menschlich und offen die Gespräche sind, verliere meine Hemmungen
und meine Unsicherheit, bin dankbar, dass ich gut kommunizieren kann.
An einem Haus sind 90
Klingelknöpfe. Davor steht ein Mann an seinem Auto. Ich frage ihn, ob
tatsächlich so viele Wohnungen in dem Haus sind. Er wohnt in einer und sagt,
dass es viele Ein-Zimmer Appartements hier gibt. Er freut sich, dass er jetzt
Pensionär ist und hat als Assistent im Krankenhaus bei Operationen gearbeitet.
Aber ohne einen Lotto-Gewinn wird er die Stadt nicht verlassen können.
Wir gehen durch einen kleinen
Park, es gibt endlich einmal eine kleine Toilette, Mangelware in New York. Sehr
verdreckt, aber wir sind froh, sie gefunden zu haben. Wir lernen, dass man
immer am besten einen Kaffee irgendwo trinkt, damit man dort eine Toilette
benutzen kann.
Plötzlich stehen wir vor einem
Haus, an dem sich ein gelbes Zeichen befindet, dass mich an Strahlungswarnung
erinnert. Ich lese „FALLOUT SHELTER“. Ein Bunker für den Fall einer atomaren
Katastrophe oder eines Krieges.
Ein schwarzer Telefontechniker
erklärt mir, dass solche Schilder noch aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg
stammen und sich an vielen Kellern finden lassen. Wir sehen sie dann auch noch
häufiger.
Sehr häufig laufen wir an
kleinen Kirchen in Wohnräumen oder Häusern vorbei. Die verschiedensten
Glaubensrichtungen sind hier zu erkennen. Ich glaube, dass hier viele Leute
auch nur eine solche Gemeinde gründen, um davon leben zu können.
Das hatten wir schon einmal in
San Francisco kennengelernt, wo uns ein Prediger sofort mit in die Feier
einbezog und ich spürte, dass er ein neues zahlendes Mitglied witterte.
In der Gegend mit der jüdischen
Bevölkerung nehmen die Hausformen einen ganz besonderen Stil an.
Die runden Dächer sind hübsch
gestaltet und alles sieht sehr sauber und gepflegt aus.
Aus einem kleinen Kindergarten
im Basement eines Hauses klingen uns Stimmen und Singen entgegen, die Jungen tragen
schwarze Anzüge und spielen barfuß. Die Mädchen spielen in hübschen Kleidern.
Eine andere Welt.
Später dann sind wir an dem
großen Prospect Park angekommen, laufen an seiner
östlichen Seite nach Norden am Zoo vorbei bis zum Brooklyn Museum, wo auch eine
kleine Freiheitsstatue steht.
Häufig sehen wir wieder die
alten Wassertanks aus Holz auf den hohen Gebäuden.
Dann geht es schnell in die Subway und später mit einem
Bus und einer anderen U-Bahn bis zur Marcy-Avenue-Station, wo wir Jenny und die
beiden Mädels am Kindergarten treffen und dann schöne Stunden in ihrer Wohnung in
Williamsburg mit ihnen verbringen.
https://www.google.de/maps/@40.7096167,-73.9573504,16.75z
Wir fahren mit der Subway J-Line über die Williamsburg
Bridge nach Manhattan bis zur Endstation Broad
Street. Die Brücke ist beeindruckend. Fußgänger und Jogger und Fahrradfahrer
überqueren den East River neben Autos und dem Subway-Train.
Das nötige Knowhow der Handhabung der Metro-Tickets mit Aufladen und
Benutzung braucht ein wenig Zeit und birgt jeden Tag neue Überraschungen.
Die Metalldurchgänge öffnen sich
nur, wenn man die Karte etwas schneller durch die Leser zieht.
Wir kaufen zwei 7-Tage-Tickets
und können so oft wie wir wollen mit Bus oder Subway fahren.
Eine große Erleichterung für
unsere Mobilität in der riesigen Stadt. Wir fahren zur Endstation der Linie J:
Broad Street Subway Station.
Ich gehe die Treppe hoch und
meine Augen tränen im Angesicht der Skyscrapers und der Wall Street.
Die Trinity-Church,
ein altes Gebäude inmitten von Wolkenkratzern.
Eigentlich wollten wir nicht zum
Ground Zero gehen, sind aber plötzlich doch dort.
Die Schönheit und Genialität des
Memorials machen uns sprachlos.
Wir fragen uns, wo wohl der 2.
Turm stand.
Wir laufen weiter und stehen
plötzlich vor dem 2. Brunnen. Das Wasser stürzt in das riesige Quadrat viele
Meter hinab und dann in das kleinere Loch in die Tiefe.
Wir sind gebannt von dem
Anblick.
https://www.youtube.com/watch?v=V5KZBqWEYFk
(Die ersten Minuten anschauen!)
Wir wandern weiter Richtung
Norden und sind schließlich bei der High Line, einer stillgelegte Subway-Linie, die mit Bäumen, Pflanzen und Wegen liebevoll
gestaltet und für Touristen ausgebaut wurde.
Wir gehen über den Straßen von
Manhattan durch Fabrikgebäude, Häuser mit Blick auf den Verkehr und die Stadt
unter uns entlang der alten Bahnschienen. Begegnen Künstlern, Musikern und
anderen Touris.
Wir blicken auf einen
Autoparkplatz, wo die Autos übereinander gestapelt werden.
Eine Jazz-Musikerin spielt auf
ihrem Kornett. Wir reden mit ihr und sie nennt uns ihre nächsten Gigs an den
folgenden Abenden.
Dann kommt der Hunger und wir
finden ein Deli, wo man sich selbst in einer
Pappschale das Essen zusammenstellen kann. Es wird anschließend gewogen.
12 Dollar. Leckere Krabben und
Lachs mit Salat, Avocados und Reis.
Schließlich geht es gekräftigt
mit der Subway weiter zum
Columbus Circle an der südwestlichen Spitze des Central Parks.
Der Park ist groß, man kann sich
hier verlaufen. Die Wasserflasche kostet am Eingang noch 3 Dollar, etwas weiter
im Park nur noch einen Dollar.
Baseballspieler auf einem großen
Feld, der Ball fällt mir fast gegen den Kopf. Ein netter Familienvater springt
von unserer Bank auf und fängt ihn ab.
Ich
sage: „Thanx, You saved my life!“
Wir lachen zusammen und wieder
spüre ich diese respektvolle Distanz.
Respekt, Distanz, Ruhe in der Subway auf der Fahrt. Und
dann, plötzlich, als wir etwas unsicher vor der Tür stehen, springt der
Schwarze mit Rastafrisur und bunter Mütze, den ich
für einen vergammelten Penner hielt, hinten im Waggon hoch und gibt uns
liebevoll und aufmerksam Anweisungen, wie alles funktioniert. Er hat uns, ohne
dass wir es bemerkten, genau beobachtet und war dann spontan hilfreich. Nicht
in die Augen der Fahrgäste sehen, keine Belästigungen. Sich neutral und
distanziert verhalten und dann, bei einem Vorfall, sofort freundlich und
hilfsbereit reagieren, das ist New York.
Eine sehr hübsche, schick
modisch gekleidete 30jährige mit leicht dunkler Haut und kurzem Haarschnitt
sitzt neben mir in der Bahn. Sie schreibt Notizen in ein Heft. Beim Aussteigen
verliert sie ihren Kugelschreiber.
Ich bücke mich leicht nach vorne
aber sie hat ihn schon aufgehoben.
Sie lächelt mich an und bedankt
sich höflich für meine nur angedeutete Hilfe.
Ich bin gerührt.
Solche Erlebnisse prägen unseren
Aufenthalt in Brooklyn und auch in Manhattan.
Ich denke oft an die Baliner mit ihrer rauhen
Unfreundlichkeit mit Herz.
Eine völlig andere Welt.
Die hektisch hupenden
ungeduldigen Autofahrer, die rennenden und rücksichtslos anrempelnden Menschen
auf den Straßen hier.
In New York gibt es fast nie
körperliche Berührungen. Einmal berührt mich ein Mann beim Aussteigen aus dem Subway-Waggon leicht an meiner Stofftasche.
Er dreht sich vom Bahnsteig aus
um und entschuldigt sich bei mir.
Wir laufen weiter durch den Park
nach Norden, kommen an Pferdekutschen vorbei, an Skatern, Fahrradfahrern und
schließlich zum großen See mit den Ruderbooten. Am Rand des Sees wimmelt es von
Schildkröten und Karpfen.
Ein schwarzer Drummer zieht uns
mit seiner Musik an. Er spielt voller Energie.
Ich bin begeistert.
Dann geht es weiter und wir
kommen zu der Brücke, die im Film „Kevin allein in New York“ zu sehen ist. Dann
zu der großen Brücke vor dem See, wo sich Brautpaare von Profis ablichten
lassen und Chinesen Rückenmassagen anbieten.
Eine Chinesin kneift Ursel
respektlos und kräftig in den Arm, um sie als Kundin zu gewinnen.
Schließlich sind wir in einem
kleinen Dschungel aus hügeliger Landschaft mit Bäumen angekommen und 2
Waschbären schauen uns aus der Astgabel eines Baumes an. Unter einer Brücke
läuft noch ein Waschbär. Ratten und die grauen Eichhörnchen vervollständigen
die Fauna.
Vögelrufe, die
wir aus Europa nicht kennen, klingen in der Luft.
Hier befindet sich auch die
Skulptur von Alice in Wonderland.
Wir finden mit etwas Mühe und
mit Hilfe von MAPS auf dem Smartphone aus dem Park hinaus und fahren mit der Subway an der Ostseite nach
Hause.
Der übliche dunkle Fußweg von
der Broadway Junction führt uns in die gemütliche
Wohnung von unserer Vermieterin Michelle.
Am ersten Tag, als wir unsere
Wohnung verlassen, schaffe ich es nicht, das Türschloss abzuschließen.
Eine freundliche Nachbarin, die
einzige Weiße in dieser Gegend, zeigt mir, wie es geht. Man muss den Schlüssel
erst um 45 Grad nach rechts drehen, dann zurück in die Horizontalstellung und
den Schlüssel abziehen.
Money makes the world go around.
Das Geld wird knapp und wir
fahren zur Flushing Avenue, diesmal mit dem Bus B 60,
der auch weiter zur Marcy Avenue fährt.
Dort finden wir in der Graham
Street eine Filiale der Chase Bank.
Gegenüber gibt es erst einmal
ein leckeres mexikanisches Gericht.
Wir sind das zweite Mal hier und
die beiden Ladys machen gerne ein Foto mit uns.
Dann geht es hinein in die Bank.
3 Reihen von schwarzen Kunden
warten vor den 3 Geldautomaten.
Wir sind schließlich am
Automaten an der Reihe und erleben einen Bankraub:
Nach Einführen der Karte und
Eingabe der PIN spuckt der Automat statt einem Bündel Dollarscheine eine
Bildschirmmeldung und anschließend eine Quittung aus: „This
machine has experienced a mechanical misfunction!“
Die Geldklappe bleibt geschlossen
und wir holen den Manager der Bank, Mister Jayson Fabian,
zu uns.
Er versucht es mit uns noch
einmal gemeinsam und siehe da, die gewünschten 400 Dollar werden ausgespuckt.
Da ich skeptisch bin,
kontrolliere ich 2 Tage später online mein Konto.
Die Summen wurden doppelt
abgebucht.
Am Montag sind wir wieder in der
Chase Bank.
Die hübsche Angestellte Allison
teilt uns mit einer Stimme des Bedauerns freundlich mit:
Das müsse von Deutschland aus
von unserer Bank geregelt werden. Ich gebe mich nicht zufrieden und bestelle
den Manager.
Mister Fabian erklärt uns
geduldig aber deutlich, dass wir kein Geld von ihm bekommen werden. Auch auf mein
Argument, dass ja jetzt unsere 400 Dollar hier in der Chase Bank in den USA
seien und er sie mir bitte in bar auf meine ausgestreckte Hand auszahlen solle,
reagiert er ruhig.
Auf unseren Wunsch hin tippt er
ausführlich und klar den gesamten Vorgang in den Rechner und druckt uns, nach
Korrektur des Namens Urlich an 4 Stellen des
Schreibens, dasselbe nochmal aus.
Nach Ankunft in Berlin habe ich
den Vorgang an die Postbank Hamburg gefaxt. Bin gespannt, ob da noch was
zurückkommen wird.
Heute, am 15.6.2017, erhalte ich
einen Brief der Postbank. Sie hat bei der Chase-Bank in Brooklyn angefragt und
die Bank hat nun 65 Tage Zeit zum Antworten.
Wenn keine Antwort erfolgt, wird
der Betrag meinem Konto wieder gut geschrieben – klingt prima.
Am Morgen klappe ich die beiden
Metallabdeckungen über der Treppe am Ende unserer Küche nach oben. Sonnenlicht
strahlt hinunter und wir klettern hinauf in den gemütlichen kleinen Garten
hinter dem Haus.
Es gibt Frühstück. Müsli,
Cornflakes und den „leckeren“ amerikanischen Kaffee.
Unsere Nachbarin aus Frankreich,
die uns am ersten Tag geholfen hat, die Wohnung abzuschließen, kommt die
Holztreppe aus ihrem Haus herunter. Barfuß im Bademantel, dann ihre kleine
Tochter und später auch ihr Mann.
Wir reden ein wenig miteinander
über persönliche Dinge, dann gibt es wieder die hier übliche respektvolle
Distanz und jeder geht seiner Beschäftigung nach.
Plötzlich geht oben in unserem
Haus die Tür auf und Jean kommt die Treppe herunter, mit seinem Smartphone in
der Hand. Er zeigt seinen beiden Kindern in Madrid über eine Videoverbindung
das Haus und den Garten.
Wir reden über seine Reise und
seinen Beruf, seine Lebensphilosophie. Er hat vor, immer sein Geld auszugeben
und das Leben möglichst intensiv zu genießen. Seine Kinder sollen später selbst
ihr eigenes Geld verdienen.
Er fliegt am kommenden Freitag
weiter nach Florida, wir bleiben über Facebook in
Kontakt.
Jean wohnt in einem kleinen
Zimmer oben im Haus, so wie mehrere andere Touristen auch. Davon lebt unsere
Vermieterin Michelle, die wir gerne einmal persönlich kennenlernen würden.
Jean sagt uns, dass sie auch im
Haus wohnt und wir treffen sie anschließend kurz vor der Eingangstür in der
Bergen Street.
Ihre Freundlichkeit,
Hilfsbereitschaft und Kommunikation sind beeindruckend. Wir fühlen uns sehr
geborgen bei ihr.
Die Wohnung ist für uns täglich
ein Refugium, wenn wir aus der Stadt nachhause kommen. Hier können wir uns
erholen und wieder zur Ruhe finden.
Der Bus B60 bringt uns Richtung
Norden in Brooklyn bis zur Marcy Avenue.
Die folgende Subwayfahrt
zum Park am East River wird unterbrochen und wir werden mit den Menschenmassen
mit eingesetzten Bussen weitergebracht, erreichen dann nach einer Kaffeepause
den Park.
Jenny, David und die Kinder
kommen mit dem Auto.
Wir spielen im Park, reden mit Jenny´s Freunden und dann nimmt uns Mike mit seiner Frau
und seinem kleinen Sohn im Auto mit zum nächsten Treffpunkt, dem Saboroso Beergarden am East
River.
Joachim hatte mir über WhatsApp eine Nachricht gesendet:
“Mir ist doch noch was
eingefallen, was du mitbringen könntest…. einen Fidget
Spinner!“
Ich hab das Teil im Netz
nachgeschaut und bei einer netten jungen Chinesin gleich mehrere davon gekauft.
Für die Kinder und Freunde in Berlin.
Mike´s Sohn hat auch einen, so wie viele
Kinder hier. Ich hole meinen aus der Hosentasche und Jenny meint:“Das ist die
Luxus-Ausführung!“
Ich lade
alle zu einem Getränk ein und wir lernen uns näher kennen. Mike hat eine
leitende Position im MoMA von Brooklyn und bietet uns
sofort an, 2 Freikarten dort zu organisieren, falls wir Lust auf einen Besuch
haben.
Das macht er
dann zwei Tage später auf unseren Wunsch hin auch, es sind sogar 4 Tickets.
Malene und
Drew schwärmen von Berlin und ihrem Urlaub dort. Sie arbeitet als Anwältin, er
transportiert Kunstwerke.
Vom Pier aus
sieht man die Skyline von Manhattan und die große Insel im East River –
Roosevelt Island.
https://www.google.de/maps/@40.7678213,-73.9465669,15.5z
Wir fahren nach Harlem. Dort
soll man ja sehr vorsichtig sein, haben wir so in Erinnerung. Ein gefährliches
Pflaster.
Irrtum. Große Straßen, wenige
Menschen begegnen uns, alles völlig friedlich und ruhig.
Wir wandern in Richtung Central
Park durch den Bezirk.
An einer Ecke steht eine große
Skulptur:
Harriet Tubman – die
selbstbewusste Dame aus Texas, die sich für die Abschaffung der Sklaverei
während des amerikanischen Bürgerkrieges einsetzte.
https://en.wikipedia.org/wiki/Harriet_Tubman
Dann kommt der Hunger und wir
finden ein ruhiges indisches Restaurant, in dem wir um diese Zeit die einzigen
Gäste sind.
Ein leckeres Essen, sehr reichlich
und gut gewürzt. Ich beiße auf eine Chili-Schote. Hot, hot,
hot.
Denke an Phil, der scharfes
Essen liebt.
Schließlich stehen wir an der
nordwestlichen Ecke des Central Parks.
Wir laufen an der westlichen
Seite entlang bis wir zum Dakota Building kommen.
Hier wohnten viele bekannte Leute:
·
die Schauspielerin Lauren Bacall, die seit 1961 dort wohnte und am
12. August 2014 in ihrer Wohnung verstarb
·
der Komponist Leonard Bernstein
·
der Schauspieler José Ferrer
·
der ehemalige Boxer Mills Lane
·
die Schauspielerin Judy Garland
·
die Sängerin und Schauspielerin Judy
Holliday
·
der Schauspieler Boris Karloff
·
der Musiker Sting
·
der Tänzer Rudolf Nurejew
·
der Schriftsteller Charles Henri Ford
(Wikipedia)
John Lennon wurde am Eingang des
Dakota erschossen, Yoko Ono lebt hier immer noch. Sie
hat gegenüber im Central Park die Fläche „Strawberry
Fields“ gestaltet und finanzierte diesen Bereich.
Wir gehen hin und lauschen einem
Gitarrenspieler, der alte Beatle-Songs spielt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Strawberry_Fields
Mithilfe der Freikarten von Mike
können wir gleich an der langen Schlange vorbeigehen und werden auf unseren
Hinweis hin, dass wir Guesttickets haben, von dem
schwarzer Guard in das MoMA
an eine gesonderte Theke geleitet. Dort stellt uns eine freundliche Dame,
nachdem sie unseren Namen im PC gefunden hat, 4 Tickets aus.
Wir fahren in den Keller, alles
abgedunkelt und geben unsere Rucksäcke ab. Fotografieren ist erlaubt.
Wir beginnen unsere Besichtigung
im 5. Obergeschoß des architektonisch beeindruckenden Gebäudes.
Diese Etage ist nicht so
interessant, in den Stockwerken darunter jedoch finden wir sie alle: Die Werke
von Gauguin, Picasso, Dali, Miro, Chagall, die Sternennacht von Van Gogh, Cezanne,
Klimt und auch Expressionisten, Frida Kahlo etc.
Andy Warhol ist ebenso vertreten
mit seinen Campbell´s Soup Cans und dem Shot Marilyn.
In einer Etage hängt ein
kompletter Hubschrauber als Kunstwerk.
Es ist ein interessanter Ort,
der uns nach einigen Stunden erschöpft und inspiriert gehen lässt.
Auch beim Blick aus dem Fenster
des Museums entdecken wir wieder – wie auf so vielen Hochhäusern, die bekannten
Holztanks, aus denen das Leitungswasser in die Räume fließt und die auch als
Löschwassertanks benutzt werden.
Wie vor langer Zeit werden sie heute
immer noch in Familientradition per Hand gefertigt und erneuert.
An einem der ersten Tage fahren
wir zur Endstation der J und Z Subway Linie.
Broad Street.
Es geht hinaus und nach einem
gemütlichen Spaziergang durch die von Wolkenkratzern umsäumten Straßen sind wir
in Chinatown.
Erst einmal in ein Café neben
der Statue von Lin Zexu.
Käsekuchen und Kaffee, es geht
uns gut hier. Dann weiter hinein, am Police Department of
New York vorbei, nach Chinatown.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lin_Zexu
Es ist tatsächlich eine Stadt
der Chinesen, ganz ähnlich wie in San Francisco. Nur Chinesen und wenige Touris auf den Straßen. Es riecht überall nach Fisch,
Fisch, Fisch. In Aquarien und auf offenen Auslagen liegen Fische, Muscheln,
Oktopusse, Seeigel etc.
Unser Stadtplan hilft uns bei
der Orientierung hervorragend.
Ich fühle mich wie damals in
Hongkong und es ist ein gutes Gefühl, ich bin wieder begeistert von der
Fremdartigkeit dieses Ortes. Das ist hier anders als im Dorf Berlin mit seinen
leeren Straßen, den mürrischen Berlinern und den getriebenen hektischen
Autofahrern.
Dann entdecken wir einen
winzigen Imbiss.
Es gibt 4 kleine Hefeklöße mit
Krabben gefüllt für 1 US Dollar.
Lecker, lecker, lecker. Und so
preiswert.
Wir nehmen noch ein Stück
Sahnetorte für einen Dollar mit nach Hause. Auch die schmeckt hervorragend.
Bei unserem 2. Besuch in
Chinatown finden wir den Imbiss leider nicht mehr.
Neben Chinatown liegt Little Italy.
Hier finden sich die Spezialitätenläden
und auch Restaurants für jede Art von Pasta.
Es gibt Parmaschinken
und Parmesankäse aus Italien.
Und jede Menge Touristenläden.
Wir finden einige gute
Postkarten und ich kaufe eine kleine Flaschenöffnergitarre
für meinen lieben Freund Andreas, der mir so sehr bei der neuen Homepage ein
halbes Jahr lang geholfen hat. Er hatte mich ja gebeten, ihm eine Gitarre
mitzubringen.
In der Broomestreet
461 finden wir ihn endlich. Mein Saunafreund Andreas war vor einem Jahr hier
mit seinem Freund Thomas gewesen.
Ganz zufällig sind sie auf den
edlen Laden mit den schönsten Zupfinstrumenten gestoßen.
Ich bin begeistert.
Herrliche Gitarren, sehr teuer, ganz
edle Instrumente.
Mark Knopfler
ist hier auch Kunde. Die Verkäufer fordern mich auf, gerne ein Instrument
auszuprobieren, ich habe Hemmungen, es zu tun.
In der kleinen oberen Etage, die
man über eine Treppe erreichen kann, treffen wir aus Brasilien und tauschen uns über den
Laden aus.
Dann spreche ich mit Scott an
der Kasse, erzähle ihm von meinen beiden Freunden, die hier waren und mir von Rudy´s Music Shop begeistert berichteten.
Scott ist von meinem Bernstein
begeistert, seine Kollegin auch. Wir sprechen über Amber und er gibt seiner
Faszination mit großen Augen Ausdruck.
Ich verspreche ihm und seiner
Kollegin aus Berlin Bernsteine zu schicken, was ich nach der Reise auch tue.
Ich bin gespannt, ob er und
seine Kollegin sie erhalten werden.
Er schenkt mir einige Plektren
zum Abschied mit dem Aufdruck des Ladens.
Andreas bekommt zwei davon.
Zum zweiten Mal gehen wir diese
Straße entlang. Vor einigen Tagen schon einmal auf dem Rückweg nachhause aus
dem Central Park zur nächstgelegenen Subway Station,
ohne zu wissen, dass hier in der Skarstedt Gallery
David arbeitet. Heute wieder, um ihn dort zu besuchen.
Die schwere Metalltür ist
geschlossen, ich rüttel daran.
Eine Angestellte kommt und
öffnet uns mit den Worten:“ I am sorry, we are closed today!“
Ich kann gerade noch sagen, dass
wir unseren Freund David besuchen möchten, bevor sie die Tür wieder schließt.
Sie lässt uns sofort rein und
wir treffen David.
Er zeigt uns die Galerie und
schiebt eine große Wand vor dem größten Ausstellungsraum zurück.
Dort hängen 3 Bilder von George
Cohn.
Alle verkauft, sagt David, schon
am ersten Tag der Vernissage. Fast alle anderen Werke auch verkauft. 3
Millionen Dollar für die 3 Bilder.
Condo wird
bei jedem Verkauf, jeder Auktion teurer. So wie alle Maler, die vom Kunstmarkt
gehandelt und aufgebaut werden.
Der Markt entscheidet, mit wem
und wie man am besten Geld mit dem erwählten Künstler verdienen kann.
Die Sammler zahlen, behalten
ihre geliebten und teuer bezahlten Werke oder handeln damit, verdienen
Millionen damit.
Die
Galleristen bekommen in der Regel 50 Prozent Provision bei
einem Verkauf.
(George Condo im Netz)
(George Condo at Skarstedt Gallery)
Beim Betrachten mancher Kunstwerke
kommt mir manchmal der Gedanke, ob ich nicht auch ein solches Werk, welches mit
einem Marktwert von 1 Million Dollar gehandelt wird, malen sollte. Allerdings
würde es mit meinem Namen darunter wohl nur den Wert des Rahmens und der
Leinwand besitzen.
Im TV läuft am Abend alle paar Minuten
Werbung. Viel häufiger als in Germany.
Eine große Versicherung wirbt mit
einem Kameraschwenk auf die Gefriertruhe.
Ein Mann sagt: „What will I do if my freezer go kaputt!“
Ich traue meinen Ohren nicht. If it go
kaputt – da fehlt doch das „s“ und dann auch noch dieses deutsche Wort.
Es ist der Urban Slang, hierzu findet
man im Dictionary:
“All kind of things can be kaputt,
also people.
If something is kaputt it doesn't work
anymore.
"I can't go
any further. I'm so kaputt"!
"Don't sit on the chair. It's kaputt"!”
Auf unserem Weg durch Little Italy höre ich hinter mir eine laute männliche Stimme
fragen:
„Wotzschtroatzschiatella?“
Der Amerikaner kennt scheinbar diese Eissorte nicht.
Plötzlich lese ich an einem
Straßenschild Lafayette Street. Ich erinnere mich. Da wollte ich doch hin.
David Bowie lebte in der Lafayette
Street und starb hier am 2. Januar 2016.
Wir suchen die Nummer 285. Ein
schwarzer wieder sehr freundlicher Portier sagt uns auf unsere Frage: „Yeah, he lived right next door!
I see his wife walking bye now and then!“
Iman lebt hier noch mit den Kindern.
Bowie starb Januar 2016.
Dann stehen wir vor dem unscheinbaren
Haus in der unscheinbaren Straße. Auf dem Dach sind 2 Penthäuser, dort lebte
der Popstar mit seiner Familie, so wie auch in der Hauptstraße 55 in Berlin-Schöneberg.
Hier in New York gibt es allerdings
keine Gedenktafel für ihn am Haus, vielleicht weil seine Frau ihre Ruhe haben
möchte.
Ich denke zurück an das Konzert in
Berlin, wo er barfuß auf der Bühne stand und mir teilweise unbekannte Songs
sang.
An den Film, der in den 70ern in
Berlin gedreht wurde und floppte, wo Joachim und ich als Komparsen vor
Regisseur David Hemmings, dem Hauptdarsteller aus dem
Film „Blow Up“ standen, der
plötzlich ein alter grauhaariger Mann geworden war.
Joachim wurde ausgewählt, meine
schulterlangen Haare passten damals nicht, genau wie bei meiner möglichen Rolle
in der „Blechtrommel“ von Grass.
https://www.nytimes.com/2016/01/31/travel/david-bowie-new-york-the-strand.html?_r=0
Vor einem Wohnhaus in der Nähe sehen
wir uns im Monitor der Eingangstür. Very strange!
Noch ein grauhaariger alter Mann
schaut mich an.
„Ich will heute doch unbedingt noch
ins Blue Note!“
Ursel ist entschlossen und ich
mache mit.
Wir fahren gleich in die Nähe
des Blue Note, der besten Jazz-Bar in Manhattan, um dort 2 Plätze zu
reservieren.
Es ist auch einer der teuersten
Orte dieser Art.
Dafür spielen hier die Profis.
Um zwölf Uhr reserviert eine
freundliche Angestellte für uns. Wir können auch, wenn wir rechtzeitig dort
sind, an der Bar sitzen. Dort kosten die Plätze nur 30 Dollar pro Person.
Am Tisch sind es 45 Dollar.
Ich darf noch ein Foto machen,
alle Stühle sind hochgestellt auf den Tischen.
Wir spazieren gemütlich durch
die Straßen, sehen uns noch einmal Chinatown und Little Italy
an und sind rechtzeitig, kurz vor 18 Uhr, an der Bar.
Vor uns stehen schon 9 Personen.
Kurz nach sechs Uhr dürfen wir
hinein. Der große schwarze Manager weist uns gleich in Richtung der Tische.
Ich gehe an ihm vorbei und frage
eine Bedienung, ob wir auch an der Bar sitzen können.
Sie bringt uns freundlich zur
Bar und ich entdecke die beiden besten Plätze im Lokal.
Direkt der Bühne zugewandt
sitzen wir erhöht über allen anderen Gästen an der Bar und werden von einem
sehr korrekten und coolen Barmixer höflich bedient.
Es gibt ein Bier für 9 Dollar
und ein alkoholfreies für 8 Dollar.
Der Raum füllt sich langsam und
stetig. Nach einer guten Stunde gehen 2 nette Männer an mir vorbei.
Einer lacht mir ins Gesicht und
ruft: „Oh cool, that´s awsome!
You got the last best seats in the whole place, wow!“
Stimmt! Wir sitzen perfekt.
Das Konzert beginnt pünktlich um
20 Uhr.
Hiromi Uehara (Piano) und Edmar Castaneda (Harfe).
So etwas habe ich noch nie
erlebt oder gehört. Die Dynamik des Auftrittes, die geniale Pianistin Hiromi aus Japan, der beeindruckende an der Harfe Töne
erzeugende Castaneda aus Kolumbien.
Es hält uns 90 Minuten im Bann.
https://www.youtube.com/watch?v=-B6Qnr0fSHA
https://www.youtube.com/watch?v=Gtn70chzMmE
https://www.youtube.com/watch?v=G7xAbT4jzD8
https://www.youtube.com/watch?v=PHi4tFz-F0g
Das Essen wird serviert, die
Getränke ebenso. Vieles wandert fast unangetastet wieder in die Tonne. Die
zunächst ruhigen Girls der Bedienung sind jetzt unglaublich schnell und patent.
Sie fliegen durch den Saal hin und her, an der Bar tobt der Mixer, um allen
Bestellungen schnell genug gerecht werden zu können.
Besonders beeindruckt mich ein
langer Schlauch, an dessen Ende sich ein Bedienungsteil mit 8 Knöpfen befindet,
aus dem abhängig davon, welcher Knopf gedrückt wird, die verschiedensten
Flüssigkeiten herausspritzen.
Im Obergeschoß befinden sich die
Toiletten und auch eine große Verkaufstheke mit Souvenirs. Ich liebäugele mit
einem Smartphonestift in Form eines Plektrums, aber
der Preis ist mir zu hoch – zehn Dollar.
Dann greift der Manager zum
Mikrofon. Liebe Gäste, wir danken für ihren Besuch und hoffen sie bald wieder
bei uns begrüßen zu dürfen. Die Gäste müssen schnell das Lokal verlassen, denn
das Konzert wird jetzt wiederholt und draußen warten schon die nächsten 140
Personen.
Wir fahren noch zum Times Square
und bestaunen die riesigen Projektionsflächen und das Gewimmel der Menschen
hier.
Ellen´s
Stardust Diner mit den singenden Obern schaffen wir an diesem Abend nicht mehr,
die Schlange ist auch viel zu lang.
Der kleine Park mitten in
Manhattan.
Die Menschen erholen sich hier
von der Arbeit in den Büros während ihres Lunchbreaks.
Wir sehen Bocchia-Spieler,
Tischtennis, Schach und sogar Golf auf einer kleinen Fläche.
Auf dem Rasen jonglieren viele
Menschen oder liegen einfach in der Sonne.
Eine Band musiziert.
Dann gehen wir zu der östlichen
Seite des Parks. Unter einem Sonnenschirm spielt ein ganz alter Hase Jazz am
Klavier. Er ist hager und hat feine Gliedmaßen. Wir hören lange zu und ich
drehe ein kleines Video von ihm.
Es gibt noch etwas für New York
Besonderes hier, nämlich eine öffentliche Toilette. Piek sauber mit 2
Angestellten, denen man kein Trinkgeld geben darf.
Unser Abreisetag. Freitag, der
9. Juni. Die Wohnung aufräumen und säubern. Rucksäcke aufgesetzt und den
bekannten Weg entlang zur Broadway Junction.
Hier tobt wieder der Bär.
Schreiende Prediger, rennende Menschen. Jetzt kommt der Moment der Wahrheit.
Wir sind jetzt ja nach 9 Tagen Subway-Erfahrungen
fit. Ursel nimmt das Metro-Ticket und schiebt es durch den Kartenleser. Die
Schranke ist geöffnet und sie ist durch.
Dann reicht sie mir das Ticket
zurück, denn es darf von mehreren Personen genutzt werden.
Ich schiebe es durch, keine
Reaktion. Versuche es ein zweites, ein drittes, ein viertes Mal. Ohne Ergebnis.
Dann will ich es aufladen am
Automaten, der nimmt die Münzen nicht.
Schließlich gehe ich an die
Emergency Door, wo immer wieder Leute durchgehen und
benutze diesen Durchgang, als die Tür mal wieder geöffnet wird.
Puuh, doch
noch einmal Aufregung und Hektik.
Die Bahn bringt uns nach Osten
durch feinere Wohngebiete bis zu einer Station vor Jamaica Station.
Wir haben noch viele Stunden
Zeit bis zum Abflug, kaufen in einem Supermarkt ein Roastbeef-Sandwich und
einen Salat.
In der Nähe finden wir einen
Park, in dem es Schatten gibt und wir uns von der großen heutigen Hitze
ausruhen können. Dort wird gegessen und ich trinke, in einem Tuch versteckt,
eine Dose Bier für die bessere Durchblutung der Beine, um einer Thrombose
vorzubeugen. Vorher hatte ich schon 2 Aspirin
genommen, eine seltene Sache in meinem Leben, denn ich vermeide wenn möglich jede
Art von Medizin.
Dann laufen wir zurück zur
Station, kaufen auf dem Weg noch 2 preisgünstige Hemden für mich und steigen in
den AirTrain ein.
Es ist abenteuerlich und doch so
normal, in einem schnellen modernen Zug ohne Fahrer von einem zum nächsten
Terminal des Kennedy Airports zu fahren.
Wir steigen am 8. Terminal aus
und ich wechsel meine Kleidung, denn im Flugzeug sind lange Hosen günstiger.
Keine der Toilettentüren lässt
sich abschließen, da alle Schlösser beschädigt sind.
Ich husche in eine Luxustoilette
für Angestellte, als sich die Tür öffnet.
Es gibt einen Direktflug nach
Berlin und wir fragen, ob wir umbuchen können. Geht leider
nicht.
Dann versuchen wir es bei einer
anderen Dame am Check-In. Sie druckt uns neue Boarding Cards aus, aber es
bleibt bei unserem Flug mit Zwischenstopp in Düsseldorf.
Das Flugzeug hat erst eine halbe
Stunde Verspätung und dann, als wir endlich drinsitzen, teilt uns der Captain mit, dass wir in der Startreihe stehen und
voraussichtlich in 30 Minuten an der Startbahn sein werden. Es geht langsam in
der Flugzeugschlange voran und schließlich sind wir über 2 Stunden später am
Start.
Der Flug durch die Nacht ist
ruhig und etwas kürzer mit 7 Stunden, weil wir nach Osten mit dem Wind und auch
nur nach Düsseldorf fliegen.
Dort laufen wir dann schnell zum
Gate, wo unsere Maschine nach Berlin noch auf ihre 45 Passagiere aus New York
gewartet hat und machen anschließend einen kurzen 50minütigen Hüpfer nach Berlin.
Mit dem Airportbus
geht es dort schnell durch die Stadt und mit der U-Bahn nach Hause.
Das Dorf hat uns wieder.
Start spreading the news
I am leaving today
I want to be a part of it
New York, New York
These vagabond shoes
Are longing to stray
Right through the very heart of it
New York, New York
I wanna wake up, in a city
That doesn't sleep
And find I'm king of the hill
Top of the heap
This little town blues
Are melting away
I'll make a brand new start of it
In old New York
If I can make it there
I'll make it anywhere
It's up to you
New York, New York
New York, New York
I want to wake up in that city
That never sleeps
And find I'm hey number one
Top of the list
King of the hill
Hey number one
These are little town blues
They have all melted away
I'm gonna make a brand new start of it
In old New York
If I can make it there
I'm gonna make it anywhere
It's up to you
New York, New York, New York
Frank Sinatra – 1977 im Film
“New York, New York” mit Liza Minelli und Robert de Niro
"Dass die Hautfarbe zur Selbst- und Fremdbezeichnung dient,
ist auch Eigenheit afrikanischer Sprachen. So heißt der Europäer in der Bambarasprache Malis „farajè“ („Weißhaut“) oder „tulobilènin“
(„kleines rotes Ohr“), der Afrikaner jedoch „farafin“
(„Schwarzhaut“); in der San-Sprache Burkina Fasos bedeutet „seeci“
„schwarzer Mensch“ für Afrikaner und „seefu“ „weißer
Mensch“ für den Europäer.[10] In den Bantu-Sprachen Ost-, Süd und
Zentralafrikas bedeutet „Muzungu“ (auf Swahili mzungu, im Kikongo mundele) „Mensch mit weißer Hautfarbe“ und „Mweusi“ „Mensch mit schwarzer Hautfarbe“.
Der Begriff „Schwarzafrikaner“ beziehungsweise
„Schwarzafrikanerin“ wird heute im deutschsprachigen Raum nach wie vor von
Behörden, Sachbuchautoren, Journalisten und Politikern verwendet. Manche
dunkelhäutige Menschen afrikanischer Herkunft empfinden dies allerdings - vor
allem bei Auslandsaufenthalten - teilweise als Stigmatisierung, da sie eine
pejorative Konnotation des Begriffes und eine darin implizierte Ausgrenzung im
Zusammenhang mit Klischeeassoziationen wie Drogenkriminalität und
Asylmissbrauch sehen.[11]
Auf der anderen Seite fehlt es an einem als wertneutral
empfundenen Begriff für den offenkundigen äußerlichen Unterschied in der
Hautfarbe. Eine Untersuchung in Wien hat ergeben, dass Menschen aus Afrika am
ehesten mit ihrem Eigennamen, sonst als „Afrikaner“ oder als Staatsbürger ihres
Landes bezeichnet werden wollen.[12] Alternativ werden
aus den USA übernommene Ausdrücke wie Afroamerikaner (engl. African American)
bzw. das Pendant Afrodeutsche verwendet. Dies klärt aber nicht die Frage, wie
in Afrika lebende Menschen dunkler Hautfarbe sachlich angemessen zu bezeichnen
wären. Derzeit wiederentdeckt und verwendet wird der Begriff Schwarze (engl. black people bzw. im Singular black person). Er dient
gleichermaßen als Selbst- und Fremdbezeichnung.
Zumeist im Englischen wird auch der Begriff „people
of African heritage“
(„Menschen afrikanischer Herkunft“ bzw. wörtlich „Menschen afrikanischen
Erbes“) verwandt und stellt ebenfalls eine Selbstbezeichnung im Sinne des
gemeinsamen kulturellen Erbes dar."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzafrikaner